Probleme mit D2 [Ausbrüche bei Beil]

@Andreas:
Ich würde es mit dem 1.4034 versuchen. Der sollte, mit der passenden Wärmebehandlung, recht brauchbar für ein Haumesser sein.


Es kann nur einen geben, 1,4034 tk, oder natürlich 12C27, tk.

Stefan
 
Ach Jürgen......

....wollen wir wetten, dass ich in ein Stück kaltes Glas einen Knoten mache? Ich wette jeden gewünschten Betrag. Warum? Nun, weil das, wie das Biegen eines Katana aus ATS nur eine Frage des Verhältnisses von Länge zu Dicke ist. Eine Glasfaser ist nun mal auch ein stück Glas. Und ein Katana von 75 cm Länge und 6 mm Dicke hat eine Ratio vom 1:125. Da isses ein Leichtes, das Ding so einzustellen, dass man das ohne Bruch biegen kann. Mach es 6 Meter lang und halte es 1 mm dick, dann kann man auch in gehärtetes ATS34 einen Knoten machen, ohne das es bricht.
 
@ achim,
:) da haste recht - aber die klinge schneidet auch noch und bricht dabei nicht :) ---- was denkst du wenn z.b. eine "nach alter manier" geschmiedetet katanaklinge" gegen eine aus ats - sozusagen "frontal" aufeinander - zusammentreffen, was dann passiert??

heute war leider etwas wenig zeit, aber sobald etwas luft ist werde ich mal ein paar "hardly hacktests" mit z.b. 4mm va machen - bin selbst gespannt was passiert.

@ ulrich,
ich schätze dein wissen sehr - keine frage!
meine erfahrungen bassieren definitiv nicht auf der theorie - keine frage! - aber meiner überzeugung nach und den erfahrungen der kunden zufolge taugt der d2 halt...
ich würde daraus kein messer mit einer superdünnen schneide machen - das steht fest - aber die frage oben wies auf eine axt hin und das wsk das ich mache ist für mich auch eine kleine "handaxt" mit entsprechenden winkeln ....
 
Wie auch von Ulrich schon so oft gesagt wurde: Stahlwahl nach Einsatzzweck. Auch meiner Erfahrung nach kann man aus 1.2379 durchaus brauchbare Messer machen, wenn man WB und Geometrie dem Einsatzzweck anpasst. Aber genau hier liegt das Problem. Jürgen mit seiner langen Erfahrung mit diesen Stählen beherrscht das beides sicher. Aber kann man das auch von allen Herstellern sagen? Wohl kaum. Hinzu kommt bei einem so universell eingesetzten Werkzeug wie einem Messer oft noch ein "unsachgemäßer" Gebrauch, der dann zu Problemen führen kann.

Und was ich glaube, was passiert wenn eine klassische, geschmiedetet Katanaklinge gegen eine aus ATS schlägt, das, kann ich Dir sagen, ist etwas Anderes als Du denkst, Jürgen. Aber glauben ist etwas für Menschen, die in die Kirche gehen. Und nur Versuch macht klug, wie ich denke. Das sollte man also mal ausprobieren, wenn schon nicht mit teuren Klingen so doch mit einem genormten Versuch. Dummer- und komischerweise findet man weder im Internet, noch im Heat Treater's Guide, noch in den technischen Beiblättern, die ich zu martensitischen, rostbeständigen Stählen besitze, etwas zur Kerbschlagzähigkeit. Honni soit qui mal y pense, kann ich dazu nur sagen......
Und so wenig ich mit der ABS am Hut habe, aber man kann wohl nicht ganz zu Unrecht die Frage stellen, warum noch nie jemand den dort angewandten Test noch den der ehemaligen französischen Gilde mit einer Klinge aus einem rostträgen Stahl bestanden hat.
 
Da liest und liest man als Newbie und es kommt nichts bei rum.Ich versuche schon seit Monaten etwas gescheites über Stähle in diversen Foren herauszulesen.
Wenn der Stahl nichts taugt, behaupten ''Fans'' dieses Stahles, es würde an der falschen Wärme/Kältebehandlung liegen, retten ihren Stahl auf diese Weise oder(lese ich immer wieder):Es ist ein Montagsmesser oder es wurde missbraucht!

