Neue Messerverbotinitiative

Wollte gerade dies einstellen, nur exemplarisch, es gibt seit heute morgen genug in der Presse

https://www.n-tv.de/politik/Laender-planen-weitreichendes-Messer-Verbot-article21018730.html

Feststehende Messer über 6cm Klingenlänge und Springmesser dürften nicht geführt werden ... an Bahnhöfen, in Kaufzentren und an Haltestellen. Also muß ich Messer gleich zu Hause lassen.

Selbst mein Mini-Skrama wäre zu lang.

Mal abwarten, was vor den Wahlen hierzu gesagt wird.

Grüße
Thommy
 
Mit intensiver medialer Begleitung kommt das nun auf den Tisch des Bundesrates. Ein Teil der Begründung sagt alles über die „Notwendigkeit“, da der heutige Zustand das „SicherheitsGEFÜHL der Bevölkerung beeinträchtige“. Ich würd sagen, der beeinträchtigt eher das Sicherheitsgefühl der Wiederwahl, also populistische Action. Bremen muss sich beeilen, da dürfte der Senat in zwei Wochen abgewählt sein.

Schauen wir mal, ob tatsächlich im BR die Meinung der Nordlichter durchgängig geteilt wird. Hoping the best, expecting the worst.

Abu
 
Mit der "gefühlten Sicherheit" wird in Wiesbaden seit Jahresanfang auch Polizeipolitik gemacht (Messervorbotszone). Gefühlte Sicherheit ist, wenn die Polizei einen riesen Aufriss macht und 250 Personen kontrolliert, die nichts gemacht hatten, außer da zu sein und dabei dann 5 popelige Messer gefunden werden. Peinlich wird es, wenn dann später, wenn keine Streife mehr läuft, der Straßenraub weitergeht. Kann man in der lokalen Presse meist ganz gut nachverfolgen. Richtig witzig fand ich den Räuber, der sich an das Verbot gehalten und dem Opfer eins aufs Maul gehauen hat. Peinlich war auch die länderübergreifende Aktion mit 1300 Beamten, die dann tatsächlich 13 Drogendelikte aufdeckten (alle in einer Disko)!

Persönlich finde ich die Verbotsinitiative viel zu kurz gegriffen. M. M. n. hat ein anständiger Mensch nach 22.00 Uhr sowieso nichtsmehr auf der Straße verloren, da kann man gleich ein Ausgangsverbot verhängen. Das wäre wirksam bei Luftreinhaltung, Kriminalität und überhaupt allem. Die Lieferservice hätten Hochkonjunktur und die Straßen wären endlich sicher.

Nicht so witzig finde ich die Begründung zu der Gesetzesinitiative, wonach Körperverletzung mit Messern weiterhin hoch sei. Da muss ein deutliches "Ach ja?" erlaubt sein, denn schließlich sind Bremen und HH die Länder, welche als erste Verbotszonen eingeführt hatten. Für den Wiesbadener PP angeblich mit Erfolg (obwohl die Städte und Situationen Null vergleichbar sind). Wir müssen mal wieder erstaunt feststellen, dass man auf Logik keinen Wert legt. Wenn also Trage- und Führungsverbote keine Auswirkung haben, warum führt weitet man sie aus?

Auch die Idee der "gefühlten Sicherheit" ist nicht zum Lachen. Letztlich werden Steuergelder verblasen und Polzei als Klamaukheinis eingesetzt. Da man mit neuen Verboten neue Tatbestände geschaffen hat, kriegt man auch die Statistik gut hin. Dir selbst bringt es nichts, schlimmstenfalls Ärger.

Man sollte den Initiatoren sagen, dass man gefühlte Sicherheit viel billiger bekommt. Man macht es, wie im Faschismus: Einfach nichts in die Zeitung schreiben. Die meisten glauben heute noch, dass es in Nazideutschland sicherer war. Vielleicht fällt einem Innensenator mal auf, in welche Tradition er sich stellt.

An einer wirksamen Polizeipräsenz in Verbindung mit einer Polizeiakzeptanz führt kein Weg vorbei. Bürgerrechte müssen dabei gar nicht beschnitten werden.

Denn, was mit den Verbotszonen herbeigeführt wird, sind die anlasslosen Kontrollen. Wer also glaubt, mit diesen Messerverbotsmaßnahmen wären bloß andere Leute gemeint, ist da blauäugig.

