Neues Santoku / Kochmesser

MagicManiac

Mitglied
Beiträge
8
*Geht es um eine Neuanschaffung oder Erweiterung eines Sortiments? Bei Erweiterung bitte angeben, welche Messer vorhanden sind.

Erweiterung.

Vorhanden ist bisher ein Santoku. Vermutlich schon mehr als 10 Jahre alt. Ich glaube, damals bei Dick bestellt. Aber genau weiß ich es nicht mehr. Hier ein paar Fotos:
Messer (https://photos.app.goo.gl/TDp7routbmSCAo5y9)
Das ist mein täglicher Begleiter und Allrounder. Ich schneide damit eigentlich einfach alles. Vom Gemüse über Fleisch bis hin zu Obst (z.B. Orange schälen). Wie man sieht, hat es auch schon etwas gelitten und möglicherweise habe ich mit der Spitze früher auch mal eine Gewürzdose geöffnet. 🙈

Man könnte auch fragen: Warum wechseln, wenn das gut läuft...? In der Tat hatte ich mir mal dazu ein Global (ich glaube G-48) Santoku mit Kullenschliff zugelegt, was derzeit nur sein Dasein im Grillwagen auf der Terrasse fristet und kaum genutzt wird. Hauptgrund war, dass ich mit dem Griff, bzw. dem Übergang zwischen Griff und Klinge (bin in den Fachbegriffen noch nicht wirklich firm) nicht klar gekommen bin. Ich habe mir da immer Blasen am Ballen des Zeigefingers zugezogen... womöglich ist das auch ein Zeichen für falsche Haltung oder zuviel Kraft oder was auch immer. Vielleicht war mir der Bereich da aber auch zu schmal und ich brauche etwas Auflage für den Ballen.

Trotzdem, in einem Messerforum muss ich vermutlich nicht erklären, dass man davon nie genug haben kann und ich habe sonst nicht viele Hobbies und koche leidenschaftlich gern. Von daher kann man ja auch mal weiter schauen. Außerdem: siehe Schnitttechnik...


*Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?

privat

*Für welche Aufgaben ist die Neuanschaffung gedacht (z.B. Fleisch schneiden/parieren, Gemüse putzen/schneiden, Fisch filetieren etc.)?

Siehe oben: aktuell habe ich einen Allrounder für alles. Bin vermutlich auch zu "bequem", um zwischendurch zu wechseln oder jedes mal zu überlegen, welches Messer ist jetzt das richtige. Aber vielleicht bin ich da ja auch offen für neue Erfahrungen...

*Bevorzugte Schnitttechnik (z.B. bei Kochmesser > Wiegeschnitt, Druck- und/oder Zugschnitt, Choppen etc.)

Ich nutze überwiegend den Wiegeschnitt, seit neustem auch öfter mal mit dem Pinch-Griff, aber auch dabei eigentlich immer noch wiegend.
Daher auch die Überlegung, jetzt kein neues Santoku, sondern doch eher ein Kochmesser zuzulegen, was ggf. auch ein Stück länger ist. Habs noch nicht ausprobiert, könnte mir aber vorstellen, mit um die 20cm noch gut klar zu kommen.

*Rechtshänder oder Linkshänder?

Rechtshänder

*Welche Schneidunterlage (Material, Größe) wird verwendet?

Ich habe ein Frankfurter Brett in Eiche Stirnholz (Basic, 45x30cm). Zusätzlich noch deren "Schnittstellen", also Kunststoff Schneidunterlagen.

*Welche Messerform/-stil soll es werden?


Öhm, dazu müsste man ja erstmal wissen, was welche Form ist...

Aber ich denke etwas in Richtung Santoku / Kochmesser (oder was ich bisher hier so mitgelesen habe, ggf. auch ein Gyuto?).

Griffform siehe oben, die vom Global passte mir gar nicht, die von meinem Santoku passt derzeit sehr gut.


