Oh Solinger! Meine Solinger!

aber generell ist mir das satte Schneidgefühl einer üppigeren Klinge auch lieber.
Genau aus diesem Grund hat sich das Cottage bei mir vorgedrängelt. Für gewisse Fälle hab ich ein Takamura R2 21cm. Ein Solinger Altenbach 21cm hat erstaunlicherweise auch eine beachtliche Geometrie! Hab ich hier noch nicht gezeigt. Ist so 35 Jahre alt und gibt es nicht mehr. Anderes Zeug liegt hier auch noch rum. Ich hab also Auswahl...und nein Herder hab ich noch nicht vermisst. Wenn mal eines einfliegt, werde ich es gebührend empfangen!
C75 hab ich bei IKEA- Messern noch nicht gesehen. Ikea- Messer werden auch scharf, wenn man es will! Und viele Menschen in diesem unserem Reichweitenbereich sind nach einer Kur ihrer Schneidwerkzeuge auf diesem Level froh, glücklich, überrascht, blutig...alles schon da gewesen. Aber wem erzähle das, ihr kennt das ja!
rocco26
 
Man kann noch dazu sagen, wenn man ein Cottage für 50€ akzeptiert, kann man auch eines bei Ikea kaufen, denn die schneiden auch nicht schlechter ;) .
Nee, da kaufe ich mir lieber ein K-Chef mit Walnuss-Griff für 240 €, und schmirgel dann am Griff, Klingenrücken und Kehl rum, damit ich das einigermaßen bequem benutzen kann.
 
Nee, da kaufe ich mir lieber ein K-Chef mit Walnuss-Griff für 240 €, und schmirgel dann am Griff, Klingenrücken und Kehl rum, damit ich das einigermaßen bequem benutzen kann.
Absolut. Das geht auch weitaus schneller (und vor allem ohne Knowhow) als bei einem Böker oder Ikeamesser die Klingengeometrie händisch auf Herder-Niveau zu bringen.
 
Unter dem Thema „Oh Solinger“ ist das doch eine interessante Diskussion. Den Tipp, dass ein Laie Kehl, Rücken und Griff eines neuen K-Chefs bearbeiten soll, finde ich mutig. Nach der Aktion ist es sicherlich in den meisten Fällen zerkratzt.

Aber ein Cottage zu Schanz zu schicken, ist eine Empfehlung, die ich geben würde. Abgesehen davon, dass es hier im Forum bestimmt noch weitere Leute gäbe, die das können. P/L passt dann immer noch.
 
Da waren wir bereits an anderer Stelle weitgehend einig - ein Cottage geschanzt ergibt ein schnittiges Solinger im klassischen Design für unter 100 Euro und ist spätestens unter dem P/L eine Empfehlung wert.

Dann habe ich aber eine am Band runter geschliffene Klinge und keine blaugepließtete mit Walkschliff. Muss man nicht brauchen, aber, um es mit Chamenos Worten zu sagen, dann tut‘s auch ein scharfer Spachtel, der ist am günstigsten.

grüsse, pebe
 
Den Tipp, dass ein Laie Kehl, Rücken und Griff eines neuen K-Chefs bearbeiten soll, finde ich mutig. Nach der Aktion ist es sicherlich in den meisten Fällen zerkratzt
Den "Tipp" habe ich zwar nicht in diesem Thread gegeben, das war nur eine Reaktion auf deinen Beitrag. An anderer Stelle empfehle ich das allerdings öfters (nicht nur im Zusammenhang mit Herder), mit einer kurzen Anleitung (wenn Klingenrücken, Kehl und Griff in einem Privathaushalt bei 2 Mahlzeiten am Tag denn überhaupt störend wirken).

Ich selbst bin handwerklich nicht vorgebildet, habe es aber auch geschafft, ohne das Klingenblatt zu verkratzen

Aber ein Cottage zu Schanz zu schicken, ist eine Empfehlung, die ich geben würde. Abgesehen davon, dass es hier im Forum bestimmt noch weitere Leute gäbe, die das können. P/L passt dann immer noch.
Dann ist das Cottage-Craft in der Summe seiner Eigenschaften ein besseres Messer, weil es nach einer professionellen Überarbeitung ähnliche Schneideigenschaften aufweist, wie ein Herder? Wieso empfiehlst du dann nicht gleich ein China-Messer für 12€, da passt die "P/L" noch besser? Wegen dem guten C75 Klingenstahl? Ich verstehe den Hype um die Böker Messer einfach nicht. In meinen Augen ist da nichts, was jedes andere industriell hergestellte Messer nicht auch hätte. Außer dass sie rosten.

