PA-Berichte Work Sharp Messerschärfer

AILL

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Einleitung

Erst einmal vielen Dank an Marc von Böker zur Ermöglichung dieses Passarounds.
Das ist nicht selbstverständlich. Aber nach dem es hier im MF doch einige sehr
zweifelnde Stimmen zu dem Schärfer gegeben hat, hat sich Marc dann zu diesem PA entschlossen.
Originalzitat aus einer privaten Kommunikation:

"Aber ich konnte diese Qu****ei und Un***ei nicht mehr hören, mit der viele Leute das Ding schlechtgemacht haben,
bevor sie es auch nur irgendwo live gesehen haben, von ausprobieren gar nicht zu reden."


Recht hast Du Marc. Und dieser PA wird mit Sicherheit für Klarheit sorgen! Verzeih' mir den quote bitte.
Dient nur dazu die Motivation für den PA klarzustellen. Mancheiner liest ja vielleicht nur diesen thread.


10bearb.jpg



Lieferumfang

Komplett. Die Maschine, Ersatzschleifbänder und die verschiedenen Aufsätze.

L3bearb.jpg


L2bearb.jpg


Nix auszusetzen.


Aufbau

Der Zusammenbau ist leidlich einfach und nach dem Studium der Bedienungsanleitung selbst von einem DAU
zu schaffen. Kein Problem also. Man muss den schleifenden Teil aus der Ruhestellung auskippen
(das schafft jeder), und dann das Band einlegen.
Ich hab hier mal ein paar Bildchen zusammengewobbelt:

Riemenrauf.gif


Wenn das Band oben ist, vielleicht ein, zwei kurze Gasstöße, dann ist auch dort wo es hinsoll und hat sich
eingelaufen sozusagen.

Dann die Führung raufmachen, hier die Führung für Küchenmesser:

zusammenbau.gif


Das ist alles ganz einfach und cool.


Bedienung

Bedienungsanleitung lesen - ich werd' die jetzt nicht übersetzen oder nochmals
vortragen, liegt bei, ist verständlich und einprägsam.
Für Neugierige: es ist kinderleicht. Ein paar Worte Englisch sollte man verstehen.


Schärfe

Ich habe mit drei Messern getestet, ein Manix2, ein Endura, und ein Küchen"schinkenmesser" wasweißichvonwem.
Zwei davon hier:

M1bearb.jpg


Nix Besonderes aber auch kein Schrott.

Die nach vorschriftsmäßigem Gebrauch (und man kann da sehr genau lesen wie oft man
da mit dem Messer durchfahren soll) erzielte Schärfe ist eigentlich für so ein Gerät bemerkenswert.

Die erzielte Schärfe ähnelt jener die ich mit einem 600 Lansky erziele. Soll heissen:
Papier lässt sich fast ruckelfrei quer schneiden, Zigarettenpapier nicht.
Das ist doch recht, oder besser: sehr ordentlich. Für Ottonormalverbraucher jedenfalls
schärfer als alles was Mr. Otto bislang an erzielbarer Schärfe durch Maschinen
erreichen konnte. Und zwar weit. Maschinen wie Tormek&Co. einmal ausgenommen.
Die Kauft sich Otto aber auch nicht.


Plus und Minus

Plus: es geht sauschnell. Wenige Minuten reichen, um ein Ergebnis zu erzielen wo ich mit dem
Lansky gut eine halbe Stunde vertrödeln würde (nebst einem oder zwei Glas Bier, aber das ist eine
andere Geschichte).

Die Bedienung ist einfach und gut erklärt. Selbst der blödeste Amerikaner versteht wie das Ding funktioniert.

Die Verarbeitung ist wertig und lässt keine Zweifel offen, dass es sich hier um ein Großserienprodukt handelt.

Minus

Der Verschleiß der feinen Bänder ist erheblich. Ich weiß nicht was die kosten, aber man braucht auf 1 mittleres Band sicher 10 feine.
Die Abstufung der Körnung - da fehlt mir ein "Zwischenband" ist aber sicher der schnellen Bedienung geschuldet.

Das Gerät hat eine bauartbedingte "Spitzenverrundungsfunktion".

Wenn man (beim Durchziehen) mit der Spitze eines Messers am Schleifband angelangt ist, dann kippt das Band wegen der Krümmung der
Klinge und der Spannung die am Band ist nach aussen. Wenn man noch etwas weiter zieht, dass die Klinge nur mehr von
einem Teil der Breite des Bandes geschliffen wird, dann kippt das Band noch weiter nach aussen und so weiter.

