Pistaziengriff pflegen - Leinöl oder Tungöl?

Wieder was gelernt, dankeschön. :super:

Tungöl wird durch Beimischen von Orangenöl oder Balsamterpentinöl merklich flüssiger. Wusste nicht dass sich dadurch die Eindringtiefe nicht verändert.
Erwärmen des Öls als Trick für bessere Ergebnisse war mir aber schon bekannt.

Grüße,
Murphys Law.
 
Direktes Sonnenlicht ist für Holz aber auch nicht gut, dann verändert es seine Farbe und Form. Werde mich mal nach einem schattigen Plätzchen umsehen. :)

@Geonohl: Danke für die sehr gute Erklärung!! :super: Das heißt Orangeöl hätte sogar den Nachteil, dass am Ende weniger Tungöl im Holz ist und schlechter aushärten kann, weil die Moleküle weiter voneinander entfernt sind?

Würdet Ihr die Griffe eher mehrmals mit Tungöl einreiben oder besser gleich für mehrere Stunden einlegen?


Wenn ich die Erstpflege mit Tungöl gemacht habe, wie pflege ich dann die Griffe weiter? Denk man wird da ja alle paar Monate was machen müssen, nur nehme ich dann wieder Tungöl oder kann ich für die Nachpflege auch z.B. Kamelienöl verwenden?
 
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Manchmal frage ich mich, wie Generationen von Schreinern, Drechslern, Instrumentenbauern, etc überhaupt jemals etwas zustande bekommen haben.

Ich meine, all die nötige Recherche: Welches Holz nimmt man, bei welcher Temperatur muss das verarbeitet werden, bei welcher Luftfeuchtigkeit, Mondphase nicht vergessen... nimmt man Kern- oder Splintholz, oder muss evtl nur die Unterseite Kernholz sein?

Ist das Holz aufnahmefähiger, wenn ich es mit 30 Grad statt 25 Grad Hobeln bearbeite? Schmieren die Poren zu, wenn man mit 220er Papier schleift oder geht das gerade noch? Evtl muss man ja auf 180er ausweichen... Grundierung ja oder nein? Ach, und kann ich dann mit 320er schleifen, wenn ich grundiert habe?

Da kann schon mal ein Jahr ins Land gehen, bevor man sich ans Werkstück traut...

Wie haben das nur unsere Vorfahren gemacht? Kann es sein, dass die das einfach ausprobiert haben?

Tungöl / Tungöl mit Orangenöl / Tungöl mit Sikkativen / Leinöl / Leinöl mit Sikkativen etc etc etc ... das ist ungefähr der Unterschied wie 440A, CM154, AUS8, CPM420, VG10, 12C27 etc - in der Praxis wirst Du kaum einen Unterschied feststellen. Die gröbsten Unterschiede wurden alle schon mehrmals genannt.

Du kannst nat. auch eine wissenschaftliche Abhandlung aus dem Ölen eines Messergiffs machen...

-Walter
 
Wie haben das nur unsere Vorfahren gemacht? Kann es sein, dass die das einfach ausprobiert haben?

:D

Die haben das gelernt...... zumindest die Tischler, Instrumentenbauer, Bootsbauer usw..

Was unsere Vorfahren allerdings nicht gemacht haben war, dass sie sich einen Gebrauchsgegenstand gekauft haben und dann der Meinung waren, dass der so bleibt wie er angeschafft wurde.
Da war es egal ob ein Holzgriff an einem Werkzeug bei der Benutzung dunkler wird.
Und Zeug für die "Vitrine" wurde gewachst/lackiert und nicht geölt;)

Bei mir fliegen alle Messer mit Holzgriff erst einmal für ein/zwei Stunden in ein Glas mit Halböl (50%Leinölfirnis und 50% Balsamterpentin), dann w erden sie abgewischt und dürfen für ein paar Tage ruhen. Danach werden sie benutzt................und wirklich gefallen tun sie mir dann nach einem Jahr:)