Ich will auch nicht sagen, dass ein KChef für das Gebotene günstig ist. Wenn man allerdings ein Messer mit bestimmten Eigenschaften sucht (rostfrei, wetzbar, Full-Tang, Klingenlänge), das ab Werk anständig schneidet, kommt man schwer drum herum.
 
Mein Vergleich zum Böker (Jehova) kam eigentlich nur, weil es auf einem der Bilder von pebe auftaucht. Ich konnte ja nicht ahnen, dass das hier so emotionale Reaktionen hervorruft. Ich habe auch nicht erwartet, eine Diskussion über rostfrei/rostträge anzustoßen. Oder über den Sinn und das P/L von China-Messern. Passt irgendwie auch nicht mehr zum Thema hier.
 
Mein Vergleich zum Böker (Jehova) kam eigentlich nur, weil es auf einem der Bilder von pebe auftaucht. Ich konnte ja nicht ahnen, dass das hier so emotionale Reaktionen hervorruft. Ich habe auch nicht erwartet, eine Diskussion über rostfrei/rostträge anzustoßen. Oder über den Sinn und das P/L von China-Messern. Passt irgendwie auch nicht mehr zum Thema hier.
Die Diskussion ist eher öde als emotional, weil sie in jedem Faden angestoßen wird, in dem die Begriffe "Herder" und "Cottage" geschrieben oder anders erkennbar erwähnt werden.

Wenn ich die Diskussion wieder auf das Thema "Solinger Kochmesser" herunterbrechen will, lässt sich durch die unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden traditionsreichen Solinger Firmen gut verdeutlichen, was für mich persönlich ein Solinger Kochmesser ausmacht.

Auf der einen Seite ein händisch ausgeführter Dünnschliff mit blaugepließtetem Klingenblatt.

Auf der anderen Seite ein automatisiert-industriell hergestelltes günstiges Kochmesser, bei dem aus meiner Sicht lediglich der zum Marketinggeschwurbel ("Cottage-Craft") passende, bewusst altertümlich ausgewählte Materialmix aus Kohlenstoffstahl, Pflaumenholz und Messingnieten an Solinger Traditionshandwerk erinnert (bzw. erinnern soll).
 
Zuletzt bearbeitet:
Du musst doch den Faden hier auch nicht weiterlesen, wenn er oder es dich anödet.

Alle Messer, die hier im Thread auftauchen, sind für Kochmesser-Spezialisten sowieso relativ langweilig. Wenn ich meine Customs mit einem K-Chef vergleiche, beeindruckt mich dessen händisch ausgeführter Dünnschliff mit blaugepließtetem Klingenblatt nur wenig bis gar nicht.

Mein rostfreies K-Chef ist ein solides Arbeitstier für die Gastro. Es war nicht nagelgängig, ich musste es für meinen Anspruch moderat ausdünnen. Der Griff ist eine Zumutung. Das K-5 drücke ich Teilnehmern meiner Kochkurses in die Hand, wenn sie nach einem guten, soliden Kochmesser fragen. Wie schon geschrieben, gerade so noch ein P/L- Tipp von mir. Dann empfehle ich rostfrei mit POM-Griff. Aber mit dem Hinweis, dass die Schneide recht empfindlich für den unbedachten Kücheneinsatz ist. Die Schneidetechnik der meisten Hobby-Köche ist eher rudimentär.

Ach ja, wenn jemand kein Problem mit rostenden Messern hat und nicht soviel Geld investieren will, dem empfehle ich ein (ggf. moderat ausgedünntes) Cottage - oh nein, jetzt habe ich das böse Wort schon wieder gesagt.
 