Hier ein Wackelbild dazu, man erkennt recht gut wie das Band am Ende der Klinge nach oben kippt, meine linke Hand tut nichts zur
Sache:

kippen.gif


Bilder von verrundeten Spitzen:

Spitzebearb.jpg


Spitze2bearb.jpg


Wenn man's noch öfter durchzieht, wirds noch schlimmer.

OK. Das ist jetzt nichts was man als Spitzenfanatiker mit einem Lansky, wicked edge oder Bankstein wieder hinbrächte, ist aber ärgerlich
und zu beachten.




Linkshänder oder Rechtshändertool?

Eher am Rande noch das da:

Der Aufsatz für Küchenmesser ist sowohl für Links- als auch für Rechtshänder gleichermaßen geeignet.

die beiden anderen Aufsätze bergen aber für Rechtshänder eine gewisse Abrutschgefahr, da die Führung durch
den Aufsatz lange bevor die Klinge "durch ist" endet:

abrutschen.gif


Wenn man das Ding umdreht hat man Führung bis zum Ende.

Hier noch ein Bild wo man sehen kann was ich meine:

linksbesser.jpg



Persönliches Fazit:

Für mich ist das nix. Ich habe zwar zu meiner Zufriedenheit mit dem sehr groben grünen Band noch eine Axt bearbeitet, was sehr gut funktioniert hat,
doch das geht ähnlich gut mit sg. "Powerfeilen" zB.

Wärme? Entsteht. Ja. Ich kann nur nicht beurteilen ob das jetzt zuviel oder eben noch tolerabel ist. Für Otto egal.

Die Spitzenverrundung ist inakzeptabel. Für mich.

Wer damit leben kann, hat ein nettes tool in der Hand.

Ich freu mich schon auf die Berichte der anderen Teilnehmer!

Und danke nochmal an Marc!!


Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den ausführlichen Bericht und Deinen Einsatz mit den Fotos! :super:

Jetzt sehe ich, was Du in Deiner Mail gemeint hast (Links-/Rechtshand).
Ich werde nochmal den Hersteller kontaktieren und zu erfahren versuchen, welcher Gedanke dahintersteckt. Mir ist es bei meinen Tests nicht so aufgefallen.

Und noch zwei Hinweise: das PA-Gerät ist noch aus der Vorserie, da war noch die amerikanische Anleitung dabei.
Den ausgelieferten Geräten liegt die gleiche Anleitung auf Deutsch bei.
Ich muß mal schauen, ob ich am Montag ein PDF hochladen kann.

Und noch ein Kommentar zu den Bändern:
6 Bänder kosten € 12,95.
Gibt´s entweder als 6er-Pack einer Körnung (80, 220 oder 6000), oder als gemischten Pack mit 3x2 Bändern.

Wir werden in Kürze noch weitere Bänder anbieten.

Und nochmal als Info für alle, die erst hier auf dieses Gerät stoßen:
Im Lieferumfang ist enthalten ein gemischter Pack Bänder (6 Stück insgesamt), die 40°-Küchenmesserführung und die 50° Outdoormesserführung.

Die 40° Outdoormesserführung gibt´s extra.
 
So, im Urlaub hat man dann doch mal Zeit,
Meine Testklingen waren:

Eickhorn Slimcut
Slimcut.jpg

Puma IP Palmwood
Puma.jpg

No Name Küchenmesser (22cm Klingenlänge)
Küchenmesser.jpg


Der Aufbau geht wirklich schnell und nach 1 Minute rumprobieren hat man auch gleich begriffen wie’s funktioniert und kann sich die Bedienungsanleitung mal anschauen.

Das Küchenmesser hab ich gleich mal über den 50° Aufsatz gejagt (mit den grünen Bändern, die wirklich einen guten Abtrag haben).
5x links, 5x rechts und schon war ein neuer Winkel da.
Das gleiche dann noch mit den anderen zwei Bändern und fertig war die scharfe Schneide auf 50°.
Da 50° ja viel zu viel sind, hab ich das gleiche dann mit 40° wiederholt.
10x auf jedem Band und das Messer hat einwandfrei rasiert.
Das Ganze dauerte ungefähr 2 Minuten – Wahnsinn.
Hier ein Makrofoto von der Schneide nach dem feinsten Band:
Schneide nach feinstem Band.jpg

Problematik:
Die Spitze ist jetzt rund und im Bereich der vorderen 3cm wurde die Klinge so warm, das ich sie zwar anfassen konnte, aber ab ca. 3 Sekunden wurde es schon unangenehm an den Fingern…(evtl. hat ja jemand ein Laserthermometer und kann Werte beisteuern?)
Ob die Wärme Schaden anrichtet? Keine Ahnung..
Die Spitze möchte ich aber nicht nach jedem mal schärfen wieder in den Urzustand setzen, dann hab ich von der ersparten Zeit leider nichts und Material geht ja auch verloren..




