Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

suntravel

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Hallo zusammen,

ich bin ja der erste der die beiden schönen Stücke zum testen bekommen hat. Vielen Dank dafür die exklusiven Schneidwaren testen zu dürfen.

Den Bericht werde ich in zwei Teilen erstellen, hier der erste in dem ich nur den Anlieferungszustand untersucht habe.

Die Axt:

Die Handlage und Optik finde ich perfekt, auch die Lederscheide ist sauber gemacht.

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Die Schärfe ist besonders für eine Axt sehr gut, schneidet ohne rupfen Papier, nur im unteren Bereich sind schon Ausbrüche insgesamt ist der Schliff auch nicht besonders gleichmäßig

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Es liegt noch ein kleiner Diamantschärfer mit 2 unterschiedlichen Körnungen bei, dessen Lederscheide etwas schief zusammengenäht ist

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Das Gewicht der Axt beträgt nur 315g, im Katalog stehen 340g

Nun zum Messer:

Auch das ist mit 84g leichter als die Katalogangabe 100g und liegt auch für meinen Geschmack 1a in der Hand, auch wie bei der Axt fühlt sich Maserbirke
für mich sehr angenehm an.

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Der Damasteel Damast sieht klasse aus und ist ziemlich tief geätzt

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Das Messer sitzt sehr gut in der Scheide die ich aber nicht so gut verarbeitet finde, ist schief genäht und die Kanten sind nicht bearbeitet,
was mich bei dieser Preisklasse schon etwas stört.

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Die Schneide hat einen leichten Recurve, möglicherweise wegen der nicht vorhandenen Schleifkerbe

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Die Schärfe finde ich auch weniger gut, selbst normales Druckerpapier lässt sich nicht sauber schneiden.

Einen Scandischliff hat es nicht, dann würde auch die Damastzeichnung zum Teil wegfallen.
Die Schneidfase ist mit knapp 42° Schneidwinkel angeschliffen und 0,46mm hinter der Fase stark.
(nachgemessen mit einem Mahr Konturographen)

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So wie ich es bekommen habe ( keine Ahnung ob es vorher schon benutzt wurde schneidet es auch in Holz nur mit viel Kraftaufwand.
Ich würde es für mich mit einem spitzeren balligen Schliff versehen, der ein Teil der Damastzeichnung opfert, werde es aber für den Praxistest
mit dem vorhandenen Winkel nur nachschärfen.

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Dann habe ich noch zwei weitere Kritikpunkte:

Den Spalt zum Messingparier empfinde ich als zu groß

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Die Klinge sitzt nicht ganz gerade im Griff

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Jetzt werde ich beide mit der Werksgeometrie neu anschleifen und dann kommt der Praxistest im Vergleich mit ähnlichen Messern/Äxten die ich besitze und benutze.

Bis auf die kleinen Verarbeitungsmängel sind das aus meiner Sicht schon außergewöhnlich schöne und perfekt in der Hand liegende Teile.

Gruß

Uwe
 
AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

Neu Geschliffen mit den vorhandenen Winkeln hab ich beide heute.
Die Axt wird einfach schärfer wie das Messer, hat aber auch einen spitzeren Schneidwinkel.

Verglichen im Gebrauch hab ich mit der Fiskars X5 Axt, die die selbe Größe hat, aber gut 100g schwerer ist und nicht rostträge,
mit meinem Selbstbaumesser das Axt und Messer in sich vereint und dem Condor Bushlore.

Putenhälse hacken, fällt jedes WE an, da ich die für die Hunde Samstags auf dem Markt hole.

Geht perfekt mit der kleinen Axt mit einem Hieb, allerdings hat sich dabei schon leicht die Schneide umgelegt und einen kleinen Grat gebildet.

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Dann kam das Brennholz spaten dran. Auch das geht erstaunlich gut mit der kleinen Axt, fast jedes Stück ebenso wie mit der schwereren Fiskars
oder mit meinem Khalid Messer in einem Hieb gut gespalten.

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Bei einem trockenen Ast durchhacken trennt sich dann das Spreu vom Weizen,
Unna Asku nach ein paar Hieben: ( ne Spitze an ein trockenes 1Laubholzstüch anschlagen geht aber gut )

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Im Vergleich Fiskars nach einem Hieb:

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und Khalid nach einem Hieb:

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Warum hackt nun ein 12cm Messerchen besser als ne kleine Axt?
Weils länger und schwerer ist und eine vergleichbare Schneidenlage im Verhältnis zu Griff hat:

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Kommen wir nun zum schnitzen, das geht mit der kleinen Axt auch sehr gut, aber mit dem Messer doch angenehmer.
Hier eine Übersicht der Kontrahenten:

Norrsken, Bushlore und Khalid

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Das Bushlore hat original einen Scandischliff der aber nicht lange hält, daher hat meins eine kleine Microfase mit 30° Schneidwinkel.
Damit dringt es tiefer ins Holz wie das Norrsken mit stabilem 40° Schneidwinkel und hält auch die Richtung besser.

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Da es grad regnet ist mit noch unangenehm aufgefallen das das Leder der Norrsken Scheide im Gegensatz zum billigen Bushlore nicht nur
unsauberer verarbeitet ist, sondern auch keinerlei Schutz gegen Nässe hat. Wassertropfen die bei ordentlicher Lederversiegelung einfach
abperlen ziehen sofort ein. Finde ich nicht gut für ein Outdormesser, grad nicht wenns aus Lappland kommt...

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Nach der ganzen Schnitzerei hat das Norrsken nicht merklich an Schärfe verloren, das Bushlore auch nicht, ist aber wie von Carbonstahl erwartet einfach noch schärfer.
Tomaten Schneiden können beide gut, das Bushlore aber etwas besser.

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Jetzt noch Makros der Schneiden nach dem Hacken:

Unna Aksu:

deutliche Beschädigungen, rasiert nicht mehr und scheidet auch kein Papier mehr sauber

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Fiskars X5:

rasiert immer noch und schneidet Papier auch noch sauber:

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Khalid:

rasiert immer noch und schneidet Papier auch noch sauber:

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Gehackt haben alle drei ziemlich genau die gleiche Menge.

Mein Fazit bisher:

Optik und Haptik finde ich immer noch sehr gut, bei der Verarbeitung sind Schönheitsfehler, aber was mich am meisten stört ist das in der Funktion
aus meiner Sicht eher ein Nachteil denn ein Vorteil gegenüber deutlich preisgünstigeren Alternativen vorliegt.
Was aber nicht unerwähnt bleiben sollte ist das sowohl das Bushlore als auch die Fiskars Axt deutlich unsauberer verarbeitet (Scheide beim Bushlore mal ausgenommen) und unschärfer
aus der Packung kommen als diese beiden Exemplare hier.

Gruß

Uwe
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

Deinem Produkttest sieht man die Sorgfalt bei der Erstellung deutlich an. Sehr gut gefallen mir die genau dokumentierten Vergleiche, unter denen ich mir schon etwas vorstellen kann. Natürlich darf man nicht vergessen, dass es sich bei der Fiskars-Axt um ein reines Tool handelt, während die Lappland-Axt auch als Dekostück an der Wand eine gute Figur machen kann. Die Verwendung der Sami-Trommelsymbole auf der Axt spricht mich natürlich an.

Marcus
 
AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

Schoene Bilder und aussagekraeftige Berichte !

Mit Damastmessern habe ich noch keine Erfahrung , daher meinen vielleicht etwas laienhaft formulierte Frage zum tollen Detail-Bild von suntravel mit dem "tief geazten" Damast.
Was passiert eigentlich wenn ich das Messer oft benutze und daher oft nachschaerfe. Viel "Luft" bis zum tiefen Damast scheint da ja nicht zu sein. Habe ich dann relative schnell ein "Saegemesser" weil ich in den Damstrillen lande ?:confused:


Gruss
henwilk
 
AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

Moin

Können wir uns bitte an eine gute alte Tradition im Messerforum halten und Passaroundberichte nicht kommentieren.

