Paul Chen Practical Katana

kanji

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Hi,

bin seit dem Wochendende stolzer Besitzer eines Paul Chen Katana
Ok es ist nur das billige, aber mir langts.

kat4.jpg


Ich hab das Teil mal gestern im Wald etwas getestet und bin doch sehr zufrieden.
Balance ist prima
der Lauf der Klinge in der Scheide super
Klinge aus Kohlenstoffstahl (natürlich nicht rostfrei) partiell gehärtet Schneide 60 HRC, Klingenrücken 40 HRC


Bei dem Preis muss man aber auch Abstriche machen,

keine Rochenhaut sondern Kunstoff
keine Seidenwicklung nur Baumwolle(das sind jedoch Sachen die man relativ problemlos ändern kann)
als superscharf würde ich es auch nicht bezeichnen (muss es aber auch bei mir nicht sein)

alles in allem ist das Schwert jedoch meiner Meinung nach voll tauglich und mit Sicherheit kein Dekostück
und bei dem Preis kann sich auch niemand beschweren
nochmal Danke an Susann von Messer Rödter
 
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Hi!

Vom Practical Katana gibt es jetzt eine "Edel"-Variante: "Practical Katana Plus"
Klingenlänge: 68,6cm, Gesamtlänge: 102,3cm. Die KLinge ist somit 2,6cm kürzer, das Schwert jedoch 3,3cm länger. Dies wurde in einen längeren Griff “investiert”. Dazu kommt noch eine interessant gestaltete Tsuba (Stichblatt). Ansonsten bietet das Practical Plus alle hervorragenden Eigenschaften seines älteren Bruders!

Preis: 375.-Euro lieferbar ab Ende Juli 2002
a_2073-gt.jpg
2073-gtc.jpg

Die reguläre Version (253.-€) ist wirklich nicht schlecht. Einer meiner Schüler hat neulich auch mal in seines Vaters Baumstück etwas damit gewütet. Seine Augen haben geleuchtet.... :haemisch:

Ach ja! Für das Practical Katana gibt es jetzt auch ein passendes Wakizashi!
Weitere Infos hier!
 
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Hi Kanji,

jo schaut nett aus der Säbel ;)

Aber mal ne ganz ketzerische Frage : Sind denn 60 HRC in der Schneide nicht sauhart ? Besteht da nicht bei Hieben die Gefahr, daß es zu Ausbrüchen kommt ?

Und du schreibst, daß die Klinge nicht superscharf ist, wie scharf ist sie denn ? Kann man z.B. noch Papier damit schneiden ?
 
@Nidan:
60HRC sind sauhart. Genau die Idee, die dahinter steckt.
Ist eben einer der markantesten Unterschiede zwischen europäischen und japanischen Klingen.
Kommt eben immer ganz darauf an, was man machen will.

MfG, Tierlieb
 
Hi Nidan,

kommt wohl darauf an auf was man haut ;-)
Wenn Du den Aussenspiegel am Auto Deines Nachbarn entfernen willst, könnte es schon zu ausbrüchen kommen ( aber dafür nimmt man dann halt das Bokken)
Japanische Schwerter sind doch wohl auch nicht für den Fechtkampf Schwert gegen Schwert gebaut. Da soll es eher so aussehen ein Schlag Kampf zu Ende.
Du drehst ja auch mit nem Custumfolder keine Schrauben raus oder?

Zum Holzfällen würd ich dann auch eher ne Axt nehmen, aber für alles was der Konsistenz eines menschlichen Körberteils ähnelt kann man das Schwert schon benutzen.
Schwerttests werden ja auch an gerollten, in Wasser eingelegten Reisstrohballen gemacht.

Ob das Teil Papier schneidet probier ich heut abend aus
 
Aja , aber ne saudumme Frage hätt ich schon noch : Wenn man jetzt wirklich auf nen menschlichen Körper hauen würde (nö würd eh keiner von uns machen)dann trifft man doch auch auf Knochen und die sind auch wieder hart. Macht das der Klinge dann nix ? Und auf was kann ich denn hauen wenn ich die besagten Reisstrohmatten nicht rumliegen hab ?

