Naniwa Superstone, Review einer Serie

Hallo Viperati.


Schade dass mein Review-Thread ein wenig gekapert wurde,
es wäre schön gewesen wenn du einen extra Faden aufgemacht hättest,
obwohl so häufig diskutierte Fragen hier nicht gern gesehen sind.
Ich nehme sowas aber keinem übel und antworte sehr gerne auf deine Frage:


Zunächst mal, deine Verwirrung ist nicht unbegründet,
sollte sich aber bald verfliegen, wenn du dich etwas mit der Materie beschäftigst.
Genau wie einige Automobilhersteller gute Sportwagen herstellen,
aber schlechte Kombis,
gibt es von vielen Steinherstellern extrem gute und nur mittelmäßige Steine der selben Serie.

Diese Aussagen berufen sich dabei aber lediglich auf persönliche Erfahrungen.

Um mal etwas vorweg zu nehmen,
die teureren Steine wie Chosera oder Shapton
genießen den Ruf das (mit außnahme weniger Shaptons) allesamt hervorragend sind,
in jedem Korngrößenbereich.

Bei den Superstones sehe ich persönlich das Problem,
dass sie in niedrigen Korngrößen (> 3000) zu weich sind und nur polieren, aber nicht abtragen.
Das ist ein persönlicher Nachteil.


Kommst du mit deinem 1k/6k gut zurecht,
könntest du dir überlegen einen teuren, aber guten Finishstein anzuhängen
und deinen Kombi weiter zu benutzen.
Dafür würde sich ein Chosera 5k anbieten (auch wenn er nominiell gröber ist)
oder ein BBB (natursteinschärfe ;) )
oder ein Superstone 8k

und einen Zwischenstein würde ich vielleicht auch nochmal in Betracht ziehen.
Die Kombi 1k/6k alleine ist nicht unbedingt das Optimum, es geht besser.
Beispiele hierfür währen der Shapton Pro 2000 (siehe review)
Chosera 3k, King 4k 35€ (dick.biz) ....

Um deine Frage zu beantworten, ob ein Naniwa 10k oder 12k(andere Marke)
gegenüber dem "durchschnitts" 8k eine Verbesserung bringt,
muss man mehrere Meinungen beachten und kennen.

Zuallererst, um die Schärfe eines 10k oder 12k genießen zu können,
muss die Vorarbeit perfekt sein.
Da würde die Kombi 1k/6k sicher nicht ausreichen.

Nicht jeder sieht den Sinn darin ein Messer über 2.000 hinaus zu schärfen.
Manche schleifen nur bis 4k und dann ist schluss.
Wieder andere sagen 6k sei das absolute Maximum, mehr würde kein Stahl aushalten.
Rasiermesserfreunde sehen das anders, und schleifen bis auf 30.000 hoch.

Über Sinn und Unsinn lässt sich also viel sagen und streiten.
Ob du beim Schneiden einen Unterschied spüren wirst,
zwischen einem optimalen Naniwa8k finish und einem optimalen 10k finish,
wage ich zu bezweifeln.
Die Unterschiede werden immer kleiner, in solchen Bereichen sprechen wir von Nuancen.
Solchen dingen wie: Auf 8k Schält das Messer Haare, auf 10k Kappt es sie.

Der Anfänger wird mit einem 8k schon mehr als begeisternde Ergebnisse erreichen können.

Reden wir von Messern, die wirklich Rasiermesserscharf werden sollen,
was eigentlich purer Idealismus oder Hobby ist,
dem sei gesagt dass er erreichen kann was er möchte.
Grundlage ist eine gute Vorarbeit,
beispielsweise 1k/6k kombi + zwischenstein danach Naniwa 8k
Hängt man jetzt ein CrO2 Leder an, hat man seine Rasiermesserschärfe.
Man kann auch noch den Naniwa 10k anhängen,
mit dessen Finish ich mich lange zeit rasiert habe.
Man könnte auch den günstigen Chinese12k anhängen.
Beide erreichen eine Schärfe dem Rasiermesser würdig

Alle unklarheiten beseitigt?
 