Heißt im Klartext: hier schreiben bitte nur die Passaroundteilnehmer ;)

Gruß
chamenos
 
AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

Noch ein kleiner Abschlussbericht.

Die Axt hab ich nicht mehr benutzt nur nochmal nachgeschärft für den nächsten Tester.

Das Messer hab ich parallel zum RealSteel Cormorant weiter im Einsatz gehabt, da ich das mit dem CPM154 Stahl, der ja das amerikanische Pedant zum RWL34 ist, vergleichen wollte.

Hauptsächlich Kartons zerschnitten und Stöckchen geschnitzt um spitze Äste zu entfernen, damit meine Hunde damit spielen können.

Einen kleinen Ausbruch hat das Norrsken dabei bekommen und auch mehr an Schärfe verloren als das Cormorant.

Hab mich natürlich gefragt woran das liegen kann....

Dabei bin ich auf die Tabelle von Pavlo Sandor gestoßen:

http://www.fotogaleria.sandor.sk/ine/ostrie/Vysledky_testov.pdf

Der hat vom selben Hersteller Messer aus Damasteel Damast RWL34/PMC27 und RWL34 Monostahl etwas kontrollierter getestet als ich.
Auch da hat der Monostahl eine deutlich höhere Standzeit als der Damast (ganz unten in der Tabelle)

Von daher glaube ich das es beim Norrsken kein Fehler in der WB ist, sondern einfach vom Stahl her bedingt ist das der Anteil PMC27 (ähnlich 420er) der Schneide nicht gut tut.

Daher mein Fazit:

beides wunderschöne Stücke die man auch benutzen kann, aber als reine User wenn man den Schwerpunkt mehr auf Gebrauchseigenschaften
als auf Optik legt gibts für weniger Kohle mehr Standzeit und Schärfe.

Auch das Norrsken hab ich nochmal nachgeschärft und geht morgen ohne Ausbrüche zum nächsten Tester.

Auch wenn das tief geätzt ist wird sich beim nachschleifen nie eine Säge bilden, da die Ätzungstiefe ja nicht bis zur Klingenmitte geht.

Falls noch weitere Fragen sind, die ich gerne beantworte, bitte dazu einen Diskussionsthread mit Bezug auf den Passaround hier eröffnen.

Gruß

Uwe
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

Guten Abend zusammen.

Ich bin mit meinem Test fertig, das Messer sowie das Beilchen sind eingepackt und für den Weiterversand fertig.
Vielen Dank für die Chance zu diesem Passaround, handelt es sich doch um zwei interessante Hingucker.

Der Uwe hat sich mit seinem formidablen und umfassenden Bericht richtig viel Mühe gegeben und die beiden Objekte beleuchtet und bewertet. Ich schließe mich seinen Erkenntnissen an und versuche an dieser Stelle dann noch zu ergänzen oder aus einem anderen Blickwinkel zu beleuchten.

Ich fange meinen Bericht damit hier
01.jpg (abgelagerte, trockene Kirsche)
an, lass mich überraschen wo das hinführt und gebe unterwegs dann meine Einsichten oder Beobachtungen weiter.

Erreicht haben mich beide Werkzeuge mit einem tadellosen, bissigen Schliff. Uwe hat dafür gesorgt, dass Axt und Messer mit Leichtigkeit den Unterarm rasiseren. Ich schicke beide übrigens ab, ohne nochmal nachzuschleifen, beide rasieren nämlich immer noch!
Die Messerscheide habe ich nur einmal in die Hand genommen, einen Todesblick darauf geworfen und den Rest der Woche ignoriert. Wer nach dem Warum fragt, den verweise ich auf die selbsterklärenden Fotos von dem Erstposter.


Meine Schnitzerei fängt mit dem Beil an und, meine Güte, ist das klein und leicht:
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Die Verarbeitung ist auf einem hohen Niveau, vom Beilkopf über den Schaft und den Knochenabschluß. Mir persönlich gefällt die Maserbirke sehr von der Optik, beim Beil wie beim Messer.


Los geht es mit der groben Form
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und schon bald kann das Ziel der Reise erahnt werden.
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Weil ich sonst mit der kleinen Fiskars Campingaxt arbeite, hier nochmal ein Vergleich:
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Man sieht ja, dass der Beilkopf anders ausgeformt ist und das Unna Aksu erlaubt gerade mit diesem Bereich
09.jpg gefühlvolles und feines Abtragen.

Nachdem wir soweit
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gekommen sind, ist nun das Messer für die Feinarbeit an der Reihe.

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Das Norrsken liegt gut und ohne ungemütlich zu werden in der Hand, in allen Griffhaltungen, die ich für die Schnitzerei benötigt habe.
Dass das Messer einen Skandischliff verpasst bekommen hat und dazu noch eine Fase, naja. Verschenktes Potential, trotzdem gehen natürlich auch die feinen Arbeiten damit gut vonstatten.
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Während man so vor sich hin schnitz und sich alles beschaut, fallen einem doch auch ein paar Sachen auf. Kleine Fehler, nur optischer Natur und ohne Bedeutung für die Funktion zB.
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oder
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Schön anzusehen und sauber gemacht:
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Der Griff wurde auf jeden Fall geklebt, wie man hier sieht
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und das kleine Löchle
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lässt einen mit der Frage zurück, ob das nur eine Blase im Kleber ist, oder ob eintretende Flüssigkeit evtl. ihre Arbeit an dem Holz von innen aufnimmt.

Nun, inzwischen sind wir mit ein bisschen Hilfe hier angekommen
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und es wird Zeit für das Familienbild zum Abschluß, voilá:
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Mein Fazit lautet:
- Die Axt erlaubt sich eigentlich keine Schwächen. Sauber in der Verarbeitung, angenehm in der Benutzung. Die Stahlsorte wird bei Böker nur mit rostfrei und 55HRC angegeben. Da kann man nur raten, dass es wahrscheinlich ein Standard-Sandvik sein wird. Die Standzeit ist auf jeden Fall in Ordnung, ich hatte bei dem trockenen Gehölz keine Ausbrüche(habe aber vergessen, nochmal mit der Lupe nachzusehen, evtl kann der Nachfolgetester was dazu sagen.) Alles in allem ein super Werkzeug, was auch noch hübsch anzusehen ist.

- Das Messer fühlt sich gut in der Hand an, von den Materialien sowie von der Haptik her. Mit beschriebenen Nachteilen im gewählten Schliff kann man leben. Ob die optischen Kleinigkeiten einen bei dem aufgerufenen Preis ärgern oder nicht, muss jeder selbst entscheiden. Wer nur in Werkzeugeigenschaft/€ rechnet ist hier auch falsch. Hier hält man etwas Schönes in der Hand und lässt sich gerne in die lappische Romantik von der Werbung mitnehmen.


Vielen Dank fürs Lesen
Alex
 
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AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

Hallo,

Zielgruppen untypisch(Scandi, Holzgriff, Damast) habe ich mich für diesen PA angemeldet, ich war neugierig.
Vorab, danke für die Bereitstellung der beiden an Karesuando und die Organisation seitens beagleboy und chamenos.

Idealerweise kamen die beiden so an, dass ich sie mit in meinen spontan Urlaub nehmen konnte. Da ich dort primär draußen unterwegs war, waren die beiden willkommene Begleiter.
Besonders neugierig war ich auf das Messer, die Axt war eine nette Begleiterscheinung. Das hatte sich in den ersten Tagen der Nutzung stark gewandelt.

Da ja nun schon vorzüglich über beide berichtet wurde von den Vortestern werde ich nur einige Bilder sowie Anmerkungen schreiben.