Gruß
chamenos
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann es sein, dass die das einfach ausprobiert haben?
Ich hoffe Du kannst nachvollziehen, dass ich nicht an einem knapp 200€ teuren Messergriff rumexperimentieren möchte? :)

Manchmal frage ich mich, wie Generationen von Schreinern, Drechslern, Instrumentenbauern, etc überhaupt jemals etwas zustande bekommen haben.
Die haben es als Beruf von ihrem Lehrmeister gelernt. Auf das Wissen kann ich nicht zurückgreifen, daher frage ich nach. Natürlich könnte ich auch einfach mal Tungöl, Leinöl, Orangenöl, Arbeitsplattenöl, Leinölfirnis, Drechsleröl und 10 Stück Pistazienholz kaufen und alles durchprobieren. Nur würde das locker über 100€ kosten und das wäre für höchstens ein Griff pro Jahr doch etwas zu viel Aufwand, meinst Du nicht?

in der Praxis wirst Du kaum einen Unterschied feststellen.
Ich habe mit Leinölfirnis die Erfahrung gemacht, dass es, zumindest Walnußholz und Santos Palisander, deulich dunkler werden lässt, so dass man die Maserung nicht mehr so gut sehen kann. Das Risiko will ich bei dem schönen Messergriff einfach nicht eingehen!
 
... ein Holzgriff an einem Werkzeug bei der Benutzung dunkler wird.
...damit ist ja nun auch alles gesagt, wenn man nicht will das sich das Holz am Griff verändert....konservieren und ab in die Vitrine damit.
Das hätte man aber auch vor dem Kauf bedenken können, ich glaube Du solltest dir erstmal klar drüber werden ob das Messer überhaupt benutzt werden soll?
Mein Tipp, mach Dich nicht verrückt, freu Dich an dem Teil, jede Macke und jeder Kratzer an dem Ding wird seine eigene Geschicte bekommen und das macht es doch erst zu DEINEM Messer.
Und wenns gar nicht mehr will, andere ( neue ) Beschalung drauf und fertig. Infos über so etwas gibts im Forum auch zur Genüge.
 
Dusk, sei mir nicht böse, aber das ist Holz. Das arbeitet. Und das ändert die Farbe. Im Sonnenlicht (da muss ich mir nur mein Parkett ansehen), bei Gebrauch (Handfett und -feuchtigkeit), beim Säubern (Wasser und Seife), bei Nichtgebrauch (Austrocknung), ...

Und wie die einzelnen Öle mit dem Holz reagieren, steht schon seit langer Zeit da: Tung macht es etwas dunkler und stinkt, Lein macht es etwas gelblich/rötlich. Beides braucht lange zum Austrocknen (richtig: polymerisieren), mit Sikkativen gehts schneller. Beides kann man mit was auch immer mischen, das ändert aber die Eigenschaften nicht wesentlich. Alternativen gibts genug, auch solche, die wesentlich positivere Eigenschaften haben (Drechsleröl, Carnaubawachs, Bienenwachs, ...)

So - steht alles da und den Rest kann man googeln bzw die Forensuche verwenden. Was brauchst du noch?

Willst Du jetzt noch 5 Erfahrungsberichte, ob 11% Orangenöl vielleicht nicht doch besser sind als 10%? Über Nelken- und Kamelienöl als Beimischung haben wir noch gar nicht gesprochen...

Wenn Du noch länger fragst, kriegst du noch 10 verschiedene Antworten. Irgendwann is gut und man muss sich entscheiden. Es steht ja alles schon lange da.

Mach einfach!

-Walter
 
Ich glaube Ihr versteht mich nicht ganz. Ich habe nichts dagegen, dass das Holz sich mit der Zeit verändert. Ich habe lediglich die Erfahrung gemacht, dass bei dunklem Holz mit Leinöl die Maserung "abgesoffen" ist und daher wollte ich ein Öl was weniger nachdunkelt. Und ich denke das habe ich jetzt auch gefunden.

Tung macht es etwas dunkler
Ich dachte Tungöl macht nicht dunkler im Gegensatz zu Leinöl...?

