Micarta bei Foldern

Luca Brasi

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Hallo zusammen,

ich bae , wie einige andere von Euch auch, das Wayne Goddard mit Micarta Griffschalen neulich für`n Blauen ersteigert.

Kurzum: das Messer gefällt mir super gut und ist auch echt gut verarbeitet.

Was mir aber Kummer bereitet sind die Griffschalen. Micarta macht mir einen sehr zähen und stabilen Eindruck, ich halte es auch für nicht allzu spröde; zumindest kann man ein geringes seitliches Bewegen feststellen, wenn man den Druck auf die Klinge seitlich erhöht, so daß es beim Hinfallen vielleicht nicht sofort zerberstet.

Meine Frage ist aber folgende: durch die häufige mechanische Nutzung des Materials (Öffnen und Schließen der Klinge) könnte sich doch eine Materialabnutzung ergeben, oder ist Micarta auch im Dauereinsatz als daily user standfest?

Mich interessieren Eure Meinungen sehr dazu.

Thomas
 
Generell ist es m.E. ein Problem, bei Klappis auf die Platinen zu verzichten, um Gewicht zu sparen. Ich bin da kein Fan davon, wenn es sich um LinerLocks handelt. Das Problem heißt: Verwindungssteife des Griffs. Wenn der sich wegbiegt, kann der Liner sich zwischen Grifinnenseite und Klinge einklemmen — etwas, das bei den steiferen Metallplatinen naturgemäß seltener vorkommt.
Handelt es sich aber um eine Version mit Lockback, dann ist das Problem weniger relevant.
Nur sollte man halt von derart konstruierten Messern keine eierlegende Wollmilchsau mit Stoßdämpfern und Rücklicht erwarten. Die Gewichtsersparnis durch Verzicht auf Messing/Stahl/Titan geht MEIST auf die Verwindungsssteife. Deswegen wär ich bei dem Messer mit seitlichen Hebelbewegungen vorsichtig - ungeachtet aller neuen Verschlüsse ist 'n Klappi da einfach weniger stabil als ein Feststehendes.

Ansonsten iss Micarta doch recht extrem stabil, dank des Phenolharzes auch schwundsicher, was man von Holz oder Horn (es sei denn stabilisert!) nicht behaupten kann.

P.S.: Luca Brasi - war das nicht der dicke spaghettikochende Onkel aus "Der Pate", der sich beim allgmeinen Massenmorden irgendwelche Treppen hochquälen musste? Oder war das der lange mit dem Nick-Knattertonartigen Kinn???? Fragen über Fragen!!!

M.S.Recktenwald
 
Last edited:
Hi,

also ich hab nur einen Folder mit Micarta-Griff (Al Mar) und nutz den kaum, aber ich hab schon mal Griffschalen aus Micarta gemacht und trau mich deshalb was zu dem Zeug sagen.

Also das Zeug besteht ja bekanntlich aus zusammen mit Kunstharz verpreßtem Stoff und ist wirklich sehr widerstandsfähig.

Ich hab grad mal mit nem Stück Micarta, daß ich noch rumliegen hatte gegen ne Tischkante gehauen, das war ein Fehler : Dem Micarta fehlt nix, der Tischkante schon.
:staun:

Ne Materialabnutzung durch Öffnen und Schließen des Messers kann ich mir kaum vorstellen, weil sich das Zeug nicht so leicht abnutzt und weil ja die Klinge eigentlich nicht dem Micarta in Berührung kommen sollte, oder.

Viele Grüße

Thomas
 
Ergänzung: Verwindungssteif mit Platinen drunter ist Micarta - aber meinen Erfahrungen gemäß nicht so, daß es bei den bei normalem Schneidearbeiten üblichen, seitlichen Biegebewegungen aplatzen könnte. Wer freilich die Messerspitze wo fest reinsteckt und dann mit dem Hammer seitlich gegen den Griff kloppt ...

Matthias
 
Original geschrieben von Luca Brasi
Was mir aber Kummer bereitet sind die Griffschalen. Micarta macht mir einen sehr zähen und stabilen Eindruck

Bist Du sicher, dass das Micarta und nicht ein Nylon Fiberglas Dingens ist? Bei den ganzen Fiberglasverbindungen kommts halt sher darauf an, welche Materialien da wie verwoben sind. Was sehr abriebfest sich als Griffschalen eignet, muss nicht auch einen guten Rahmen abgeben.

