Oh Solinger! Meine Solinger!

pebe

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Nun, interessierte Mitleser wissen, dass wir hier ein Münster und damit fast zwangsläufig, einen Münsterplatz und eine Münstergasse haben.

Das gleiche gilt für unser historisches Rathaus, genau genommen sind es 3, aus unterschiedlichen Epochen.

Und eben in dieser Rathausgasse gibt es den Ramsperger, Messerschleiferei und feine Schneidwaren. Bis zum Tod des Seniors vor gut einem Jahr durch 3 Generationen im Laden vertreten. Excalibur hat dort hoffentlich rein geschaut.

Ich greife ob der langen Einleitung mal vor, mehrere Herder 1922 und ein K5 jeweils in Walnuss standen zur Auswahl und je eines mussten mit.


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Hier im Vergleich mit dem vorhandenen Großen.


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Das 1922er erfüllt die GMN (güNef Messer Norm) problemlos, keine Spalten, Macken oder nennenswerte Unsauberkeiten. Die Griffmaserung ist lebhaft aber gleichmäßig, meine Lieblingsvariante. Ausserdem gehören an eine Nussleiste Messer mit ebensolchem Holz. :irre:

Der 18er Griff ist erfreulicher Weise identisch zum 23er, nicht nur in Form sondern auch in der Größe. Der Cottagegriff ist da etwas kürzer und spürbar dünner. Da ich große, kräftige Hände (10,5) habe, kommt mir dies sehr entgegen, zumal ich dieses eher derbkräftige ohnehin an Solingern mag.

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Vergleich der 1922er, unten das Kleine.

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Vergleich zum Cottage

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Es buckelt. Durchgängig. Nicht heftig, aber dies soll es bei mir auch gar nicht.

Das Mikroskop zeigt eine Minifase plus eine Microfase, wie ich sie vom Feinabzug kennen. Es war OTB zwar gut scharf, aber erst nach 3 sehr leichten Zügen über den Dick Micro ging das Zeitungspapier normgerecht zu teilen. Jetzt ist alles so, wie es sein soll.

Mehr als Papiertest ist im Moment leider nicht drin. Morgen gibt‘s Pasta mit Gambas - wird auch keine Schneidorgie. Da muss ich bei Gelegenheit nach etwas Kücheneinsatz nachliefern.

Alle 3 im Größenvergleich.

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Kam jetzt ein bisschen überraschend, zumal ich zuletzt mit den Rostas ordentlich haderte, aber Gelegenheit macht Diebe - als Kunde über Dekaden gibt’s auch immer einen Treuerabatt und so bin ich glücklich mit meinem Fang.

Ich freue mich, den Nachmittag zuhause zu verbringen - ihr ahnt es schon, Hosanna und ihre 18! Glockenschwestern setzen mir etwas zu. Man sagt Hosanna einen ausgeprägt melancholischen Klang nach. Könnte ansteckend sein.

grüsse, pebe

P.S.
Bericht zum K5 wird folgen
 
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Servus,

das 180er als Bonus zum 230er ist die halbe Miete, dann noch der 1922er Tranchelard und das 10er Office dazu, alles handverlesen und der beste deutsche Sack ist zu. 👍😬

Bis auf das 180er hatte, bzw. habe ich alle. Deshalb bin ich mal gespannt wie oft das 180er bemüht wird und ob es dem 230er den Rang abläuft, sowas soll nämlich durchaus schon vorgekommen sein. 😉

Gruß, güNef
 
Moin,

die hatten tatsächlich auch die Office in Walnuss da - bescheuert genug, beide Kochmesser zu nehmen, war mir das dann doch zuviel des Guten für einen Spontankauf.

Ich kann‘s mit lachenden Augen nehmen - zum ersten Mal bin ich froh, dass die K-Serie eine andere Form hat. 2x2 die sich nur durch den Stahl unterscheiden wäre selbst mir zu langweilig.

