Passaround Lindbloms Knivar - Berichte

Schlosser

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Die Messer
werden bei http://www.durapi-shop.com/ als „LINDBLOMS-KNIVAR Schwedische Messer. Arbeitstiere aus Skandinavien.“ angepriesen.

Klar, das sind keine besonders aufwändigen Dinger - kosten aber auch nur zwischen 11 und 14 Euro. Und sie tun, was sie tun müssen, nämlich schneiden. Zusammen mit nem Schnellschärfer in ner Gartenlaube, gibt das praktisches Werkzeug ab. Oder für Sohnemann zum Lager Bauen. Ists weg, ists halt weg. Auf dem Bauernhof, oder wozu auch immer.
Pitter
Dem ist nichts wesentliches hinzuzufügen. Arbeitsmesser halt. Werden auch als Handwerkermesser angepriesen (Deshalb auch keine Küchenbilder). Mit einem sehr günstigen Preis-/Leistungsverhältnis. Ihre zugedachte Aufgabe erfüllen sie alle drei. (Bilder 1-3)

Griff
5100 gummiert, angenehm anzufassen, aber: saubermachen nicht nur durch Abwischen (Bild 4)
5101 trotz Struktur relativ glatter Plastikgriff (Bild 4)
6000 etwas mehr Volumen, gummibeschichtet, angenehm zu fassen. (Bild 5)

Klinge
5100 2,5 / ca. 19 / 98 mm , HI CARBON STEEL“ (Bild 6)
5101 1,9 / 19,5 / 100 mm , zwar beschriftet „HI CARBON STEEL“, macht aber äußerlich den Eindruck von STAINLESS STEEL (sieht aus wie die Klinge vom 6000 (Bild 7)
6000 2,3 / 22,5 / 114 mm , STAINLESS STEEL (Bild 8)

Scheide (alles Kunststoffköcherscheiden mit Halterung für Knopf und Gürtel)
5100 nur leichtes Einrasten und kaum Ziehwiderstand (Verlust!)
5101 rastet ein, Sitzt ziemlich fest
6000 rastet ein, klappert aber lautstark, trotzdem gegen Verlust ziemlich sicher
Alle mit Daumenrampe zum komfortableren Ziehen. (Bild 9)
Befestigung: Mit Gürtellasche und Druckknopf, beides nicht toll. Gürtellasche nicht Vertrauen erweckend, den schwedischen „Arbeitshosendruckknopf“ haben hier wohl die wenigsten. Eher als Durchstechschutz in Zollstock- oder Messertasche zu empfehlen.
Alle Scheiden unten gelocht für Flüssigkeitsablauf (Bild 10)

Fazit
Für wenig Geld gute Arbeitsmesser.

Danke für die Testmöglichkeit.
 

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den schwedischen „Arbeitshosendruckknopf“ haben hier wohl die wenigsten.

Zum Beispiel so einer an meiner Schwedischen Arbeitshose:
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Sieht dann so aus:
DSCF3668.JPG


Rastet sauber ein, hält prima und ist schnell griffbereit. :super:
Mein Mora darf so getragen oft mit.


Die Messer im direktem Vergleich mit meinem "rostfrei" Mora von Frosts:
DSCF3666.JPG


Fazit:
Diese Messer sind ideal für die Arbeit und in Verbindung einer Arbeitsklamotte, die dafür ausgelegt ist, auch überaus gut untergebracht. Auch Outdoor machen sie bestimmt einen guten Job.
Bei der Klingenauswahl würde ich natürlich der Schnitthaltigkeit einen Kohlenstoffstahl vorziehen da er ja eh kaum Zeit zum Rosten bekommt.
Alle drei Messer sind griffig und durch den Fingerschutz auch sicher zu handhaben. Die Gummierung bringt bei zwei Kandidaten nochmals zusätzliche Sicherheit.

5100: Mein Favourit, schönste Griffform, Carbonstahl, sicherer Scheidenhalt, nur etwas kurze Klinge

5101: Hartplastikgriff, seltsame Oberfläche für Carbonstahl,

6000: leider sehr klapprige Scheide; lange, nicht so spitze und breitere Klinge wie die 51xx.

Vielen Dank fürs Testen dürfen
 
Zuletzt bearbeitet:
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Zeit für einen weiteren PA-Bericht über die Lindbloms Knivar! Auf zu der Krone der Messerästhetik, des guten Geschmacks, dem unmittelbaren Konkurrenten von William Henry Knives...naja, fast.




Sagen wir lieber es handelt sich um Messer, bei denen die Losung "Messer sind Werkzeuge" die beste Beschreibung liefert und wohl jedem einleuchtet, der die Messer in die Hand nimmt.

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Ich bespreche die Messer nicht separat, da viele Dinge eines der Messer auch für die anderen beiden gelten.

1. Design
Form follows function - Alle drei Messer sind zweckmäßig gestaltet, die Griffe sind ergonomisch und liegen gut in der Hand auch wenn sich die Materialien unterscheiden. Die Messerscheiden sind die berühmt-berüchtigten Staubsaugerdüsen, aber um Schönheit geht es hier nun mal nicht.

