Schön, dass sich wieder alle versammelt haben.
Das 1922er steht fast schon allegorisch für DAS klassisches Solinger Messer mit den Grundeigenschaften, die auch bei den Fachkundigen ein gutes Kochmesser ausmachen.
Da wäre die fein ausgeschliffenen Klinge, die erst den leichten Schnitt ermöglicht, der feinkörnige Carbonstahl, der den feinen Schliff zulässt, der blaugepließtete Walkschliff der gleichzeitig die Klinge höher schlank, die Rostanfälligkeit reduziert, unten leicht ballig stabilisiert und auch den postmodernen Foodrelease verbessert - das ganze mit dem Wetzstab auch auf Dauer erhaltbar.
Alles Zutaten aus längst vergangener Zeit und hier durch den letzten seiner Art vertreten.
Ausser individuellen Präferenzen gibt es hier nicht viel zu verbessern - ausser der vielbesprochenen Fertigungsqualität oder Serienstreuung. Zurecht wird daher dieses Messer immer und immer wieder zu Vergleichen herangezogen und andere danach auch bewertet.
Den Klassiker läßt man wie er ist und bietet dem wachsenden Markt Neuerungen an, ohne komplett die angelegten Gene zu verleugnen. Eine derartige Unterscheidung von alt zu neu ist aus meiner Sicht gelungen, auch wenn ich persönlich gerne eher mehr Aufwand zu höherem Preis als umgekehrt gesehen hätte.
Vermutlich hätte ich die K-Serie auch dann ausprobiert, wenn es die 1922er noch in rostfrei gäbe. Bei der Frage, ob ich unnötig viel Geld für Messer ohne entsprechende Gegenleistung ausgegeben habe, sehe ich viele andere Messer deutlich weiter vorn, selbst wenn mir die Aufpreise bei Herder für bessere Griffhölzer überzogen scheinen.
Ich habe ja an anderer Stelle geschrieben, ein Cottage ist eine schöne Gelegenheit, um mit etwas handwerklichem Geschick Solinger Carbon brauchbar kennenzulernen.
Wer aber den Unterschied nicht sehen kann oder will, der braucht aber wirklich nix von dem Solinger Nimbus, den der hat was mit dem notwendigen Handwerk zu tun.
grüsse, pebe