Das Outdoormesser hatte einen ungleichen Winkel, deswegen auch hier erstmal mit dem gröbsten Band 10 Züge gemacht und dann erst fein geschärft.
Ebenfalls nach ca. 2 Minuten hat es rasiert.
Winkelcheck auf dem Sharpmaker: Mit den weißen Stäben 20x „poliert“ – wow, sehr sehr scharf!

Problematik: Abhängig vom Anschliff kann es ab einer Klingendicke von 5mm mit dem „großem“ 40° Aufsatz eng werden, dann muss man den kleinen, offenen Aufsatz nehmen (hat aber auch 40° - weiß auch nicht was das für einen Sinn hat mit den 2 verschiedenen Aufsätzen, außer das man bei dem offenen Aufsatz halt mit der Spitze immer abrutscht..).




Das Klappmesser konnte ich nicht schärfen weil der Daumenpin bei dem großen, geschlossenen Aufsatz komplett das schleifen des 1cm der Klinge (vom Griff aus) verhindert hat, bei dem kleinen, offenen Aufsatz war dann das Band im Weg – leider ungeeignet dafür.
Einhandmesser Pin.jpg Einhandmesser Pin 2.jpg

Deswegen umgestiegen auf das Pohl Force Bravo One - und schon wieder ein Problem.
Schärfe ich mit dem Messer in der rechten Hand, rutsche ich bei der Spitze ab, nehm ichs in die linke Hand (wie AILL es im Abschnitt „Linkshänder oder Rechtshändertool?“ veranschaulicht) kann ich die Klinge auf dem ersten cm (zum Griff) nicht schleifen weil da einfach noch kein Band läuft..
Klappmesser.jpg Klappmesser 2.jpg




FAZIT:
Der Worksharp hat Stärken und Schwächen:
+ Sehr schnell – sowohl neuer Winkel anlegen als auch nachschärfen
+ Sehr leicht zu bedienen
+ Schnell auf- und wieder abgebaut


- Spitzen werden verrundet oder bleiben stumpf
- Dünne Klingen werden recht schnell sehr warm (und es staubt ordentlich da ja kein Wasser da ist..)
- Relativ laut – mal neben dem Fernsehschauen, auf der Terasse oder wenn die Kinder schlafen würd ichs nicht benutzen, dadurch ists auch nicht zur Meditation geeignet ;)
- bei den offenen Einsätzen rutscht man ab sobald man an der Spitze angekommen ist
- Klappmesser mit Daumenpin können nicht richtig geschärft werden


Zum nachschärfen würd ich ihn nicht nehmen, das mach ich lieber mit dem Sharpmaker – zum einen weil ichs einfach entspannter finde (ich mag keine lauten Geräte), wegen dem hohen Bandverschleiß bei den ganz feinen Bändern und weil eben die Spitze entweder stumpf bleibt oder rund wird.
Perfekt fände ichs um einen neuen Winkel anzulegen, das geht super schnell und einfach, WENN nicht die Spitze dadurch rund werden würde.

noch was, hier ist wohl rigendwie Metall oder ein Magnet eingebaut der die Metallspäne anzieht?
Wenn gewollt find ich das ganz gut, da es auf der anderen Seite dieses Teil nicht gibt, staubts da halt den Tisch voll..
Metallspäne.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
noch was, hier ist wohl rigendwie Metall oder ein Magnet eingebaut der die Metallspäne anzieht?
Wenn gewollt find ich das ganz gut, da es auf der anderen Seite dieses Teil nicht gibt, staubts da halt den Tisch voll...


Der Magnet ist da absichtlich. Nicht zum Metallspäne anziehen sondern zum genauen Scherenschleifen.
Hier
ab 05:09min.

Der Zusatznutzen den Du erkannt hast, ist allerdings nicht dokumentiert.

Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
aaaaaaaaah :ahaa:
ok, da ich keine Scheren da hab, hab ich das gar nicht beachtet, danke für die Aufklärung!
 