Anfangen möchte ich mit der Axt, Unna Aksu genannt.
Axt.jpg

Das Paket hatte ich bei der Packstation abgeholt, welche in der Nähe eines Freundes ist. Dieser wollte beide auch gern mal sehen. Also direkt zu ihm und dort geöffnet. Warum ich dieses Schwenker nun überhaupt erwähne? Die Reaktion seiner Verlobten und eigentlich jeder anderen Frau war identisch: "Awww, wie süß". Eine Axt die diese Reaktion als erstes hervorruft, kann man sie ernst nehmen? Man kann! Das hat der Kleine schnell bewiesen.
Die Handlage ist ein Traum, sowohl für meine großen Hände, als auch für den Kumpel der mit Unterwegs war dessen Hände ein gutes Stück kleiner sind.
Axt_Griff2_F.jpg Axt_Griff2_A.jpg
Axt_Griff1_F.jpg Axt_Griff1_A.jpg

Dann gings los. Äste, Sträucher kleinere Bäume (max. 8-10 cm) waren im Nu durch gehauen. Das Lager schnell aufgebaut. Die enorme Schärfe der Axt hat ein Eindringen sehr erleichtert und dies trotz des geringen Gewichtes.
Axt_Arbeit (2).jpg Axt_Arbeit (1).jpg
Schnitzarbeiten waren damit ebenso kein Problem, besonders weil die Axt auch so rattenscharf ist.

Bisher war ich meine Wetterlings large Hunting Axe gewohnt(ohnehin die Einzige die ich besitze). Diese wiegt fast vier Mal so viel und ist ca. 50 cm lang. Sie diente mir auch zum Vergleich. Zugegeben, vermeintlich unfair, denn klar ist, aufgrund der Größe und des Gewichts sollte sie besser in Holz eindringen.
Axt_Vergleich (2).jpg Axt_Vergleich (1).jpg
Was soll ich sagen? Die kleine Unna Aksu hat überraschend gut mitgehalten. Gerade beim Schnittgut im 8 cm Bereich war dieses sogar teilweise angenehmer da präziser zu führen. Der Griff mit seinem "dicken" Ende hat dazu beigetragen dass es sich immer sicher anfühlte.

Der kleine Diamantschleifer habe mir ehrlich gesagt nicht weiter angeguckt. Daher kann ich dazu nicht viel sagen.

An der Axt selbst war einfach alles stimmig, der Griff aus Maserbirke, der Kopf, die Schneide. Einfach alles passt. Die Betonung liegt aber auf Axt, denn den Holster fand ich für die einhändige Benutzung am Gürtel mit seinen zwei Knöpfen sehr unpraktisch. Ich musste immer die zweite Hand dazu nehmen.
Umso länger ich über das kleine Ding nachdenke und hier schreibe umso sicherer bin ich mir, ich will es haben. Also die Verlosung mal abwarten.




Nun zum Messer, das "Norrsken".
Norrsken.jpg

Da hatte ich immer den Preis im Hinterkopf. Ist bei einem solchen Stück das eher den Sammler oder Enthusiasten anspricht vermutlich nicht richtig, aber wenn es nun mal so war...
Für den ausgerufenen Preis fand ich die Verarbeitung nicht perfekt genug. Damit meine ich hauptsächlich den Bereich an dem die Klinge in das Messing eingelassen ist, da waren die Spaltmaße unangemessen. Der Griff selber ist ohne Fehl und Tadel ebenso der Damast. Ein Damastmuster das mir außergewöhnlich gut gefallen hat. Das Gewicht war mit ~82g für meine Verhältnisse quasi einer Feder gleichzusetzen.
Norrsken_nah (3).jpg Norrsken_nah (2).jpg Norrsken_nah (1).jpg

Wie von einem Messer skandinavischer Herkunft gewohnt, war das Schnitzen ein Vergnügen, auch wenn der Scandischliff fehlte. Feathersticks waren schnell gemacht. Das mit der Axt geschlagene Holz war schnell angespitzt und verarbeitet. Was will man mehr? Die Schneide war abartig gut poliert, die Schärfe war enorm. Diese wurde auch lange gehalten. Ich habe es nicht einmal nachgeschärft.
Norrsken_Schnitzen (2).jpg Norrsken_Schnitzen (1).jpg

Es lag sehr gut in der Hand, und war auch sehr gut zu führen, da kam richtig Spaß auf.
Norrsken_Handlage (2).jpg Norrsken_Handlage (1).jpg

Aber auch die Lederscheide des Norrsken war für die Einhandbenutzung nicht optimal. Oft genug musste ich die zweite Hand dazu nehmen.


Es war schon ein Vergnügen mit diesem Messer zu arbeiten, aber kaufen würde ich es mir aufgrund des Preises nicht. Wie erwähnt, das Damastmuster ist nach meinem Geschmack außergewöhnlich schön, und das weiß ich zu schätzen dennoch würde ich hier eher zu einem günstigeren Monostahlmesser greifen.




Abschließend sei noch erwähnt, alles was an Bäumen, Sträuchern etc. gefällt bzw. geschnitten wurde, war dafür freigegeben.



Gruß

Fabian
 

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AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

Vielen Dank an Böker fürs zur Verfügung stellen der beiden Schweden!

Beide passen normalerweise gar nicht in mein Beuteschema, deshalb war ich umso interessierter, was da im Karton für mich kommt.

Zuerst ab ich das Messer ausgepackt.

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Der erste Eindruck war, dass es wirklich super leicht ist. Wie oben schon erwähnt wurde, liegt es auch super in der Hand. Allerdings sind mir neben den oben erwähnten Mängeln auch noch ein außermittig gelasertes Herstellerlogo und ein Plastikeinsatz in der Scheide aufgefallen. Macht man das so? In der Verpackung steht etwas von einem echten Handwerksprodukt. Haben die da nicht früher Holz verwendet? Auf der Klinge des Damastmessers waren übrigens durchgehende Längskratzer, die für mich den Eindruck machen, als sind sie von dem Plastikeinsatz in der Scheide verursacht worden, in dem sich ggf. irgend ein kleinerer Fremdkörper eingenistet hatte.

In der Verpackung ist übrigens auch ein Stück Rentierfell. Welche Funktion das haben soll, ist mir unklar. Jedenfalls liegen hier jetz überall Rentierhaare rum, weil das Fell diese in großer Zahl verliert :mad:

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Ich frage mich durchaus, wofür ich bei diesem Messer 450 EUR ausgeben sollte.


Nun zur Axt. Die ist wirklich klein :(
Ich hatte da irgendwie etwas größeres erwartet.

Axt01.jpg

Okay. Vielleicht etwas nicht ganz so großes, aber doch...

Axt02.jpg

Ist das eigentlich immer so, dass bei schwedischen Handwerksprodukten so viel mit Kunststoff gearbeitet wird? Ich hoffe doch, dass der Kopf der Axt nicht nur ans Holz geklebt wurde :steirer:

Axt04.jpg

Mein persönlicher Eindruck zum Nutzwert dieser Axt ist nicht ganz so positiv wie der, der bisherigen PA-Teilnehmer. Ich habe versucht, damit Holz zu zerteilen. Leider bin ich gescheitert. Gut, vielleicht war das Holz zu groß oder die Axt zu klein oder wie auch immer. Meine Mini-Machete aus dem Hause Steel Will hat sich dabei jedenfalls besser geschlagen.

Axt03.jpg


Fazit:

Ich habe von beiden Stücken irgendwie den Eindruck, dass die hergestellt werden, um an Schwedentouristen verkauft zu werden. In der Vitrine macht sich beides nämlich sicherlich super! Das soll jetzt nicht heißen, dass beide Werkzeuge unbrauchbar sind, allerdings glaube ich dass man bei Mora oder Fiskars ein praktisch eher nutzbares Produkt bekommt. Und sorry, für "aber du kaufst Handarbeit!" ist vor allem das Messer für diesen Preis nicht entsprechend verarbeitet.
 
AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

So ... dann folgt hier nun mein Testbericht zum "Outdoorbesteck" aus dem Hause Karesuando.