Alternativen gibts genug, auch solche, die wesentlich positivere Eigenschaften haben (Drechsleröl, Carnaubawachs, Bienenwachs, ...)
Warum ist Drechsleröl besser geeignet als Tungöl?

Wenn ich das täglich machen würde, würde ich mir einfach ein paar Öle kaufen und rumprobieren, das macht bei den wenigen Griffen die ich im Jahr pflegen möchte einfach kein Sinn. Der Griff gefällt mir sehr gut und ich möchte ihn gut pflegen, damit ich möglichst lange was davon habe.
 
Huiui,
ich glaube du machst es Dir wirklich zu kompliziert.

Nimm Dir einfach Tungöl, oder das Öl vom IKEA (ist deutlich günstiger) und behandle deine Schalen damit!
Viel falsch machen kannst du eigentlich nicht!
Tungöl feuert meiner Erfahrung nach die Maserung eher an als dass es sie "ersäuft". Dunkler wird das Holz dadurch natürlich.

Kurzanleitung für Tungöl:
  • Öl aufn Lappen, Schalen einschmieren, 15 Minuten warten, Überstände verreiben/einreiben/abnehmen. Nicht vergessen den Lappen nachher so zu entsorgen dass er sich nicht entzünden kann!
  • Ne Woche liegen lassen. (Aufhängen ist sinnvoller. So dass es gut trocknen kann. Luft+Licht sind dafür hilfreich. Von Staub, Viechern und Kleinkindern fernhalten ;) )
  • Mit feinem (800+) Schleifpapier nochmal LEICHT drübergehen.
  • Nächste Schicht.
  • Wiederholen bis zufrieden mit der Optik.

Grüße,
Murphys Law.
 
Wird ja alles noch schwieriger :irre:

Hab mir -auch auf Grund der Infos hier- mal das Skydd von Ikea geholt.
Gleich mal ausprobiert an einem Opinel Olive, an dem ich den Griff umgestalltet hatte.
Das Ding hat vorher mal ein längeres Bad in Leinölfirnis gehabt, wurde aber danach noch mal abgeschliffen.
Das Ergebnis hat mich (ohne Langzeiterfahrung) erst mal sehr angesprochen. Keine Geruchsbelästigung, Verarbeitung ist einfach und bezüglich Lebensmittel kann man ja ein gutes Gewissen habe.

Nach dem optisch und haptisch schönen Ergebnis hab ich natürlich gleich
mal die Buckelsklingen von der Windmühle raus geholt. Eins davon ist auch in Olive. Die Dinger sind so ca. 2 Jahre im Einsatz und haben gelegentlich mal Olivenöl gesehen. Auch hier ist das Ergebnis sehr schön
aber die Farbe ist doch sehr viel dunkler geworden.

Und was lerne "ich" daraus?
Bei unterschiedlichen Voraussetzungen kriegt man natürlich unvorhersagbare Ergebnisse. Gut wenn man ein Mittel hat, welches universell einsetzbar ist und am Ende macht es bei günstigen Messern auch Spass zu experimentieren.
Bei einem hochpreisigen Messer würde ich dann doch eher auf die Experimente verzichten. Dann lieber vorher abklären, wie das Holz behandet ist und wie es weiter gepflegt werden soll.
Ist das nicht zu klären kommt das Messer in die Vitrine/Schublade oder ich lass es einfach.
Teuer, User und naturbelassenes Holz schein eine ungünstige Kombination zu sein :steirer:

BTW: Generell werde ich auch mal einen Versuch starten Holz und Metal meiner Messer mit dem Skydd von Ikea zu vesorgen. Das Zeug ist günstig, bezüglich Lebensmittel unbedenklich, riecht nicht und scheint auch gut zu schmieren.
Offensichtlich gibt es auch schon andere Forumiten mit guten Erfahrungen.
 