Für die großen Messer muss ich ein separates Brett rausholen, weil das dauerinstallierte zwar sehr groß, aber auch immer vollgestellt ist. Insofern bin ich mir sicher, welches auf Dauer häufiger benutzt wird. 😂

Und. Ich hab‘ ja noch das K5 zum auspacken..

grüsse, pebe

P.S. Denke, ich hole einen Rostradierer :steirer:
 
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Servus,

hier noch frisches Bildmaterial von heute:

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Der Tranchelard ist übrigens von Uwe Mattern "blaugeplisst" und voll nagelgängig, also richtig. :D Ich habe das Schinkenmesser einst Claudias Mann aus seinem Privatfundus abgekauft. Preis war Spitze und der Griff auch, ist leider Pflaume und nicht Nuss und serienmäßig war das nix nagelgängig, bei einem Fleischmesser nicht unbedingt besonders wichtig, aber ja, wenn's bei mir ist muss es richtig schneiden.:haemisch:

Gruß, güNef
 
Yup. Träume von einem Suntravel Set.

Die 4x 1922er plus große Brotsäge mit gleichem Griff, alles in ausgesuchtem Nusswurzelholz und 14C28N oder Cronidur. :irre: :irre: :irre:

Aber, isch ‘abe gar keine Platz mehr an die Leiste und in die Cucina.. 😂

grüsse, pebe
 
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Ich hänge das K5 mal hier dran. Gehört ja zum Titel.

Das Gesamtbild habe ich schon eingestellt, hier jetzt Einzel- und Vergleichsbilder.

Die K-Serie hat dünnere und gleichzeitig höhere Klingen. Man könnte den Eindruck gewinnen, sie wären dennoch im selben Winkel runter geschliffen, da müsste ich mal Vergleichsmessungen der Höhe nach anlegen.

Beide K-Messer buckeln sichtbar etwas stärker und der Schnitt durch Papier scheint leichter, auch die Geräuschkulisse beim Schneiden passt zu diesem Ergebnis.

Auch beim K5 war der Blick durch‘s Mikroskop ohne Befund, alles sauber und gleichmäßig dennoch, auch hier brachte erst der Dick Micro das perfekte Ergebnis.



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Sieht doch sauber aus..

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Auch die Maserung und Farbe schöner als beim Großen..

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Hier der Vergeich zum vorhandenen K-Chef

Der stark gebogene Rücken des K-Chefs, der das Schieben von feinem Schnittgut auf dem Brett deutlich erschwert bzw. behindert, ist beim Kleinen nicht so stark ausgeprägt, aber dennoch vorhanden. Aber Daniel nimmt da ohnehin die Edelstahlschaufel. :steirer:

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Ich hatte mir vorort im Geschäft insgesamt 4 Messer angeschaut - alle waren ohne Auffälligkeiten und nagelgängig. Da scheint sich im Hause Herder etwas getan zu haben.

Die Ks liegen sehr gut in der Hand, aber ich tue mich mit dieser Ergo-Optik der Griffe immer noch schwer. Grundsätzlich bin ich jetzt, wo ich beide Serien habe, nicht mehr ganz so naserümpfig, aber bei freier Wahl würde ich die rostfreien K-Klingen mit den 1922er Griffen wählen. Oder als Steigerung ein Set von Sunset Uwe. :irre:

Andererseits glaube ich nicht wirklich, dass selbst mit solch einem SuperSet der Messerwahn in der Küche ein Ende hätte.

Fazit.

Wenn ich im Bekannten und Freundeskreis gefragt werde, welche guten Kochmesser ich empfehlen kann, wird es bei Normalos die K-Serie in rostfrei sein. Auch wenn mich güNef steinigt, werde ich den Dick Classic dazu empfehlen - er hat einfach mehr Reserven, wenn erstens nicht früh genug gewetzt und zweitens der Unterschied im feineren Schnitt gar nicht wahrgenommen oder bevorzugt wird.