*Welche Bauform und ca. Länge?

Ebenfalls siehe oben, vermutlich Kochmesser um 20cm.

*Welcher Stahl?


Gerne rostfrei und pflegeleicht.

*Welches Budget für das/die Messer steht zur Verfügung?


Ich würde mal sagen bis 200 Euro.

*Bezugsquelle?


relativ egal.

*Gibt es schon ein/mehrere Messer, die theoretisch in Frage kommen?


Zuerst hatte ich ein Dick Santoku Red oder Pink im Auge. Nach etwas lesen und recherchieren bin ich dann auf das Kai Shun Premier 20cm Kochmesser gekommen.
Es muss kein Hammerschlag sein und natürlich zählen die "inneren" Werte als Arbeitsgerät mehr. Aber ich mag auch durchaus etwas fancy und bling bling. Von daher gefällt mir das Kai optisch schon ganz gut.

Durch die Diskussionen hier im Forum hatte ich mir auch mal die Xinzuo angeschaut:
64.51€ 32% OFF|XINZUO 8.2 "Zoll Kochmesser 67 Schicht Damaskus Stahl Küche Cleaver Besteck Edelstahl Metzger Messer|Küchenmesser| - AliExpress (https://de.aliexpress.com/item/33057628517.html?pdp_npi=2%40dis%21EUR%21%E2%82%AC%2097%2C76%21%E2%82%AC%2067%2C45%21%21%21%21%21%4021038ede16730092161572048e33b4%2110000013530799680%21sh)
Gerade in Anbetracht dessen, dass es wirklich mein "Arbeitspferd" ist und auch mal rauher behandelt wird und nicht für die Vitrine ist. Aber was ich hier so gelesen habe, werde ich damit vermutlich nicht wirklich glücklich und will auch nicht erst noch Stunden Schleifarbeit rein stecken.

*Alle Messer werden stumpf.
Wie möchtest du es Instandhalten? Schärferfahrung/Schleifequipment vorhanden (welches)?
Welches Budget steht für eine Anschaffung zur Verfügung?


Ich habe den Horl Rollschleifer mit Premium-Schärfe-Set (also den 3000er und 6000er Scheiben + Abziehleder). Ich habe hier schon einige Diskussionen darüber mitgelesen. Dass ich damit nicht das Optimum erreichen kann, habe ich gelesen. Aber wie auch in den anderen Threads von einigen berichtet, mag ich den geringen Platzbedarf, die schnelle, einfache und bequeme Anwendung. Ich hatte auch mal einen zweiseitigen Nassschleifstein und kam damit aber nicht so super zurecht. Vielleicht hauptsächlich fehlendes Wissen / Übung, aber alleine auf das Getüdel mit Stein wässern, hinterher trocknen etc. pp. schreckt mich eher ab.
Ich würde also bevorzugen, beim Horl zu bleiben.
 
Hast doch ein wunderschönes Santoku, musst nur die Spitze und die Schneide repariren ;)

Und wenn du schon ein Santoku hast, würde ich ein Gyuto vorschlagen. Dieses vlt.
AOKI Grand Chef Gyuto,21 cm Klingenlänge, rostfrei (https://www.japan-messer-shop.de/Sakai-Takayuki/Grand-Chef/AOKI-Grand-Chef-Gyuto-21-cm-Klingenlaenge--rostfrei.html)

Habe das Messer nicht, habe aber schon sehr viel (gutes) von dieser Messerserie gelesen. Da ein (sehr) empfindliches Messer für Dich vlt. nicht die beste Wahl wäre, ist dieser IMHO eine gute Wahl. Was ich hier gelesen habe - aus schwedischem (AEB-L) Stahl, genügend dünn, hart, aber nicht zu empfindlich, lässt sich gut schleifen, wird sehr scharf, hält die Schärfe lange ...
 
