Puma vs. Fällkniven

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:rolleyes: @Rajiv: Ja, etwas ausführlicher wäre wohl sinnvoll gewesen. Mir war dieses "über-den-grünen-Klee-loben" des German Expedition Knifes jedenfalls suspekt (besonders Deine als Satz abgeschlossene Aussage "Von der Messergeometrie und auch von der Härte ist es ein sehr gutes Messer.") und wollte eben durch ein paar bewußt provokant formulierte Anmerkungen erreichen, dass man sich durch einfache Überlegungen auch ein Bild von der Praxistauglichkeit eines Messers (als Messer im Sinne von Schneidwerkzeug) und des verwendeten Stahls macht.

Aber Deinem Wunsch nach Praxiserfahrung kann ich nachkommen (noch aus meiner Bundeswehrzeit, damals gab es das Messer auch noch in zwei Größen und in meinem Zug waren beide vorhanden, so dass die Messer auch mehr oder weniger regelmäßig wenigstens in meinem Beisein oder sogar von mir selbst draußen verwendet wurden). Meiner praktischen Erfahrung nach bestätigen sich die von mir publizierten "Papierwerte" und die "graue Theorie" was Stahl und Geometrie angeht. Aus meiner Praxis-Erfahrung mit dem GEK bin ich zu dem Schluß gekommen, daß es bei diesem Messer keine Diskrepanz zwischen theoretischer Analyse des Messers und dem Gebrauch draußen in der freien Wildbahn gibt oder zu geben scheint.

Meine Erfahrung, meine Meinung. :D

Aber ich wiederhole gerne einige meiner Aussagen von oben, die ja nur ein Denkanstoß sein sollten und zumindest teilweise von Rajivs Aussagen in seinem letzten Beitrag gar nicht soweit weg sind.

- Es gibt für deutlich weniger Geld eine ganze Menge von Messern, die ähnlich mißbrauchstauglich sind aber besser schneiden als das German Expedition Knife (z.B. die genannten BK&Ts).
- Das German Expedition Knife ist weder von der Messergeometrie noch von der Härte her ein sehr gutes Messer, es sei denn, die Ansprüche an die Funktion des Messers als solches sind niedrig genug und man legt dafür Wert auf hämmern und graben (und viel Gewicht) - ob das German Expedition Knife den Benutzer tatsächlich überzeugt, hängt also von dessen Erwartungen/Ansprüchen ab.

Aber eins noch - wenn man den Artikel über Härte verstanden hat und sich sogar erfolgreich hochschultechnisch in Werkstofftechnik weitergebildet hat, sollte man nicht Advocatus Diaboli :teuflisch spielen und fragen, warum 53 HRC bei einer Klinge schlechter als 56 HRC sind bzw. indirekt behaupten, dass 53 HRC eigentlich für alles ausreichend sind?!? :confused: Das ist für den einen oder anderen vielleicht irreführend. Den Verweis auf Roman's Buch kann man daher gar nicht oft genug geben. :super:

Gruß
Lars :)
 
@shiny
Ich bin auf der Suche nach einem guten und robusten Outdoormesser, dass nicht nur als Schneidwerkzeug dienen soll, sondern auch zum Hebeln und Hacken geeignet sein sollte.

1. Frage: Was willst Du mit dem Messer denn hebeln und was hacken? Kein Messer mag es, wenn es irgendwelche Steine weg- oder Kisten aufhebeln soll. Dann lieber einen starken Ast als Hebel verwenden:ahaa: .

2. Frage: Hast Du schon einmal ein Messer mit einer solch dimensionierten Klinge (175mm) in der Hand gehabt und damit gearbeitet? So lange Klingen braucht es wenn ein ganzes Laib Brot aufschneiden willst. Hier kommt dann aber wieder die Schneidfähigkeit zum Tragen. Eine Geometrie wie beim GEK ist da eher Keil als Messer. Macht also nicht wirklich Spass :confused: . Aber gut, vielleicht fangt ihr euch ja auch ein ganzes Wildschwein am Spieß, dann passt es wieder mit Länge und Winkel.... :haemisch:

3. Frage: Holz hacken mit dem Messer? Für ein Lagerfeuer? Das machtst Du einmal aus Neugierde. Beim nächsten Mal suchst Du dünnere Äste und brichst sie durch - oder nimm gleich ein Beil / Säge. Zum Feuer anzünden willst Du sicherlich ein paar feine Späne schnitzen oder einen feuchten Ast bis zum trockenen Kern "schälen" - dann mach das mal mit so einer Klingenlänge. Warum glaubst Du haben die Lappen relativ kurze Klingen an ihren Messern. Und die leben wirklich noch von und mit ihren Messern. :ahaa:

Ein Bekannter war auf einem Survival-Seminar von Tony Lennartz, der das Puma German Expedition Knive entwickelt hat und hat da das Messer in Aktion gesehen und war restlos begeistert ...