...Der Anfänger wird mit einem 8k schon mehr als begeisternde Ergebnisse erreichen können.
So ist es.
Zwar besitze ich jahrelange Schleiferfahrung, aber mit Banksteinen bin ich ein Greenhorn.
Dennoch erziele ich mit dem 8000er Naniwa schon erstaunlich gute Ergebnisse. Vor allem die Optik der hochglänzenden Schneidfase begeistert mich.
Allerdings habe ich ein Problem. Da ich ständig kleine Kerben in den Stein geschnitzt habe, habe ich ihn abgerichtet und begonnen, das Messer über den Schleifstein zu ziehen (wie über einen Lederriemen.), und nicht zu schieben. Die Schneide liegt auf dem Stein auf und ich ziehe das Messer Richtung Klingenrücken.
Ist das falsch, gibt es dagen etwas einzuwenden, bringt es Nachteile?
 
das ist zwar keine Naniwaspezifische frage und gilt für alle Steine,
aber bei Kochmessern ist es wurst ob schneide voran, oder nicht.

Verhoeven hat erwähnt dass die Schärfrichtung in die Schneide hinein
eine minimal feinere Schneide erzeugt, als die Abzieh-Bewegung.
Der Effekt ist minimal.

Einige empfehlen bei den weichen Naniwa-Finishern die Bewegung komplett auf das Abziehen zu beschränken,
aus Angst vor "multibevel".

Die Mehtode ist dabei recht interessant:
Das Messer wird minimalst vorwärts bewegt,
dabei der Winkel erhöht, solange bis man merkt:
"ah jetzt würde das Messer in den Stein schneiden".
Dies lässt man natürlich nicht zu.
Genau in diesem Winkel zieht man das Messer nun gegen die Schneidrichtung auf dem Stein ab.
So kann man sicher sein, man erwicht die Schneide garantiert.
Vorsicht bei dieser Methode: Wenig bis Null Druck verwenden,
man arbeitet schließlich an der absoluten Schneidkante
 
kleines Update zum Review aus gegebenen Anlass


Ich habe die Naniwa Serie nun weitgehend komplett zu Hause stehen.
Konkret habe ich der Superstones

Naniwa 1.000
Naniwa 2.000 + 5.000 Kombinationsstein
Naniwa 8.000
Naniwa 10.000

Den Naniwa 1.000 sowie den 2k/5k kombinationsstein
nehme ich allesamt NICHT für keine Kochmesser.
Es funktioniert definitiv.
Aber mich stört das ständige sich zusetzen der Steine
(sie zeigen massive Dunkelfärbungen während dem Schärfen)
und sie sind mir tatsächlich zu weich für "gröbere Arbeiten"
wie Facette aufbauen auf dem 1000er und einfaches Schärfen auf dem 5.000er
Da bleibe ich bei Shapton 2.000 oder Cerax 1k/6k kombinationsstein
und finishe liebe auf den Naniwa Super in höheren Körnungsbereichen

Für meine Rasiermesser, an entsprechender Stelle schon erwähnt
sind sie aber gar *göttlich*! :super:
 
Ich hatte mir erst den 12000er bestellt. Aufgrund der abschreckenden Erfahrung von wernerk hier im Forum dann aber doch auf den 10000 umgeschwenkt. Gestern habe ich Ihn bekommen. Meine Rasiermesser, ein Zakuri und ein kleines Hobelmesser brauchten mal wieder eine Grundüberholung.

Meine Stufen:
1000er King
2000er Shapton (hier hätte ich lieber einen 5k Chosera eingeschoben:))
6000er King
10000er Naniwa

Ich finde den 10000er naniwa weich. Er trägt gut ab. Die Gefahr des Einschneides besteht auf jeden Fall, wenn man nicht aufpasst.
Vor dem Kauf hatte ich ihn für härter gehalten. Vor dem Schleifen habe ich ihn noch kurz abgerichtet, da die Fläche nicht 100%ig plan war. Hier war zu spüren, das er doch weich ist.
Generell stehe ich auf sehr harte steine, wollte aber eine polierte sehr scharfe Schneide, was mir auch sehr gut gelang. Haartest bestanden.
Ich denke da geht aber noch was:steirer:.

Ich würde den stein wieder kaufen. Danke an LessLemming für den Test und die Emfpehlung


@LessLemming
Warum gehts du nach dem 10000er(immerhin 1μ Korngrösse) noch mit dem Rasiermesser über die Chrompaste? Ist die Körnung in der Paste definiert? Ich denke man macht das Rasiermesser eher wieder stumpfer.
 
Hallo Jens,

die Tatsächliche Korngröße des 10.000ers ist mir nicht bekannt.
1µm wäre geraten, es können auch 1.3 oder 1.5µm sein.
Ist aber nicht so wichtig.