Ich entnehme Deinen Ausführungen, dass Du einerseits BlingBling schätzt, aber andererseits Robustheit wichtiger ist, als sehr leichter Schnitt. Aus dem Blickwinkel bist Du mit dem von Dir verlinkten Xinzuo gar nicht schlecht beraten. Ich habe dieses Messer in der Ausführung ohne Hammerschlag. Es ist über der Wate einen Hauch dicker, als man es sich für sehr leichten Schnitt wünschen würde. (zwischen 0,2 und 0,3mm) Dadurch hat es gewisse Robustheitsreserven, schneidet aber immer noch recht leicht.
Ansonsten würden sich ggf noch klassische Solinger Kochmesser anbieten, die Du moderat ausdünnen lassen könntest, um einen guten Kompromiss zwischen Robustheit und Schneidfähigkeit zu erreichen.
BlingBling ist da halt eher nicht vorhanden.
 
Naja, ich würde schon sagen, dass der leichte Schnitt wichtiger ist. Ich werde mit einem neuen Messer in Zukunft natürlich keine Dosen mehr öffnen und es womöglich auch pfleglicher behandeln. Ich wollte damit nur sagen, dass mein aktuelles Messer schon einiges auf dem Buckel hat und ich es halt wirklich für "alles" benutze...
Ich weiß leider auch nicht, aus welchem Stahl mein aktuelles ist usw. um einschätzen zu können (oder von euch einschätzen zu lassen), ob ich mit einem Messer in Bezug auf Stahl und Härte ähnlich dem Kai unglücklich wäre (weil es zu empfindlich wäre)...
 
Leichter Schnitt heißt sensible Klinge und Sorgfalt im Umgang.
dass es wirklich mein "Arbeitspferd" ist und auch mal rauher behandelt wird
Das müsstest Du dann schon genauer definieren, was rauher behandeln bei Dir bedeutet.
Wenn man nur wenige Messer hat, muss man sich genau überlegen, ob man eher bereit ist, sich im Handling selbst zu disziplinieren, oder bei der Schneidfähigkeit leichte Abstriche zu machen.
Dein bisheriges Messer scheint eine von Hand aus einzelnen Linien eingeschlagene Signatur zu haben. Das spricht dafür, dass es sich schon um ein Messer mit einigem Anspruch an Qualität handelt.
Wenn es rostfrei ist, ist die Schneidlage vermutlich VG10.
Dann hätte das Kai, aber auch das Xinzuo hinsichtlich des Stahls ähnliche Eigenschaften.
 
Das einzig wirklich greifbare ist für mich der von dir favorisierte Wiegeschnitt.
Aus diesem Grund würde ich dir ein Kochmesser/Gyuto empfehlen. In aller Regel sind diese Messer im Schneidprofil mehr "geschwungen" als dein Santoku. Des Weiteren würde ich mit der Klingenlänge nicht unter 20 cm gehen. Beides zusammen - Kochmesser/Gyuto und mind. 20 cm - ist für den Wiegeschnitt schon richtig gut.

Bei der konkreten Messerempfehlung machst du es mir nicht gerade leicht. Ich kann nicht einschätzen wie du mit den Messern umgehst, bzw. was sie können sollen. @ebenezer hat es gerade gut zusammengefasst.

Nur so ein Gedanke:
"Rauher behandeln" ... da denke ich gleich immer an einen Hokkaido-Kürbis. Der geht mal leichter, mal schwerer zu schneiden. Mal muss man mehr Druck geben und ... das Messer knallt auf das Brett. Hier würde ich auch meinen ausgedünnten Solinger nicht verwenden, sondern die nicht ausgedünnte Solinger Axt, die ist hier richtig klasse. Die macht halt leider bei vielen anderen Schneidarbeiten keinen Spaß.