Auf der anderen Seite ein automatisiert-industriell hergestelltes günstiges Kochmesser, bei dem aus meiner Sicht lediglich der zum Marketinggeschwurbel ("Cottage-Craft") passende, bewusst altertümlich ausgewählte Materialmix aus Kohlenstoffstahl, Pflaumenholz und Messingnieten an Solinger Traditionshandwerk erinnert (bzw. erinnern soll).
Ich finde das nicht anstößig. Kann man so machen. Da laufen andere Betrüger auf unserem Globus rum. Jene Cottages die durch meine Hand gingen, waren solide brauchbare Küchenwerkzeuge.
Und ich gebe sie auch mit bestem Gewissen weiter! Das will bei mir etwas heißen!
Immer schön locker bleiben! Hersteller-Diskussionen sind aus meiner Sicht nicht besonders klug.
rocco26

Edit_Beitragsüberschneidung
 
An anderer Stelle gab es mal ein Video :

Carrot wedge test mit allem was Rang und Namen hat, unter anderem auch dem KChef..... :) . Klar es hat nicht gewonnen, und ohne speziellem FR Konzept pappt es wohl auch am meisten aber den leichtesten Schnitt hatte es wohl :steirer:

Zitat Meine Wertung war: Grieche auf Platz 1, KMS und Herder gleichauf auf 2.

Hersteller-Diskussionen sind aus meiner Sicht nicht besonders klug.
Dann kann man sich das ja auch gleich ganz sparen :unsure:....

Aber Fakt ist doch ein Cottage (das Exemplar das ich habe ist echt mal schlecht verarbeitet gewesen, da musste man ordentlich was machen!) egal welches schneidet nicht besser als andere Solinger Produkte, und ist somit auch nicht empfehlenswerter als diese. Das sie rosten kann ja wohl nicht als ernstgemeintes Kaufentscheidendes Kriterium gelten, selbst dann ist ein Herder Santoku noch meilenweit das bessere Messer.

Grüße Wastl.
 
Alle Messer, die hier im Thread auftauchen, sind für Kochmesser-Spezialisten sowieso relativ langweilig.
Du musst doch den Faden hier auch nicht weiterlesen, wenn er dich langweilt😉

Wenn ich meine Customs mit einem K-Chef vergleiche, beeindruckt mich dessen händisch ausgeführter Dünnschliff mit blaugepließtetem Klingenblatt nur wenig bis gar nicht.
Interessant. Welche Customs aus Solinger Manufakturen meinst du? 😉
 
Der Faden langweilt mich nicht. Der Austausch mit dir macht so viel Freude. Und zwischendurch blökt der Bastl noch ein bisschen rein. Herrlich.

Interessant. Welche Customs aus Solinger Manufakturen meinst du? 😉
Und noch eine rhetorische Raffinesse hinterher. Wunderbar.

Um den zu Beginn noch sehr informativen Thread mit den schönen Bildern von @pebe und @güNef nicht zu zerbomben bin ich hier jetzt raus. Vielleicht räumt ja auch noch jemand ein bisschen auf.

Einen wunderschönen Sonntag noch an alle Alpha-Tiere im Foren-Dschungel.
 
Muss man nicht verstehen (n)
Mal schön locker bleiben! Daumen runter ist mal gar nicht nett! Kann ich aber aushalten. @gast : ich schätze deine Beiträge sehr und auch die YT-Sachen von dir. Dass du Koch bist, weiß ich. Ich bin Metaller und Hobbykoch.
@pebe hat hier den Faden aufgemacht und den mag ich nicht gerne für persönliche Diskussionen nutzen. Nur so mal als Anstoß: Fachforum vs. Verkaufskanal? Ich halte mich an die Dinge, welche ich physisch in der Hand halte und gebe meine Meinung dazu preis. Falsch? Hersteller in den Himmel heben oder runter machen, genau das meinte ich! Das ist nicht in Ordnung! Auch möchte ich nicht verschweigen, dass mir viele Links auf Verkaufsportale nicht gefallen.
Einen Möhrentest hab ich auch auf Lager. Diesen möchte ich nicht gerne ins Forum einstellen. PN und du bekommst einen Link! ;)
rocco26
 