Organisiert jemand eine Petition?
 
Üblicherweise werden bei delikten immer Zahlen in den Vordergrund gerückt... "Seit 2010 ist die Zahl der Einbrüche um X,x% hoch/runter gegangen". Bei Messerdelikten habe ich noch nie etwas in der Form gelesen.
 
Üblicherweise werden bei delikten immer Zahlen in den Vordergrund gerückt... "Seit 2010 ist die Zahl der Einbrüche um X,x% hoch/runter gegangen". Bei Messerdelikten habe ich noch nie etwas in der Form gelesen.

Weils dazu keine Zahlen gibt. Das ist das eine. Und selbst wenn es Zahlen gäbe. Und selbst wenn man die statistisch/mathematisch korrekt auswertet. Dann hat man immer noch das Problem, dass eine Korrelation keine Kausalität ist. Das echte Leben ist komplizierter, als Zahlen.

Abu hat das Wesentliche klar benannt. Um dem Gefühl der Unsicherheit ein entschlossenes Handeln (TM) entgegenzustellen, verbietet man halt was.

Ehrlich (tm) wäre zu sagen, ey, was macht Ihr (=Wahlvolk) für nen Wind. Solange Ihr Zucker und Fett fresst, raucht, sauft fahrt ... wie die Blöden, schlagen die paar durch Taschenmesser/Dingsbumsmesser ( alles, was nicht Küchenmesser ist) Verletzten und Getöteten statistisch nahe Null auf eure Überlebenschancen durch.

Und dann kommt natürlich wie immer der eine daher, der meint - jeder, durch ein Messer verletzter oder getöteter ist einer zu viel ... Blabla. Ok. Das ist richtig. Und jetzt nehmen wir mal alle möglichen Lebensumstände zusammen, bei denen der eine Verletzte und Getötete der eine zu viel ist. Verbieten alles, was ursächlich dazu beigetragen hat. Und dann schau mer mal, was zu Leben übrigbleibt.

Ballaballa. Sorry, aber ich habs längst aufgegeben. Die seit 70 Jahren sicherheitssaturierte Gesellschaft hat längst jeden Bezug zum echten Leben verloren. Merk ich jeden Tag, wenn ich mit meinem 1995er Kleinwagenblechle neben den Panzern an der Ampel steh. Oder Mopedierer in Müllmansoutfit rumfahren seh.

Pitter
 
Was für eine traurige Geschichte...irgendwie will ich es nicht wahr haben, aber es deutet ja fast darauf hin, dass es so kommt...:(
Bleibt nicht mehr als hoffen, dass die Messerindustrie auch noch ein bissel was bewegt, die Jagd- & Anglerlobby, wobei ich vermute dass während der Ausübung Sonderreglungen gelten.
Trotzdem mehr als traurig und fast schon beängstigend, in was für ne Richtung sich manche Dinge heutzutage so entwickeln....
 
Der pflichtbewusste, klimafreundlicher reisende Bürger soll ja sowieso nicht mehr so viel Auto fahren, sondern den öffentlichen Nah- und / oder Fernverkehr nutzen. Was macht z.B. der, der mit dem Zug in den Urlaub fährt? Oder einen Ausflug in den Wald machen möchte und gerne was Scharfes dabei hat, z.B. zum Schnitzen, für die Brotzeit oder weil es in der Ferienwohnung sowieso nur lausige Küchenmesserchen für 1€ gibt? Denn auch ein Opinel geht dann irgendwann sicher nicht mehr. Vor Ort kaufen und vor Rückreise wieder wegwerfen? Oder an sich selbst verschicken?
 
Hallo,

in wie weit ist schon bekannt, welche Parteien bundesweit diese Messer-Initiative unterstützen? Wie ich schon oben fragte, wäre es interessant, wer vor der Europawahl und den Kommunalwahlen in Baden-Würschtlesberg diesen Standpunkt vertritt.

Könnte mein Wahlverhalten beeinflussen.

Thommy

PS: Pitter --> mein Suzuki ist auch Baujahr 1999. Und die Ehefrau nebenan, über den Haufen gefahren 1997 ist in keiner Statistik, da vom Fahrrad gemeuchelt. Ist so!
 