Auf was will ich hinaus? A bisserl mehr Informationen ... :D::

Viele Grüße
Rainer
 
Moin,
so wie den alte Messer aussieht, wird es vermutlich ein VG10-Damast sein. Ziemlich genau da wärst du auch bei den Kai Messern.
Da ich nicht wiege und mir ein Stück Besenstiel am Ende des Messers reicht, kann ich leider nichts empfehlen.
Du wiegst so richtig mit Spitze dauerhaft auf dem Brett? Sorry für die Nachfrage, aber stelle ich mir sehr schwer vor mit so einem kurzen und eher flachen Santoku.
Gruß,
Dirk
 
Wenn ich mir die Breite der Wate auf Deinen Fotos ansehe, nehme ich an, dass Dein Messer über der Wate relativ dick ist und damit wohl unempfindlicher als es ein Kai oder das Xinzuo sind.
Hast Du eine Schieblehre um das mal nachzumessen? Sieht für mich nach 0,4 oder 0,5mm aus.
 
Wenn Du europäische Griffe bevorzugst, solltest Du dir mal die Kanefusa anschauen.
Die durfte ich bei einem PA ausprobieren. Sehr schneidfreudig und bezahlbar. Gibt's in verschiedenen Stählen, aber ohne "blingbling"
Ich habe den Horl Rollschleifer mit Premium-Schärfe-Set (also den 3000er und 6000er Scheiben + Abziehleder).
Ich bin überzeugter Horler.
Mittlerweile gibt's auch Natursteine für den Horl.
Hier gibt's ein Forum für den Horl. Einfach mal reinschauen.
 
Ich bräuchte auch noch mehr Informationen über deinen Ist-Stand.
Stärker in den Fokus würde ich jetzt mal auch Schneidetechnik und Griffweise nehmen.
Hast du schon mal andere Messer ausprobiert ?
Bzgl. Klingenlänge, Gewicht, Profil, Griffart usw. gibt es einfach enorme Unterschiede, die auch zur Größe deiner Hand passen sollten.
Gibt es irgendeine Art von Geschäft in deiner Nähe, um mal was in die Hand zu nehmen ?
Gibt es Freunde, Verwandte, Nachbarn usw. mit anderen Messern, bei denen du mal schnuppern könntest ?

Ist dein Global scharf ? Oder hast du auch deshalb Blasen, weil du mit einem stumpfen Messer von oben drückst, anstatt zu schneiden ?
Im Umgang mit wirklich scharfen Messern verändert sich die Handhaltung, Schneidetechnik usw. evtl. sofort, wenn man ein wenig Fokus darauf legt und ein bißchen rumspielt. Schärfe und Technik statt Kraftaufwand...

Drum würde ich dir zum Neukauf auch auf jeden Fall eine klassische Kochmesserform bzw. Gyuto mit mindestens 20cm Klingenlänge empfehlen, um mal mit mehr Länge und runderem Profil an deiner Schneidetechnik zu spielen.
 
Erstmal danke für die vielen Rückmeldungen... ich versuche mal auf alles einzugehen:

Ich hab mal in meinem "Onlineshopping"-Mailordner geschaut. Das alte ist ein Sekiun Suminagashi Hocho von 2009 für damals 129 Euro. Weitere Informationen finde ich aber auch mit Google nicht mehr wirklich. Rost habe ich daran noch nie gesehen, obwohl es nach dem Kochen vielleicht auch mal ne Weile "feucht" herum liegt. Gehe also davon aus, dass es rostfrei ist. Dass die Spitze vorne abgebrochen ist, deutet wohl auch auf eine gewisse Härte hin...?

Wie das Kaufdatum zeigt: das ist schon eine ganze Weile her und ich würde sagen, in der Zwischenzeit ist mein Umgang schon etwas gereift und bewußter geworden. Ich würde also schon denken, einen einigermaßen sinnvollen Umgang damit zu haben. Habe ja jetzt auch ein gutes Schneidbrett(?) usw. Ich würde also "Robust" eher etwas unterordnen und mehr Richtung "scharf und schneidfreudig" gehen. Es soll halt nur auch ein tägliches Arbeitsgerät sein und nicht beim kleinsten Fehler kaputt gehen, wie es wohl bei noch härteren Stählen der Fall wäre?