Wenn der Stahl doch etwas taugt, dann hat der Anwender geringe Ansprüche, hat etwas übersehen, ihn vermulich nicht lange genug und hart beansprucht oder er ist ein dreister Lügner/Betrüger der Geld verdienen will und mit der Mode, dem Hype geht und einen Stahl nur aufbauscht.
Dass Schmiede irgendeinen Stahl für Messer verwenden, muss noch lange nichts aber wirklich rein gar nichts mit dem besonderen Verwendungszweck für Messer oder deren Praktikabilität zu tun haben,
soviel weiss mittlerweile sogar ich! Und wenn der Kunde für Stahl XY gerade schwärmt(was Werbung alles anrichten kann :rolleyes: )dann wird er den XY unabhängig davon ob er gut oder ungeeignet ist auch bekommen!
Vielleicht ist die Wahrheit viel zu einfach und billig, als dass sie jemand akzeptieren könnte.
 
Hallo Leute

Das liegt mir schon seit zwei Tagen auf der Zunge:

Hier wurden nämlich bisher zwei ganz wichtige Punkte noch außer Acht gelassen. Wie manche vielleicht wissen, habe auch ich schon Schwertklingen aus D2 gemacht, bevor ich begonnen habe, mich mit Hilfe der üblichen verdächtigen (danke nochmal an dieser Stelle) in die Metallurgie einzuarbeiten. Bereits 10 Jahre vor mir hat mein Kollege Karl Aldinger damit angefangen und hatte auch recht gute Erfahrungen gemacht.

Also direkt aus der Praxis:

Die ersten zwei Klingen aus 2379 Präziflach von Böhler waren auch bei mir so in Ordnung, dass ich mich damals sofort z.B. Jürgens Ansicht angeschlossen hätte!
Die nächsten 4 Stück waren unbrauchbar. Warum? Weil die Härterei Mist gebaut hat...
Bei den nächsten 2 wiederum (gleiches Material vom selben Hersteller) hats schon mit dem Material nicht hingehauen: Da waren auf dem Präziflach schon ab Werk deutlich mit bloßem Auge mächtige Dendriten zu sehen. Die Klingen daraus sind schon in der Härterei gebrochen. Ärgerlich, immerhin reden wir hier von 80.- EUR Materialkosten für eine einzige Klinge und auf der Packung von Böhler steht ja ganz großartig "Stahl für die Besten der Welt" drauf. Naja.

Bevor ich dann aufgegeben habe, habe ich noch eine andere Härterei ausprobiert und siehe da: Alles o.k., zumindest eben im Rahmen des besagten Werkstoffes (eine 4 mm Schwertklinge mit 80 cm Klingenlänge und 61 HRC ließ sich ohne Bruch wie eine Federstahlklinge über 90° biegen...Schärfen und so natürllich nich so doll, aber eben ausreichend.

Was ich damit sagen will:

Ich drücke allen D2 Verarbeitern die Daumen dass:

- Ihnen das Vorrätige, gute Material nie ausgehen möge oder zumindest die nächste Charge auch wieder taugt

- Das ihre Härtereien nicht mal einen neuen Ofen kaufen oder den Mitarbeiter entlassen, der die Klingen immer behandelt hat.

Und bis dahin isses mir ziemlich schnuppe, wer damit arbeitet und warum.

Ach ja, nochwas:

Ich habe aus dem Schlechten Material noch eine Sax übrig, die wir in der Werkstatt fürs "Grobe" einsetzen, und die auch mal versehentlich in Stahl beißen muß. Das Ding funktioniert! Aber jedesmal, wenn ich damit arbeite, wünschte ich mir, ich hätte was aus Federstahl...
 
roman,

geil !

ist dass die überarbeitete version deines buches dass ich habe? :super:

wann kommt das buch raus ? :)


luftauge,
ich glaube mackie wusste weder "vorn noch hinten" (geht mir manchmal auch so :glgl: ) und hat seine gedankengänge (frust?*) zu "papier" gebracht.
ist halt nicht immer einfach bei den verschiedenen meinungen den überblick (für sich selber) zu haben.
nix für unguat :)
 
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