Und noch mal ich frag echt net aus Mordlust, ich versuch nur das Prinzip zu kapieren, daß da dahinter steckt ne Klinge so zu härten :D

Und auf Seitenspiegel von Autos würd ich eh nie hauen, die würd ich einfach mit den Pfoten abdrehen :haemisch:
 
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Knochen kann man schneiden... hätte ich auch nicht geglaubt, aber es klappt.
Das ist der Witz an den Schnitttests - bei denen man üblicherweise die Reisstrohmatte um Bambus wickelt, was einen ähnlichen Effekt wie Knochen haben soll.
Bilder biete ich Dir hier mal, es gibt bestimmt irgendwie tollere, aber da sind dann nicht mein Trainer und sein bester Kumpel drauf *g*.
http://www.webschmiede.org/hosted/bujinkan-olpe/galerie/someyacut.jpg
http://www.webschmiede.org/hosted/bujinkan-olpe/galerie/mycut.jpg

Wenn du genau hinschaust, siehst Du sogar das Bambusrohr im Reisstroh.
Eine persönliche Anmerkung: Katanas taugen nur bei weicheren Rüstungen was. Japanische Rüstungen lassen sich noch recht gut mit japanischen Schwertern bekämpfen (aber je nach Zeitperiode macht auch das keinen wirklichen Spaß mehr), obwohl auch in Japan die Hauptwaffen oft gewechselt haben.
Aber gegen eine europäische Rüstung würden die Dinger noch viel weniger Spaß machen als europäische...

Und ja, man kann auch Klingen bei einem japanischen Schnitttest kaputt hauen. Been there, done that. *g*

MfG, Tierlieb
 
hi Nidan,
Der elastische Rücken/ Kernbereich 'federt' bis zu einem gewissen grad das Bruchrisiko ab.
Dann gibt es auch spezielle techniken beim erzeugen der Härtelinie, bei der schmale lhemstehe bis in die Schneide gezogen werden, diese sollen als puffer bei beginnenden Rissen wirken.

Ausbrüche kann es aber geben klar doch,nicht umsonst mussten die Schwerter nach dem gebrauch oft neu poliert werden, dabei ging es nicht nur um das entfernen von rost, sondern das ausschleifen von scharten, kleinen rissen, die ansonsten bei belastung weiter reisen konnten.



Peter
 
Hi!

Stimmt! Das Schwert war für "weiche" Ziele gedacht. Man hat also Klingenkontakt soweit es geht, vermieden. Viele Schwertkampfschulen lehren deshalb Blocks, bei denen die Klinge leicht eingedreht wird (man blockt dann mit eher mit der Seite der Klinge) oder gar mit dem Klingenrücken. Ausbrecher an der Klinge kamen aber immer wieder vor.
Teilweise ließen die Samurai ihre Rüstungen nach europäischer Machart bauen. Gutes Beispiel ist die Rüstung von Oda Nobunaga (habe ich gerade da, als Nachbau). Das machten die wegen den in Mode kommenden Musketen...:staun:
 
Um mal eine Sache klarzustellen (klingt hier etwas anders): Auch europäische Schwerter aus dem MA waren niemals für Klinge gegen Klinge gebaut. Was man in irgendwelchen Hollywood-Streifen sieht hat nichts mit der Realität zu tun. Und soviel weicher sind europäische Schwerter aus dem MA nun auch nicht. Mit etwa 55 HRC kann man da auch durchaus rechnen. Bitte verwechselt das nicht mit Schaukampfschwertern, die 'ne 2-3 mm starke Schneide haben und auf knappe 50 HRC gehärtet sind. Das dient nur dazu, damit die nicht brechen, sondern man eher Kerben in die Klinge schlägt.
Ach ja: Spätere Schwerttypen (Rapier z.B.) hatten weichere Klingen um eine größere Flexibilität (=geringere Bruchgefahr) zu gewährleisten.

