Messinggravur mit Laser auf Stahl geschweist

intravenoes

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Messinggravur mit Laser auf Stahl geschweißt

Wie in meinem Machetenbeitrag schon mal angekündigt,habe ich ein paar Ideen mit dem Laser versucht umzusetzten.
Dabei habe ich auf eine normale Stahlplatte eine Gravur geschliffen,diese dann mit dem Laser und einem Messingzusatz wieder zugeschweißt und anschließend wieder eben abgeschliffen und ein wenig abgezogen (poliert wäre etwas übertrieben).
Die Idee ist mir mal so gekommen und hab es einfach mal probiert, weiß aber nicht ob das überhaupt bei der Messer- und Klingenherstellung von Interesse oder überhaupt anwendbar wäre...
Ich fand es mal interessant zu sehen was rauskommt.
Hier die Bilder:

Stahl mit aufgemalter Gravur

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Gravur ausgeschliffen

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wieder zugeschweißt

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mit der Schleifmaschine abgeschliffen

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noch ein wenig abgezogen

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hiernochmal auf den Scanner gelegt,da meine Digi keine schönen Nahaufnahmen macht

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Wenn man es sich genauer anschaut, sind allerdings die Anbindungen des Schweißgutes am Stahl um so mehr sichtbar,je mehr man den Stahl poliert, sie machen sich durch leichte weiße Linien an den Rändern bemerkbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Goldzusätze hab ich leider keine, probiert hab ich es auch noch nicht, aber wenn sich Gold so auch schweißen läßt, würde ein dünner Draht dafür reichen, ich kann mich ja mal kundig machen.
 
Sowas sollte man dann aber tuhnlichst von Elektrolyten fern halten, auch wenns gut aussieht;)
 
Mein interresse hast du auf jeden fall,das währe nehmlich die Möglichkeit in eine Damastklinge mit einem Schrieftzug zu versehen mit gutem Kontrast.
 
Hallo Jürgen!

Also Gold mit dem Laser zu schweißen ist erstmal grundsätzlich möglich. Unser Zusatzlieferant hat allerdings keine Zusätze für Gold im Angebot und auch noch keine Erfahrung damit gemacht. In der Schmuckherstellung und Reparatur, sowie in der Zahntechnik wird das aber mit Gold, Silber und anderen Edelmetallen gemacht. Es gibt auch einige Anbieter für Goldzusätze, allerdings richten sich die Preise da nur nach Anfrage und aktuellen Kurspreisen der Metalle.
Es wäre aber auch möglich ein Stück Gold zu einen dünnen Draht zu dengeln (Æ0,3-0,4mm), dann könnte man das auch direkt verschweißen. Aber wie schon vorher geschrieben muss man da erst die Einstellwerte finden indem man ein Stück als Probe schweißt, da sich die Metalle alle etwas unterschiedlich schweißen lassen. Da Gold eine relativ hohe Wärmeleitfähigkeit hat, wird man das wohl mit einem sehr hochenergetischen Puls (wir haben eine gepulste Maschine, also kein „Dauerlaserstrahl“) schweißen müssen, wie bei Kupfer.
Evtl. muss das Untergrundmaterial auch etwas geschwärzt werden um die Reflexionen so gering wie möglich zu halten, dazu reicht es meist mit dem dicken Edding mal drüberzumalen.
 
@maik: Ja, bei Damast geht das sicher recht gut, kommt zwar auch ein wenig auf die im Damast verwendeten Sorten an, die dürften aber eigtl. zum größten Teil sehr verträglich sein, auch nickelhaltige gehen recht gut. Als Zusatz hab ich auch was Korrosionsbeständiges, würde sich bestimmt gut eignen, ist aber „farblos“, also normal metallisch und polierbar. Beim Messing hatte ich ja oben das beschriebene Problem mit den sichtbaren Randzonen beim aufpolieren, da das Messing an den Randzonen der Naht eine Legierung mit dem Untergrund eingeht, der sich farblich vom Messing und Stahl wieder anders abhebt. Bei normalen metallischem Schweißgut entstehen zwar auch diese Legierungen, aber da sie beide farblich gleich sind, sind diese nicht so deutlich zu sehen.
Wenn sich jemand als Versuchskaninchen hergibt kann ich das gerne mal probieren, interessiert mich auch mal wie das funzt, habe selber keinen Damast...bin zwar Metaller, aber leider kein Schmied!
 