Welche Aktionen hat er bei dem Messer gesehen das eine solche Begeisterung entstehen konnte?
Ich wollte auch immer ein Messer mit einer solch langen Klinge haben, da man sich ja hin und wieder durch ein Brennesselfeld kämpfen muss (hier ist die Länge besser als zu kurz - aber 17cm reichen dafür noch nicht). Jetzt bleibt das große Messer (BK&T 7) zu Hause bzw. im Auto und ich nehme für die Brennessel einen Stock. Den kriege ich auch mit einem "kurzen" Messer...
Für alle normalen Schneidaufgaben sind diese "Prügel" zu unhandlich.
Am liebsten habe ich jetzt mein SRK dabei. Gut zu händeln, lang und führig genug um auch mal einen stärken Ast abzuschlagen. Zum Holz spalten kommt mein Fiskar Mini zum Zuge (mit dem kann man übrigens auch gut schneiden....Nur keine Möhren, Gurken, Zwiebeln und Salamis usw. Falls diese Argumente kommen sollten).

Ich selbst habe noch ein wenig recherchiert und interessiere mich noch für das A2 von Fällkniven ...

Das ist auch kein Schneidwunder, nur noch länger, unhandlicher und schwerer. Der Stahl mag wohl auch keine allzu harten Hölzer oder Nadelhölzer mit eingeschlossenem Sand/Steinchen und quittiert derartigen Kontakt mit Ausbrüchen an der Schneide (nein, ich habe selber keines - ich wahr schlau genug vorher hier zu suchen - An dieser Stelle ein :super: dem Messerforum).

Darf man ausserdem annehmen, das Du auch nicht alleine sondern mit Gleichgesinnten auf Tour gehen willst? Dann bedenke bei der Anschaffung eines Messers dieser Preisklassen, das diese in erster Linie auch nur schneiden (mal besser oder auch schlechter als Preiswertere). Aber wenn ein Kollege mit seinem "billigen" Messer (z. B. einem Mora für €20,- oder einem Martiini oder Eka und wie sie alle heissen - oder dem "Supergau" Baumarktmesser oder Herbertz) besser und schneller zum Ziel kommt, dann ärgern Dich die >€250,- mit jedem einzelnen Euro. Und das ist eine Menge Frust...:hehe:

Stumpf wird jedes Messer.
Beispiel: Ich habe mir ein Messer von Weber aus 1.4034 gekauft und war dann aufgrund des doch recht "billigen" Stahles nicht mehr so begeistert. Ein paar Sisalseile gekappt und das wars mit Rasierscharf - Mist. Also kam ein Muela aus 440C ins Haus. Die Schärfe blieb länger - hurra. Aber dann war auch das Messer nicht mehr so scharf. Na gut, schärfen - kein Problem. Den Stein gewässert und abgezogen. Nu nehme ich wieder das aus 4034. Wenn das wieder "stumpf" (immer noch schärfes als andere Messer in so einem Camp) ist, kommt das Leder mit ans Lagerfeuer und während wir Geschichten erzählen wird das Messer über das Leder gestreichelt und wird so ganz nebenbei wieder Rasierscharf. (Will damit sagen, Härte ist tatsächlich nicht alles.)
Ach ja, der 4034 kann hacken auch etwas besser ab als der 440C - nur so nebenbei.

Wie gesagt, das Messer sollte ein möglichst gutes Allround Talent sein, robust und auch als Axt- und Spaltkeilersatz nutzbar sein.

Das können viele, aber selten kann ein Messer alles. Da kann nur ein Handmade helfen zu optimalen Kompromiss zu finden.

Daher mein Tipp: Gib nicht sofort soviel Geld für ein einzelnes Messer aus, von dem Du nicht weißt ob Du es jemals so gebrauchen wirst.

@Mark23
Durch eine geeignetere Stahlwahl (z.B. 1.2552, 1.2550, ...) hätte man jedenfalls die Klingengeometrie deutlich effizienter für Schneidaufgaben gestalten können, ohne dass das Messer die Fähigkeit verloren hätte, Holz spalten zu können oder "mißbraucht" zu werden.

Diese Stähle finden sich aber kaum bei Serienmessern. Warum ist das so? Der Preis wird es wohl kaum sein.... Also bleiben wir hier doch bei den "gebräuchlichen" Serienstählen und deren Vorzügen und Schwächen - oder?