Klare Ansage. Ein Set von Windmühlen Messer ist und bleibt eine feine Sache, selbst wenn man alle Schleifmöglichkeiten für empfindliche Japaner hat.

grüsse, pebe
 
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Servus,

da ich fast alle größeren Messer der K-Serie, der Trio-Serie und der 1022er Reihe durchhabe befinde ich das große 1922er sofern man im Wiegeschnitt unterwegs ist, als das auch haptisch stattlichste. Das große K-Chef und auch die kleineren sind alle gestanzt und das fühlt sich durch die glatten und dünnen Blechstreifen auch so an. Ich meine das nicht abwertend und wer FR ins Reich der Mythen abtut, kann sein Leben lang damit glücklich und zufrieden sein. Die Krux beginnt aber schon zwischen 1922er und K-Serie in der Wertigkeit und sobald man zu Full-Taper geschmiedeten Japanern rüberspringt, ist die Anmutung in der Hand und beim Schneiden nochmal ein Ladung "anders" Von Maßanfertigungen im exzentrischen Geometriebereich fange ich erst gar nicht an.

Wie immer wenn man tief eindringt, merkt man halt die Schwächen zuerst und die dünnen, flach-gestanzten Klingen saugen und kleben halt so stark spürbar, wenn man von solchen Nebensächlichkeiten entwöhnt ist. 😉

Bilder: K5 oben K-Chef unten...

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K-Chef und Grandmoulin...

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Herder Trio Nakiri, das war nagelgängig...

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Herder Office 1922...:D

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1922er in Pflaume nach roter Beete bad....

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und frisch patiniert:

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Ich hab schon eine lebhafte Solinger-Herder Geschichte hinter mir..:unsure:

Gruß, güNef
 
Aber Daniel nimmt da ohnehin die Edelstahlschaufel. :steirer:
Ganz genau. Manchmal nehme ich zum Schieben von feinem Schnittgut auch einen Japaner mit rostfreien Flanken und nicht entgratetem Klingenrücken 😉

Ich bin eigentlich ganz bei dir. Design und "Wertigkeit" der K-Serie haut mich nicht um. P/L-mäßig sind's dennoch sehr gute no-nonsense Messer.
Aber auf dem Sekundärmarkt bekommt man ja ab und an auch noch rostfreie 1922er..
 
P/L-mäßig sind's dennoch sehr gute no-nonsense Messer.
Da bin ich mittlerweile etwas zwiegespalten. Noch vor ein paar Jahren, als ich für mein großes 1922 Kochmesser 90 € bezahlt habe, hätte ich zugestimmt. Da passte auch der Kompromiss bezüglich der Verarbeitung. Ein K5 mit POM-Griff für heute ca. 130 € lasse ich auch noch als gute P/L gelten. Aber 240 € für ein Walnuss K-Chef?
Vielleicht kommt bei Böker mal jemand auf die Idee, die Cottage Craft Serie als Slim-Version mit moderatem Aufpreis auf den Markt zu bringen.
 
Sehr schön geklärt. Das Saugen vom K-Chef hatte ich schon verdrängt.

Yup. In meiner Rosta-Phobie ist das geschlupft, dass 1922 nur in Rosta und K- Serie sowohl als auch verfügbar sind. Das Thema Rosta für daily oder Empfehlung ist bei mir halt durch.