Ein Wort vorweg:
Für gelegentliche Trekking-Touren bin ich immer an passendem Werkzeug interessiert und so kam mir der Passaround wie gerufen, um mir ein Bild vom Messer Norrsken und der kleinen Unna Aksu zu machen.

Fangen wir mal mit dem Messer an:

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Das Messer präsentiert sich in einer schicken schwarzen Schatulle auf Rentierfelleinlage. Das Fell ist wie oben schon geschrieben in der Mauser & verliert kräftig Haare, also schnell raus aus der Kiste und in die EDC Rotation eingeweiht.

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Griff:
Der Griff aus Maserbirke ist sehr schön voluminös so dass das Messer sehr bequem in meiner Hand liegt. Schneidarbeiten ohne große Ermüdungsarbeiten resultierten aus dieser bequemen Handlage.
Die Verarbeitung ist gut: Das Holz ist schön glatt geschliffen, der Übergang zum Rentierhorn gut angepasst. :super:

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Klinge:
Das Damastmuster zeichnet sehr schön und (wahrscheinlich dank meiner Vortester *chapeau*) war das Messer auch schön scharf geschliffen. Die Schärfe hielt es auch über den Testzeitraum ganz gut - selbst bei mittleren Schneidarbeiten bis hin zum Holz schnitzen (wobei wieder die oben erwähnte gute Handlage positiv auffiel).

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Scheide:
Für ein Messer in dieser Preisklasse ist die Qualität der Lederscheide ein schlechter Witz! Dünnes Leder mit Plastikeinsatz, Keder schlecht vernäht...

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Verarbeitung:
Der generell guten Eindruck, den das Messer auf den ersten Blick macht, wird durch den zweiten Blick hinsichtlich der Verarbeitungsqualität etwas getrübt (siehe Lederscheide). Aber auch die Einpassung der Klinge an der Zwinge offenbart das Messer noch Verbesserungspotential.

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Fazit:
Das trübt dann auch den Gesamteindruck, den ich von dem Messer erhalten habe. Das Preis-Leistungs-Verhältnis müßte noch angeglichen werden.

Dann kommen wir zur Unna Aksu:

Erster Eindruck:

Das Teil macht seinem Namen ("Kleine Axt") wirklich alle Ehre. Auch wenn ich mit einem "kompakten" Camping- und Wanderbeil gerechnet habe, so bin ich von der Grö.. ähhh Kleine doch etwas überrascht.
Vielleicht sollte ich mir vorher nochmal anschauen, wie lang 25cm eigentlich sind...

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Griff:
Der Stiel des Beils ist wieder aus Maserbirke und liegt überraschenderweise echt gut in der Hand. Für feinere Arbeiten kann man das Beil auch bequem kurz greifen.

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Was mir auffiel ist die Verbindung zwischen Kopf und Stiel:

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Ich finde es wenig vertrauenerweckend, wenn man nicht sieht wie/ob der Kopf ordentlich eingestielt ist.

Scheide:
Das Beil komt mit einer Lederscheide, mit der sich das Teil auch am Gürtel tragen läßt.
Einigermaßen bequem war diese Trageart auf Dauer aber nicht - ich bevorzuge dann das Verstauen im/am Rucksack.

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Test:
Die Unna Aksu mußte im Praxistest gegen mein Camping- und Tourenbeil (restauriertes Wallbrecher Beil) sowie gegen eine Fiskars X 7 antreten.

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Für den Test hatte sich freundlicherweise ein schön abgelagerter Holzscheit aus Esche zur Verfügung gestellt.

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Während sich die Fiskars X7 und das Wallbrecher Beil nicht lange bitten ließen, scheiterte die kleine Axt daran, dieses Stück zu spalten. Hier macht sich leider das geringe Gewicht dieses Beils bemerkbar.

Nachher im Garten zeigte die kleine Axt dann doch noch, was sie kann, indem sie beim Entasten von Totholz half.

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Fazit:

Mir ist die "Unna Aksu" definitiv zu klein, um sie sinnvoll für meine Abforderungen als Touren- und Campingbeil zu nutzen. Für kleinere Arbeiten ist sie aber dennoch brauchbar.

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Zum Schluß gilt mein Dank der Firma Böker fürs testen dürfen und Chamenos für die Orga! :super:
 
AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

Moinsens,

hier nun mein Bericht zu Axt und Messer...und diesmal bedanke ich mich
extra herzlich für die Möglichkeit des Testens, das hat mir einen Fehlkauf
bezüglich des Messer erspart.

Mit dem fange ich auch gerne an....Handlage top, Gewicht überraschend ,
aber auch angenehm leicht...und das war´s eigentlich schon an positiven.
Der Rest ist für mich pure Entäuschung gewesen und damit meine ich gar
nicht die schon mehrfach angesprochenen Mängel in der Verarbeitung.
Was für mich keinen Sinn machte, war die Zusammenstellung aus Damast,
Recurve und Scandianschliff der keiner ist.
Das ist mir alles eine Spur zu "drüber" , so als hätte jemand versucht alles
"superduper" tolle in ein Messer zu packen. Den Damast empfand ich als zu
aufdringlich, sehr tief geätzt und irgendwie zu glänzend. Auf einer flachen
Unterlage schneiden geht so lala..Recurve und der Fingerschutz stören da
ziemlich, ich habe da immer nur mit dem "Bauch" im vorderen Teil geschnitten.
Interressanter Weise sieht man im Katalog auf den Bildern nicht das die Klinge
einen Recurve hat.
Beim Schnitzen macht sich dann der Anschliff bemerkbar , auch da hatte ich
mir mehr erwartet...zugegebener Maßen habe ich sehr trockenes Holz bearbeitet.
Alles in allem war mir es einfach zu wenig...und die Scheide..also ehrlich, Schmuse-
kurs gibts da von mir nicht....das ist einfach eine Unverschämtheit sowas auszuliefern!
Womit wir beim Preis wären...Vielleicht ist das ja ein Montagsmodell, aber wenn man
sich schon die Mühe macht und Passaround in den Griff graviert, dann kann man auch
schauen ob der Rest passt wenn man das Teil in einen Test schickt.
Für das was da in der Kiste lag, ist das definitiv nicht gerechtfertigt so einen Preis
auf zu rufen, da bewegen wir uns im Custom Bereich!!!

Dagegen hat mir die Axt richtig Spass gemacht!!!..
Ich hab sie gegen "His Coolness" meinen EDC Hawk von Steffen Bender antreten lassen
und....sie hat sich gut geschlagen!
Auch sehr leicht, liegt sie super in der Hand, der Knubbel am Griff hinten gibt Sicherheit
beim Arbeiten...klar, Bäume fällen geht nur bedingt, aber Entasten, Feuerholz vorbereiten
auch mal was schnitzen oder schneiden..geht alles und macht Spass.
Auch optisch hat sie mir besser gefallen als das Messer, Maserbirke natur und der polierte
Kopf...schlicht, edel und schön. Die Scheide ist deutlich wertiger als die des Messers, ich
denke sie ist mehr als Schutzhülle konzipiert, tragen am Gürtel ist etwas unkomfortabel,
ich habe sie im Rucksack dabei gehabt, durch das geringe Gewicht ist das völlig ok.

Ich habe meinen Bericht bewusst subjektiv gehalten und versucht meine Eindrücke aus
Sicht eines Nutzers darzustellen...gerne erinnere ich mich an den Kizlyar Supreme Santi
Passaround, da hat man noch im Passaround auf die Kritik an der Scheide reagiert.
Das wäre hier auch wünschenswert, gerade mit Blick auf den Preis.
 
AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"
Danke für die Test Möglichkeit und die ganze Organisation dessen!

Axt:
Sieht sehr gut aus, ist mir aber zu leicht (aber das Gewicht steht ja auch in der Beschreibung)
Das Holz sieht schön aus, ich hätte es aber lieber ohne Lack (den Unterschied zwischen Lackiert und die dunklere Variante mit (geöltem?) Griff sollte besser in den Beschreibungen auftauchen (ich habe verschiedene Internetshops angesehen, bei keinem war das vermerkt).