Von daher denke ich, dass ich mit einer Stahlqualität wie dem Kai zurecht kommen würde.

Das mit dem Hokkaido ist ein gutes Beispiel. Auch den habe ich natürlich bisher mit meinem Santoku geschnitten oder halt auch zu Weihnachten den Puter tranchiert, wo ich auch mal Kontakt mit dem Knochen habe. Sichtbare Ausbrüche hatte ich an meinem Messer bisher trotzdem zumindest nicht bewußt.

Ja, wenn ich z.B. Gurke, Möhre etc. schneide, bleibt das Messer vorne auf dem Brett und ich wiege damit durch das Schnittgut. Von daher scheint ja aus dem Grund schon ein längeres Messer ein Fortschritt zu sein...?!

Wenn mir jemand erklärt, was die Wate ist und was ich genau messen soll, kann ich das tun. Soll ich die Dicke messen, direkt über dem geschliffenen Bereich?

Bzgl Einzelhandel ist das hier glaube ich eher schwierig. Ich könnte bei meinem Grillhändler vorbei schauen, der hat glaube ich auch Messer da. Weiß aber nicht, welche Auswahl.

Naja, die Blasen vom Global hatte ich direkt, als es neu war. In der Hoffnung, dass es scharf ausgeliefert wurde, würde ich schon sagen, dass es da scharf war/ist. Gefühlt schneidet es aber auch nicht so gut wie das Santoku, mag also auch weniger scharf/schneidfreudig sein...
 
Ja, die Wate ist der geschliffene Bereich. Auf Deinen Bildern ist die wate vorne eher schmal, nach hinten erscheint sie recht breit.
Wenn Du knapp darüber an mehreren Stellen über die Länge des Messers misst, ist das ein gutes Indiz.
Wenn Dein Santoku im Bereich über 0,3mm liegt, könntest Du Dir ja überlegen, dieses in Zukunft für die robusteren Arbeiten zu verwenden, und ein neu anzuschaffendes Gyuto/Kochmesser etwas feiner zu wählen, um den Bereich der echten Schneidfreude einzutauchen. Als Einstiegsmesser in diesen Bereich wäre auch das Culilux zu überlegen. Preislich günstig und aus einem gutmütigeren Stahl als es der VG10 ist. Zu dem gibt es hier einen ausführlichen Thread: Culilux
 
Hallo MagicManiac,

schau' dir mal das Güde alpha an. Es hat für deinen Wiegeschnitt die passende Klingengeometrie und die passende Länge.
@knifeaddict hat das Messer hier sehr gut vorgestellt.
Falls du mal von dem "Alleskönner" weg - mehr in Richtung dünn, leicht schneidend - gehen möchtest, dann kannst du das Messer auch für wenig Geld ausdünnen lassen. Dann hast du eine feine, dünne Klinge, die viel Spaß beim Schneiden macht; dafür musst du dann aber von den Knochen Abstand nehmen.
Ich habe das Güde alpha in ausgedünnter Form. Das Messer - vernünftig geschärft - muss sich vor keinem Japaner verstecken.
Zum Thema "Ausdünnen" gibt es über die Suche genug Lesematerial.

Viele Grüße
Rainer
 
Oder statt Güde ein Dick aus der 1905 Serie. Vielleicht magst Du den eher außergewöhnlichen Griff. Nicht direkt Bling-Bling, aber eben auch nicht 0815. Bei Bedarf wahrscheinlich auch auszudünnen, aber da müssen andere hier mit ihrer Fachkompetenz ran.
 
