Nahtlöcher stechen/bohren

...
Eine Faustfomel lautet:
- alles bis 1,5mm Materialstärke wird mit einer Rundahle...
- ab 1,5mm Materialstärke wird mit einer Schwertahle vorgestochen...
...
etwas experiemtieren und herausfinden was für einen persönlich der beste Weg ist.

...Da kann Dir dann das leder unter Umständen bei verwendung der Rundahle aufreißen.
...
Das heißt, das der Übergang von der "Fläche" in die "Tiefe" "teilversenkt" ist, mehr auch nicht. Versenken sollte man die Naht auf jeden Fall.
...
Schade. Ist eigentlich ein feines Werkzeug. Wobei ich mal einen großen Teil der Probleme mit Schwertahlen hier auf die abgrundtief mieserable Qualität der meisten angebotenen Ahlen zurückführe.

Ich selber habe glücklicherweise noch einen Posten Vorkriegsware (1ter WK:D) aus englischer Produktion ergattern können.
David,
damit kann man etwas anfangen - irgendwelche Richtwerte gibt es ja meistens.

Chamenos,
Leder und Lederwerkzeug zum Experimentieren habe ich genug, das Werkzeug ist schon ganz gut, leider habe ich keine englischen Werkzeuge zum Vergleich, aber Deine Uraltqualität würde ich auch unbesehen einsetzen, allein schon, weil so alt und aus England.
Die Schwertahlen werden ich auf jeden Fall mal ausprobieren.

Aber irgendwelche Ablehnungsgründe zu bestimmten Werkzeugen lassen sich immer finden :steirer:

Gruß Andreas
 
Ich habe selbst erst Material bis 14mm verarbeitet. Dazu habe ich einen Proxxon-Schleifer mit Bohrstander. Ich zeichne auf beidenSeiten mit einer Schablone an und bohre dann von beiden Seiten bis zur Mitte. Wenns dann mal nicht ganz passt steche ich mit der Schwert-Ahle nach. So gibt es ein prima Nahtbild.
 
david könntest du mal aufzeichnen(foto) oder beschreiben wie der faden auf die nadel gezogen wird. so mit den 2 bögen. oder steht es schon irgendwo in einem thread? Ich galube ich mache da was falsch, da am nadelöhr der faden zu dick wird.
 
Bekommst du, ich hab grad keine Kamera hier, aber heut abend mach ich ein paar Bilder.


Schöne Grüße, David
 
@ akiem

Hallo.

bin zwar nicht Eukalypt und fotografiert habe ich auch nicht selber.

Sind Scans aus dem, meine ich, besten Buch zum Thema Lederarbeiten.

Text zu den Bildern:

Bild 1
Die Nadel wird das erste Mal in den faden gestochen

Bild 2
Die Nadel wird ein zweites und ein drittes Mal durch den Faden gestochen

Bild 3
Das Einfädeln ins Öhr

Bild 4
Die Schlingen werden über das Öhr gezogen



Ich mache es übrigens genau andersrum; - Fädle also den Faden erst ins Öhr und Steche dann zwei bzw. drei Mal durch den Faden. Geht genauso.


Gruß

chamenos

P.S. Titel des Buches:
Leder Gestalten und Verarbeiten, Robert Friedrich, Callwey Verlag, 1988
Ist schon länger vergriffen, aber ab und zu antiquarisch zu bekommen.
 

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Ich habe zwar noch keine einzige Messerscheide in meinem Leben hergestellt, habe aber trotzdem einen Vorschlag, den der Eine oder Andere ausprobieren könnte.
Beim Bau von historischen Segelschiffsmodellen muß man ebenfalls sehr viele, feinste Löcher bohren. Mit herkömmlichen Spiralbohrern gibt es dabei riesige Probleme. Die Bohrer brechen sehr leicht, oder der Bohrkanal verläuft unkontollierbar in Richtungen, die keinesfalls gewollt sind.
Abhilfe schaffen hier Bohrer, mit denen man manchmal gequält wird.
Bittet euren Zahnarzt, die gebrauchten Bohrer zu sammeln. Wenn sie für den Zahnschmelz bereits zu stumpf sind, reicht ihre Schärfe für Holz und dünne Bleche immer noch aus. Es gibt sie von 0,2 bis ca. 2 mm und der Schaft ist absolut verwindungssteif.

Gruß, Heimwerker.
 
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