2. Funktion
Die Geometrie der Klingen spricht für gute Schneideigenschaften, trotz des niedrigen Anschliffs. Die Daten hat Schlosser ja schon in seinem Bericht bereitgestellt.
Über die erreichbare Schärfe kann ich nicht viel sagen, da ich die Winkel erstmal rausbekommen musste und mir die Zeit zum Schärfen fehlte. Die zwei 5000 gingen recht gut auf dem Sharpmaker mit 30 und 40 Grad, beim 6000 reichte der 40er nicht mehr aus. Bei dem richtigen Winkel war Rasieren ohne weiteres möglich.
Die Scheiden funktionieren und halten die Messer sicher. Außerdem vermitteln sie Außenstehenden ein Gefühl der Gefahrlosigkeit ihres Messer benutzenden Gegenübers in sehr hohem Maße, was sehr positiv zu bewerten ist.

Ich habe die Messer für einen Vormittag mit in die freie Natur genommen um die Anwendung an Holz, sprich Schnitzen, auszuprobieren. Als Vergleich aus der heimischen Messerschublade habe ich ein Messer von Jürgen Schanz mitgenommen, das die Lindbloms sowohl bei Gewicht als auch beim Preis in den Schatten stellt.

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Es war nur ein kleines Experiment, hat mir Folgendes gezeigt: 1) Ich mag auch etwas dickere Klinge, da dünne leichter in den Finger drücken. 2) Auch mit so bauchigen und dicken Klingen ist Auffächern möglich, wenn man sich dem Bereich nahe der Spitze bedient.

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Mitte: Schanz, links&rechts: Lindblom​

Verarbeitung
Was soll man da groß sagen/schreiben? Die Griffe weisen keine gröberen Fehler auf, an den Scheiden kann man nicht viel falsch machen, nur der Schliff der Schneide hätte teilweise besser sein dürfen.

Fazit
Die drei sind Werkzeuge und dahingehend ähnlich, ich persönlich würde mich aber für das 5100 entschieden, da mir persönlich die niedrigere Klinge gefällt und die nötige Klingenstärke vorhanden war.

Vielen Dank an Pitter für den PA und an Herrn Boegens von Durapi für die Messer!

Gruß,
Carsten
 
Hallo,

ich hatte am Wochenende die Messer aus dem PA auf der Jagd dabei! Die Messer sind zwar optisch und von der Verarbeitung nicht mit hochwertigen Messern vergleichbar, aber schneiden tun sie mindestens genau so gut! Wie hier schon geschrieben wurde, sind es gute Werkzeuge die das tun was sie sollen!

Mein Favorit ist das mit der Kohlenstoffstahl Klinge und dem gummierten Griff. Danach folgt das blaue. Das 2. schwarze mit einfachem Plastikgriff wirkt sehr billig, auch wenn die Klinge nicht schlecht ist.

Ihr Geld sind sie jedenfalls wert und als Backup im Auto oder sonstwo sehr gut zu gebrauchen. Wenn man damit im Wald unterwegs ist und es verlieren sollte wäre es auch kein schmerzhafter Verlust.... nicht wie mein Puma für 270€:confused: das vom Boden verschluckt wurde...


Also Preis/Leistung 10/10, als Vergleich hab ich noch ein Fiskars für 10€ dessen Klinge wesentlich schlechter ist!
 
Verspätet, mea culpa, aber immerhin.

Ich muss gestehen, mir fehlte die Zeit und die passende Anwendung; daher fällt der Bericht auch mau aus. Die Messer passten Preis/Leistungsmässig wunderbar, kosten halt nix, darf man auch mal verlieren. Ich könnte mir vorstellen, mir so ein Messerchen (welches von den dreien ist im Prinzip wurscht, wobei mir das 5100 am besten gefiel - rostende Klinge, einfacher Griff) als Urlaubs-Angel-Messer zuzulegen. Oder eben, wie bereits erwähnt, als Backup im Kofferraum. Als günstiges Arbeitsmesser sind die Dinger auf jeden Fall ein guter Tip.

Einziger Kritikpunkt - die Sekundärfase, die alle mehr oder weniger am Scandi-Schliff hatten, gefällt mir so nicht. Da macht der Schliff dann so keinen Sinn. Wenn schon Scandi, dann bitte ohne Sekundärfase. Ich weiß aber nicht, ob das ab Werk so aussah.

Gruss & Danke für's PA,

Keno
 
Hallo,



ich habe zwar nicht am passaround teilgenommen, wohl aber mir vor einiger Zeit ein LINDBLOMS 6000 (das blaue) zugelegt fuer eine Handvoll EUR.
Angesichts meiner Erfahrungen mit diversen MORA war ich einfach gespannt, ob ein weiterer Anbieter (noch dazu ebenfalls aus Schweden) ein aehnlich gutes Preis-Leistungs-Verhaeltnis wuerde bieten koennen.

Im Neuzustand erschien mir der Anschliff eher fraglich, als haette man sich nicht wirklich entscheiden koennen, ob flach auf Null oder nicht, und wirklich scharf war das Teil auch nicht. Habe ihm dann den klassischen scandi grind verpasst. Haare vom Unterarm abschaben war danach keinerlei Problem mehr.