Auch von mir vielen Dank an Marc. Mutig, ein Gerät in den PA zu geben, das sicher konrovers diskutiert wird. V.a., weil wir ja immer kleine Fehler breit treten, die in der Praxis kaum jemand stören... ;)

Wie immer hat AILL mit einem Super-Beitrag vorgelegt und wie meist kann mich dem einfach anschliessen. :D

Ehrlicherweise möchte ich vorausschicken, dass ich nicht genug für einen vollwertigen Review getestet habe. Eigentlich hätte ich das Woek Sharp schon am Freitag weiter schicken sollen. Heute bin ich dann doch schon zum Testen gekommen, also wurde das Programm etwas gedrängter... :rolleyes:

Ich habe mir also ein Küchenmesser gegriffen und rumprobiert (vorher nat. das Manual gelesen)... geschlossene Führung, offene Führung, auch mal 50 Grad...

Und wie gesagt, kann ich mich AILL vollinhaltlich anschliessen: Die Messer werden leidlich scharf (nach dem feinen Band konnten sie noch nicht rasieren, nach dem Abziehen auf Leder konnten sie dann) und die Spitzen werden sehr schnell sehr rund. Warm werden die Klingen auch, ob zu warm kann ich nicht beurteilen. Auch der Bandverschleiss v.a. bei den feinen Bändern, etc, etc. AILL hat das sehr schön zusammen gefasse.

Dinge, die noch nicht angesprochen wurden:

- Der Work Sharp geht sehr aggressiv zur Sache. Das ist an sich sehr positiv. Da ich aber die ganze Zeit mit demselben Messer gespielt und einiges ausprobiert habe, sieht man auch den Nachteil daran. Das grobe Band habe ich gar nicht benutzt und immer gleich mit dem mittleren angefangen. Aber auch das mittlere hat so viel Material abgenommen, dass ich einen mehr oder weniger :rolleyes: eleganten Recurve produziert habe. Das ging ratzfatz. Sollte allerdings nicht passieren, wenn man das Messer nur einmal durchzieht. Man braucht aber schon ein bisschen Gefühl. Zu fest gedrückt und die Macke ist da. Das Küchenmesser lies sich bauartbedingt auch nicht bis zum Ricasso schleifen, der hinterste cm blieb stumpf.

- Der Halte-Aufsatz ist ebenfalls ein Verschleissteil. Unten ein paar Bilder vom Zustand, in dem er bei mir ankam: Die 20 Grad Führung war unten und das Gehäuse innen verschlissen, da wo das Band läuft. Auf dem mittleren Bild gut zu sehen. Lief wohl ab und zu mal von der Rolle...

Für wen ist der Work Sharp geeignet? Für alle, die in einem Messer ein Gebrauchsteil ohne höheren Wert sehen. Alle, die bisher einen SiC Stein auf die Bohrmaschine gespannt haben. Alle, die Rasenmäher-Messer schärfen müssen, etc. Typ Hausmeister, mal so flockig dahingesagt. :D

Für wen ist der Work Sharp nicht geeignet? Alle, die verschiedene Winkel für verschiedene Anwendungen verwenden. Alle, die sich um zuviel Materialabtrag Sorgen machen. Alle, die schleifen um des Schleifens willen. ;)

Da ich mich zum letzteren Typ zähle, ist er nichts für mich. Aber er hat mich positiv überrascht und ich kann mir durchaus Bereiche vorstellen, wo man ihn gut einsetzen kann: Im Gartenbau mal schnell (freihand) die Sense oder Hippe nachschärfen, in der Metzgerei beim Zerlegen, solche Sachen.

Anregung: Eine Akku-Version wäre super! Gerade für Gartenbau, Jagd, usw.

Ich hänge gleich auch noch ein paar unscharfe USB-Mikroskop Bilder an. Das 1,3 MPixel Kinder-Mikroskop meiner Tochter eignet sich nicht allzu sehr für Klingenbetrachtungen, wie ich gerade feststellen musste. :(

EDIT: Beim Einpacken habe ich festgestellt, dass ich doch noch etwas Zeit habe. Jeder war ja für 2 Wochen eingeplant. Also werde ich den Work Sharp noch einmal auspacken und nächste Woche u.a. auf einen konvex geschliffenen Hühnerchopper losgehen... :hehe:

-Walter
 

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Hier die unscharfen Mini-Bilder. :D

Zuerst das stumpfe Messer.