Die 1922er werden bei mir Sonntagsmesser wie Orca und Mazaki, an der Messerleiste gefällt mir mein Haribo Konfekt - hoffentlich für Jeden was dabei.

grüsse, pebe
 
mein Haribo Konfekt
Du meinst aus jedem Dorf ein Hund? Das ist doch OK! Das ist Deine Leiste und sie muss deinen Vorzügen genügen. Ich finde sie hybsch!
@Besserbissen : Ich hab ein Cottagecraft hier schon gezeigt und da ist nichts ausgedünnt. Das ist mein erstes Messer geworden! Etwas Tuning an der Mikrofase und es läuft! auch Der Griff ist Top!
Ach ja ich hab gerade zwei hier vor mir und die sind beide ordentlich! Rückschlüsse auf Serienstreuung verbieten sich dennoch.
Für ein Herder 240€ auf den Tisch zu legen...das muss wahre Liebe sein.
rocco26
 
Für ein Herder 240€ auf den Tisch zu legen...das muss wahre Liebe sein.
Oder man legt halt Wert auf 'nen anständigen Dünnschliff und hat keine Lust, das Messer nachträglich zu überarbeiten bzw. überarbeiten zu lassen, wie es beim Cottage-Craft nötig ist, damit es besser schneidet als die übliche Industrieware.

Die Klingen bei Böker werden – im Gegensatz zu Herder – allerhöchstens beim Anbringen der Schneidfase (die du überarbeitet hast) händisch bearbeitet (wenn überhaupt).

Manche Leute unterstützen auch einfach gern heimische Betriebe, bei denen das Wort "Handwerk" nicht nur eine Marketing-Masche ist.

Aber das Thema ist auch zigfach ausdiskutiert.
 
Genau, das Thema Cottage roh, geschunden, patiniert und optimiert hatten wir hier schon ausgiebig. Ging wohl an Dir vorbei..

Nicht aus jedem Dorf, um unterschiedliche Marken geht es nicht, sondern um unterschiedliche Geometrien und Stähle. Aber gut, meine Frau wählt auch nach Griff und Länge aus. 😂

grüsse, pebe
 
Erster Test.

Chilli, Petersilie, Knoblauch - alles sehr fein geschnitten, an den Knöcheln runter.

Zugegebener Maßen waren die Mengen sehr überschaubar, aber keine Klagen von meiner Seite. Von meiner Frau schon - die Gambas Piri Piri waren ihr zu scharf. 🤧

grüsse, pebe


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Zugegebener Maßen waren die Mengen sehr überschaubar
Ich find das Messer ja grad für sowas so stark..
Abends nach der Arbeit, schnell was zusammenhauen, Sohnemann verleiht seiner Ungeduld schon lautstark Ausdruck, vorher wetzen, hinterher einfach liegenlassen (meins hat schon Rostpits, scheißegal) und trotzdem anständig und bequem schneiden.

Womit ich nicht sagen wollte, dass du da jetzt schnell was zusammengehauen hast 😉
 
Oder man legt halt Wert auf 'nen anständigen Dünnschliff und hat keine Lust, das Messer nachträglich zu überarbeiten bzw. überarbeiten zu lassen, wie es beim Cottage-Craft nötig ist, damit es besser schneidet als die übliche Industrieware.

Die Klingen bei Böker werden – im Gegensatz zu Herder – allerhöchstens beim Anbringen der Schneidfase (die du überarbeitet hast) händisch bearbeitet (wenn überhaupt).

Manche Leute unterstützen auch einfach gern heimische Betriebe, bei denen das Wort "Handwerk" nicht nur eine Marketing-Masche ist.

Aber das Thema ist auch zigfach ausdiskutiert.
Man kann noch dazu sagen, wenn man ein Cottage für 50€ akzeptiert, kann man auch eines bei Ikea kaufen, denn die schneiden auch nicht schlechter ;) .

Grüße Wastl.
 
Wobei ich güNef Recht geben muss, das K5 ist nicht nur dünn, es fühlt sich beim Schneiden auch so an.

Das hat zwar den Vorteil, dass man leicht sehr fein arbeiten kann, aber generell ist mir das satte Schneidgefühl einer üppigeren Klinge auch lieber. Aber so wie Daniel sagt, ein problemloses nononsens Messer.

Ne, Bastl. Für‘n Fuffi immer das Solinger Cottage - es sei denn Ikea ist stainless. 😂😂😂

grüsse, pebe
 
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