Fakt ist, der 10.000er kann für Rasiermesser bei geeignetem Können des Schleifers für den Abschluss ohne Paste benutzt werden.
Allerdings lässt sich das Ergebnis mit Paste verbessern!

Die Wahl der Paste ist dabei wichtig. Ich greife auf Pigmente der Firma Kremer zurück.
Dort gibt es einmal Chromoxid grün PG17, per REM auf 0.3µm mit runder Teilchenform bestimmt
und zum Anderen Eisenoxid PR 101 mit 0.09µm, ebenfalls rund.

Damit sollten sich die Fragen erübrigen


und eine Sache nochmal:
Ich habe noch NIE in einen Naniwa Stein geschnitten.
Es ist möglich, aber wirklich nicht wahrscheinlich

Und etwas wirklich schlechtes über den Naniwa 12.000 habe ich auch nie wieder gehört.
Bei den Amerikanern ist er der Finisher nummer 1 bei Rasiermessern.
Ich bin bei meinem 10.000er geblieben und sehr zufrieden
(auf Anfragen sagte man mir der Unterschied des SS 10k zu SS 12k sei viel zu gering als dass sich beide lohnen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo LessLemming,

klasse Beiträge hast Du hier verfasst! Die Naniwa Tests gefallen mir sehr gut, habe auch welche bestellt.

Rein interessehalber, mischst Du Deine Polierpasten aus den Kremerpigmenten selbst mit Leinöl an, oder was nimmst Du als Trägermedium?

Ich habe manchmal das Leder nur mit Öl angefeuchtet und dann das Pigment draufgestreut und verrieben.

Wie sind denn Deine Erfahrungen mit dem Eisenoxidpigment? Damit habe ich bisher noch keine Abziehversuche gemacht. Aber die Körnung von 0,09 µm klingt schonmal vielversprechend. Allerdings hätte ich es als recht weich eingestuft.

Im meinem Kremerkatalog habe ich etliche Varianten in der Farbe PR101 gefunden. Hast Du noch eine Kremer Artikelnummer von dem Pigment, dass so fein war?

Viele Grüße,
Leo.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte das zwar schon per Email besprochen,
aber dass Chromoxid oder Eisenoxid als "weich" zu bezeichnen sind,
stimmt einfach nicht. Beide zeigen eine deutlich größere Vickershärte als Stahl.
Allerdings sind sie wegen ihre runden Partikelform besser dazu geeignet
Stahloberflächen zu polieren und Schneiden zu ebnen.
Daher ihre besonders feine Wirkung

Für Kochmesser empfehle ich die Pigmente natürlich nicht.
Nur für Rasiermesser.
Ich mische eine Spatelspitze Pigmente mit Ballistol oder einem anderen Öl
und trage die "Farbe" auf das Leder auf. Fertig
 
Ja, danke nochmal für die schnelle Antwort, ich hatte hier den Beitrag vor meiner Mail geschrieben.

Ich bekomme immer wieder anfragen zum Haare spalten, und um das reproduzierbarer und einfacher hinzubekommen hoffe ich, dass das Eisenoxid bei Kohlenstoffstählen auch trotz feinem Vorschleifen noch einen gewissen Effekt zeigt.

Habe mir auf jeden Fall mal das Eisenoxid als Pigment bestellt. Bin mal gespannt, wie es performt.

Ich gebe Dir recht, bei Küchenmessern macht es wenig Sinn, da die Schneide nur exterm kurz diese Schärfe behalten wird, wenn es fürs Schneiden eingesetzt wird, aber viele wollen diesen Zustand einmal bei einem eigenen Messer erlebt haben.

Daher werde ich mal ein paar Dinge in die Richtung ausprobieren.

Danke auf jeden Fall für den Tipp!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das man in den 10.000 er Stein schneiden könne, meinte ich in Bezug auf Mutwille und einem sehr steilen Winkel. Beim normalen Benutzen ist das Einschneiden natürlich äußerst unwahrscheinlich. Ich hätte einfach schreiben sollen, dass ein Shapton bedeutende härter ist :rolleyes:.

Um Gefüge sichtbar zu machen bei Werkstoffproben arbeitet man mit Emulsionen, die mit genormten Diamanten versetzt sind. Da mein Vater in der Branche arbeitet hat er mir mal was mit gebracht. Emulsion mit 1μ und Emulsion mit 0,06μ Diamanten. Bin mal gespannt was ich aus meinem Rasiermesser damit noch rauskitzeln kann.
 