Puuuh! ;)

Angefangen hat es wohl damit, dass du deinen Messergriff unter fließendes Wasser gehalten hast, er Veränderungen gezeigt hat, obwohl du ihn anschließend nach eigenen Bekundungen "gründlich abgetrocknet" hast.
Mögliche Feuchtigkeit unter den Griffschalen ..... lassen wir das jetzt.

Ich habe bis hier alles mitgelesen. Du hinterfragst jeden Vorschlag und bekommst dabei gar nicht mit, dass es DIE Antwort nicht gibt - nicht geben kann.
Erfahrungen gibt es hier sehr viele, doch selbst wenn da eine mit Pistazienholz dabei wäre, du würdest weiter ......

Sorry, für meine offenen Worte - ist mein bisher gewonnener Eindruck!

Also, falls du mal ein für dich geeignetes Mittel finden solltest, dann schraube die Griffschalen ab und behandle die Unterseite gleich mit - hat das schon jemand hier vorgeschlagen? - egal! ;)

Viel Erfolg!
 
Warum ist Drechsleröl besser geeignet als Tungöl?
Gibs zu, Du hast Dir den Link von Erich (schöne-messer) bei allem Wissensdurst nicht wirklich angesehen, was?

Inhaltsstoffe sind u.a. Leinöl :hehe:, Tungöl ("Holzöl") :hehe: (beides gereinigt, d.h. keine Verfärbungen im Holz), verschiedene weitere Öle, u.a. Orangenöl :hehe:, verschiedene Harze und Wachse und Sikkative (http://drechslershop.de/media/docs/merkblatt_oel.pdf).

Schützt besser (durch die Harze und Wachse) und härtet schneller aus (durch die Sikkative) als die reinen Öle.

Ist ja nicht so, dass sich die Jungs nichts dabei gedacht haben...

EDIT: Achso, bevor die Frage kommt... ;) ... Das Öl ist ausgehärtet speichel- und schweissecht und laut DIN für Spielzeug zugelassen. Steht auch im Merkblatt. Sollte Dich also trotz der Sikkative nicht daran hindern, ein Brot zu streichen.

Nochmal EDIT, zu Deinem Einwurf:
Ich dachte Tungöl macht nicht dunkler im Gegensatz zu Leinöl...?
Bevor ich das nicht einfach selbst ausprobiert :)hehe:) hatte, wusste ich es auch nicht. Meine Probestücke (Esche und Eukalyptus) hat es jedenfalls beide etwas dunkler gemacht. Mit Leinöl wurde die Esche gelblich, der Eukalyptus mit Leinöl war unverändert. Ein Kochlöffel, wahrscheinlich aus Weissbuche (Hey, mir war langweilig und ich hatte das Öl grade offen) wurde ebenfalls leicht gelblich. So, jetzt bist Du noch weiter verunsichert. Und nu?

-Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
obwohl du ihn anschließend nach eigenen Bekundungen "gründlich abgetrocknet" hast.
Mögliche Feuchtigkeit unter den Griffschalen ..... lassen wir das jetzt.
Das Messer wurde definitiv gut getrocknet und klar, unter die Griffschalen wird Wasser gekommen sein, aber das wird wohl kaum der Grund für die raue Oberfläche außen sein.

Ich habe bis hier alles mitgelesen. Du hinterfragst jeden Vorschlag und bekommst dabei gar nicht mit, dass es DIE Antwort nicht gibt - nicht geben kann.
Mit Aussagen wie "nimm x-Öl" kann ich einfach nur wenig anfangen, das sagt ja nichts über das Öl an sich aus (macht es das Holz dunkler und wasserresistent?).
Womit ich was anfangen kann sind Aussagen wie "habe bis jetzt x benutzt bin aber auf z umgestiegen und zufrieden/unzufrieden." Du hast Recht, DIE Antwort wird es nicht geben, aber es gibt gut geeignete Öle und schlecht geeignete Öle und das lässt sich abklären. Bin auch jeden Fall schon ein ganzes Stückchen weitergekommen.

Bevor ich das nicht einfach selbst ausprobiert () hatte
Immer diese Anspielungen... Aber wie bereits gesagt, mit den teuren Griffen will ich nicht rumexperimentieren.