Vielleicht noch als Ergänzung zum Thema Robustheit oder rauher Umgang: vielleicht könnte man es auch eher "pragmatisch" nennen und mit meinem Auto vergleichen: das ist auch schön, komfortabel, mit Metallic-Lack usw. Trotzdem lasse ich es bei Regen nicht in der Garage stehen. Und ja, meine teuren Alu-Felgen haben auch schon ne Macke. Das bleibt halt im Alltag dann doch irgendwie nicht aus. Deshalb hatte ich ja zwischenzeitlich auch die Xinzuo China Messer ins Auge gefasst, da tut es nicht ganz so weh, wenn da die erste Macke drin ist.

Mal ne blöde Frage: was passiert denn bei den dünneren (z.b. wie von ebenezer geschrieben 0,2-0,3) wenn man damit den Hokkaido schneidet und doch mal etwas unsanfter auf das Brett knallt? Bricht da dann gleich was raus oder wie muss ich mir das vorstellen?

Ich habe eben beim Kochen nochmal darauf geachtet. Also Großteil ist Wiegeschnitt, bzw. bei größerem Schneidgut (Tomate, Mini-Salatherz) dann halt auch ohne dass die Spitze auf dem Brett liegt, aber mit einer ähnlichen, leicht vorwärts drückenden Bewegung aufs Brett, wobei ich das Messer dabei trotzdem schräg halt, so dass es im vorderen Bereich als erstes auf dem Brett aufkommt und kein echtes choppen ist? So würde ich es beschreiben... gar nicht so einfach.
Genauso muss das Messer bei mir auch mal die Kunststoffverpackung von Fleisch oder ne Gewürztüte oder n Tetrapak (wäre das mit Kai und vergleichbar schon zu rauh?) aufschneiden.

So, gemessen habe ich auch und würde sagen, es müsste wie @ebenezer vermutet hat, im Bereich 0,4-0,5 liegen ist (trotz digitalem Messschieber) bei den kleinen Werten ja gar nicht so einfach zu messen.

Und um nochmal auf eure bisherigen Vorschläge einzugehen:
- Das Aoki gefällt mir optisch nicht so, es darf ruhig ein hübscher Holzgriff sein, das sieht mir doch etwas zu schlicht aus. Ich mag auch den Knubbel am Ende des Griffs nicht so (ist bei meinem ja deutlich kleiner). Ich weiß, ist bescheuert, aber irgendwie schneidet das Auge ja doch auch mit...
- Das Okeya Gin3 Tsuchime Gyuto gefällt mir optisch schon ganz gut, sieht mir von der Form her aber recht flach aus. Ist das bei meinem Wiegeschnitt noch sinnvoll? Wobei das mit meinem Santoku ja auch geht... :unsure:
- Das Kanefusa Gyuto sieht auch interessant aus, klingt in der Beschreibung aber anspruchsvoll, "pflegeintensiv", "muss eingeölt werden" und ist ab Werk 30/70 geschliffen, d.h. für mich mit Rollschleifer nicht so einfach zu erhalten und sollte ich umschleifen lassen? Die andere rostfreie Version ist offenbar gerade nicht lieferbar.
- Beim Culilux gefiel mir am Anfang der "Haken" am Ende der Klinge (die Griffmulde) nicht wirklich. Bei mehrmaligem hinschauen könnte ich mich damit ggf. doch auch anfreunden. Ist preislich natürlich vor allem auch eine Ansage... mit den 10° Schliff brauche ich dann für den Rollschleifer aber auf jeden Fall noch den neuen Anlagebock, oder? Ich hab noch den alten, der nur 15° hat. Und das ist mit HRC 62 angegeben, ist das nicht auch schon zu empfindlich für mich, bzw. bekomme ich das mit dem Horl noch geschärft?
- das Güde Alpha wirkt auf mich (zumindest optisch) schon wieder zu sehr nach "robustem Brecher", auch mit dem Gewicht von über 300g, denke dann würde ich eher mein bisheriges Santoku für die robusteren Arbeiten nehmen (genauso wie jetzt auch) und was neues, schärferes dazu. Auch da mag ich den dicken Metall-Knubbel am Ende des Griffs nicht. Vermutlich bin ich dann zumindest optisch doch eher nicht für europäische Griffe?
- das Dick 1905 müsste ich mir nochmal ne Weile anschauen. Auf den ersten Blick gefiel mir der Griff nicht, beim zweiten schon besser. Aber auch recht schwer und mit 56 HRC eher weich? Die Form der Klinge (sehr geschwungen) sieht interessant aus
 