Aber Du hast recht, wenn ich mehr als €200,- ausgeben will, dann darf es auch ein Handmade sein (z.B. von Jürgen Schanz und Lars Behnke,
wie das Pasvik - ein tolles Messer und auch ein tolles Video)....
Den Verweis auf Roman's Buch kann man daher gar nicht oft genug geben.

Werden sich Anfänger wohl kaum kaufen um sich für ein Messer zu entscheiden. Ich glaube das ist auch in Büchereien selten zu finden, aber hier kann ich mich irren...

Gruß Uwe

... Man wer schreibt denn soviel auf einmal ....
 
[...]
@Mark23

Diese Stähle finden sich aber kaum bei Serienmessern. Warum ist das so? Der Preis wird es wohl kaum sein.... Also bleiben wir hier doch bei den "gebräuchlichen" Serienstählen und deren Vorzügen und Schwächen - oder?

Aber Du hast recht, wenn ich mehr als €200,- ausgeben will, dann darf es auch ein Handmade sein (z.B. von Jürgen Schanz und Lars Behnke,
wie das Pasvik - ein tolles Messer und auch ein tolles Video)[...]

Hallo Uwe,
dass der 1.2552 bzw. 1.2550 ein wirklich guter und günstiger Stahl für Outdoormesser ist, wird man Dir hier im Messerforum gerne bestätigen; wie der 1.4034 bei guter Wärmebehandlung in der Tat auch, den "unterschlage" ich allerdings zugegebenerweise (leider) immer wieder (bei rostfrei denke ich immer an SB1 ;)). Dass der Stahl 1.2552 nicht weiter verbreitet ist, liegt vielleicht aber auch daran, dass Jürgen Schanz und ich nicht noch mehr davon in den Sammelbestellungen (insgesamt schon über 2.000 kg, das sind viele Messer) geordert haben ... ;) Danke für das Lob zum Pasvik. Der Stahl des Pasvik ist allerdings noch seltener - es ist der 1.2631. :( Sehr gut, aber kaum in Messer-kompatiblen Abmessungen zu bekommen.
Gruß
Lars
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mark,
als aufmerksamer "Forumsmitleser", aber nur Gelegenheitsschreiber, weiß ich das natürlich :super: .
Um so mehr wundert es mich, das diese Stähle sich bei keinem einzigen Serienmesser finden. Das finde ich eigentlich schade.

Kommen wir aber noch einmal auf das GEK (schließlich geht es in diesem Thread darum :p ) zurück.
Wäre das nicht mal ne Idee, für den einen oder anderen Messermacher aus dem Forum, sich dieses Teiles anzunehmen und eine optimierte Variante zu bauen?

Ich denke da an ein Vollintegral aus 1.25xx oder SB1 oder ... mit Skelettgriff, Klingenlänge ca. 170mm, Flachschliff an der Klinge. Die Grundform der Klinge so übernehmen (Bowieform mit "zentrierter" Klinge).
Den Skelettgriff so auslegen, das dieser mit aufschraubbaren Griffschalen (z.B. wie beim BK7 oder RAT7) versehen werden kann. Schrauben mit Schlitz, damit diese mit jedem SAK gelöst oder angeschraubt werden können.

Aber wahrscheinlich wird dann T. L. ausrasten und den Messermacher verklagen :teuflisch . Sein ach so tolles und geniales über jede Kritik erhabenes Messer zu verhunzen :haemisch: .

Nur meine Meinung......

Gruß Uwe
 
Kommen wir aber noch einmal auf das GEK (schließlich geht es in diesem Thread darum :p ) zurück.

Nun ja, eigentlich geht es um ein zweckmäßiges "Outdoormesser"
shiny fragt was empfehlenswert wäre.
Ich stelle fest die Mehrheit hat sinnvolle und nachvollziebare
Argumente gegen das GEK geliefert.

Wäre das nicht mal ne Idee, für den einen oder anderen Messermacher aus dem Forum, sich dieses Teiles anzunehmen und eine optimierte Variante zu bauen?

Die optimierte Variante schließt meiner Meinung nach den Vollintegral-
Skelettgriff aus. (einer der größten Minuspunkte)
Danach ist vom GEK nur noch die nicht wirklich brauchbare Klinge übrig.
Was also soll hier optimiert werden?
Neue Klingengeometrie + neuer Griff = ein völlig anderes Messer.

Also, Optimierung ist nicht. --> Nur Umorientierung und Alternativen
sind schon genannt worden.

Gruß

PS: Außerdem denke ich, das dass Thema ausgereizt ist und shiny sich
wohl schon ausgeklinkt hat.
 