Hallo Leonardo, Haarespalten mit Kochmesser ist mein Hobby :hehe:

Für Kochmesser würde ich dir empfehlen mal Diamantpasten zu versuchen. Ab 1µm abwärts wird es richtig interessant.
Diamantpartikel sind gesplittert und haben viele scharfe Kanten,
ganz gegensätzlich zu Chromoxid und Eisenoxid.
Diese aggressiven Teilchen eignen sich unter Umständen besser,
um mit dem erhöhten Materialaufkammen (wegen der größeren Facette gegenüber Rasiermesser) fertig zu werden.

Die erreichbare absolute Schärfe wäre dadurch keinesfalls gemindert.
1µm reicht auch für Rasiermesser meistens aus.

Mit meiner 0.5µ Diapaste schaffe ich es ein Funa von Tosa dazu zu bringen,
Kopfhaare auf einem Abstand von 2cm vom Haltepunkt, sanft und klanglos zu kappen.
Das ist ein Rasiermesser Standart.

Die Diamantpaste habe ich dabei auf einfaches Filz aufgetragen.
Das gibts für 60cent im Baumarkt und wird auf Holz geklebt.
Die Diamantpaste wird extrem dünn aufgetragen und fertig ist der Abziehriemen für Sparfüchse.
Funktioniert ganz hervorragend
 
Ich habe mir auch nochmal 0,25 µm Diamantpaste geordert. Bisher waren meine Erfahrungen mit Diamantpasten allerdings nicht sonderlich dolle. Bis 1 µm waren meine anderen Pasten der Diamantpaste überlegen, das lag aber vielleicht auch an der Qualität der Paste.

Romanschärfe hatte ich mit einigen Messern (ATS34 japanisches Kochmesser, mit dem springenden Bock), und ein paar anderen rostträgen Messern (sogar an einem IKEA Messer aus der "noblen" Linie) hinbekommen. Bei Kohlenstoffstählen (handgeschmiedete japanische Messer, Eigenbaumessern und Windmühlenmessern) ging es noch einen Tick leichter.

Mir geht es gerade um die Reproduzierbarkeit dieser Schärfe auch an nicht so edlen Messern.

Die freien 2 cm von Deinem Funa sind allerdings wirklich beeindruckend!

Mit Filz habe ich das Abziehen noch nie probiert. Denkst Du nicht, dass der Untergrund da zu weich ist und zu sehr wegfedert? Die Schneide müsste vorne dann doch etwas verrunden. Oder denkst Du, dass die Gefahr geringer ist, weil die scharfen Partikel sich tief in die weiche Matrix eingraben und dort nur gemildert zur Wirkung kommen?

Je härter der Untergrund, desto schleifsteinähnlicher ist natürlich auch das Abzieherlebnis.
 
Hallo Leonardo,

mittlerweile verzichte ich komplett auf Pasten bei Kochmesser,
besagtes Funa schafft den Haartest auch so, nach meinem Franken Naturstein.

Die Verrundung von Schneiden ist eine Theorie die sich etwas verselbstständigt hat.
Gibt der Untergrund eines Materials nach, so schmiegt es sich in der Tat in einem Radius um die Schneide.
Dadurch ergibt sich eventuell eine leicht "apfelsamenförmige" Schneide,
welche aber durchaus noch in einer extrem feinen Schneide mündet.

Kochmesserfreunde sind zu sehr darauf fokussiert eine Verrundung zu vermeiden,
wo doch die Brüder im Geiste, die Rasiermesserfreunde,
darauf schwören, den Abziehriemen mit Paste auf Leder und mit leichtem Durchhang zu verwenden.

Da ein Rasiermesser ein deutlich reales Feedback gibt,
glaube ich nicht dass diese Methode ihre Messer tatsächlich stumpf macht :hehe:


Fakt ist, das ein federnder Untergrund beim Abziehen nicht schadet,
solange man es nicht übertreibt und keinen Druck ausübt.
Im Gegenteil, der erhöhte Angriffswinkel direkt an der Schneide
erhöht die Chance kleine Schärffehler zu ebnen und zu kaschieren


Eine reproduzierbare Methode zum Erzeugen von Haartestschärfen
bei billigmessern wäre fast schon einen Nobelpreis wert.
Ich kriege meine rostfreien Einsteigermesser scharf, sehr scharf,
aber auf einen Haartest komme ich nicht.
Das liegt mit Sicherheit am Gefüge selbst, welches einfach nicht dafür gemacht ist
in so kleinen Dimensionen stabil zu sein.