Der Kopf hat zwei schwarze Pünktchen, sind dass Einschlüsse vom Guss oder Dellen von vorherigen Benutzern?
Die Schneide war noch stellenweise Poliert mit einigen „groben“ Kratzern als es bei mir ankam. Ich habe es mit dem beiliegenden Schärfer geschärft. Die „groben“ Kratzer stammten wohl von Jemandem der die grobe Seite des Schärfers mal probiert hat.
Ich habe etwas Kiefernholz bearbeitet, der Griff ist etwas ungewöhnlich und meine Hand griff automatisch so, dass der kleine Finger hinter der Abschlusskappe lag. Hauptsächlich wohl nicht wegen dem geschwungenem Griff sondern um etwas mehr Grifflänge zu erhalten.
Der Anschliff ist in Ordnung, ich wünschte mir das Blatt aber zur Schneide dünner ausgeschliffen. Andere Formen gewohnt, wurden meine Schläge nach Herstellung einer flachen, Kerbe mit senkrechten Seiten, immer zur Seite Abgelenkt weil das Blatt schon weit vorn dicker wird und die Kante zwischen Anschliff und Blatt gegen die Schulter der Kerbe prallte; Ist sicher Gewöhnungssache. Vielleicht muss der rostfreie Stahl auch bei den möglichen niedrigen Temperaturen am Herstellungsort auch dicker sein, um nicht zu spröde zu reagieren.
Der Stahl kommt mit sehr hart vor, oder wenigstens schlecht zu schleifen, mit dem mitgegebenen Schärfer. Ich habe keine Feile probiert, obwohl das sicher einfacher gewesen währe, nur wollte ich keine Fremdpartikel übertragen die Korrosion begünstigen könnten.

Ich sähe auch lieber die Art der Befestigung im Auge der Axt, wie schon angesprochen.

Der angesprochene Schnitt im Griff ist mir auch aufgefallen aber der gehört wohl als Nebenprodukt zu der Scharte im Nacken (die sieht man auch in dem Ersten Bild mit Schnitt im Griff).

Ich habe auch einen Drahtstift in des Holz geschlagen, das ging sehr gut und ohne jegliche Spuren am der Schlagfläche.

Die Scheide/Gürtelhalter ist anders, als die im Böker Onlinekatalog. Die jetzige sieht für mich besser aus, aber ob sie besser ist,
weis ich natürlich nicht. Für eine Axt ist die Verarbeitung wirklich gut.

Die Lederhülle für den Schärfer passt gut und ist eine Gute Idee.
Der Schärfer ist gut zum Nägelfeilen geeignet, das schärfen der Axt (besser Beil) ist aber mühsam. Die Grobe Seite habe ich nicht benutzen wollen, weil da ungleichgroße Körner drauf sind und ich keine unnötigen Kratzer nachher mit der Feinen ausschleifen wollte. Die feine Seite ist gleichmäßig in der Korngröße und die damit erzielte Schärfe für ein Beil allemal ausreichend.


Messer:
Das Messer gefällt mit gut, der Griff ist angenehm, und sieht gut aus. (Ohne Handschuhe benutzt, könnte der Griff etwas mehr Volumen vertragen, aber das ist ja bei Jedem anders) Der Übergang zwischen Knebel und Klinge erscheint mir nicht soo riesig, auch wenn ich mir den geschlossen gewünscht hätte. So kann etwas vom Schneidgut hinein laufen.
Der Übergang von Angel zu Klingenblatt scheint mir etwas stark abgesetzt zu sein. Ein weniger starker Unterschied währe wohl stabiler.
Das Muster der Klinge gefällt mir richtig gut, die tiefe der Ätzung ist Geschmackssache. Ich fände sie etwas weniger tief auch gut.
Die Schneide war scharf und ich sende sie ohne Nachschärfen, immer noch ziemlich scharf, weiter.
Die Klinge steht nicht ganz gerade. (Habe ich erst spät bemerkt) Ich hoffe ich habe das nicht verursacht aber ich habe sie eben benutzt (Späne von einem Brett schneiden zum Anfasen dessen), aber auch nicht stärker als ein ebenso dickes Küchenmesser.

Scheide:

Die Scheide zum Messer ist einfach und Zweckmäßig. Die Spitze ist etwas offen, was mir da nicht gefällt ist, dass ich da Klebstoff sehe der Faserig auseinander gezogen wird.
Der Kunststoffeinsatz erscheint mit nicht so gut. Die Öffnung in dem Kunststoff sollte etwas stärker Trichterförmiger sein. Nun sind Absätze vorhanden die bei einem sehr grobmotorischem Benutzer dazu führen könnten, das die Schneide ins Leder abgleitet.

Die Verpackung:
Die Schachteln sehen gut aus, doch die Verschlüsse schließen nicht fest. Wenn ich den Kasten drehe fällt die Überfalle von der Schwerkraft allein auf. (vielleicht hat sich das Volumen des Maetrials durchs andere Klima verändert?)

Die Inhalte drückt gegen den Deckel, so dass der etwas auf Spannung steht, dadurch bleibt die Schließe besser geschlossen.
Allerdings ist auf einer Schmalseite der Axtverpackung ein Riss in der Seite des Deckels entstanden. Vielleicht wurde das ganze Paket beim Transport stark geschüttelt, so, dass durch die Trägheit die Axt von innen gegen den Kasten geschlagen hat (würde wenigstens den Rissverlauf erklären).
Das Fell in dem Messerkasten ist wohl nicht gegerbt. Bei einem Versand in feuchtwarme Gebiete währ das zu überdenken. Bei mir richt es etwas, was mich nicht wirklich stört, aber bei anderem Wetter könnte es unangenehm werden.

Was den Preis angeht; ich währe sicher von der Messerscheide Enttäuscht.
 
AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

Eine Anmerkung zum versiegelten Axtstiel: da das Unna Áksu sich vorrangig als Jagdbeil versteht und vor allem auch die Wildbretverarbeitung damit im Vordergrund steht, hat Karesuando den Stiel bzw. den Kopf versiegelt, um das Eindringen von Blut etc. zu verhindern.

Dieser Grundgedanke war auch ausschlaggebend für die Auswahl eines rostfreien Stahles, wobei Karesuando generell ja ohnehin schwerpunktmäßig auf rostfreie Stähle setzt, und nicht auf Kohlenstoffstahl.
 
AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

Zuerst Danke an die Organisatoren des Passaroundes und an Karesuando für die Bereitstellung der Werkzeuge.

Ich habe mich für den Passaround angemeldet weil die beiden Testobjekte so gar nicht zu dem passen was mir sonst so gefällt: Damast ist nicht so meins und im Garten nutze ich lieber eine Serpette italienne oder mein Svörd Golok an der Stelle eines Handbeils. Aber man soll neuen Erfahrungen ja offen gegenüber sein. Zudem habe ich meine ersten Messerbauversuche mit Klingen von Karesuando gemacht und ich war seinerzeit sehr zufrieden mit der gelieferten Qualität, da ist man neugierig was die so an "Fertigware" liefern


Das Norrsken kam rasierscharf bei mir an und wurde nur leicht genutzt. Ich fand das Gewicht bemerkenswert gering und die Handlage war perfekt. die Scheide hingegen ist Murks: Schief zusammengenäht wirkt sie alles anderes als vertrauenserweckend. Wenigstens kann man sich hier sicher sein dass kein handverlesenes Exemplar für den Passaround ausgesucht wurde.

Schnitzen und ein bisschen Gemüse in der Küche schnippeln hat einwandfrei geklappt aber ich wurde mit dem Damast einfach nicht warm.
Ich glaub da wär' das Galten eher was für mich. Immer wieder der Damast.... der passt für meinen Geschmack so gar nicht an ein Gebrauchsmesser. Dadurch sieht das Messer irgendwie nach "Kirmes" und Bling-Bling aus - eher was für die Vitrine als für eine echte Nutzung...

