Mit der "gefühlten Sicherheit" wird in Wiesbaden seit Jahresanfang auch Polizeipolitik gemacht (Messervorbotszone). Gefühlte Sicherheit ist, wenn die Polizei einen riesen Aufriss macht und 250 Personen kontrolliert, die nichts gemacht hatten, außer da zu sein und dabei dann 5 popelige Messer gefunden werden. Peinlich wird es, wenn dann später, wenn keine Streife mehr läuft, der Straßenraub weitergeht. Kann man in der lokalen Presse meist ganz gut nachverfolgen. Richtig witzig fand ich den Räuber, der sich an das Verbot gehalten und dem Opfer eins aufs Maul gehauen hat. Peinlich war auch die länderübergreifende Aktion mit 1300 Beamten, die dann tatsächlich 13 Drogendelikte aufdeckten (alle in einer Disko)!
Persönlich finde ich die Verbotsinitiative viel zu kurz gegriffen. M. M. n. hat ein anständiger Mensch nach 22.00 Uhr sowieso nichtsmehr auf der Straße verloren, da kann man gleich ein Ausgangsverbot verhängen. Das wäre wirksam bei Luftreinhaltung, Kriminalität und überhaupt allem. Die Lieferservice hätten Hochkonjunktur und die Straßen wären endlich sicher.
Nicht so witzig finde ich die Begründung zu der Gesetzesinitiative, wonach Körperverletzung mit Messern weiterhin hoch sei. Da muss ein deutliches "Ach ja?" erlaubt sein, denn schließlich sind Bremen und HH die Länder, welche als erste Verbotszonen eingeführt hatten. Für den Wiesbadener PP angeblich mit Erfolg (obwohl die Städte und Situationen Null vergleichbar sind). Wir müssen mal wieder erstaunt feststellen, dass man auf Logik keinen Wert legt. Wenn also Trage- und Führungsverbote keine Auswirkung haben, warum führt weitet man sie aus?
Auch die Idee der "gefühlten Sicherheit" ist nicht zum Lachen. Letztlich werden Steuergelder verblasen und Polzei als Klamaukheinis eingesetzt. Da man mit neuen Verboten neue Tatbestände geschaffen hat, kriegt man auch die Statistik gut hin. Dir selbst bringt es nichts, schlimmstenfalls Ärger.
Man sollte den Initiatoren sagen, dass man gefühlte Sicherheit viel billiger bekommt. Man macht es, wie im Faschismus: Einfach nichts in die Zeitung schreiben. Die meisten glauben heute noch, dass es in Nazideutschland sicherer war. Vielleicht fällt einem Innensenator mal auf, in welche Tradition er sich stellt.
An einer wirksamen Polizeipräsenz in Verbindung mit einer Polizeiakzeptanz führt kein Weg vorbei. Bürgerrechte müssen dabei gar nicht beschnitten werden.
Denn, was mit den Verbotszonen herbeigeführt wird, sind die anlasslosen Kontrollen. Wer also glaubt, mit diesen Messerverbotsmaßnahmen wären bloß andere Leute gemeint, ist da blauäugig.
Organisiert jemand eine Petition?