-Walter
 

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Messer nach dem mittleren Band.

-Walter
 

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Und nach dem feinen Band.

-Walter
 

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Für wen ist der Work Sharp geeignet? Für alle, die in einem Messer ein Gebrauchsteil ohne höheren Wert sehen. Alle, die bisher einen SiC Stein auf die Bohrmaschine gespannt haben. Alle, die Rasenmäher-Messer schärfen müssen, etc. Typ Hausmeister, mal so flockig dahingesagt. :D


Eigenartig, dass mir heute früh das Rasenmähermesser eingefallen ist und der Work Sharp dazu. Wie einfach das jetzt wäre, mit dem Dingen da. Ich schleife mir da regelmäßig einen Wolf an dem Rasenmähermesser. War zu blöde den Work Sharp und das Messer von meinem Mäher zu vermählen sozusagen. Oder auch nicht. Hier geht es schließlich nicht um Rasenmähermesser. Wenngleich der Work Sharp genau da seine Stärken wirklich ausspielen kann.

Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Um es nochmal deutlich zu sagen (und insbesondere für den Anteil an Teilnehmern, die zu faul waren, die Bedienungsanleitung zu lesen):

Die grünen Bänder sind nicht zum Messerschärfen gedacht!

Diese 80er Körnung ist ausschließlich für extrem grobe Arbeiten gedacht, Stichwort Rasenmähermesser.
Selbst zum Anbringen eines Erstschliffes reichen die roten 220er Bänder problemlos aus.



Daß der Worksharp hier kontrovers diskutiert wird, war uns klar.
Daß der durchschnittliche Forumit nicht die eigentlich Zielgruppe für dieses Gerät ist, war uns ebenfalls klar.

Aber die sachliche Diskussion, die wir damit in Gang bringen wollten, war uns die Sache wert.

Und wie die Berichte zeigen, ist das ja auch durchaus möglich.
Und ich freue mich jetzt schon darauf, die Anregungen hier aus dem PA mit den Leuten von WorkSharp in den USA zu diskutieren. :super:
 
Um es nochmal deutlich zu sagen (und insbesondere für den Anteil an Teilnehmern, die zu faul waren, die Bedienungsanleitung zu lesen):

Die grünen Bänder sind nicht zum Messerschärfen gedacht!

Diese 80er Körnung ist ausschließlich für extrem grobe Arbeiten gedacht, Stichwort Rasenmähermesser.
Selbst zum Anbringen eines Erstschliffes reichen die roten 220er Bänder problemlos aus.
:D Schon klar. Ich hab die Anleitung ja gelesen und extra geschrieben, dass ich gleich mit dem roten Band angefangen habe. Und dass ich beeindruckt war, wie aggressiv das arbeitet.

-Walter
 
Nachtrag!

So, das ist also der Hühnerchopper (siehe Anhänge). 465 Gramm, man hat also was in der Hand.

In den Schraubstock gespannt, grünes Band :)hehe:) auf den Work Sharp und freihand losgelegt...

Und das Ding rockt! Natürlich kein Vergleich zu einem ausgewachsenen Bandschleifer, aber den kann man auch nicht eben in den Rucksack stecken.

5 Minuten pro Seite und der Anschliff war schon merkbar schmaler. Dann noch 5 Minuten pro Seite mit dem roten Band und ich hatte eine schöne Chopperschärfe. Nicht rasierfähig natürlich, aber brauchbar. Papier hats geschnitten. Das lila Band hat (freihand) nichts mehr gebracht. Wenn man es noch besser will, kann man von da an ja die offene 40 Grad Führung verwenden und noch ein bisschen weiter machen. Mir hat es so gereicht.

Sehr brauchbar! Für solche Geschichten ist der Work Sharp uneingeschränkt empfehlenswert.

Erwähnenswert ist allenfalls, dass ich in 20 Minuten ein grünes Band halb und ein rotes Band ganz abgenudelt hatte.

-Walter
 

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Hallo zusammen,

hier kommen meine Eindrücke vom Work Sharp Messerschärfer.

Ich habe das Teil gleich nach dem Auspacken mit zwei Küchenmessern meines Vaters gefüttert.
Diese Dosenbleche hatten es bitter nötig.
Ich muss gestehen, dass ich nicht der fleißigste Anleitungsleser bin, aber das von beagleboy verlinkte Video deckt eigentlich alles ab.