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Hallo zusammen,

ich glaube zwar kaum, dass sich noch jemand an mich erinnert, weil ich schon so lange nicht mehr hier war, aber ich hab das eben mit der neuerlichen Verschärfung des Waffenrechts in bezug auf das Führen von Messer in den Nachrichten gesehen und hab mir gedacht, ich schau mal vorbei was hier zu dem Thema zu lesen ist :)

Eine hoffentlich nicht allzu dumme Frage habe ich auch gleich und zwar verstehe ich nicht warum der Bundesrat allein so eine Verschärfung beschliessen darf. Wurde der Bundestag mittlerweile abgeschafft ohne dass ich das mitbekommen hätte oder haben jetzt die Regierungen der Bundeländer irgendwie geputscht und die Staatsgewalt incl Legislative übernommen ? Und warum stand davon nichts in Welt, SZ oder Spiegel die ich mehr oder weniger regelmässig lese ???

Bitte klärt mich da mal auf :)
 
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Bitte macht auch was anrufen, Brifeschreiben und anders nerven.
Ich hab 20 Briefe an Politiker und Parteien geschikt.
Mit ner Menge Fragen damit das nich mit: "Vielendank für ihre Ideen" abgehakt wird.
Und damit das Papier nicht so schnell verschwindet hab ich die Blätter auf Sperholz geklebt ;)
 
Moin,
kursiert den eine E-Mail Liste mit Abgeordneten an die man sich wenden sollte? Zudem gibt es ja heute viele Möglichkeiten Petitionen zu erstellen, sogar vom Bundestag selbst. So könnte man vielleicht wenigstens den kleinen Teil der Politiker die nicht völlig den Verstand verloren haben zeigen, dass sich auch der "normale Bürger" gegen eine weitere Verschärfung des Messerrechts wehrt. :teuflisch
 
Schalömchen,
seit ich mich mit Messern beschäftige, beschäftige ich mich auch mit der medialen Wirkung von Straftaten mit Messern.
In der Tat vergeht kaum ein Tag, an dem nichts über Messerstechereien in der ( durchaus seriösen ) Presse steht- gut in Berlin leben aber auch fast 4 Mio. Menschen plus Heerscharen von amüsierwütigen Touristen.

oder weil es in der Ferienwohnung sowieso nur lausige Küchenmesserchen für 1€ gibt?

.....und diese 1€ Messer sind in vielen Messerangriffen die Hauptprotagonisten. Die "harten Jungs" haben diese kleinen, billigen Haushaltsmesser dabei - weil sie billig sind und man sich ihrer schnell entledigen kann.
Besonders perfide ist der "Einsatz" der Messer- es wird mittlerweile in die Beine gestochen. Damit werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. An der Innenseite der Beine liegen die großen Blutgefäße, deren Verletzung großmöglichsten Schaden anrichten - juristisch aber, im Falle eines Ermittlungserfolges der Polizei, wird ein Stich in die Beine milder betrachtet, als ein Stich in den Oberkörper.

Bitte nicht falsch verstehen-es geht mir hier nicht um Anleitungen zu Straftaten - im Gegenteil. Ich möchte nur aufzeigen, wie blödsinning ein Messerverbot in dieser Form ist.

Gruß
Excalibur
 
Absolut richtig, Excalibur.

Die Tatwaffen dürften in so gut wie jedem Fall eigentlich Ramsch sein und das Küchenmesser ist da schon ein Klassiker.

Ich hab mir jetzt mal die Gesetzesvorlage mal durchgelesen und da steht sooooooo viel Schwachsinn drin, kann mir z.B. mal jemand erklären warum gerade Springmesser besonders gefährlich sein sollen (steht so explizit drinnen) ?

Aber sehe ich das jetzt richtig, dass diese Gesetzesvorlage erst mal am Freitag in die "Fachausschüsse" verwiesen werden soll ? Gestern in den Nachrichten (n-tv) kam es so raus als ob das Gesetz gleich am Freitag vom Bundesrat verabschiedet werden soll.

Und noch eine Frage : Was sagt denn die deutsche Messerlobby (Böker usw) zu dem ganzen Thema ?
 
Ich hab mir jetzt mal die Gesetzesvorlage mal durchgelesen und da steht sooooooo viel Schwachsinn drin, kann mir z.B. mal jemand erklären warum gerade Springmesser besonders gefährlich sein sollen (steht so explizit drinnen) ?