Mir gefällt das Muster auch wenn es nicht abgeschliffen ist.Kannst Du das nur auf plangeschliffenen Metall oder auch auf fertigen Damastklingen
Gruss Chris
 
Das ist wirklich ganz interessant.
Allerdings kann man im Prinzip das gleiche Ergebniss ohne Hightech erreichen: Tauschierung!
Wenn man Feinsilber oder Feingold verwendet, kann man sogar die komlpette Arbeit vor dem Härten machen, da die Austenitisierungstemperatur (zumindestens von Kohlenstoffstählen) deutlich unter der Schmelztemperatur der Edelmetalle liegt.

viele Grüße, Jan.
 
Mir gefällt das Muster auch wenn es nicht abgeschliffen ist.Kannst Du das nur auf plangeschliffenen Metall oder auch auf fertigen Damastklingen
Gruss Chris

Nee, brauch nicht plan zu sein.
...kann mittlerweile auch 3D-Konturen mit der Hand nachschweißen, über die Jahre hab ich das ganz gut raus....(oh Mann, Eigenlob stinkt! :) )
Die Schmiedehaut muss allerdings ab sein, denn die würde bestimmt etwas stören, merk das auch bei unseren gehärteten Teilen wenn da noch der Zunder drauf ist.



Das ist wirklich ganz interessant.
Allerdings kann man im Prinzip das gleiche Ergebniss ohne Hightech erreichen: Tauschierung!

Aha, interessant, hab grad mal danach gegooglt. Jedoch besteht ja dann dort die Gefahr, wenn ich es richtig verstanden habe, dass wenn die gepunzten Ränder abgenutzt sind oder abgetragen werden die Einlage dann rausfallen würde, oder?
Solche Einlagen könnte man auch mit dem Laser einschweißen, würde auch gehen, kommt da aber auch wieder auf die Materialien an. Wenn es Materialien sind mit stark unterschiedlichen Wärmeleitfähigkeiten ist das meist immer etwas komplizierter, da würde sich das Tauschieren tatsächlich besser anbieten.
 
Ich stelle gerne ein paar Stücke zur verfügung,sehe gerade das du aus dem Ertsgebirge bist,meine Schwester wohnt nehmlich im Vogtland
 
Ich meinte ob es auch an einer Damastklinge geht die schon gehärtet geäzt und poliert ist und die Äzung mit dem Fingernagel gut spürbar ist ?
Gruss Chris
 
Ich stelle gerne ein paar Stücke zur verfügung,sehe gerade das du aus dem Ertsgebirge bist,meine Schwester wohnt nehmlich im Vogtland

Das Vogtland ist gleich um die Ecke.
Am Besten wäre es natürlich erstmal auf nem normalen Damastblock zu probieren welches Schweißgut sich am besten macht (Schweißbarkeit, Aussehen) und wie es sich dann bearbeiten lässt, bevor ich jetzt irgend ne Klinge verhuntze!



Ich meinte ob es auch an einer Damastklinge geht die schon gehärtet geäzt und poliert ist und die Äzung mit dem Fingernagel gut spürbar ist ?
Gruss Chris

Ja geht, kein Problem. Ich schweiße ja hier auch auf senkerodierten Oberflächen, die deiner beschriebenen „Rauheit“ ähnlich sind.
Du willst das dann wohl so lassen wie es geschweißt wird, also ohne abschleifen?
 