Grundsätzlich kaufe ich mir keine Messer mit Rahmen aus Kunststoff. Ich will einfach lieber Metall haben. Das ist aber bei mir kein technischer Grund, sondern Geschmacksache. Ich vertraue Stahl bei glechem Volumen/Dimension (nicht bei gleichem Gewicht!) einfach mehr als Kunststoffen.

Gegen einer vernünftig gefertigtes Verbundmaterial als Rahmen spricht IMO technisch nichts. Carbon oder G10 ist, richtig ausgelegt und gefertigt, ausreichend stabil, auch gegen Scherkräfte. Der Klingenstahl selber läuft ja auf Distanzscheiben, wenn der Liner tief genug eingelegt ist, was soll da am Kunststoff abnutzen. Bei extremen Scherkräften wirds vielleicht eher brechen, als bei richtig ausgelegtem Stahl, nur ist ein Taschenmesser ja kein Meissel oder Kletterhaken.

Und wenns um Grundsatzdiskussion "welcher Folder hält maximale Gewalteinwirkung aus" geht - schau die mal die Achsen und Spacerverbindungen an. Bevor ein Kunststoff/Stahl/Titan Rahmen zerbricht, fliegt Dir eh die Klinge aus der Achse oder der Rahmen in zwei Teile :)

Gruesse
Pitter
 
FRAGE an Matthias

hi mathias, warum sollte jemand mit MIR auf dem armen messer rumkloppen?:confused: :irre: :glgl: :irre: :D

sorry, musste sein :D
Hammer
 
Hammer the Hammer

Hi Hammer,

von (exil-)Saarländer zu Saarländer so viel: Beim nekschde Mol holl ich de digge Bello orrer e Fäuschdel zum Klobbe!

Ebenfalls nix für ungut!

Matthias
(ursprünglich aus Marpingen)
 
Beim Goddard und anderen Modellen , Horn, Calypso etc., ist die Klinge nicht extra mit irgendeiner U-scheibe gelagert, sondern liegt direkt auf dem Micarta. Auch der Pin für den Hammer ist ins Micarta pressgefittet und gestaucht. Das da nach eineiger Zeit Spiel auftaucht ist vorprogrammiert.
Und im Micarta gibts nix mit de Nylon, oder??
Fazit. ich finde Folder ohne Metalliner unter dem Micarta nicht 1. Wahl.
 
Spekulieren bringt nichts, einer hier muß sich als Freiwilliger vortun und es ausprobieren, wann das Micarta bricht. Allerdings ist DER Test für mich nicht nachvollziehbar, da ich mit meinen Klappmessern nicht heble oder stemme oder biege. Ich nehm ein Messer immer noch zum schneiden ... :ack: :staun: :ack: :staun:

Wir hatten am Samstag abend nach der IMA auch eine Diskussion drüber, daß aus irgendwelchen Gründen sich jeder überlegt, was man alles mit einem Messer tun kann, z.B. Türen aufbrechen (hierzu kann man im neuen Pohl-Buch "Taktische Einsatzmesser" ein Bild sehen, auf dem ein SEK-Beamter eine Haustüre mit einem Messer aufzuhebeln versucht :argw: ), graben oder Scheiben einschlagen. Aber keiner stellt sich die überaus unwichtige Frage: SCHNEIDET DAS DING ÜBERHAUPT G´SCHEIT ???
 
Na, ich muß auch was sagen:
hallo Matthias, nett dich hier endlich auch mal zu treffen!!!!
Darauf warte ich ehrlich gesagt schon lange, daß noch so ne Labertasche hier rumschwirrt *lol*
Ach ja, nich nur eine, der VÖGELE75 isch au wieder do.
Ansonsten, Micarta ist spröde, bricht schnell, würde ich nie und nimmer zu einem Linerlock ohne stabile Platine verarbeiten. Abriebfest ist es auf keinen Fall, früher oder später schlappert die Klinge, da bin ich sicher.
Bis dann die Tage....und fröhliches arbeiten, kümmert Euch mal etwas um das Bruttosozialprodukt.
Wolfgang
 
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