Probleme beim Schärfen von RWL34 mit 61HRC

quack

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Hallo,

ich habe folgendes Problem:
Ich schärfe alle meine Messer mit einem Lansky-System. Es klappt auch bei allen Messern (Wenger, Strider, Böker) nur bei dem Messer eines bekannten Messermachers nicht. Ich bekomme es nicht richtig scharf.

Die Daten: Das Messer besteht aus RWL-34 und hat ca. 61 HRC, Schliff vom Macher 20 Grad. Auch in meinem Lansky hab ich den Schliff auf 20 Grad.

Woran könnte es liegen, dass ich das eine Messer nicht scharf bekomme? Ist es zu "hart" für die Lansky-Steine? Brauche ich ein anderes Schärfsystem? Wassersteine? Wenn ja welche?

Ich habe das Problem jetzt schon seit 2 Jahren, und daher gebrauche ich das schöne und sehr gut verarbeitete Messer nicht. :mad:

Vielen Dank für eure Hilfe im Voraus.:super:
Thomas
 
Servus Thomas,

im Prinzip sollte es schon möglich sein, mit dem Lansky auch eine Klinge mit 61 HRC zu schleifen. Warum es bei Deinem Messer nicht klappt, könnte verschiedene Ursachen haben: möglicherweise ist die Klinge einfach zu dick, so dass die gefühlte Schärfe viel geringer ist, als bei einem dünnen Klingenschliff. Dann spielt natürlich auch die Art des Anschliffs (flach, hohl oder ballig) eine entscheidende Rolle.
Wenn Du mal Bilder und Maße des Messers hier einstellen würdest, könnte man Dir bestimmt weiterhelfen.

Viele Grüße

Erich
 
vielleicht auch eine genaue Beschreibung dessen,
was du als "nicht scharf" definierst.
Grade bei RWL habe ich gehört, der soll zu keiner Zeit einen Biss annehmen,
was häufig als scharf definiert wird,
dafür aber eine sehr feine glatte Schneide

Welche Tests zur Schärfe hast du gemacht und welche funktionieren nicht.

Zweite Frage, hast du denn genuge Erfahrung mit dem Schärfen,
grade mit dem Lansky.

Also an der Härte des Stahls kann es sicher nicht liegen
 
Hast Du mit der Edding - Methode Deine Schärftechnik geprüft?

Was sagt der bekannte Messermacher zu Deinem Problem?

Meine RWL 34 Klinge ist auch zwischen 60 und 61 HRC hart. Solangfe ich sie in Verwendung hatte, fiel mir auf, dass die Schneide, wenn sie etwa eine Woche nach dem "Schärfen" wieder auf Leder abgezogen wurde, noch schärfer war, als anfänglich. Ich dachte mir dabei sowas wie: Kann es sein, dass meine Schärftechnik nicht ausreichend war und dass der RWL 34, so fein und leicht sich auch ein Grat beim Schärfen bildet, es länger braucht, bis dieser vollständig abgezogen ist?

Wenn es nicht an einem grundlegendem Fehler in der Schärf - Technik liegt, wenn der Messermacher es scharf bekommt, dann würde ich versuchen den Feinabzug zu optimieren.

Wassersteine sind eine weitere Möglichkeit. Feine Keramik finde ich oft praktischer. Ich sehe aber noch keinen Grund für Neuanschaffungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

also ich wüßte keinen Vernünftigen Grund warum man keinen Wasserstein benutzen sollte...!

Ich würde dir empfehlen n flacheren Winkel beim Lansky Set zu wählen und das Messer nochmal komplett Neu aus zu schleifen! Wenn dir die so erreichte Schärfe genügt is gut und wenn nich solltest du auf Wasser Schleifsteine wechseln (meine persöhnliche Meinung).

Wie man diese Benutzt, welche es gibt, wo es die gibt wurde hier Forum schon mehr als ausreichend beschrieben. Einfach mal die suche bemühen und "schlau" lesen.

Mfg
Cosmo
 
Hallo,

kommt immer drauf an was man damit macht... Auf Knochen schneiden oder fallen lassen, sollte man ein solch hartes Messer besser nicht.

Aber wenn man es nur zum Aufbrechen des Wildes benutzt, besteht eigentlich kaum Gefahr des ausbrechens.

