D2 polieren?
WAS haste versucht, luftauge? 1.2379 mit Spiegelpolitur? Armer Kerl! Das haut nie hin. Wie schon erwähnt, das Material ist ein Ledeburit und wenn Du da zu weit gehst, dann siehst Du die ausgefallenen Karbide.
Im Übrigen ist effektives Polieren (was heißen soll, daß ich das in akzeptabler Zeit schaffe) neben der Verwendung des richtigen Stahls eine Frage von korrekten Mitteln, großer Sauberkeit und hoher Geschwindigkeit.
- Korrekte Mittel bedeutet, daß ich die richtige Abfolge von Poliermitteln verwenden muß.
- Große Sauberkeit bedeutet, daß ich für jedes Mittel eine eigene, bei Nichtgebrauch verpackte, Polierscheibe der richtigen Zusammensetzung benötige.
- Hohe Geschwindigkeit bedeutet, daß die Oberflächengeschwindigkeit des Mediums stimmen muß. Für Flächen wie Messerflanken kann man den Dremel gleich mal in die Schublade legen. Unter 200 mm Polierscheibe mit 2500 Umdrehungen würde ich gar nicht erst anfangen. Wenn man aber mal mit einer 500 x 50 mm Scheibe bei 2500 Umdrehungen gearbeitet hat, dann weiß man, wie einfach das sein kann. Hier die Rechnung:
Dremel, 20000 u/min, Polierscheibe 20 mm Durchmesser. Oberflächengeschwindigkeit = 2 x 3,141 x 20000 = 20,94 m/sec
Polierscheibe 200 mm, 2500 u/min
Oberflächengeschwindigkeit = 20 x 3,141 x 2500 = 26,18 m/sec
UND man beachte die wesentlich größere (mindestens 30 x) bearbeitete Fläche!
Polierscheibe 500 mm, 2500 u/min
Oberflächengeschwindigkeit = 50 x 3,141 x 2500 = 65,44 m/sec
Und hier ist die bearbeitete Fläche bei einer Scheibe von 50 mm Breite noch mal deutlich größer, was auch zu einem gleichmäßigeren Ergebnis führt.
Wer mal mit so einem Monster gearbeitet hat, der weiß, wie einfach das sein kann. Man kommt dann auch mit viel weniger verschiedenen Poliermitteln zum gleichen Ergebnis. Allerdings ist das auch nicht ohne Gefahr. Wenn einem bei über 60 m/sec die Klinge aus der Hand gerissen wird und mit Schallgeschwindigkeit durch die Werkstatt fliegt und man das Glück hat, nicht getroffen zu werden, ist das schon ein einprägsames Erlebnis.
Achim