Heute habe ich es dann mal mitgenommen ins Holz.

Das Ding musste sich einges Batoning durch frisches und altes Laubholz gefallen lassen, sowie diverse Schnitzarbeiten. Dabei habe ich die Klinge teilweise auch bewusst verkantet, um der Schneidenstabilitaet auf die Spur zu kommen. Weiterhin habe ich es mehrmals mit der Spitze voran 5-10mm tief in einen toten Baumstumpf gerammt, und dann zur Seite weggedrueckt. Ein anderes Messer, dem ich denselben Test angedeihen liess, hat sich da gleich zwanglos von den vordersten 6mm seiner Klinge verabschiedet. Das Lindbloms blieb unbeeindruckt.

Die Schneide hat nun im Bereich des Bauches 3 kleine Stellen, wo man geringe Eindruecke feststellen kann. Der Rest ist voellig unversehrt, und rasiert, wenngleich mit etwas mehr Druck, nach wie vor die Armhaare.

Fazit: die Performance ist, insbesondere in Anbetracht des Preises, wirklich beeindruckend. Bei mir haben sich schon viele, natuerlich deutlich teurere Messer, schlechter geschlagen.


Anzumerken waere vielleicht noch, dass fuer meine Flossen (Handschuhgroesse 10 bis 10,5) der Griff wenige mm laenger und auch etwas fuelliger sein duerfte.
Die Scheide ist gar nicht schlecht (haelt das Messer gut fest, und es klappert kaum), duerfte aber eine groessere Schlaufe fuer breitere Guertel haben.



Gruesse
 
Hallo!

Hab das blaue 6000er "Force" Lindbloms Knivar

Kam stumpf, mit einem ganz schmalen Hohlanschliff und Sekundärfase.

Ich hab es dann mit etwas Aufwand auf Stein und Sandpapier und auf einem kalten Schleifbock die Schneide auf Scandi flachgeschliffen und das Gesamtprofil nach oben hin konvex erweitert.


Beim Funkentest mit einem Dremel gab es keine Funken, also schonmal Verdacht auf weichen Stahl.
Beim Schneiden schließlich zeigte sich an einer Rolle Zeitung dass meine neue Schneidengeometrie mit diesem Stahl nicht auskommt.


Also bin ich relativ enttäuscht
Hultafors und Mora sind in Schneidhaltigkeit und Schärfe um einiges voraus


Freundlichen Gruß
 
Hallo,


jetzt, wo Du es sagst, erinnere ich mich an den eigenartigen Anschliff. Er war bei meinem 6000 genau so, wie von Dir beschrieben.

Ich habe ihn mit einem feinkoernigen Sensenwetzstein (SILICAR Blaumarke) auf scandi null umgearbeitet, sonst aber nichts veraendert.
Abschliessend mit einem 6000er Wasserstein abgezogen.

Ueber die Schaerfe kann ich nicht klagen. Die ist nun aber, wie bei Dir, das Resultat eigener Anstrengungen. Werksseitig war sie Murks.
Das muss ich allerdings auch all den Moras, die ich bisher hatte, ankreiden. Immerhin war bei denen aber nicht die Aenderung der Schliffart erforderlich.

Thema Schnitthaltigkeit: wenn ich sie mit Mora vergleichen soll, kann ich nur deren Karbonstahl anfuehren. Die Mora sind da wirklich vorn. Aussagekraeftiger waere der Vergleich mit rosttraegen Klingen von Mora, aber da habe und hatte ich bisher keine.

Die Haerte des Lindbloms wuerde ich intuitiv auf um die 56 HRC einschaetzen, aber solche Aussagen sind natuerlich recht spekulativ.
Die Frage ist auch, wie konsistent man dort die Waermebehandlung im Griff hat.


Gruesse
 
Erst einmal tut mir leid für die "Leichenschändung"

Seit gestern bin ich nun auch der Besitzer eines 6000.Force, und ich habe dieselben Erfahrungen mit dem Anschliff gemacht wie Nobbes und Rasenkrieger, nicht Fisch noch Fleisch.

Ansonsten muss ich aber sagen das ich an dem Messer nichts auszusetzen habe, man bekommt ein solides Gebrauchsmesser für einen günstigen Preis.

Die mitgeflieferte Scheide ist für meine Ansprüche nicht ausreichend, aber ich habe zum Glück noch eine Universalscheide in die es sich hervorragend einfügt.

Nach einer kleinen Behandlung auf meinem Schleifstein gestern Abend besteht es den Papiertest hervorragend, den Pappe Test auch, rasieren ist nicht möglich, aber das will ich auch nicht, es soll schneiden und das möglichst lange, also habe ich eine kleine Sekundärfase gelassen (ich glaube nicht das ein 0er Scandi (also wirklicher Scandi) ohne mit dem Stahl lange Freude macht), nur den Winkel leicht verändert.

Ich bin für den Preis wirklich positiv überrascht, ein nettes Messerchen bei dem es nicht weh tut wenn es ein wenig gröber behandelt wird.

Mal schauen wie es sich so schlägt.
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