Mfg
Cosmo
 
Hi,

@ all, vielen Dank für eure Antworten.

Also die Klinge ist nicht zu dick, sie hat 2,5mm!

Die Edding-Methode benutze ich auch. Auf meinen Kreamiksticks bekomm ich das Messer auch nicht scharf auch das Abziehleder hilft hier nicht weiter. Bei meinen anderen Messern hab ich das Problem aber nicht.

Den Messermacher hab ich noch nicht angeschrieben, weil ich das Messer aus zweiter Hand gekauft habe.

Evtl. probier ich einen flacheren Schleifwinkel mal aus!

Vielleicht liegt es ja doch am Messer selber?

Viele Grüße
Thomas
 
Ruf ihn doch einfach an, bevor Du noch flacher schleifst.

1. Ist es doch bestimmt ganz interessant, mit dem Macher zu sprechen.
2. Ist er vielleicht selbst an dem Problem und dessen Lösung interessiert.
3. Wenn es wirklich nur der Schneidenwinkel sein solte, macht er es vielleicht aus Gefälligkeit für Dich.

Wenn er stoffelig ist, oder gar unfreundlich, dann darfst Du ihn gerne outen.:D
 
Hallo,

Aber wenn man es nur zum Aufbrechen des Wildes benutzt, besteht eigentlich kaum Gefahr des ausbrechens.

Mfg
Cosmo

OT: Das wird kaum ein Jäger bestätigen ... Aufbrechen nur mit dem Messer incl. Öffnung des Brustkorbs und des Beckens ist immer mit Knochenbeteiligung verbunden und klassischerweise genau die Tätigkeit, wo sich Schneiden umlegen und/oder ausbrechen!

Zum Thema - meine Vermutung geht auch in Richtung Post von LessLemming:

Ich hab einen Borger-Folder aus RWL 34, den ich anfangs auch immer als nicht scharf/schwer schärfbar empfunden habe. Mittlerweile weiß ich, daß sich RWL aufgrund es Gefüges bei den klassichen "Unterarmrasiertess" anders verhält als andere Stähle. Mit 600 er Nass-Schleifpapier und anschließendem Abziehen auf Zeitungspapier bringe ich ihn mittlerweile subjektiv "superscharf" hin. Somit habe ich eine gute Arbeitsschneide, bei welcher der RWL auch "beißt" ...

Gruß, C.
 
Wie unterschiedlich die Erfahrungen doch sind.
Habe ein Messer von Klemm aus RWL34 in Gebrauch, Härte laut Zertifikat 60 HRC. Klingendicke 6mm, aber starker Hohlschliff, Schneidenwinkel deutlich unter 30° gesamt. Subjektiv wird es genauso scharf wie andere Klingen aus verschiedenen C-Stählen, ich würd´s bissig nennen. Schärfen mit Keramik (+Leder) kein Problem. Und es hält die Schärfe. Mehrere Stücke Schalenwild mit entsprechender Beanspruchung (s.o.) machen der Schneide nichts aus, subjektiv kein nennenswerter Schärfeverlust. Möglich ist es also.

Gut, das hilft dir auch nicht weiter. Mir ist nicht ersichtlich, wo hier der Fehler liegt. Bildet die Schneide einen Grat aus, wurde der entfernt? Tippe auf Wärmebehandlung, die angegebenen 61 HRC werden ja kaum geprüft worden sein. Ob´s daran aber liegen kann?
 
Wenn ich Probleme habe eine Klinge scharf zu bekommen, schaue ich mir die Schneide mit einer kräftigen Lupe an. Besonders in Kombination mit der Eddingmethode lässt sich da vieles erkennen und es hilft auch beim Abschätzen wann zum nächstfeineren Stein übergegangen werden kann.

Ich benutze eine preisgünstige 10-fach Dialupe von Hama. Schwächer sollte sie auch nicht sein. Dialupen haben den Vorteil, dass der richtige Abstand vorgegeben ist, denn bei 10-facher Vergrößerung ist die sichtbar scharfe Ebene nur noch sehr dünn.

Andreas
 
Vielen Dank euch allen, dass Ihr mir weiterhelft.

