Neuer Wunderstahl - ZDP-189

Omega

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Habe gerade ein wenig im Netz rumgesuft und bin zufällig auf einen neuen Stahl gestoßen.

ZDP-189
3% Kohlenstoff
20 Chrom

Erreichbare Härte 65-67°RC!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

William-Henry benutzt den Stahl für ihr neustes Modell und die Küchenmesser-Serie.

Hat einer schon weitere Infos zu dem Stahl?
 
Omega schrieb:
Hat einer schon weitere Infos zu dem Stahl?
Schaut ähnlich aus wie Cowry X:
3% Carbon, 20% Chromium, 1% Molybdenum and 0.3% Vanadium

btw: Deine Angaben bzgl. Zusammensetzung sind wahrscheinlich von Spyderco. Sal Glesser sagt dazu:
ZDP-189 is made by Hitachi. Information is more difficult to obtain. We list specs in our steel charts but this info is IMO, not complete. I think there is more stuff in it, but Hitachi has made some great steels and their metalurgical skill is exceptional, so my questions are somewhat insignificant. They have very exacting heat treating requirements and only a few heat treaters in Japan are authorized to heat treat ZDP-189. I imagine that Hitachi has provided special instruction and meticulous controls.

Es gibt vom Hersteller Hitachi scheinbar auch ein japanisch sprachiges PDF (toll :teuflisch ): http://www.hitachi-metals.co.jp/pdf/cat/hamono_d.pdf
 
Auch der Stahl wird keine Chance haben bez. Schneidfähigkeit gegenüber den fast reinen Kohlenstoffstählen. Eine etwas brutale Methode, mit einem CPM44TV Messer einen Nagel durchschlagen, der Ausbruch war von der Größe her ein 1/2 Nageldurchmesser, 1.2842 Ausbruch nur ein 1/4 bis 1/5. Von der ereichbaren Schärfe können die hochlegierten Stähle in der Regel sowieo nicht mithalten.

Gruß Hans-Peter
 
Kann mich nur anschließen, Kohlenstoffstahl ist :super: .
Und wenns rostbeständig sein soll halt ich mich an die Angaben von Roman Landes.
4034,12c27,... Warte schon gierig auf seine Auswertungen :hehe: .

Ich für meinen Teil brauch nix neues.
 
Von solchen Werten lassen sich eben viele beeindrucken, da wird dann ein Hype drum gemacht und das Zeug verkauft sich wie blöd.

Dass einem die Schneiden aber schon am Wetzstahl wegbröseln schreibt von den Superexperten keiner.

freagle
 
das das zeugs nicht unbedingt das beste für ein gebrauchsmesser :D ist brauchen wir ja glaub ich hier nicht zu diskutieren, nichts desto trotz würd ich schon mal ne klinge draus machen - wo bekomm ich das her???
schreib euch dann auch wievile hundert schleifbänder man braucht um daraus ne klinge zu machen:)))
 
Zum Thema Wunderstahl: Bei 3 % C, 2o % Chrom und kleineren Beimengungen Mol. und Van. ist klar, daß es sich um einen pulvermetallurgisch erzeugten Stahl handeln muß, wenn er auch nur ansatzweise brauchbar sein soll. Ohne PM-Verfahren würde man weder mit den Seigerungen, noch mit den riesigen Primärkarbiden fertig. Auch als PM-Stahl ist eine solche Legierung aber für feine Schneiden nicht geeignet, da die Masse der doch noch recht groben Karbide in der Matrix nicht genug Halt findet. Stähle dieser Art sind für enorm verschleißfeste , grobe Sägen gut geeignet, nicht aber für feine Schneiden.
Die erreichbare Härte ist gar nichts so besonderes. Selbst mit dem CPM T 44o V ist sie im Sekundärhärtemaximum bei Härtung nach Schnellstahlart zu erreichen. Sinnvoll einsetzbar für eine feine Messerschneide ist das bei diesen überlegierten Stählen nicht.
Wunderstahl - ja man kann sich nur wundern !
 
1. In einer der letzten Ausgaben des BLADE-Magazins war ein Bericht über ZDP-189.
Die Schnitthaltigkeit ist anscheinend extrem hoch, und der Stahl ist wohl
nicht so spröde, wie behauptet wird.

2. Spyderco bringt im Somer zwei Modelle in 1200-er Serien mit ZDP-189-Klingen
heraus ( Delica und Calypso jr.). Ich glaube, dass Sal Glesser das kaum tun würde, wenn
er die hier vorgebrachten Meinungen teilen würde.
 
Es ist eigentlich ein Jammer, daß sich viele Konsumenten immer von nakten Zahlen blenden lassen. Was soll dieser Stahl können, was althergebrachte nicht leisten?
Nicht falsch verstehen, ich bin keiner, der an Dingen festhält, weil sie schon immer so gemacht wurden!
Allein wenn ich schon die erreichbare Härte lese. Wer soll das Messer schärfen können?
Und wenn ich mal bedenke, wie übel das Zeug zu bearbeiten sein wird, was den Preis eines Messers in schwindelerregende Höhen treiben wird, was wird der Benutzer des Messers sagen, wenn ihm das Ding bei der leichtesten Biegebelastung um die Ohren fliegt. Und zwar in vielen kleinen Bruchstücken?
Ich habe nichts gegen nichtrostende Stähle man kanns aber auch übertreiben!
 
anson argyris schrieb:
2. Spyderco bringt im Somer zwei Modelle in 1200-er Serien mit ZDP-189-Klingen
heraus ( Delica und Calypso jr.). Ich glaube, dass Sal Glesser das kaum tun würde, wenn
er die hier vorgebrachten Meinungen teilen würde.