Haartestschärfe klappt eben nur bei geeigneten Messern UND Können des Schärfers.
Und wie du schon festgestellt hast, so ist es auch meine Erfahrung gewesen,
dass Karbonstähle sich "tendenziell" eher auf eine solche Schärfe einstellen lassen

Noch ein Hinweis zum HHT (hanging hair test)
diese Prüfmethode ist uralt und schon vor 100 Jahren in Barbierbüchern überliefert worden.
Sie ist eine zentrale Methode zur Beurteilung der Schärfe eines Rasiermessers.
Aber der Test kennt Grenzen!

So kann ein falscher Grat, ein Bart, oder unausgeglichene Zähnchen auf der Schneide
durchaus den Anschein erwecken, eine Haartestschärfe zu erzielen.
Dabei ist das Messer alles andere als perfekt geschärft.
Zum Beweis bringe ich gerne an, dass man durchaus nach einem DMT 1.200 einen Haartest schaffen kann.
Das liegt an den spitzen Zähnchen, und nicht an der tatsächlichen Schärfe.

Daher ist der Haartest zwar eine gute Prüfmethode, aber nur im Cluster mit anderen Prüfmethoden wie Papiertest, Tomatentest, Fingertest etc.
 
Hallo LessLemming,

ich habe mir in Ergänzung zu meinem 1200er und 4000er King auf deinen Thread hin noch den Naniwa SS 8000 gekauft. Wie du bereits geschrieben hast, bildet der SS 8000 schnell Schlieren, bei dem King 4000 ist das ähnlich. Ist die Schlierenbildung vom Stahl abhängig. Ich meine zu bemerken, dass rostfreie Klingen stärker zur Schlierenbildung neigen (hoher Chromanteil verantwortlich?)

Zum Reinigen benutze ich im Moment den Nagura von Dick. Ich benutze den gleichen Nagura nach gründlichem Abspülen für beide Steine. Ist das unproblematisch oder sollte ich mir besser einen zweiten Nagura oder ein feines Papier besorgen?

Mit dem Ergebnis des SS 8000 bin ich übrigens sehr zufrieden, vielen Dank für den Thread, der mich dazu gebracht hat den Stein zu erwerben. Die Steigerung der Schärfe zu meinem 4000er King ist beachtlich, der Abzug auf dem Leder kann eigentlich bei Küchenmessern entfallen.

Ich stelle mir vor, dass ich durch regelmäßiges Abziehen auf dem Leder die Schärfe meiner Messer länger erhalten kann bevor ich wieder an die Steine muss. Ist das richtig oder unterliege ich einem Denkfehler?

Beste Grüße

Knörri
 
das müßte das gleiche sein. ich hab den naniwa superstone 10000 und der hat die gleiche grüne farbe, wie der kombistein.
 
Mittlerweile habe ich meine Reihenfolge übrigens etwas geändert,
heute würde ich es folgendermaßen machen:
1k -> 3k -> 6k -> BBB ->->
Also den BBB erst nach dem 6k
Das ist allerdings eine Geschmacksfrage

Mein derzeitiges Dreamteam lautet 2k-> 5k -> BBB
Und dann die Entscheidung,
ob ich es beim BBB belasse,
oder einen weiteren, feineren Finishstein anhänge.
Oft mache ich es so, dass ich mehrere Finishsteine ausprobiere,
bis ich das passende Ergebnis für den jeweiligen Zweck gefunden habe.

Der BBB erfüllt bei mir also eine besänftigende Funktion.

Um deine Frage aber nochmal aufzugreifen,
würde ich einen der Grundpfeiler weglassen,
wie z.B den 3.000er
und würde direkt vom 1k auf den 6k springen,
so hätte ich mir die eingehend erwähnten Fragen zu stellen:
Mit welchem Stahl habe ich es zu tun
und mit welchen Steinen.
Die Unebenheiten die ein 1k hinterlässt sind meist stark ausgeprägt
und ein feiner polierender 6k hätte seine Mühe diese Fehler auszugleichen.

Ist der Stahl aber nicht allzu zickig, bildet also nur wenig Grat nach dem 1k,
oder ich entferne diesen durch gezieltes Schneiden in ein Horn, Hartgummi oder Hartholzstück,
verbringe etwas mehr Zeit auf dem 6k
und zwei Empfehlungen von mir
verwende einen leicht höheren Winkel als auf dem 1k
und verwende den 6k nach Möglichkeit mit viel Schleifpaste,
ließe sich der Sprung ohne weiteres realisieren.
Man sieht aber, um ein Optimum auf dem 6k zu erreichen,
ein nicht unzickiges Messer vorausgesetzt,
muss man viele Dinge beachten.
Da rentiert sich mMn der Zwischenschritt,
solange auf dem 6k aufgebaut werden soll.