Ich bin aus dem Landkreis Saltzwedel (Sachsen Anhalt) ca.350 Km von Lengenfeld entfernt.
Der Damast ist eine Mischung aus Leo1 und einem Manganstahl wo ich noch die Analüse abwarten muß.
Weil mir diese Mischung noch zu Mager ist lege ich immer einen Schneidstahl ein.
Wir brauchen nicht damit sparsam Umgehen,ich kann wenn ich genug Zeit habe auf Halde herstellen.
 
Jedoch besteht ja dann dort die Gefahr, wenn ich es richtig verstanden habe, dass wenn die gepunzten Ränder abgenutzt sind oder abgetragen werden die Einlage dann rausfallen würde, oder?

Ja, das stimmt im Prinzip. Und es gibt auch jede Menge Beispiele von (teilweise sehr) alten Tauschierungen, wo Teile fehlen. Gut gemacht ist es jeoch eine sehr haltbare Verbindung.
Hier ist ein bekanntes Beispiel einer ca. 4000 (!) Jahre alten Tauschierarbeit. Ist allerdings eine sog. Tauschierplattierung.
http://www.archlsa.de/funde-der-monate/10.04/index.htm

und ganz ohne Laser :)

viele Grüße, Jan.
 
Ich bin aus dem Landkreis Saltzwedel (Sachsen Anhalt) ca.350 Km von Lengenfeld entfernt.
Der Damast ist eine Mischung aus Leo1 und einem Manganstahl wo ich noch die Analüse abwarten muß.
Weil mir diese Mischung noch zu Mager ist lege ich immer einen Schneidstahl ein.
Wir brauchen nicht damit sparsam Umgehen,ich kann wenn ich genug Zeit habe auf Halde herstellen.

Lengenfeld ist ca 35km von mir entfernt, wohnt dort deine Schwester? Ist ja nicht so weit.
Das Messing wie oben gezeigt ist ja für keinen Stahl passend, sondern nur Zierde, also ist da der Grundstahl so gut wie egal, aber das können wir ja alles testen. Diese Messingzusätze sind eigtl. als selbstschmierende Trockengleitflächen, Wärmeableitung oder für Messing selbst gedacht.
Wenn du noch die ungefähre Richtanalyse hast, oder die Werkstoffnummern der beinhaltenden Stähle, kann ich auch mal was passendes raussuchen, um mal Artgleich zu schweißen. Das wäre dann evtl. auch für Reparaturen interessant, oder wenn die „Gravur“ mit nachgearbeitet werden soll (Ätzen, Härten, Anlassen, Polieren usw.), die sieht dann zwar nicht „golden“ aus wie oben, würde sich aber auf Damast trotzdem gut hervorheben, denke ich!

@jafi: Danke, und wieder was gelernt hier!
Gefällt mir immer mehr hier im Forum :super:
 
Beides!
Ich meinte wenn du genau weißt wenn du mal wieder hier in der Nähe bist, falls sich noch welche melden sollten die Interesse an unserem Laserexperiment haben, oder wenn du deine Analyse hast.
Man kann mir auch gerne übers Forum hier mailen, die Adresse ist hinterlegt, hab nämlich gerade gesehen, dass es hier keine PN-Funktion gibt wie in anderen Foren. Die Adresse will ich hier nicht im Beitrag schreiben, sonst bekomm ich noch mehr nervigen Spam, ist so schon genug.
 
Guten Tag,
mich würde interessieren: Kann man das Messing auch in eingeschlagene
Kennzeichnungen (Schmiedemarke:)) mit dem Laser einschweißen? Wie tief muß der Abdruck sein, damit das Messing auch haltbar eingelegt bleibt? Wie fest ist die Verbindung Stahl/Messing?
Gruß aus Solingen
Hopbach
 
Hallo zusammen
habe mir überlegt das sollte doch auch mit Messing-, Kupfer-, Silber- ,....-Lot gehen. Gravur schön blank machen, Flussmittel drauf und los geht's. Anschlissend überschleiffen, pollieren, Fertig! Oder mach ich irgendwo was falsch?
Gruss GAZi
 
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