Also flugs den 40°-Aufsatz drauf, die Messer pro Band zweimal links und zweimal rechts durch den Schärfer gezogen, fertig.
Das Ergebnis war beeindruckend, die Messer hatten eine super Gebrauchsschärfe, und das in knapp 30 Sekunden.

Als nächstes habe ich meine Küchenschere durch die entsprechende Führung gezogen.
Auch hier hat sich schnell ein kleiner, gleichmäßiger Grat gebildet. Dann die Schere einmal auf und zu, tiptop.

Da ich unbedingt die groben Bänder testen wollte habe ich eine Machete mit dem 50°-Aufsatz verwöhnt.
Das ist dann aber eher eine Fleißaufgabe, aufgrund des großen Materialabtrags hat sich das Schärfen etwas hingezogen.
Erfreulicherweise hat sich aber die Erwärmung der Klinge als vernachlässigbar herausgestellt.
Der bereits erwähnte Nachteil, dass sich die Klingen (besonders die schwereren) in die Führung einschneiden ist bei der Machete deutlich aufgetreten.
Ich habe daraufhin die Führung entfernt und freihand weitergeschliffen. Das Ergebnis war wiederum klasse. Hier hat man den konvexen Schliff richtig schön gesehen.

Am Besten hat bis dato das Giesser-Messer meiner Frau auf den Schärfer reagiert.
Nach dem feinsten Band hat das Messer ohne zu rupfen rasiert, das Geschnetzelte gestern ist praktisch von alleine auseinander gefallen.
Meine Frau ist durchaus scharfe Messer gewöhnt, aber nach dieser Schleifaktion hat sie mich explizit darauf angesprochen.

Leider haben bei meinen Schleifversuchen durchweg alle Messer ihre Spitze eingebüßt.
Das hat mich nachhaltig davon abgehalten, meine EDCs damit zu schleifen.
Wir spicken nicht so oft einen Braten daheim, darum ist es mir bei Küchenmessern einigermassen egal, bei meinen Schätzchen ist sowas aber absolut tabu.

Was ich noch wahnsinnig gerne ausprobiert hätte, wäre das Freihandschleifen von Rasenmähermessern am Gerät gewesen.
Hat sich leider nicht ergeben, aber ich denke, meine guten Erfahrungen mit meiner dicken Machete lassen sich übertragen.

Alles in Allem muss ich sagen, dass der Work Sharp ein klasse Gerät ist.
Einigermassen idiotensicher, sauberer konvexer Schliff und eine sehr schöne Schärfe sprechen eindeutig dafür.
Da er die Spitzen der Messer verrundet kann ich ihn mir aber immer nur als Ergänzung vorstellen.
Auch ist er nur bedingt Wohnzimmer- oder Küchen-geeignet, der Lärm und der entstehende Schleifstaub müssen in Kauf genommen werden.

Man sollte auch die Kosten der Bänder berücksichtigen, ein Punkt, den ich bei der Masse an Bändern für den PA gar nicht bedacht habe.

Vielen Dank für diesen Passaround.
 
Hallo,

herzlichen Dank an Böker und BeagleBoy, die den Passaround ermöglicht haben.

Der Worksharp Messerschärfer hat mich sehr interessiert, weil ich schon viele Systeme (u. a. Wassersteine und Lansky) ausprobiert habe, aber noch kein optimales gefunden habe.
Irgendwie suche ich noch eine einfache, preiswerte und blitzschnelle Schärfmethode mit möglichst geringem Materialabtrag.

Da ich etwas feige bin, habe ich nur meine alten Kuchenmesser als Testopfer auserchoren.

attachment.php


Also, Worksharp, Küchenmesser und Foto eingepackt und ab in die Werkstatt.

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Kurz die Anleitung überflogen (ist sehr zu empfehlen), das grobe, grünen Band (Körnung 80) eingelegt (geht problemlos) und losgehts.
Zum Schärfen soll man eigentlich mit dem roten Band (Körnung 220) anfangen, da aber bei einigen Messer größere Scharten ausgewetzt werden mussten und ich ungeduldig bin, geht’s gleich mit der groben Kelle los.
Bereits nach einigen Zügen durch den Schärfer sehen die Messer viel besser aus.
Um die großen Scharten raus zu kriegen, sind aber noch ein paar Züge nötig.
Erster Zwischentest: der Schnitt durchs Papier rupft noch heftig.
Also geht’s mit dem roten Band (Körnung 220) weiter.
Die Ergebnisse werden schon besser: Das Papier lässt sich schon vorsichtig zerteilen.
Zuletzt kommt das graue (soll angeblich purple sein) Band (Körnung 6000) dran.
Damit lässt sich eine sehr gute Gebrauchsschärfe erreichen.
Die Messer gleiten problemlos durch Papier.