Für den Gebrauch, also mit dem 6k dann als Finish,
ist es nicht erheblich ob der 6k-Schliff optimal ist.
Hänge ich aber einen ultrafeinen Stein an,
wie 8k, oder höher, so macht dies nur Sinn,
wenn die Basis vorhanden ist.
Ist die 6k-Schneide mit Müh-und Not hingewurschtelt,
hat ein Ultra-Finishstein viel zu viel Arbeit zu verreichten.
Der Aufwand ist für die Katz

Am Konkreten Beispiel meines neuen Dreamteams:

Grundschliff etc. mal Außenvorgelassen beginne ich
bei stumpfen, aber intakten Klingen mit dem Shapton 2k.
Einem sehr harten, schnellen und effizienten Stein,
feiner als 1.000 aber schneller als 3.000.

Damit ist die Schneidkante erzeugt, aber gratig.

Nachfolgend der Shapton 5k.
Ebenfalls hart und effizient, sehr schnell.
Er ist dafür gemacht, die Wogen des 2k zu glätten.
Ab diesem Stein hat die Klinge eine feine Wire-Edge,
es sei denn der Stahl ist von ausgezeichneter "Qualität".

Den BBB anschließend würde ich die Wire-edge entfernen,
die meisten Unebenheiten beseitigen und hätte eine völlig fertige Schneide.

Je nach Verwendung kann ich nun guten Gewissens die feinsten Steine anhängen.
Damit ist gewährleistet, dass dem Stahl entsprechend
das Optimum aus den Klingen rausgeholt werden kann,
da jeder Stein auf den anderen aufbaut,
abgesehen vom BBB, der eine besänftigende, vll optionale Funktion erfüllt,
auch wenn er bei rostfreien Messer fast schon obligatorisch ist


Natursteine sind in meinem Repartoir eigentlich nicht wegzudenken,
zum Einen weil es sehr viel Spaß macht sie zu verwenden
und zum Anderen weil sie eine beruhigende Wirkung auf leicht gratige Schneiden haben,
sowohl als Finishstein, als auch als Wegebner für ultrafeine Steine

Ich habe noch einen seltenen Suehiro 8k, den ich grade für meine Rasiermesser wiederntdeckt habe,
darüber könnte ich nochmal ein kleines Review schreiben, falls interesse besteht

Hi und vielen Dank für deine ausführlichen Berichte.

Ich kram mal den Beitrag hier aus Versenkung aus, da ich grade auf der Suche nach einem guten Setup bin um ausschließlich Rasiermesser zu schärfen.
Jetzt habe ich hier alles mehrfach durchgelesen kann mich aber nicht so recht entscheiden.

Welche Kombination wäre finanziell und vom Endergebnis am sinnvollsten?
Vorweg sind mir härtere Steine wie es die Shapton ja sein sollen eigentlich lieber.

1. Shapton 2000 - Shapton 5000 - BBB und vielleicht später mal einen Shapton 8000 oder 12000

2. Shapton 2000 - Shapton 5000 - Shapton 8000

3. Naniwa SS 1000 - SS 5000 - SS 10000

4. Naniwa SS 1000 - SS 3000 - BBB

5. SS Kombi 800/5000 - SS 3000/8000

Die Steine sollen ausschließlich nur für Rasiermesser her halten.

Und womit richte ich die Steine am besten ab?
1500er Schleifpapier auf einem Glastisch oder lieber ein Naniwa Abrichtblock oder doch wie gewohnt mit SC auf einer Glasplatte?

Ich habe bereits Schleiferfahrungen auf Wassersteinen mit Küchen- und EDC Messern, nutze aber eigentlich dafür nur noch einen TSProf K03.

Gibt es inzwischen vielleicht neue Erkenntnisse bezüglich der genannten Steine?
Aktuell würde ich zum 1. oder 2. Setup tendieren.

Was meinst du / ihr?

Viele Grüße
Christof
 
@kowa1981 Ich nehme für mein Koraat Rasiermesser als Finisher einen Gelben Belgier + Glattleder . Das liegt so bei 8K .
Der Blaue war mir noch zu grob. Der Naniwa SS 10k poliert sehr gut , sollte auch gehen.
 
Zurück