@ Waldjäger: Ich sehe und spüre keinen Grat.

@ Goldfinger: Ich glaub ich schau mir das echt mal unter der Lupe genau an. Mir kommt es nämlich so vor, als ob ich mit meinen Schleifsteinen nicht bis ganz an die Schneide ran komme. Aber egal wie oft ich über die Klinge schleife, das ändert sich nicht. So ist mein Gefühl. Muss ich mir mal mit der Lupe anschauen.

@ exilant: Ich glaub ich werd bald Kontakt zum Macher aufnehmen, weil ich langsam verzweifle.

Bringen die Diamantsteine von Lansky mir bei meinem Problem was?

Zur Schärfe: Ich kann nach dem Schärfen nicht ein normales Kopiererblatt flüssig in einem Zug schneiden. Es hackt und rupft.

Gruß
Thomas
 
@ Goldfinger: Ich glaub ich schau mir das echt mal unter der Lupe genau an. Mir kommt es nämlich so vor, als ob ich mit meinen Schleifsteinen nicht bis ganz an die Schneide ran komme. Aber egal wie oft ich über die Klinge schleife, das ändert sich nicht. So ist mein Gefühl. Muss ich mir mal mit der Lupe anschauen.

Ist ja schon mal gesagt worden in diesem Thread: Probiere den Edding-Trick. Schneide mit Edding "anmalen", dann ein paar Striche schleifen, dann mit der Lupe kontrollieren, ob du an die Schneide herankommt.

Erst wenn das geklaert ist, macht es Sinn ueber weitere Schritte nachzudenken.

Hermann
 
Probier doch mal nen steileren Winkel an deinem Lansky. 25 oder 30 Grad
wenns sein muss. Nach den Winkelangaben kannst du nicht unbedingt gehen, je nach breite des Messers ändert sich auch der Winkel dementsprechend.
Wenn du einen Grat fühlen kannst beim schleifen, hast du den richtigen Winkel gefunden.

Gruß
Robert
 
Moin,

oder Du investierst mal ca. 15.-€ und schickst das Messer zu einem professionellen Schärfer wie Jürgen Schanz oder Briesenreiter aka Sascha Schulz.
RWL34 ist mir als sehr scharf zu bekommender und schnitthaltiger Stahl bekannt, sodass es eigentlich nicht sein kann, dass er keine Schärfe annimmt.

Allerdings habe ich mit einem Messer aus X12MF den guten Sascha auch schon zu Verzweiflung gebracht.
Das Messer wollte ums Verrecken nicht scharf werden; von Gratbildung keine Spur.
Für den Bruchteil einer Sekunde war eine gewisse Schärfe vorhanden, die aber schon nach einem Schnitt rapide nachlies, bis ich es nach wenigen Minuten Benutzung mit einer Schneidbewegung ohne Verletzung über den Handrücken führen konnte.
Meine anderen Messer aus X12 gehören zum Schärfsten und Schnitthaltigsten, was ich so besitze.
Ich konnte das Messer problemlos wieder umtauschen.

Damit will ich sagen, dass die WB dermaßen vergurkt sein kann oder andere Faktoren dafür sorgen, dass ein Stahl nicht scharf wird/bleibt.
Bevor Du hier nun in Selbstzweifeln vergehst, würde ich die Kohle mal investieren.
Wenn Du eh noch einige Messer hast, die mal wieder einen neuen Grundschliff brauchen, relativieren sich auch die Versandkosten.

Willi
 
Hi,

@ all: Vielen Dank für eure Antworten:super:, aber ich geb es jetzt auf. Ich hab das Messer x mal geschliffen, eure Antworte beherzigt aber es wird nicht scharf.
Ich werde das Messer jetzt schleifen lassen und dann sehen wir weiter.

Gruß
Thomas
 
Hallo!

Kleiner Zwischenstand.
Ich habe das Messer zum Jürgen geschickt und er hat es natürlich rattenscharf gemacht.

Der Fehler liegt wohl doch bei mir. Aus diesem Grund habe ich mir ein paar neue Lansky-Steine gekauft.

Wenn das Messer wieder stumpf ist, werd ichs versuchen scharf zu machen und dann sehen wir ja weiter.

Euch nochmals vielen Dank.
Thomas
 
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