Falsch!

1. Ist das von Spyderco immer schon einen Ticken spröder.

2. Sal hat auch 440V verwendet und es später eingesehen, dass der im Wettbewerb eben nicht mithält. Schlecht zu schärfen und als Handmesser mit HRC 56 - 57 eben zu weich.

Mein ursprünglicher, unverbildeter Eindruck von Spyderco war immer, dass die auf jeden Zug druffhüppe, nach dem japanischen Motto: Das Neue kommt gleich nach dem Heiligen.

Wart einfach mal ab, wie lange die so eine Klinge anbieten, dann weißt Du bescheid.
 
Warum denn immer Stahl ich steh voll auf Hartmetall so ein P10 oder höher ... kein stahl wird dessen verschleißfestigekeit und schneidhaltigkeit erreichen besondes nicht wenn ich das Ding dann auch noch DLC beschichten lasse..

In einer der letzten Ausgaben des BLADE-Magazins war ein Bericht über ZDP-189.

nun einen solche Aussage wie sie da steht zeigt nur das man in Amerika noch nix dazugelehrnt hat.
Welche Schneidhaltigkeit wie getestet? Im vergleich zu welchen materialien wurde getestet..

...nicht so spröde..
Im vergleich zu welchem stahl bei welcher WB von welcher sprödigkeit spricht man hier...

Hier ist ein gesundes Maß an Kritikfähigkeit vom Leser gefordert die Behauptungen äussert kritisch zu hinterfragen!
Diesen ganzen höher, schneller, weiter, und alles XXXXL kram aus den USA kauft doch heute nur noch der unaufgeklärte Kunde.

Nachdem es hierzulande gnügend möglichkeiten gibt, sich wie hier zu informieren fällt es auch zunehmend schwerer Unfug und Marketinggeister zu verkaufen..

nix füa unguat

Roman
 
Ich weiss, dass es keinen 'Wunderstahl' gibt, aber was mich bei dieser ganzen Diskussion ein wenig gestört hat, war,dass von vornherein davon ausgegagen wurde, dass dieser Stahl nichts taugt.

Meine einzigen Kenntnisse über ZDP-189 habe ich der BLADE entnommen, aber
hat irgendjemand, der diesen Stahl kritisiert, wirklich echte Erfahrungen damit ?

Wie wäre es zu warten bis die Spydercos auftauchen, um sie zu testen ?
 
Na dem kann ich mich nur anschließen. Ich bin kein Metallurgie Experte aber ich frage mich warum zahlreiche namhafte Messermacher ( Herbst , Borger, Hehn, Jankowsky, Woytinowski, Klemm, Müller usw., usw. ) die CPM Stähle gerne und viel verwenden, die hier oft so schlecht gemacht werden. Und ist es nicht so das ich den Stahl gar nicht so hoch härten muß und ich dann auch die Sprödigkeit verringere? ( korrigiert mich wenn ich da falsch liege, wie gesagt - ich bin kein Experte ) Aber auf alle Fälle ist Fakt, dass noch niemand das Zeug getestet hat. Vielleicht taugt es ja doch. Vom 420V hat man anfangs auch weit weniger erwartet, als es jetzt tatsächlich leistet.
 
Warum muss ich das jetzt auch noch kaufen?

Warum soll ich die Klappe halten? Wir beziehen uns auf die Werbung und das ist m. E. legitim auf dieser Basis (Werbung ist das was der Vertreiber will, was wir wissen sollen) laut zu denken.

Objektiv ist der Einwand, dass die angepriesene Härte schwer zu schleifen ist.

Spekulativ ist, ob der Stahl als Handmesser taugt.

Aber ehrlich, so groß sind die Unterschiede nicht, da liegt es verdammt nahe, zu vermuten, dass da nicht viel neues kommt.

Nochmal zurück zu meiner Anfangsfrage:

Gibt es einen Bedarf, über die Liebhaberei hinaus, an noch härteren Stählen?

Oder ist es nicht tatsächlich so, dass eigentlich rostfreie gesucht werden, die an Fenschneidigkeit und Zähigkeit mit C - Stählen konkurrieren können? Wer sich umschaut findet, dass seltener die zu frühe Abstumpfung bemängelt wird. Eher noch die Sprödigkeit.

Also sprich: Trifft der Stahl ein Bedürfnis am Markt? (Meins nicht)

Als vergleich: Der S30V war die konsequente Entwicklung aus dem S90V.
Leichter zu bearbeiten, Ticken härter, bessere Zähigkeit. Alles Argumente, die den Markt treffen /trafen.
 