Kollege suntravel hat gleich im ersten Post eine Menge an Mängeln aufgezeigt die den doch recht happigen Preis nicht rechtfertigen.

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Da ich kein Jäger bin konnte ich die (übringens rasierscharfe) Klinge des "Unna Aksu" nicht bestimmungsgemäss testen. Das Beils habe ich im Garten zun Schnitzen eingesetzt, das hat hervorragend funktioniert und ich war wieder von der Handlage begeistert. Aufgrund des niedrigen Gewichts war klar dass hier relativ wenig Schwungmasse vorhanden ist, trotzdem hat das Durchtrennen einer Tannenwurzel kein Problem dargestellt.
Das Beil wirkt schon eher wie ein Werkzeug, die Tasche ist schön stabil gemacht..... also hier hab ich mich schon ein wenig "verguckt...".
Der Griff greift sich warm und hübsch anzusehen. Eigentlich auch schon was für die Vitrine (die ich nicht habe)

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Dankle für's Testen dürfen, jetzt weiss ich zumindest dass Damast und ich keine engere Beziehung eingehen werden :p
 
AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

Hallo,

an dieser Stelle nochmal ein Dankeschön an Böker für die Möglichkeit und an Chamenos für die Organisation des Passaround.


Als ich die beiden auspackte hatte ich a) bewusst noch keine der obigen Rezensionen gelesen und b) kamen anhand der Grösse der beiden gleich die Mutterinstinkte durch ...

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Nein im Ernst, ich habe das Beil schonmal bei Böker im Shop gesehen und fand es damals ziemlich klein was sich dann in der Hand auch bestätigte.

Im Grossen und Ganzen ist die Verarbeitung der beiden topp, was man aber auch in dieser Preislage schon erwarten sollte ;)

Wie der Zufall so spielt war ich am Freitagabend mit dem Kollegen Almi zum Grillen und draussensein am offenen Kamin geladen, und so hatten wir die Möglichkeit die Werkzeuge auch mal bei der Holzbearbeitung zu testen. In Vorbereitung dessen habe ich beide nur kurz auf einem Lederriemen abgezogen und am Papier getestet.

@Almi: wenn du das liesst, du kannst gerne auch noch Deine Eindrücke hier schildern.

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Zum Hacken fand ich das Beil ein wenig unhandlich, zwar dringt es durch den halbwegs dünnen Kopf weit ein aber mit dem kurzen Griff habe ich immer die Furcht, dass ich abrutsche und dann die Finger mal dazwischen sind oder ich mit der hand noch auf dem hackklotz lande. Aus ähnlichem Grund habe ich damals meine kleine (Mini) Fiskars auch verschenkt, zumal es viel mehr Schmackes hat wenn der Stiel nur eine Hand breit länger ist. Schade ist, dass Karesuando die "Axt" nicht mit einem stückchen längeren Stiel verkauft.

Zum Schnitzen taugt das Beil allerdings sehr gut. durch den gebogenen Stiel lässt sie sich sehr angenehm und fest unter dem Kopf greifen.

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An der Stelle denke ich dass die Kleine eher jagdlich interessant ist, z.b. zum aus der Decke schlagen und für Arbeiten für die ein dünnes Messer einfach zu fragil wäre. Als Standhauer sicher praktisch - dünneres Holz lässt sich damit prima beseitigen und wenn die Schneide irgendwann mal mit Knochen in Kontakt kommt ist das auch noch kein Weltuntergang.

Das Messer liegt auch sehr gut in der Hand, beim Schnitzen fiel mir allerdings auf, dass der Damast auf dem Rücken nicht allzugut als Daumenrampe taugt bzw. dort ist es auf Dauer etwas unangenehm.

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Dennoch ist der Damast natürlich ein Hingucker

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Und die Lederscheide mit den Kunststoffeinlagen als Durchstichschutz ist wirklich gut gelöst.


FAZIT: Beide hier gezeigten Werkzeuge sind topp verarbeitet. Für meinen Anwendungsbereich ist das Messer tatsächlich sehr gelungen, Schnitzen würde ich an dieser Stelle eh mehr mit noch kürzeren Klingen. Ob man den Damast mag oder nicht, er trägt jedenfalls zum klassischen Aussehen des Messers bei. Die kleine Axt ist für mich als Beil ein wenig zu klein geraten, bzw. der Griff dürfte tatsächlich eine handbreit länger sein vor allem wenn man in Wald und Flur im gestrüpp damit hackt. Aber in speziellen Anwendungsfällen wie z.B. der Jagd kann die Grösse schon wieder überzeugen, da ein so kleiner handlicher Scheisser wahrscheinlich öfter eingesteckt wird als ein Beil für das man extra noch einen Rucksack dabeihaben muss.

Beide Teile konnten mich auf jeden Fall überzeugen und sie haben ganz sicher Ihre Anwendungsbereiche angesichts der Herkunft aus dem hohen Norden.



PS: An dieser Stelle muss ich mich selbst mal loben. Ich habe tatsächlich daran gedacht den Dieamantschärfer nochmal abzulichten - ich hoffe das reicht so, denn das paket wird voraussichtlich morgen auf den weiteren Weg geschickt.

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Gruss

Christoph
 
AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

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Hier mein Testbericht zum Karesuando Norrsken.

Zuerst die Maße (bei Böker nachgeschaut):
Gesamtlänge: 21 cm
Klingenlänge: 9,7 cm
Gewicht: 100 g
Klingenstärke: 2,3 mm
Klingenmaterial: Damasteel rostfrei
Griffmaterial: Maserbirke
Verschluss: feststehend

Das Messer, bzw. dessen Zielsetzung hat mich verwirrt. Ist es nun, dem Preis und den verwendeten Materialien entsprechend, ein Sammlerstück, ist es zum Benutzen gedacht oder ist es für beide Kategorien geeignet?
Schaun wir mal!

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Der Griff besteht aus dunkel gebeizter/gefärbter Maserbirke, einem dünnen Zwischenstück (Leder oder Rinde) und Rentierhorn und wird mit einem Parierelement aus Messing abgeschlossen. Es wurde eine Hornscheibe mit dem Karesuando Logo im hinteren Griffbereich eingelassen. Im Rentierhorn ist ein Schriftzug Passaround eingeritzt.
Die Klinge ist aus rostfreien Damasteel, mit Norrsken Muster, das der Aurora Borealis nachempfunden wurde und ist für mein Gefühl recht tief geätzt. Sie weisst einen leichten Recurve und einen Scandi-Schliff mit zusätzlicher Phase auf.

Der erste optische Eindruck ist sehr gut. Die lebhafte Maserung der Birke und des Damasts, sowie der flotte Schwung des Griffs sind dafür ausschlaggebend. In die Hand genommen, erweitert sich der gute Eindruck. Der Griff schmiegt sich in die Hand und das bei allen möglichen Positionen, das Gewicht ist kaum wahrnehmbar. Das Messer trägt sich wie ein paar alte Jeans, das Ding passt einfach.

Jetzt wird die Brille hochgeschoben und das Messer näher an die Augen geführt ... Leider passt der Jeansvergleich auch hier. Wo die Jeans Risse und Falten hat, fällt hier folgendes auf: die Klinge sitzt nicht gerade im Griff, die Aussparung im Parierelement ist ungenau, die einzelnen Griffteile sitzen nicht gerade und im Winkel aufeinander.
Bei der Nutzung fallen diese Dinge allerdings nicht auf. Das Messer ist unglaublich führig. Die Schneideigenschaften könnten eventuell bei einem echten Scandischliff besser sein. Wenn der aktuelle Schliff dem Damast geschuldet ist, wäre mir ein Mono- oder 3-Lagen-Stahl lieber gewesen.