Ach ja, eh' ich's vergess: Schönes Schwert. :super: (obwohl ich nicht so auf "Japansäbel" stehe)
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von Floppi
Um mal eine Sache klarzustellen (klingt hier etwas anders): Auch europäische Schwerter aus dem MA waren niemals für Klinge gegen Klinge gebaut.

:confused: ? Wie haben die sich denn dann tot gemacht bzw. versucht das zu verhindern, wenn sie die Schwerter nie "gekreuzt" haben? Immer nur auf die Seite gesprungen, oder was?
 
Original geschrieben von Canavaro


:confused: ? Wie haben die sich denn dann tot gemacht bzw. versucht das zu verhindern, wenn sie die Schwerter nie "gekreuzt" haben? Immer nur auf die Seite gesprungen, oder was?


nö, aber die haben schilde gehabt......:D
 
Original geschrieben von Floppi
Um mal eine Sache klarzustellen (klingt hier etwas anders): Auch europäische Schwerter aus dem MA waren niemals für Klinge gegen Klinge gebaut.


Das ist meines Wissens nicht ganz richtig, die Techniken der sog. "Wehrschläge" welche Klinge mit Klinge parierten, gab es bei den Europ. Künsten, wie jetzt auch z.B. bei den Philipinischen.
 
Oh-oh, die große Diskussion.
Ich habe auch lange gezweifelt, nur an Blocks mit der Flachseite geglaubt, wenn es sich vermeiden lies... aber: Mittlerweile glaube ich an simple Gegenschläge zumindest im SMA, als der SChild verschwindet.
Guter Artikel dazu ist bei der HACA zu finden:
http://www.thehaca.com/essays/edgemyth.htm
Okay?

MfG, Tierlieb
*haut sowohl mit Schaukampf- als auch mit echter Klinge um sich*
 
Ach ja, vergessen:
Glückwunsch zu einem tollen Übungsschwert! Mehr braucht man IMHO niemals!

Und was die Klingenhärten betrifft:
Wenn man Japan meher mit 70HRC und Europa bei 50 HRC ansetzt, klingt das ganze etwas anders - keine Ahnung, aber ich beziehe mich da auf "Traumschmied" Arno Eckhardt.

MfG, Tierlieb
 
na ja kann mir nicht vorstellen, dass in meiner reenactment zeit (Wikinger, Kelten, Römer) häufig mit dem schwert pariert worden ist. die teile waren statussymbole und teuer (Wikinger). wer fährt gerne einen ferrari zu schrott?:D
 
Original geschrieben von Hersir
ja aber meistens mit der flachen klinge!

Hmm, kenn ich anders!

Z.B. unseren Kali Schlag Nr.1 (von oben rechts nach unten links)
gabs im Mittelalter auch und eine Möglichkeit diesen zu "parieren" ist (außer z.B. mit einem Dachblock und und) selber den Schlag 1 auszuführen (fight fire with fire) und das niemals mit der flachen Seite sondern selbstverständlich mit der Klinge. Diese Art der "aktiven Abwehr" wird auch im Tallhoffer u.a. beschrieben.

Und ich glaube es beschreibt der röm. Schriftgelehrte Tacitus?
das die Antiken Fighter ihre Klinge während der Schlacht geradebogen.
Indiz für Klinge auf Klinge?

Die Kalileute jedenfalls schlagen auch Klinge auf Klinge und es funktioniert.

Ich persönlich glaube, das sich die Altvorderen im V Fall benutzt haben was funktioniert und Wehrschläge funktionieren.
 
Also auf jeden Fall mal Danke für die Ausführungen, jetzt seh ich schon ein bisserl klarer !

Achja und Tierlieb, ne echt niedliche Sig hast du dir zugelegt :super: Mist daß ich net drauf gekommen bin ;)
 
ja aber wann war talhoffer und wann waren die wikinger? sind ja doch ziemlich verschiedene schwert typen. hab selber Arnis mit macheten praktiziert, ja da haben wir klinge gegen klinge gearbeitet, aber wir hatten ja keinen schild!:D
 
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