Hallo zusammen!

Vielen Dank für die vielen Beiträge! Sorry, dass ich erst jetzt wieder eine Antwort schreibe, aber die ganzen Beiträge zu meiner Frage haben mich doch erstmal verwirrt, so dass ich eine Zeit lang "Feldforschung" betrieben habe ... Ich war mal bei Globetrotter und habe das GEK und das A2 mal in die Hand genommen ... Vom Gefühl her war das A2 angenehmer in der Hand, schreckte mich jedoch ein wenig ab, zum einen wegen dem balligen Schliff, der ja wohl nicht soo anfängertauglich sein soll ... zum anderen auch wegen dem Preis ... Das Preisargument gilt natürlich gleichermaßen für das GEK. Ist schon eine Menge Geld für ein Messer, welches ich allerdings anfangs tatächlich auszugeben bereit war ...

Da ihr mir aber eine Menge Alternativen genannt habt, habe ich mich ein wenig umgesehen und längere Zeit das M95 als Favorit gehandelt ... Einzige "Kritikpunkte" waren für mich die Teflon-Beschichtung (find ich nich so schön) und das der Stahl nicht rostfrei ist ... Lange Rede kurzer Sinn:

Gestern habe ich mir ein Messer bestellt, von dem ich auch gestern das erste Mal gelesen habe: Das Sterkh 3 von Kizlyar. War eine "Bauchentscheidung" und ich denke mal ein guter Kompromiss, da ich mir dann dachte: Ok, du brauchst nicht wirklich ein Messer als Beil-Ersatz, sondern es soll hauptsächlich als Schneidwerkzeug dienen, deswegen reichen mir (hoffentlich :) die 3,3 mm Klingenstärke.

Jetzt warte ich ungeduldig auf mein neues/erstes Outdoormesser!! Werde, wenn es da ist, mal schreiben, wie so der erste Eindruck ist ...

Vielen Dank für eure Hilfe!!!

Gruß,
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Stärke sollte kein Problem darstellen, wenn du es zum schneiden benutzen willst, ggf mußt Du den Schleifwinkel noch etwas verkleinern.

Grüße
 
Bist Du auf die beiden festgelegt?
Aus Erfahrung: Ich nehme am liebsten mein Roselli R 120 mit kurzer dicker Klinge. Das Ding ist super robust und handlich - mein absoluter Favourit ansonsten nehme ich auch gerne das Klappmesser von Roselli mit raus.
Leuci
 
Shiny, Gratulation zu deinem super Kizlyar. Ist betimmt ein sehr gutes Messer.
 
Roselli Klappmesser: Das interessiert mich auch. Hab ich noch nie von gehört und mit google nichts zu gefunden.

Auch danke! :)
 
nur so am rande:

Warum glaubst Du haben die Lappen relativ kurze Klingen an ihren Messern. Und die leben wirklich noch von und mit ihren Messern.

als ich in schweden danach gefragt habe, hat man mir erklärt, dass das vor allem daran liegt, dass man es bei (extremer) kälte kaum bis garnicht merkt, wenn man sich (z.b. beim zerlegen von fleisch) schneidet, und somit kleine klingen unter den dortigen bedingungen einfach sicherer sind.

/jonas
 
So. Heute ist das Messer bereits angekommen! Liegt super in der Hand!! Kann die Erfahrungen hier im Forum nur bestätigen: Man hat fast das Gefühl, dass man am Griff klebt!!! Bei einem Bericht hier im Forum gab es als "Kritikpunkt" 2-3mm Überstand Stahl am Griffende! Dies ist bei meinem Messer nicht der Fall. Der Stahl ist bündig zum Griffende!

Habe mir sofort meinen Hund geschnappt und habe "Feldforschung" betrieben:

Zuerst ein Stück trockenes Fichtenholz: Ohne großen Kraftaufwand lassen sich Späne abschlagen und kleine Keile ins Holz treiben!!!

Ein Apfel: Messer geht durch "wie durch Butter"!

Kleinere Schnitzereien waren auch kein Problem, dünnere Äste können problemlos mit zwei-drei Schlägen vom Baum getrennt werden :)

Da die Klinge relativ dünn ist, würde ich mit dem Messer nicht allzu stark hebeln ... Aber das war mir ja vorher klar!!!

Habe nach dem ersten anschnallen des Messers dann auch die mit Metallbügeln befestigte zweite Halteschlaufe gelöst, die m. E. überflüssig ist. Danach sitzt das Messer etwas höher am Gürtel und vor allem enger!

Ich bin begeistert!!!

Gruß,
Frank
 
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