Die Scheide hält das Messer tief und sicher. Das Tragen ist angenehm, die Gürtelschlaufe ist nicht ganz so flexibel wie ein typischer Lederriemen, aber immer noch derart, dass man beim Sitzen oder Autofahren nicht merkt, das man ein feststehendes Messer am Gürtel trägt.
Die Verarbeitung dagegen ist schauerlich. Die Kanten sind ungleichmäßig geschnitten und weder gerundet noch abgefast, die Nähte sind nicht vertieft angelegt, an der Spitze der Scheide hängt ein Propfen Kleber ...
Wenn ich, der Hobbybastler, sagen kann, das hätte ich besser hingekriegt, dann ist die Scheide zumindest nicht für die Vitrine.

Das Rentierfell ist der Box ist ein verunglückter Marketingcoup: es stinkt und verliert Haare.

Um auf mein ursprüngliches Dilemma zurückzukommen, ich glaube Karesuando weiß selbst nicht genau, welche Zielgruppe angesprochen werden soll.
Mein Eindruck ist, die Handwerker haben, wie üblich, darauf geachtet, dass das Messer funktioniert und benutzt werden kann und soll. Das Management hat ihnen dazu "bessere" Materialien gegeben, anstatt mitzuteilen, dass hier mehr Genauigkeit bei den Details gefragt ist, um das Messer dem aufgerufenen Preis entsprechend einzuordnen.

Herzlichen Dank für die Testmöglichkeit! Ich hoffe wirklich, die Rückmeldungen aus dem PA erreichen den Spender und Hersteller und bewirken dort etwas. Das Messer hätte es verdient.

Gruß Th.

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AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

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Und weiter geht es mit Unna Aksu, der kleinen Axt.
Ein unglaubliches Ding. Jeder dem ich sie gezeigt habe, hat sich verliebt. Und das Geschlechter- und Altersunabhängig. :)

Die Maße (bei Böker nachgeschaut):
Gesamtlänge: 25,0 cm
Gewicht: 340 g
Griffmaterial: Maserbirke
Scheide: Leder
Zubehör: Diamant Schleifer

Meine Erfahrung mit Äxten ist nicht sehr umfassend. Und wenn ich noch über die Bezeichnung Jagdaxt nachdenke, fallen mir Szenarien ein, dich ich nun überhaupt nicht bewerten kann. Deshalb beschränke ich mich auf meine Beobachtungen und Tests, die den Möglichkeiten des Kandidaten sicher nicht gerecht werden.

Die Optik ist, wie schon erwähnt, sehr einnehmend. Einfach jeder will sie anfassen. Und das zurecht, der Stiel aus Maserbirke ist ansehnlich und schön geschwungen. Er lädt zu unterschiedlichen Griffhaltungen ein, ganz kurz, die Hand direkt unterhalb des Kopfes, normal, die Hand etwas oberhalb des Griffabschlusses (laut Hersteller aus Elchknochen) und lang, Daumen und Zeigefinger direkt oberhalb des Griffabschlusses geschlossen, um ein klein wenig mehr Länge herauszuholen.
Und alle funktionieren gut bis hervorragend. Mit dem kurzen Griff kann man wunderbar schneiden und schnitzen. Die Axt schneidet Papier besser als manche meiner Messer, Feathersticks sind kein Problem.

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Wenn man die Axt normal fasst, lässt sich, oh Wunder, gut hacken, z.B. daumendicke Äste sind mit einem Schlag durchtrennt (natürlich fließt hier die Daumenstärke des Testers ein). Allerdings macht sich bemerkbar, dass durch den kurzen Griff nicht die erwartete Wucht aufkommt. Um die Axt in einen Holzklotz zu schlagen, dass sie stecken bleibt, musste ich unerwartet nachdrücklich zuschlagen.

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Auch dickere Äste lassen sich zerteilen. Mein Testexemplar war etwa 7 cm stark und stellte letztlich kein Problem, sondern nur etwas mehr Aufwand dar.

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Die Lederscheide ist sehr ordentlich und hält die Axt sicher. Wenn man mit der Scheide vom Norrsken vergleicht liegen Welten dazuwischen. Die Tragemöglichkeit am Gürtel habe ich nicht genutzt, die Versorgung der Axt, mit den zwei Druckkopf-Laschen stelle ich mir allerdings nicht einfach vor. Ich habe sie stattdessen in der zugegebenermaßen riesigen Tasche (22 x 27 cm) meiner Weste transportiert. Ansonsten findet sie sicher im Rucksack ihren Platz.

Den beigelegten Diamantschärfer habe ich nicht für die Axt benutzt, sondern für den umgelegten Grad eines anderen PA Kandidaten (ER TaskC), was recht gut funktioniert hat.

Mein positives Fazit beruht sicher auf der enormen optischen Anziehungskraft, ich bin ja schließlich auch nicht aus Holz :p, aber auch daher, dass man sich trotz der edlen Optik nicht scheut die Axt auch einzusetzen.

Das Testen hat viel Spaß gemacht. Danke für diese Möglichkeit!

Gruß Th.

Keinen Respekt das freche Ding ...
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AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

- Vorgeschichte:

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Böker/Beagleboy fürs Zur-Verfügung-Stellen beider scharfer Sachen und an Florian/Chamenos für die Organisation des Passarounds.

- erster und zweiter Eindruck:

Beides kam in einer in einer Verpackung daher, bei der ich für den zu verlangenden Preis, insbesondere beim Messer, mehr erwartet hätte.
Umso angenehmer war ich von beiden Schneid- und Hackwaren beim ersten Hingucken überrascht.
Die Haptik bei beiden Dingen sehr angenehm, daneben fiel die außerordentlich schöne Maserung
der feingezeichneten Griffe aus Maserbirke auf.
Die Behältnisse, in der beide ausgeliefert werden, entsprechen nicht dem Standart, die ich mir für diese feinen Kunstgegenstände vorstellen, insbesondere nicht bei dem wesentlichen teureren Norrsken. Ob stark Haare verlierendes Fell diesen Eindruck aufbessern kann, ist mehr als fraglich.
Hier wären freiwerdende finanzielle Ressourcen besser in Beil- oder Messerscheiden angelegt, die den Ansprüchen, die Messer und Beil erfüllen, gerecht werden würden.

Norrsken:

Die Haptik des überaus angenehm zu greifenden Griff aus Maserbirke ist für mich vom Feinsten.
Die feine Holzmaserung tut ihr übriges dazu. Die Horneinlage am oberen Griffende mit dem eingravierten „Passaround“ unterstreicht für mich in feiner Weise die Art der Handarbeit.
Ebenso fällt die herrliche Damastklinge mit stark strukturiertem Damastmuster auf.
Weniger schön ist allerdings der schräge Sitz der Klinge im Griff zu werten, der wie das zu große Spaltmaß der Klinge in der Parierstange. Die Schärfe der Klinge ließ bei mir angekommen nichts zu wünschen übrig. Eine Schleifkerbe wäre für mich, genau wie eine gerade Klinge im Gegensatz zum angedeuteten Recurve, dem nordischen Stil passender gewesen.
Zur Messerscheide wäre zu sagen, dass diese zwar an sich gut sitzt, aber in ihrem Qualitätsanspruch zu wünschen übrig lässt.
Negativ beim Messer selbst, fällt mir hier an sich nur der sehr hohe Preis auf. Dafür erhält man ein handwerklich toll gemachtes Werkzeug, das an sich fast schon zu schade zum Benutzen ist.