Servus,

jetzt nach einem sehr langen Anlauf habe ich endlich ein gutes 1922er bekommen und selbst da ist noch kleines Spiel um es noch besser zu machen. Von allen Herdern in meinen Händen das beste bis jetzt, wenn man damit wiegt. Langweilig ist es schon deshalb nicht, weil ich meinen Wiegeschitt damit auf Vordermann bringe. Ich finde ein ordentlich gemachtes 1922er schon ziemlich gut, aber für einen Nerd klar zu konventionell. Trotz einer Fülle an Kochmesserexoten an meiner Leiste ist ein Dauerplatz vorgesehe. Das Böker, leicht überarbeitet ist jetzt mein Haushaltsmesser, weil es von der Stabilität die goldene Mitte repräsentiert und wenn ich es augenzwinkernd so nennen darf, mein leichtes Mädchen in der Küche ist, an der sich alle vergreifen😬. Frei zugänglich also und das klappt. Wer keine Lust auf Experimente hat und mit seinen Foldern und Fixed seine Messerbedürfnisse deckt, soll sich ein gutes 1922er suchen und sich damit zufrieden durch die Küche wiegen.😉

Gruß,güNef
 
Schön, dass sich wieder alle versammelt haben.

Das 1922er steht fast schon allegorisch für DAS klassisches Solinger Messer mit den Grundeigenschaften, die auch bei den Fachkundigen ein gutes Kochmesser ausmachen.

Da wäre die fein ausgeschliffenen Klinge, die erst den leichten Schnitt ermöglicht, der feinkörnige Carbonstahl, der den feinen Schliff zulässt, der blaugepließtete Walkschliff der gleichzeitig die Klinge höher schlank, die Rostanfälligkeit reduziert, unten leicht ballig stabilisiert und auch den postmodernen Foodrelease verbessert - das ganze mit dem Wetzstab auch auf Dauer erhaltbar.

Alles Zutaten aus längst vergangener Zeit und hier durch den letzten seiner Art vertreten.

Ausser individuellen Präferenzen gibt es hier nicht viel zu verbessern - ausser der vielbesprochenen Fertigungsqualität oder Serienstreuung. Zurecht wird daher dieses Messer immer und immer wieder zu Vergleichen herangezogen und andere danach auch bewertet.

Den Klassiker läßt man wie er ist und bietet dem wachsenden Markt Neuerungen an, ohne komplett die angelegten Gene zu verleugnen. Eine derartige Unterscheidung von alt zu neu ist aus meiner Sicht gelungen, auch wenn ich persönlich gerne eher mehr Aufwand zu höherem Preis als umgekehrt gesehen hätte.

Vermutlich hätte ich die K-Serie auch dann ausprobiert, wenn es die 1922er noch in rostfrei gäbe. Bei der Frage, ob ich unnötig viel Geld für Messer ohne entsprechende Gegenleistung ausgegeben habe, sehe ich viele andere Messer deutlich weiter vorn, selbst wenn mir die Aufpreise bei Herder für bessere Griffhölzer überzogen scheinen.

Ich habe ja an anderer Stelle geschrieben, ein Cottage ist eine schöne Gelegenheit, um mit etwas handwerklichem Geschick Solinger Carbon brauchbar kennenzulernen.

Wer aber den Unterschied nicht sehen kann oder will, der braucht aber wirklich nix von dem Solinger Nimbus, den der hat was mit dem notwendigen Handwerk zu tun.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Here we go..

Heute stand Pfannengemüse zum Tomahawk Steak an - wird bei mir überwiegend in Stäbchenformat geschnippelt.

So richtig zünden wollten beide Herder beim Karottenspalten nicht, dies wird an der angewendeten Schneidtechnik liegen, straight gerade runter, da war das eher kräftige Damast Bunka nicht schlechter und das Orca hingegen ausser Konkurrenz.

Die Menge war auch hier überschaubar, jedoch war der Kraftaufwand sofort spürbar. An der Schärfe liegt‘s jedenfalls nicht, beide habe sich leicht ins Brett gebissen. Sind ja seit langem meine ersten kurzen Chefknives im Einsatz, sehr handlich aber im Vergleich zu den großen Brüdern etwas schwächer auf der Brust.

Gut, für 3 Schalen Gemüsestäbchen sind die Bunka ohnehin praktikabler - für mich. Grund zum Meckern sehe ich dennoch nicht, vermutlich liegt es tatsächlich an Größe und Gewicht.

Das war’s schon mit einem kurzen Eindruck aus der Samstag Küche.

grüsse, pebe


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