So, jetzt bist Du noch weiter verunsichert. Und nu?
Eigentlich nicht, ich denk ich werde das Drechsleröl bestellen. Hast Du es selbst mal ausprobiert und weißt ob es gelblich macht wie Leinöl?
 
Ich nehme Leinölfirnis vermischt mit Terpentin und lege das ganze ein paar Stunden ein. Und bin damit sehr zufrieden.
Griffschalen hab ich aber noch nie behandelt, nur Steckerl.
Es macht das Holz etwas gelber und Wasserabweisend, aber nicht stark dunkel.
Bei mir werden die Messer häufig samt Griff gewaschen, teils werden sie auch nicht sofort abgetrocknet sondern ein paar Minuten später.
Das Macht den Griffen nichts. Sie werden auch nicht rauer weil ich schon bei der Herstellung öfters befeuchte/trocknen lasse, damit es die Fasern aufstellt.
Behandelt habe ich damit Thuja, Kirsche, Apfel, Eiche, Ahorn, Essigbaum, Buche, Pflaume ... und es wurde nie zu dunkel oder wäre mir eine Nachdunklung unangenehm aufgefallen. Mein ältestes Messer das damit behandelt wurde hat aber auch erst 5 Jahre auf dem Buckel.

Sollte das Holzteil direkt mit Nahrungsmitteln in berührung kommen, z.B. für Teller und Löffel, nehme ich einfaches kaltgepresstes Soja-Öl.
Das ist relativ hell. Keine Ahnung wie schnell das aushärtet, bei einem Teller muß man eh dauernd nachölen.

Das die Maserung verschwindet kann ich nicht behaupten, eher wird sie angefeuert. Mit dem farblichen Effekt bin ich sehr zufrieden.

Ich hab jetzt mal kurz nach Tungöl gegoogelt, weils mich auch interessiert. Und man findet echt jede Aussage. Von gilbt stark bis dunkelt kaum nach.
Konsens war aber das es sinnvoll ist Leinöl mit Tungöl zu mischen, auch wegen der Wasserquellbarkeit.
Interessanteste Links:
http://www.konrad-fischer-info.de/2oel1.htm

http://kremer-pigmente.de/73900.htm

Ich kann zum Firniss raten, den hab ich zu genüge ausprobiert, ich denke nicht das man damit für Messergriffe etwas falsch macht.

Ich bin aber jetzt selbst auf die Mischung aus Lein und Tungöl gespannt.
Kauf dir doch einfach eine ungefinishte Klinge, z.B. von Peter Abel, und dazu Pistazienholz und probiere es erst einmal aus, dann hast du auch gleich ein tolles fixed ;-)
Wenn du den ersten Probeanstrich noch machst, wenn den Griff etwas dicker ist, ist es egal wenn es dir nicht gefällt, du schleifst es eh weg.

Grüße,
Eisenbrenner
 
Hatte auch ein paar Mal gelesen, dass man erst Leinöl und später dann Tungöl nehmen soll. Das Leinöl zieht tiefer ein und schützt dann dort und das Tungöl versiegelt anschließend die Oberfläche.

Habe halt bei Walnußholz die Erfahrung gemacht, dass es mit Leinöl zu dunkel geworden ist und man die Maserung kaum noch sieht und Kiefernholz ist ziemlich gelb geworden.

Reines Leinöl wollte ich deshalb dieses Mal vermeiden. Werde es jetzt mal mit Drechsleröl versuchen und dann berichten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich nicht, ich denk ich werde das Drechsleröl bestellen. Hast Du es selbst mal ausprobiert und weißt ob es gelblich macht wie Leinöl?
Nein, habe ich nicht. Ich bin aber für Deine Ansprüche auch kein Maßstab: Gebrauchsmesser behandle ich meist dünn mit Liberon Streich-Schellack. Der hält auch auf geölten Griffen. Ich mag die Oberfläche und die Haptik, aber das muss 1) jeder für sich entscheiden, ist nicht jedermanns Sache und 2) ist das hier OT, weil Lack und kein Öl.

