Mikrowellenesse?

BammBamm

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Klingt im ersten Moment mal doof. :irre::irre:

Vor ein paar Tagen erklärte mir ein Freund dass er in die Mikrowelle Glas geschmolzen hatte. Er nahm 2 verschieden große Porzellanschüsseln, in dir größere füllte er Aktivkohlestaub und stellte dann die kleinere rein.

Durch die extrem große Oberfläche der Aktivkohle erhitze die sich sehr stark und produzierte genug Hitze um Glas in der kleinen Schüssel zu schmelzen. (min. 1500° c).

Man könnte Die Temperatur wahrscheinlich mit der Menge der Aktivkohle steuern.

Dass Eisen in der Mikrowelle Funkt und der Mikrowelle schadet ist ja jedem bekannt, aber wenn man z.B. einen Löffel in einer Tasse Tee lässt, funkt dieser nicht.

Würde es auch funktionieren wenn man den Stahl unter Ausschluss von Sauerstoff erhitzt, dass er nicht funkt?



Außerdem könnt man vll versuchen in der Mikrowelle Eisen zu verhütten.
Hierzu habe ich etwas Interessantes entdeckt:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,283775,00.html


Das meine Ideen nicht so einfach umzusetzen sind wie ich es hier beschreibe ist mir natürlich klar, aber es könnte vielleicht eine Anregung in eine Richtung sein, über die noch nicht viel nachgedacht wurde.

Gruß Eric
 
Microwellenesse?

.......Vor ein paar Tagen erklärte mir ein Freund, dass er in der Mikrowelle Glas geschmolzen hätte. Er nahm 2 verschieden große Porzellanschüsseln, in die größere füllte er Aktivkohlestaub und stellte dann die kleinere rein.

Durch die extrem große Oberfläche der Aktivkohle erhitzte diese sich sehr stark und produzierte genug Hitze, um Glas in der kleinen Schüssel zu schmelzen. (min. 1500° C)......
Dass Eisen in der Mikrowelle funkt und der Mikrowelle schadet, ist ja jedem bekannt, aber wenn man z.B. einen Löffel in einer Tasse Tee lässt, funkt dieser nicht.

Würde es auch funktionieren, wenn man den Stahl unter Ausschluss von Sauerstoff erhitzte, dass er nicht funkt?

Außerdem könnt man vllt. versuchen, in der Mikrowelle Eisen zu verhütten......
Da diese Dinge bekannt und nachlesbar sind, wird es wohl nichts mit einer großen Erfindung:

Zitat aus den unendlichen Weiten des I-Netzes:.....Wie verhalten sich Metalle in der Mikrowelle?
Hier muss man zwischen dünnen (z. B. einer CD) und dicken Metallschichten unterscheiden: Bei dünnen Metallschichten werden die Elektronen des Elektronengases angeregt. Es fließen Ströme, die das Metall stark erwärmen. Das Metall verdampft und man kann Funkenschlagen beobachten (Versuch: CD in der Mikrowelle). Dicke Metallschichten werden dagegen nicht von den Mikrowellen durchdrungen, sondern (diese) lediglich reflektiert.

Interessant ist das Verhalten von Grafit, das ja wie Metalle den elektrischen Strom leitet. Auch Aktivkohle, die bei den AST- Elementen (Reaktionsgefäßen) verwendet wird, besitzt Bereiche mit Grafitstruktur. Man erzielt durch den Einsatz dieser Kohlenstoffmodifikation also hohe Temperaturen und kann daher in der Mikrowelle sehr gut chemische Versuche durchführen, die eine hohe Temperatur benötigen......

Normales Flaschenglas schmilzt übrigens schon bei etwa 900°C.

Der Sauerstoff hat nach meinem Wissen nichts mit der Funkenbildung zu tun.

Gruß

sanjuro
 
Nachdem Christof gezeigt hat wie das aussehen kann, hab ich das Thema auch mal gegoogelt. Hier gibt es eine deutsche Beschreibung. In dem gezeigten Aufbau wurden 40g Silber geschmolzen.