Ist der Stahl `Suprcor`noch geläufig?
Da hat D. Wilhelmy mal im Messermagazin drüber berichtet und macht auch Messer daraus. Die Frage ist aber wieviel!
Und wie isses mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis?
Ich glaube nicht, daß höher, schneller, weiter immer gut für eine Sache ist. Wenn einer damit schaffen will soll ers tun, aber auch die Kirche im Dorf lassen und mit dem Begriff Wunderstahl vorsichtig sein.
Es wird natürlich immer zwei Lager geben. Die einen schwören auf Carbonstahl und die anderen wollen alles stainless. Die gängigen PM-Stähle haben ja auch Ihre Berechtigung, auch wenn ich sie nicht sonderlich mag. Aber Wunderstähle?! Nee, ohne mich.
Und glauben was in Fachblättern steht und wissen wie es wirklich ist, sind oft zwei Paar Stiefel.
Es geht auch nicht drum, ob der Stahl viel mehr taugt als all die anderen. Es geht mir darum, ob wir diesen Fortschritt wirklich sinnvoll anwenden und dessen Vorteile wirklich spüren können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht hier nicht um die erreichbare Härte, denn wenns darum gehen würde dann wären die W-Stähle die absoluten sieger gleich nach dem Hartmetall u.ä..
Das was hier im Vordergrund steht ist die erhöhung der Verschleißbeständigkeit bei möglicht günstigen Legierungskomponenten zu bekommen und das ist nunmal der Chrom. (Sogenanter Sparstahl)
schönes Nebenprodukt dabei ist das der Stahl daher auch an Rostbeständigkeit gewinnt.
Eine ähnliche Legierung gibt es bereits CPM Supracor mit 3,4%C und massig Cr und usw.
Die eigenschaften die dieser Stahl hinsichlich einer Eignung für Messer haben wird lassen sich leicht aus seinen Grunddaten abschätzen und das ist wie bei den anderen hyperlegierten Werksotffen auch vorallem Verschleißbeständigkeit und dahergehend eine sehr geringe Zähigkeit im Vergleich zu einem 12C27 z.B. und alles was daraus sonstnoch so folgt an einbußen an anderen Eigenschaften wie Schärfbarkeit, derbe Schneidenwinkel, und und und
Abgesehen davon ist es natürlich richtig das ihn vieleicht erst wenige verarbeitet haben.
Wenn ich ein Stück bekomme gehts damit unters Mikroskop und auch wenn das jetzt vielleicht voreingenommen klingt, dann erwarte ich da definitv keine Wunder, sondern eben die Fakten, die auch einen SV 30/60/90 und Konsorten in ihrer weit überschätzten Eigenschaft als Klingenstahl beschreiben..
 
exilant schrieb:
Also sprich: Trifft der Stahl ein Bedürfnis am Markt?
Ich denke es geht dabei um Prestige - für den Stahlhersteller, den Messermacher und den Sammler.
- Der Stahlhersteller hat einen hohen Aufwand und nötiges Know-How (und technische Schwierigkeiten?) solch ein "PM-Monster" herzustellen.
- Der Messermacher hat einen extrem teuren, mies zu bearbeitenden Stahl. Auch hier ist es wieder aufwendig sowas zu verarbeiten und daher relativ "exklusiv".
- Der Sammler hat ein Messer mit einem vergleichsweise schlechten Preis/Leistungsverhältnis, aber eben großer Exklusivität.

Und alle diese Punkte treffen auf z.B. Supracor, Cowry X und ZDP-189 zu.
 
Die Klingendicke bei vielen CPM- Klingen ist oft nicht großer als bei vielen „Niederlegierten“.
Chinooks Klinge (30V) habe ich nach ein Jahr Benutzung geschliffen. Trotz viele sehr kleine Ausbruche dauerte die ganze „Schleiferei“ ca. 30 Min. Danach könnte ich Unterarm rasieren.

Das stimmt natürlich, dass CPM- Klingen stumpfer als Kohlenstoffstahlklingen sind. Weil Schneide aus CPM nicht so dünn ist. Aber mit einem CPM- Messer kann man extrem lange schneiden (z.B. Fleisch, Knorpel, kleine Knochen und ...) Und dabei muss man diese Klinge selten schärfen.

Die Schneide von meinem Microtech ist relativ dünn. Der Stahl- 90V. Mir diesem Messer kann ich z.B. Tomaten auf dünne Scheiben teilen. Mit dieser Klinge geht auch Unterarme rasieren. Ein Biegeversuch (nicht bis 90 sonder nur bis ca. 20-30 Grad ) hat Klingenspitze gut überstanden.
Eine geschmiedete Kohlenstoffstahlklinge kostet oft nicht weniger als Eine aus 90V.

ZDP-189 habe ich nur als Drei- und „Mehrlagenstahl“ gesehen. Wahrscheinlich ist der Stahl doch zu spröde für eine Monostahlklinge?

Übrigens. Ich habe mir ein Messer mit Kohlenstoffstahlklinge bestellt... um nicht nur Schneidfähigkeit sondern auch Schneidhaltigkeit von diesem Stahl kennen zu lernen.
 
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