Neue Kershaw's

hab heute meinen Junk Yard Dog II bekommen!
also das große mit den G10 schalen...
das G10 ist hier mal ausnahmsweise grau.
der folder liegt KLASSE in der hand und ist für ~70€ spitze verarbeitet!
man kann das messer öffnen nur mit dem flipper... absolut keine handbewegung ist dazu nötig!!
die klinge ist auch nicht überdimensioniert (ca. 3mm) und hat einen recht hoch angesetzten flachschliff was dem messer sehr gute schneiteigenschaften verleit!
am griff sind alle kanten schön gerundet und fasst sich gut an... auch die handlage is für die doch ungewöhnliche griffform sehr gut!
die klinge ist auf 2 bronzewasher gelagert und läuft sehr smooth...

ich bin begeistert von dem messer...

werd bei gelegenheit ein paar bilder machen!
 
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Review zum Junkyard Dog II

Die Messer von Tim Galyean haben mir schon immer sehr gefallen. Insofern habe ich mich über die Production-Modelle gefreut, weil sie auch mir die Gelegenheit geben, dass Design mal zu testen. Insofern habe ich schon vor einiger Zeit eins vorbestellt gehabt und vor kurzem ist es dann endlich hier angekommen.

junkyarddog_01.jpg


Außergewöhnliches Design
Ich empfinde das Design des Messers im doppelten Sinne außergewöhnlich. Zum einen hebt es sich aus der Masse von Messern heraus (wobei Ken Onion als Mentor nicht verleugnet werden kann). Zum anderen finde ich das Messer außergewöhnlich gut durchdacht. Da passt alles zusammen. Die Klinge mit dem Flipper fügt sich im geöffnet wie im geschlossenen Zustand harmonisch in den Griff. Der Flipper ist in beiden Fällen (geöffnet als Handschutz) optimal positioniert. Die Griffform, die ein wenig auch an den Rebel von Jens Anso erinnern mag, liegt sehr gut und sicher in der Hand.

Auch die Klingengeometrie lässt keine Wünsche offen. Wenn ich mich da nicht täusche, dürfte die Klinge tatsächlich flach geschliffen sein. Bei einer Höhe von ca. 2,5 cm bis zur Schleiflinie und einer Klingenstärke von 3,1 mm (wirkt sogar noch dünner), dürften sich da sehr gute Schneideigenschaften ergeben (noch nicht ausprobiert). Ausgeschliffen wurde die Klinge auf ca. 0,5 mm. Für viele Schneidaufgaben dürfte sich die tief liegende Spitze als praktisch erweisen, für’s Stechen/Bohren/Hebeln ist sie sicher nicht in erster Linie gemacht. Einziger Nachteil hier aus meiner Sicht: Bedingt durch das Design ist der Abstand zwischen Zeigefinger und tatsächlichem Beginn der Schneide relativ groß. Wenn man mit viel Kraft schneiden will, ist da die Kraftübertragung vielleicht nicht optimal.

Der Flipper
Ich muss zugeben, dass ich ans »Flippern« erst gewöhnen muss. Richtig gut funktioniert es mit einem unterstützenden Schwung aus dem Handgelenk. Ohne das hatte ich anfangs meine Probleme und auch jetzt klappt es nur bei jedem dritten Mal. Aber langsam scheint sich die Klinge einzulaufen, vielleicht kann man auch den Klingengang etwas justieren, vielleicht bin ich aber einfach auch nur zu ungeschickt.

Verarbeitung: Insgesamt gut, die Schärfe ist außergewöhnlich
Die Verarbeitung ist für ein Messer dieser Preisklasse insgesamt ziemlich gut. Ich kann kaum Makel finden, die Klinge sitzt zentriert und Differenzen von Linern, Griffschalen und Spacer halten sich in Grenzen. Die Klinge wird vom Detend Ball gut in den Griff gezogen und dort sicher gehalten. Vor allem die Schärfe out of the box ist beeindruckend. Bisher war da Spyderco immer meine Referenz, aber dieses Kershaw rasiert fast noch müheloser als mein neues Calypso mit ZDP-89-Klinge. Zur Schnitthaltigkeit des Stahls kann ich noch keine Aussage machen. Für meinen Geschmack könnte der Liner ein Stück weiter auf die Rampe rutschen. Ich glaube aber trotzdem, dass er hält. Spinewhacks habe ich allerdings nicht gemacht. Getrübt wird der gute Gesamteindruck etwas durch das deutlich spürbare horizontale Spiel und das ganz minimal vertikale Spiel (spürbar nur bei großem Krafteinsatz).