In dem Versuch wurde keine Isolierung verwendet. Da geht bestimmt noch etwas mehr. Bei ernsthaftem Interesse könnten Gastronomiegeräte oder Mikrowellen für den Laboreinsatz interessant sein. Es lohnt sich eben doch, die Feilspäne sortiert zu sammeln! ;)

@BammBamm: Nachdem Du die Geschichte ausgegraben hast, hättest Du auch selbst recherchieren können. Das ist besser für die Leser und natürlich auch für Ruhm und Ehre. Danke für die Anregung.
Eisen mit einem Schmelzpunkt über 1500 Grad wird schwierig werden.

Liebe Grüße, natto

edit: Graphit scheint besser geeignet zu sein als Aktivkohle. Ein Vergleich.

@mods Das wird niemals eine Mikrowellenesse, bin ich jetzt OT? Wie wäre es mit "Mikrowelle als Schmelzofen"?

Etwas Unterhaltung zum Thema


Ein paar gut beschriebene Experimente zum Thema Optimierung auf englisch mit einem interessanten Vorschlag für die Gußform.
"Further experiments led to temperatures high enough to melt small amounts of cast iron"
 
Last edited:
Außerdem könnte man vll. versuchen in der Mikrowelle Eisen zu verhütten.
Mit dieser Idee hatte ich mich auch schon beschäftigt. Vielleicht läßt sich ja ein Rennofenprozeß in stark verkleinertem Maßstab in einer Mikrowelle durchführen. Dazu müßte man natürlich Öffnungen in der Mikrowelle für Zu- und Abluft schaffen. Das ist natürlich wegen der Leckstrahlung nicht ganz unproblematisch. Außerdem ist eine Haushaltsmikrowelle nicht für Dauerbetrieb geeignet.
Da wahrscheinlich neben der Holzkohle auch das Eisenoxid Mikrowellen absorbiert und damit heiß wird hat man dadurch auch im kleineren Maßstab eine effektive Heizung.

Mehr als Vorversuche habe ich bisher noch nicht gemacht, natto hatte dazu ja schon einen Link gepostet.
Hier der Vergleich von Graphit, Aktivkohle und Siliciumcarbid (v.l.n.r), jeweils in dünne Porzellantiegel gefüllt. Die Tiegel standen ohne Isolierung in der Mikrowelle. Das Bild zeigt die Tiegel nach 6 min (bei 750 W).

Bild3.jpg


Das Schmelzen von Metallen ist mir nur mit Aluminium gelungen, kleine Gussteile sollten so möglich sein. An Kupfer bin ich knapp gescheitert, mit einer besseren Isolierung (Keramikwolle) sollte das aber auch gehen.

Ich hatte mal vor Gemische von reinem Eisenoxid (von Kremer Pigmente) mit Kohlenstoff gemischt in der Mikrowelle zu erhitzen um zu sehen was passiert. Vielleicht greife ich das mal wieder auf.

Gruß
Jürgen
 
.......Ich hatte mal vor, Gemische von reinem Eisenoxid (von Kremer-Pigmente) mit Kohlenstoff gemischt in der Mikrowelle zu erhitzen, um zu sehen, was passiert......
Wenn man sich klar macht, dass die Reduktion des Eisens aus dem Eisenoxid (welches wolltest Du nehmen? Es gibt drei verschiedene) über das CO (Kohlenstoffmonoxid) abläuft und viel Zeit für die Reaktion benötigt, dann wird das Verhütten in der Microwelle energetisch wohl ziemlich teuer. Zudem erscheint es mir - abgesehen von einer gewissen chemisch-technischen Neugier - wenig sinnvoll, aus einem reinen Laborerzeugnis Eisen zu machen. Wenn der Ausgangsstoff ein Erz wäre, hätte es aus meiner Sicht einen Reiz.

Gruß

sanjuro
 
Last edited:
Beim recherchieren habe ich an Zwingen, Abschlußplatten und Zierrat gedacht - an eine Mikrowellenesse zum Gießen von Kleinkram ohne offenes Feuer und Kamin. Leider ist das Verfahren noch nicht ganz ausgereift. Also ist das hier eine Spielwiese für Freunde der Physik und ein kleiner Beitrag zum Füllen des Sommerloches geworden. Für richtige Schmelzer und Gießer gibt es dann ja noch die große Lösung aus dem Spiegelbeitrag.

Gruß Holger
 
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