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Vor lauter Spaß an der Freude habe ich noch ein paar Scheren, die zufällig rumlagen, auch geschärft.
Auch hier waren die Ergebnisse gut.
Und auch ein Messer mit abgebrochener Spitze wurde wiederbelebt: An der Schleifscheibe kurz die Spitze etwas nachgebildet und anschließend mit dem Worksharp Messerschärfer bearbeitet:
Innerhalb von wenigen Minuten hat man wieder ein gebrauchsfähiges Messer.

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Nach ca. einer Stunde habe ich folgende Erkenntnisse gewonnen:
Die Messer erreichen eine gute Gebrauchsschärfe. Mit anderen Systemen wie Lansky oder mit Öl- oderWassersteine und anschließenden „Voodoo“ wie Abziehen auf Leder (nicht böse gemeint, mache ich auch manchmal bei meinen guten Messern) lässt sich sicherlich noch einiges herausholen. Allerdings ist mir der Aufwand bei Alltagsmesser, die in die Spülmaschine wandern oder auf Porzellan verwendet werden, zu groß.
Da bei den Testern vor mir das Verrunden der Spitzen angesprochen wurde, aber ich hierauf besonders geachtet und versucht, das Durchziehen der Messer ordentlich und gleichmäßig vorzunehmen. Das Ergebnis war aber sehr überraschend:
Einige Messern (seltsamerweise alle mit kompletten Flachschliff) waren einwandfrei.

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Messer mit nur teilweisen Flachschliff oder Hohlschliff haben etwas an der Spitze eingebüsst.
Systembedingt können auch die ersten paar Zentimeter am Griff nicht geschärft werden.

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Der Worksharp Messerschärfer ist unheimlich schnell: zum Schärfen langen ein paar Züge, die Bänder sind blitzschnell gewechselt = optimal für den Alltag.
Allerdings ist der Materialabtrag (und damit die Staubentwicklung) zumindest bei den ersten zwei Bändern schon relativ heftig.

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Das ganz feine Band setzt sich relativ schnell zu. Reinigungsversuche habe ich nicht unternommen. Bei vernünftiger Benutzung sollte sich das ganze aber im erträglichen Rahmen halten.

Fazit:
Für Alltagsmesser ist der Worksharp Messerschärfer optimal, wenn man mit dem einen oder anderen Problem leben kann.
Für meine Lieblinge (nein, nicht meine Familie, sondern meine Lieblingsmessern) bin ich immer noch auf der Suche.

Heinz
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem gestern ein Team von Work Sharp zu Besuch war, habe ich die Gelegenheit genutzt, nochmal ein paar Fragen loszuwerden.

Insbesondere ging es mir um zwei Dinge:


  • Die beim Outdooraufsatz auf dem letzten Zentimeter ungeführte Klinge
  • Das Verrunden der Spitzen


Zu 1:
In der Entwicklungsphase des Gerätes wurden verschiedene Aufsätze getestet, teilweise mit kompletter Führung (wie beim Küchenmesseraufsatz), teilweise mit Führung von der anderen Bandseite (wie beim Outdooraufsatz).

Der Vorteil der vorne offenen Outdoorführung ist der, daß man mit dem Schneidenansatz wirklich bis zum Band kommt.

Man hat also keinen maschinenbedingten "Blindbereich" am hinteren Ende der Schneide, der dann stumpf bleibt.
Wen dieser Blindbereich stört, der kann nach dem Schärfen mit dem Küchenmesseraufsatz auf den 40° (!) Outdooraufsatz wechseln und den hinteren Teil der Schneide am Band nachbearbeiten und den Blindbereich entfernen.

Generell hielten sich in den Rückmeldungen der Vorserientester die Für und Wider für beide Konzepte in etwa die Waage, so daß beschlossen wurde, mit beiden Systemen (Führung vorne/Führung hinten) zu arbeiten, die dann ja, falls gewünscht, miteinander kombiniert werden können.


zu 2:
Das Verrunden der Spitzen ergibt sich aus der Konstruktion des Gerätes.

Wer das verhindern möchte, zieht das Messer nur soweit über das Band, daß die Spitze noch mindestens auf dem halben Band aufliegt.
Die Verrundung findet statt, wenn beim Durchziehen des letzten Zentimeters dann die Klingenspitze vom Band rutscht und das Band sich durch die Spannung wieder neutral ausrichtet.