Die Nachteile: Gewicht und uneleganter Clip
Kommen wir nun zu den (aus meiner Sicht gravierenden) Nachteilen des Messers. Durch die recht dicken Stahlliner hat es trotz großzügiger Aussparung unter den Griffschalen (auf dem Foto leider nicht zu erkennen) ein ziemlich hohes Gewicht (kann es leider nicht genau wiegen). Der richtige Ab-Turner ist für mich aber der Clip. Der ist riesig, wahnsinnig unelegant und das Design weckt in mir negative Assoziationen zu Fernost-Kopien von Gill-Hibben-Messern. Auffälliger kann man ein Messer nicht in der Hosentasche tragen. Hätte ich den Clip vorher gesehen, hätte ich das Messer vielleicht sogar nicht gekauft! Allerdings muss man sagen, dass Tim Galyean selbst (zumindest von Form und Montage) ähnliche Clips baut - bei ihm sehen sie trotzdem besser aus. (Hier kann man sich überzeugen: http://www.galyeancustom.com)

Gewicht und Clip disqualifizieren das Messer für mich leider als EDC. Schade! Vielleicht sollte ich es noch mal mit dem Kleinen probieren.

Abschließendes Urteil
Das Messer ist sein Geld auf jeden Fall wert. Das Design vereint, was manchmal unvereinbar klingen mag: außer-/ungewöhnliches Äußeres mit hervorragender Ergonomie. Vielleicht kann ich den eher theoretischen Betrachtungen demnächst noch einige Praxiserfahrungen hinzufügen.

Und noch ein Wort zur Custom-Diskussion: auch ohne je ein Galyean-Custom in der Hand gehabt zu haben, glaube ich nicht, dass der Wert dieser Kunstwerke durch die Existenz der Serien-Folder gemindert wird. Dazwischen liegen in diesem Fall einfach noch Welten – den wertig fühlt sich das Messer von Kershaw nicht wirklich an.
 

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Hallo lacis,
danke für den ausführlichen und interessanten Bericht:super:

Wie du schon gesechrieben hast hat das Junkyard Dog II
ein außergewöhnliches Design aber irgenwie ist es doch ansprechend.

Gruß
Frank
 
AW: Review zum Junkyard Dog II

Der richtige Ab-Turner ist für mich aber der Clip.
Wie ich in anderen Foren feststellen konnte, scheint das noch anderen so zu gehen ;-) Aber da gibt es auch Abhilfe. Der Clip lässt sich natürlich modifizieren. Hätte man auch selbst drauf kommen können. Allerdings fehlt mir das Werkzeug.
 
AW: Review zum Junkyard Dog II

Wie ich in anderen Foren feststellen konnte, scheint das noch anderen so zu gehen ;-) Aber da gibt es auch Abhilfe. Der Clip lässt sich natürlich modifizieren....

Moin,

mir gefiehl er auch nicht wirklich und habe ihn geändert.

Außerdem hat mir die Form des Flippers nicht gefallen, da man das Messer für feine Arbeiten nicht kurz hinter der Schneide halten kann.

Außerdem habe ich die Bronzewasher durch Teflonwasher ersetzt (eigentlich macht man das ja anders herum;)). Ich habe es nicht geschafft, einen weichen Klingengang bei gleichzeitiger Spielfreiheit einzustellen. (Das wusste ich vor dem Kauf und der Umbau wäre nicht notwendig gewesen, zumal das Messer fürs Grobe gedacht ist).

Optisch gefällt es mir jetzt besser, aber das ist sicher Geschmackssache;)

Gruß
Olli

PS.: Ein Bild ist leider etwas verwackelt, sorry
 

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