Was willste hören? Warum die tatsächlich besonders gefährlich sind? Natürlich sind sie das nicht. Die sind genauso gefährlich wie nicht Springmesser, Brotmesser, Butterfly Messer, Apfelschälmesser. Messer ist halt ein Messer. Hinten ein Griff, vorne was Scharfes.

Man verbietet deswegen Springmesser, weil schon das Wort allein bei der Mehrheit der Wähler irgendwie nach besonders viel Gewalt und besonders viel Gefahr klingt. Also kann man sich der Beifallklatscher gewiss sein. Und unbedingte Entschlossenheit + sichere Beifallklatscher = erfolgreiche Strategie. Nicht gegen Gewaltkriminalität aber für Stimmen.

BTW, wir (tm) erinnern uns sehr wohl an Dich. Servus :)

Und noch eine Frage : Was sagt denn die deutsche Messerlobby (Böker usw) zu dem ganzen Thema ?

Es gibt keine Messerlobby.


Pitter
 
Servus zurück, Pitter :)

Ok dann formuliere ich anders (obwohl ich Messerlobby wirklich nicht böse gemeint habe oder so) : Was sagen denn Böker und andere deutsche Messerhersteller zu dem Thema ? Hat man von denen schon was dazu gehört ?
 
Tach zusammen !

So laßt uns beten...
Herr wirf Hirn vom Himmel, denn die Zahl der Arschlöcher nimmt Überhand ! Amen!
Ich kriege in JEDEM(!!) deutschen Baumarkt Schraubenzieher, Vorhängeschlösser, Fahrradketten,Äxte,Macheten,Schippenstiele etc. für einen gepflegten Amoklauf .
Wenn man noch den Dünger aus der Gartenabteilung und den Salpeter aus dem Fleischereigroßhandel mitrechnet, reichts sogar noch für eine ordentliche Bombe.

Also wenn ich tatsächlich vorhaben sollte jemanden auszuknipsen, wäre genügend Material vorhanden.
Was soll als nächstes passieren?

Möglich wäre ja auch ein Verbot von Küchenmessern. Immerhin geschehen damit die meisten Tötungsdelikte im Affekt.
Und wenn wir schon mal dabei sind, Autofahren gehört auch verboten, denn immerhin kommen dadurch wöchentlich tausende Menschen zu schaden.
Schöne Grüße aus
SACHSEN-ANHALT
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hello again,
falls Ihr Euch fragen solltet, woher dieses "gefühlte Halbwissen" stammt..........

Besonders perfide ist der "Einsatz" der Messer- es wird mittlerweile in die Beine gestochen. Damit werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. An der Innenseite der Beine liegen die großen Blutgefäße, deren Verletzung großmöglichsten Schaden anrichten - juristisch aber, im Falle eines Ermittlungserfolges der Polizei, wird ein Stich in die Beine milder betrachtet, als ein Stich in den Oberkörper.

...ich habe bis vor einigen Jahren in einer Schöneberger Mukkibude trainiert, in der 95% Kerle traininiert haben - von den 95% der Männer waren 90% zart besaitet und dem weiblichen Geschlecht wenig zugetan - die restlichen 5% waren arabische Türsteher und icke;)
Ich bin mit den Junxx beim Training leicht ins Gespräch gekommen und habe wirklich seehr viel von "der Straße" erfahren - Schweiß verbindet halt.
Ehrlich? Manchmal mehr, als mir lieb war.
Wohldosiert als "Denkzettel" ist übrigens der Stich mit dem 1€ Kartoffelmesser ins Gesäß in der Szene "üblich" - bei "Fragen der Ehre" ansonsten wie von mir beschrieben.......:rolleyes:

Cheeers Excalibur
 
Edit me:
und solchen Leuten will der Gesetzgeber mit einer Erweiterung des §42a zu Leibe rücken:confused:
Solche Typen kennen - erstaunlicherweise- den gesetzlichen Rahmen, in dem sie sich bewegen seeehr gut.
Im Falle einer Kontrolle wandert das 1€ Messer in den nächsten Mülleimer oder ins Gleisbett der U-Bahn , während unsereiner nicht weiss, was er mit seinem 300€ Sebenza in solchen Fall tun soll........:rolleyes:

Kalinichta
Excalibur
 
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