Man muß also darauf achten, aber es ist machbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
So,

nachdem schon sehr viel über den Schärfer geschrieben wurde und vieles auch meiner Erfahrung entspricht, mache ich es mal kurz und bündig:

Ich kann meine Vorschreibern zustimmen, der Work Sharp ist absolut tauglich, schnell eine ordentliche Schärfe zu erzeugen oder einem komplett stumpfen Messer wieder einen ordentlichen Anschliff zu verpassen.
Die Bedienung ist kinderleicht, das Teil ist robust und sauber konstruiert. Allerdings muss man mit dem Lärm und Dreck umgehen können. Für mich, der grad keinen Zugang zu einer Werkstatt hat, ist das ganze nur draußen möglich, diesen feinen Metallstaub möchte ich nicht in der Wohnung haben. Das Verrunden der Spitze ist für mich persönlich auch nicht akzeptabel, wobei ich sagen muss, das man es wirklich recht gut vermeiden kann, wenn man das Messer relativ langsam durch zieht und dann vom Band abhebt, sobald die Spitze auf dem Band angekommen ist.

Insgesamt würde ich das Gerät nicht für meine hochwertigen Messer nutzen wollen, allerdings definitiv für Küchenmesser, Scheren, Rasenmäher, usw.

Vielen Dank an Marc und Böker für die Möglichkeit, dieses Gerät zu testen, hat Spaß gemacht!

Liebe Grüße,
Stephan
 
Nun, dann möchte ich auch meine Erfahrungen mit dem Gerät mal mitteilen.
Meine Schärferfahrungen reichen von dem Mini-Schleifstein von Victorinox (bestimmt 15 Jahre her) über ein Lansky bis hin zum Sharpmaker und Schleifpad für Konvexes. Bei den beiden letzten bin ich letztendlich hängen geblieben. Freihandschleifen habe ich auch schon ausprobiert, bin dafür aber entweder zu ungeduldig oder einfach zu grobmotorisch. Meine ersten Bedenken gegen das Gerät galten dem Weichglühen aufgrund der fehlenden Kühlung.

Zuerst einmal zur Handhabung:
Das Gerät ist beinahe selbsterklärend. Die letzten Fragen lassen sich dann anhand der Anleitung einfach klären. Damit sollte eigentlich fast jeder klar kommen. Auf die Schwierigkeiten mit der verrundeten Spitze war ich ja vorbereitet, habe es aber trotzdem geschafft, die ersten beiden Spitzen zu killen.

Im Folgenden habe ich dann besser aufgepasst, allerdings dann wohl auch die Klingen etwas zu langsam durchgezogen. Das hat meine Bedenken wegen der Wärmeentwicklung nicht gerade gemindert.
Den 40 Grad Outdoor-Aufsatz habe ich nicht benötigt. Der kommt wohl erst bei Klingendicken jenseits meiner Messer sinnvoll zum Einsatz.

Ergebnis:
Auch richtig abgerippte Küchenschl..pen wurden ruck-zuck wieder scharf. Auch mein schwerst misshandeltes Cold Steel Bushman bekam wieder so etwas wie eine Schneide. Bei dem C-Stahl sind dann aber im wörtlichen Sinne die Funken geflogen. Mal sehen, wie lange die Schneide hält.
Bei meinem Wüsthoff-Küchenmesser hatte ich den Eindruck, dass die Schärfe nicht lange vorhielt. Das Nachschärfen ging aber auf dem Sharpmaker wieder schnell.
Generell entwickelte sich bei meinen Messern ein ausgeprägter Grad, der den Einsatz des Lederriemen unbedingt nötig macht.

Fazit:
Zum Aufarbeiten von wirklich stumpfen Messern klasse. Das Ergebnis (inkl. Abziehriemen) ist schon ausreichend. Allerdings kein Vergleich zu einigen Messern, derer sich Meister Schanz angenommen hatte und die gleichzeitig mit dem Work Sharp angekommen sind:irre:.
Für "normale" Bedürfnisse reicht es jedenfalls aus. Das mit der Spitzenverrundung ist schon mehr als ein Schönheitsfehler. Und ob sich die Wärmebehandlung auf die Standzeit auswirkt muss sich noch herausstellen.

Auf jeden Fall: Vielen Dank an Böker und beagleboy für die Möglichkeit zum Testen!
 
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