Unna Aksu:

Auch hier ist bzgl. der Haptik kein Punktabzug fällig, die Handlage ist in jeder Hinsicht auch für meine eher kleine Hand sicher und fest. Dieser positive Qualitätseindruck setzt sich beim Betrachten der ganzen Axt fort. Hier wurden, wie beim Norrsken feinste Werkstoffe verarbeitet. Immer erfüllt sich auch der Eindruck, dass es sich um ein handwerklich gefertigtes Produkt handelt.
Die Axt wies in meinem Test eine sehr ordentliche Schärfe auf, so dass sie für mich für feinere Schnitzarbeiten als auch für normales Hacken absolut geeignet ist.
Die mitgelieferte Lederscheide wird auch dem ansonsten sehr positiven Qualitätseindruck nicht gerecht. Dies stellt sich für mich in der krumm genähten Lederscheide dar, die zudem auch nicht die Gürteltragemöglichkeit bietet, die man braucht. Positiv ist jedoch der mitgelieferte Diamantschärfer zu sehen. Dessen Lederscheide sitzt zwar korrekt, ist aber auch nicht so verarbeitet, dass es der Axt gerecht werden könnte.

Fazit:

Sowohl Messer als auch Axt sind sehr feine handwerklich hergestellte Werkzeuge, die ich aber durchaus auch als Kunstobjekte bezeichnen würde. Durch die verwendeten Werkstoffe in der Materialabstimmung und Verarbeitung wären beide fast schon zu schade zum normalen Benutzen. Wer sich jedoch etwas besonderes gönnen möchte und bereit ist, die recht hohen Preise zu bezahlen, liegt hier genau richtig.

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AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

Als aller erstes vielen Dank an Böker für das Messer und die Axt und an Beagleboy und Chamenos für die Organisation.


Messer Karesuando Norrsken Damast

Verarbeitung:
Die Verarbeitung ist unterm Strich leider nicht das gelbe vom Ei, bei einem Preis von 450€ erwarte ich mir bei einem Fixed Perfektion.
Im Großen und Ganzen scheint das Messer zwar gut verarbeitet, die Klinge könnte allerdings besser eingepasst sein. Die auch schon von meinen Vorschreibern angesprochene schiefe Klinge ist in der Preisklasse ein No Go.

Klinge:
Die Klinge ist im Vergleich zu den Brechern die momentan in Mode sind recht dünn. Mir gefällt aber gerade das am Messer sehr gut. Mit etwas über 3mm Stärke und einer Länge von nicht ganz 10cm reicht die Klinge eigentlich für alle Schneidaufgaben im Outdoorbereich. Der Damast ist recht tief geätzt, hat aber dadurch eine sehr angenehme Haptik. Den leichten Recurve hätte man sich sparen können.

Griff:
Der Griff liegt gut in der Hand, auch nach längerem Arbeiten drückt da nicht. Er ist auch locker lang genug dass alle Finger darauf Platz finden (Handschuhgröße 9).
Das Holz fühlt sich angenehm weich an.
Das Horn ist gut an das Holz angepasst, hier gibt’s nichts zu meckern.

Scheide:
Die Scheide ist eine einfach Steckscheide. Sie wirkt zwar im Vergleich zu den hochwertigen Materialien des Messers vielleicht billig, tut aber was sie soll. Sie halt das Messer spiel und wackelfrei und trägt dabei auch nicht zu sehr auf. Mir gefällt sie sehr gut.

Fazit:
Das Messer ist unterm Strich meines Erachtens nach zu teuer, in der Preisklasse erwarte ich mir schlicht und ergreifend Perfektion, leider kann ich die hier nicht finden.
Abgesehen vom Preis und der nicht perfekten Verarbeitung ist das Messer aber ein universeller und zuverlässlicher Begleiter auf allen Touren im Freien.


Axt Karesuando Unna Aksu Natu

Verarbeitung:
Die Axt ist im Gegensatz zum Messer sehr gut verarbeitet, da habe ich nichts auszusetzen. Der Stiel scheint sauber eingepasst zu sein, das Finish von Kopf und Stiel ist ebenso gut.

Größe und Gewicht:
Der erste Gedanke nach dem Auspacken war: „Mei ist die süß, darf man die streicheln?“, in der Hand ist sie kleiner als ich es mir anhand der Daten vorgestellt habe. Nichts desto trotz war es eine Freude sie zu testen.
Durch das für eine Axt doch recht geringes Gewicht trägt sie sich sogar am Gürtel recht angenehm, im Rucksack oder dergleichen fällt sie garnicht ins Gewicht.
Unterm Strich ist sie aber für eine vollwertige Axt einfach zu klein. Zum Schnitzen, entasten von Äasten und kleinere Bäume sowie zum Hacken von Anzündholz oder dergleichen eignet sie sich aber voll und ganz.

Scheide:
Die Scheide der Axt gefällt mir sehr gut. Die Verarbeitung ist gut, die Scheide wirkt hochwertig. Ihren Zweck erfüllt sie zu 100%, die Schneide der Axt wird spielfrei geschützt.

Fazit:
Wer als gelegentlicher Überlebenskünstler auf seiner Terasse hin und wieder mal ein Lagerfeuer macht wird hier sicher fündig. Mir gefällt die Axt sehr gut. Unterm Strich ist sie zwar auch nicht ganz billig, hat dafür aber definitv mehr Stil als ein Fiskars X5 und dergleichen.


Gruß
Patrick
 
AW: Passaround Karesuando Damastmesser "Norrsken" und Axt "Unna Aksu"

Als letzter in der Reihe bleibt da nicht mehr allzuviel, außer meinen persönlichen EIndrücken, hinzuzufügen.

Allgemein

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Die Aufmachung und Verpackung kommt recht edel daher, insbesondere mit dem Fell auf dem das Messer in seiner Box liegt. Bei der Box des Beils war allerdings schon eine der unteren Seiten ab und eine der oberen längs, diagonal gerissen.

Messer

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Der Griff des Messers ist sehr schön und liegt gut in der Hand. Das eingelegte Logo ist ein netter Touch und das Messer ist angenehm leicht.

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Die Verarbeitung der Scheide könnte besser sein, sicherer als vieles andere was man im Finn-Messer Bereich so findet ist sie durch den stabilen Einsatz im Klingenbereich aber allemal.

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Alles in Allem läßt mich das Messer aber kalt und das liegt, zu einem nicht unwesentlichem Maß, an der tiefen Ätzung der Klinge. Etwas was mir weder ästhetisch zusagt, noch praxistauglich ist. Auch und insbesondere bei einem Pukko das man ja, normalerweise über die ganze Fläche schleift.

Schleifstein

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Das kleiner Schleiferchen hat mich auf den ersten Blick mit seinem Formfaktor uns seiner schlichten Aufmachung sehr angesprochen. Die feine Seite ist aber schon sehr unregelmäßig, außen noch recht rau, aber innen schon sehr glatt, die grobe Seite sehr grob.

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Die grobe Seite hat leider auch einen erhobene Stelle an der sich die Beschichtung vom Träger zu lösen scheint.

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Mir ist es mit keiner Seite gelungen ein Messer vernünftig scharf zu bekommen. Auf der feineren Seite ist der Schleifwiderstand zu unterschiedlich, die gröbere verbietet sich aufgrund der Erhebung komplett.

Das die Hülle auch noch unten offen gestaltet ist, ist auch nicht förderlich.

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Beil

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Das kleine Beilchen kommt auch mit einem sehr ansehnlichen Griff daher. Die Kopfkontur (konkav-konvex) ist praxistauglich, und die Rückseite ist flach und sicher zum Heringe einschlagen geeignet. Alles ist recht sauber verarbeitet und die Scheide ist mit ihrer stabilen Ausführung mitsamt Gürteldurchführung und dem sicheren Sitz des Beils die praktischste für sowas die mir bisher untergekommen ist.

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Die Scheide im Vergleich zu der des Gränsfors Minibeils:
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Das Beil selbst im Vergleich:
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Und zur Größeneinschätzung zusammen mit einem Victorinox Farmer:
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Fazit

Schade. Das Messer spricht mich nicht an und der Schleifstein ist unbrauchbar. Einzig das Beil hat seine Reize, leidet aber an seinem etwas zu kurzen Griff.
 
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