V.a. Küchenmesser mit Holzgriff (Herder!) und Schneidebrettchen aus Holz behandle ich ab und zu mit Leinöl. Mach ich wie Chamenos: Glas mit Öl auf, Messer rein. Da bin ich absolut pragmatisch. Tungöl stinkt mir zu sehr, sonst würde ich auch das nehmen. Stattdessen habe ich dann damit die Gartenstühle behandelt. Über den Winter konnte das draussen schön aushärten... :glgl:

Vitrinenmesser behandle ich gar nicht.

Aber da Deine Frage "Leinöl oder Tungöl?" war, schliesse ich mich Erich an und empfehle ich Dir für Deine (imho überzogenen) Ansprüche statt einer Eigenbau-Mischung ein bewährtes Produkt, das auf Deinen Favoriten aufbaut.

Und nu is auch gut von meiner Seite.

-Walter
 
Nach allem was ich gelesen habe schadet ein zusatz von Lösemitteln nicht.
Es ist nur Verschwendung, man trägt das Öl oder Lacköl ja nicht in einer Dicke von nur wenigen Molekülen auf, so dass durch das verdamfen des Lösungsmitels (was in dem Zusammenhang eher ein "Verflüssigungsmittel" ist, da es den Stoff ja nicht löst sondern nur verdünnt) Lücken entstünden.

Die Marmeladenglasvakuumgeschichte hab ich schon mal erfolgreich angewendet, aber mit Leinöl und das führt nunmal zum abdunkeln und leichtem Gebstich was bei der verwendeten alten (Stein-)Eiche aber kaum aufgefallen ist. Bei Holunderholz gab es eine deutliche Gelbfärnung, aber das Holz war unbehandelt auch fast weiß.

Ah, doch mit Tungöl probiert:
Bei Fliederholz war eine starke "anfeuerung" zu sehen, aber nur ganz leichte Vergilbung.

Tungöllack (von Kremer Pigmente) hab ich schon bei einem Gartentor verwendet, kaum Abdunklung aber leichter gelbstich bei sehr dickem Auftrag bei etwa 18-20°C, bis eine richtig geschlossen glänzende Schicht vorlag. Hält schon 4 oder 5 jahre ohne Absplitterungen oder Rissbildung.

Tungöl hab ich auch schon verwendet aber ich glaube nur auf Fichte, da kann ich eine Vergilbung nicht gut beurteilen, es ist aber wohl eher so als ob das Holz feucht währ.
Der geringe verbrauch ist mir aber nicht aufgefallen, vielleicht brauch man auch Verdünnungsmittel, um so dünne Schichten hin zu bekommen.
Die Oberfläche fühlt sich aber viel schneller "trocken" an als bei Leinöl.
Das bedeutet aber nicht, das das Öl schon fest währe, nur es ist an der Holzoberfläche nicht mehr fühlbar. Trocknungsversuche mit dünn auf einer Glasplatte ausgestrichenem Öl werden immer empfohlen, da man es im Holz so schlecht beurteilen könnte. Auf dem Glas trocknet das Öl aber immer schneller als im Holz, (weil viel mehr Licht drann kommt). Ich mein so 2-3 mal schneller, müsste ich aber nachschlagen.

Wegen des Lichtmangels sollte man auch Innenflächen von Möbeln nicht ölen, da die nach einiger Zeit zu stinken anfingen.

Schellack währe auch eine möglichkeit.
Auch Möbelpolitur mit Carnauberwachs.
Oder oder.

Das dein Holz nach dem Wasserkontakt rauh wurde, liegt sicher daran, das es nach dem ersten Schleifen nicht mit Wasser benetzt wurde um die sich dann aufstellenden, zerrissenen Fasern nochmal abzuschleifen.

Das kann man nur umgehen, wenn die Holzoberfläche gehobelt oder mit einer scharfen Ziehklinge geglättet wurde, danach gibt es keine zerissenen Fasern, die sich fühlbar aufstellen könnten.
 
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