Grundsätzlich hatte und hat auch heute noch jeder Handwerker ,egal was er jetzt macht, immer das Bestreben seine Arbeit zu überprüfen ob diese auch in Ordnung ist......zumindestens sollte da so sein
Der Koch schmeckt die Suppe ab bevor diese raus geht und so hat auch ein Schmied oder Schwertfeger seine Arbeit ebenfalls getestet.
Es ist immer besser wennman selbst einen Fehler bemerkt als wenn der Kunde das tut......insbesonders wenn der Kunde etwas von der Materie versteht und sehr scharfe Augen hat.
Schweißfehler oder Härterisse lassen sich nur bedingt so schon feststellen aber eben auch nicht immer. Wenn die Fehler klein genug sind und auch keine Auswirkung beim Gebrauch haben.........sollte das doch ausreiched sein.
Eine Garantie das wirklich alles In Ordnung ist kann es nicht geben ..zumndestens nicht mit diesen Methoden. Aber besser eine solche Methode als blind darauf zu vertrauen das schon alles in Ordnung ist
Es gibt genügend Schwerter in allen Kulturen welche Schweißfehler in der Klinge haben. Diese sind aber nicht so schwerwiegend das man damit nicht mehr kämpfen könnte . Beispiele gibt es auch dazu genug.
Wiener Rüstkammer : Ein langes Messer mit eine ganze Reihe von offenen Stellen in der Klinge....und ansonnsten scharf und 100 % gebrauchstüchtig. Ein Auto fährt auch nicht schlechter wenn der Lack einen Kratzer hat oder eine Beule im Kotflügel ist.
Die Schwere und Wertigkeit dieses Fehlers bewertet jeder für sich.
Das wird bei Schwertklingen früher nicht anders gewesen sein.
Wegen einem nicht die Funktion beinträchtigenden Fehler wurde keine Klinge verschrottet oder umgearbeitet.
Bei Klingen für hochrangige Personen war man da mit Sicherheit etwas pingeliger.
Von Japanischen Schwertern her weiß ich das da aufgrund der sehr feinen Politur kleinste Ungenauigkeiten und Fehlerchen gnadenlos sichtbar sind.........aber auch hier sind längst nicht alle Fehler das sichere Aus bei einer Kunsthandwerklichen Einstufung der Klinge.
Ich peile jetzt mal grob über den Daumen und schätze mal das von den Klingen welche ich jetzt in einem Zeitraum von fast 25 Jahren in meinen Händen lag ca 80 bis 90 %
nicht absolut fehlerfrei waren.
Und ich hatte mir nicht nur Schrottklingen der untersten Schublade in den Händen .

Da waren Klingen vom 12. bis zum 21. Jhd drunter....Klingen von berühmten Schmieden wie Masamune und seinen 10 Schülern ....Klingen welche in Japan den Status besonders wichtiges Kunstwerk innehaben......ein Dolch hatte den Rang Nationalschatz....
Wenn man ganz genau und pingelig hingesehn hat war da fast immer irgendwo etwas zu finden was man ja noch als "Fehler " sehen kann .....aber das hatte keinen Einfluß auf die Qualitätseinstufung. Der Satz : Man sollte auch mal das Gute in der Klinge sehen hat hier eine nicht zu unterschätzende Bedeutung.
Ist vieleicht auch ein allgemeines "Problem" das wir fast immer dazu neigen "nur " das negative zu sehen und auch zu erwähnen....egal, wie unwichtig das manchmal auch ist.
Luftauge sagte es schon ....: Korrosionschutz !
Das ist völlig richtig das man eine blanke, glatt polierte oder geschliffene Metallfläche viel leichter sauber halten kann als eine grobe Oberfläche wo sich in den Schleifriefen sich viel leichter Rost festsetzen kann.