Das Culilux kannst Du ruhig mit den 15 Grad schleifen. Das erzeugt erst eine Microfase, die dann bei mehrmaligem Schleifen immer breiter wird und irgendwann die 10 Grad Fase einfach ersetzt.
Insgesamt wird der Anschliff damit robuster. Im Vergleich zu Deinem aktuellen Santoku mit den 0,4-0,5mm über der Wate wirst Du mit dem Culilux das reinste Aha-Erlebnis haben was Schneidfreudigkeit angeht. Wie ich schon mal geschrieben habe: wenn es am Culilux etwas gibt, was für den persönlichen Geschmack ein stilistisches "Nogo" ist, dann sollte man es nicht nehmen.
Wenn man aber mit dem Erscheinungsbild des Messers kein Problem hat, dann spricht erstmal wenig dafür (vor Allen für den Einsteiger) deutlich höherpreisiges zu wählen.
 
- Das Kanefusa Gyuto sieht auch interessant aus, klingt in der Beschreibung aber anspruchsvoll, "pflegeintensiv", "muss eingeölt werden" und ist ab Werk 30/70 geschliffen, d.h. für mich mit Rollschleifer nicht so einfach zu erhalten und sollte ich umschleifen lassen? Die andere rostfreie Version ist offenbar gerade nicht lieferbar.
Unbedingt auf 50:50 umschleifen lassen, aber das wird ja standardmäßig angeboten.
Wegen vergriffen: Schreib einfach mal @knife-art.de an. Ich habe den Eindruck, dass Lukas viel öfter Nachschub bekommt als andere Shops.
- das Güde Alpha wirkt auf mich (zumindest optisch) schon wieder zu sehr nach "robustem Brecher", auch mit dem Gewicht von über 300g
Keine Frage, wenn es dir nicht gefällt, dann gefällt es dir nicht. Es ging mir vielmehr darum, dir eine Empfehlung zu geben auf die man - rein der Optik nach - nicht sofort kommt. Aber wenn du von der Optik - ohne es in der Hand gehalten zu haben - gleich auf auf das Schneidverhalten schliesst und nicht sehen möchtest, welches Potenzial das Messer hat ...
 
Aber wenn du von der Optik - ohne es in der Hand gehalten zu haben - gleich auf auf das Schneidverhalten schliesst und nicht sehen möchtest, welches Potenzial das Messer hat ...
An Güde Alpha scheiden sich halt schnell die Geister. Aus meiner Sicht im Auslieferungszustand ein Messer mit dem ich so niemals arbeiten möchte. Eher ein Rohling mit Potential.
Mit einiger Nacharbeit (oder halt fertiggestellt), nämlich ausgedünnt und mit sauber abgerundetem Griff wird dann tatsächlich was draus, mit dem man sehr gerne arbeitet.
Aber bei dem Basispreis plus Aufwand fürs Fertigstellen dann doch eher nicht preisgünstig.
 
Wie gesagt, meine eigenen Schleifkünste halten sich arg in Grenzen und so etwas wie ausdünnen würde ich mir aktuell erst recht nicht zutrauen (und mit meinem Equipment vermutlich auch gar nicht möglich?). Ich weiß gar nicht, ob ich den Schleifstein noch habe oder irgendwann entsorgt / verschenkt habe... (es war ein 1000/6000 Kombistein).

Von daher sollte es ootb schon recht vernünftig sein und nicht noch erst zum Ausdünnen verschickt werden müssen oder so etwas.
 
Zurück