Ralph/Wilson Tactical Elite

crashlander

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Ich will mich an einem kleinen Review meiner neuesten Erwerbung versuchen. Es gibt über
diese Messerreihe auch einen ausführlichen Thread auf Bladeforums.com. (s. u.)

Bilder gibt’s hier: Bilder

Das Messer wird in verschiedenen Preis-/Ausstattungsstufen angeboten, von Level 1 (beschichtete Klinge, gestrahlter Griff) über Level 2 (meins, beschichtete Klinge und grün beschichteter Griff, auch als CQB Tactical bezeichnet) bis Level 4 mit Griffeinlagen und so. Sonderwünsche werden auch berücksichtigt, allerdings nur die Materialien betreffend, nicht das Design.

Schwierig ist die Einordnung dieses Messers: Handmade oder Production? Es wird wohl entweder von Ryan Wilson oder Darrel Ralph gebaut (die Vorfertigung der Einzelteile wird sehr weit gehen denke ich, Illusionen mache ich mir da keine), die querchecken ob der andere genauso gut arbeitet, um den gleichen Standard zu erreichen. Der Handmadefaktor ist m. E. hier höher als beim CRK Sebenza, da nur zwei Leute die Endmontage übernehmen. Lean Production sozusagen. Hier wäre ich an einer Diskussion interessiert, wie Ihr dieses Messer einordnet.

Daten:
Klinge: 440C-OS („Our Specifications“), Wilson Armor Tuff Coated, 10,1mm lang.
Griff: Titan-Framelock, Wilson Armor Tuff Coated (olivgrün), 13,2mm lang, 3mmdick(jeweils).
Preis (bei Bladeart.com und Knifeart.com, plus Versand): US$ 325 incl. Zipper pouch und Lanyard.

Das Messer ist wirklich sehr groß und liegt (mir) perfekt und satt in der Hand. Der Griff ist ergonomisch, gewölbter Rücken und Riffelungen für Daumen und Zeigefinger versprechen ermüdungsfreies Arbeiten. Die Klingenform dürfte wohl allgemein als sehr praxistauglich angesehen werden, spitz zum Stechen und ansonsten droppoint ;) . Das Messer ist sowohl „normal“ als auch reverse sehr gut zu halten, Griffwechsel für mich als KK-Laie sehr gut durchzuführen. Auch umgedreht gehalten (also mit der Schneide nach oben, vielleicht für Jäger interessant) sehr bequem, hier zeigt sich, daß ein Griff auch ohne einzelne Fingerrillen sehr rutschfest gestaltet werden kann und zugleich mehr verschiedene Griffarten zuläßt.

Das Messer wird rasierscharf geliefert und jetzt kommts: Bisher kann ich einfach keine Fertigungsfehler oder Ungenauigkeiten feststellen. Alle Kanten absolut symmetrisch, keine Fehler in der Beschichtung, perfekter Sitz des Liners im ersten Drittel der Rampe, alle Fasen sind eben, die Klinge sitzt offen wie geschlossen mittig und zeigt keinerlei Spiel, trotzdem sehr smooth. Sowas habe ich noch an keinem Framelock gesehen, auch nicht am Jürgen Schanz Framelock. Fazit: perfekte Verarbeitung.

Der Stahl mag ein Kritikpunkt sein, 440C ist eben nicht mehr ganz das Modernste, wobei D. Ralph eben sagt, sie hätten das Härteverfahren soweit optimiert wie möglich und alles aus dem Stahl rausgeholt. Er sei so teuer wie D2, aber wesentlich einfacher zu verarbeiten. Ist eben auch eine Kostenfrage. Ich denke, 440C ist ein sehr guter Stahl der für die meisten Anwendungen perfekt geeignet ist und den man gut nachschärfen kann. Soll ja auch sehr rostbeständig sein. Zudem sind gegen Aufpreis (s. o.) Alternativen wie PM-Stähle möglich.
Zur Kostenfrage: Für den Preis ein Framelock in der Größe mit dem Design in dieser Perfektion ist m. E. der beste Bang für den Buck, ums mal so zu sagen.  Ich denke nicht, daß es Vergleichbares gibt.

Außerdem gefällt mir einfach das Design sehr gut, ich bin von dem Messer schlichtweg begeistert.

Ein Wort zu Knifeart: Sehr schnelle Lieferung ,sehr freundlicher Service, sehr zu empfehlen.

Über Meinungen zu dem Messer (vielleicht auch von anderen Besitzern, Mr. Framelock?) und diesem Review wäre ich sehr erfreut.

Links zum Thema:
www.darrelralph.com
Thread auf Bladeforums.com
Hier direkter Link zu guten Größenvergleichs-Pics
 
Interessanter Test. Ist auch gut zu wissen, dass der Service bei Knifeart stimmt.

- Wie lange dauerte die Lieferung?
- Wie hoch war das Porto?
- Gab´s Probleme mit dem Zoll?

Fragen über Fragen :irre:
 
:super:

Sieht echt toll aus.

Aber wie ist es mit der Klingenstärke? (Wirkt auf den Bildern etwas dünn)

Aber formschön und sieht gut aus.
440 C ist , wie Du schon sagtest, nicht das neuste, aber ich mag 440C.

Gruß Stefan
 
Sind schoene Messer und der Preis passt auch. Wegen der Einordung, ist so ein Zwischending. Fit/Finish per Hand, Teile kommen gelasert/geschnitten.

Darrel Ralph auf http://www.bladeforums.com/forums/showthread.php?s=&threadid=183396

"Ryan and I are fit and finishing every knife made.
How we make them is the best way we can to keep the quality high and the price point low to serve our customers.
We feel this is a mid custom type knife. We will buy some parts and make some. All will be finished by us."

Wobei klar sein duerfte, dass Ralph an dem Teil nicht viel macht. Der ist derweil so teuer und ausgebucht, dass er sicher nicht nen Tag an nem 325USD Folder rumbastelt ;-)

Eine Abgrenzung bleibt schwierig, ich wuerde es nach Serienmesser verschieben, analog zu dem Emerson Handground Teil von vor Kurzem. Was machen wir mit nem Terzuola? Richtig -> einen neuen Thread ueber Handmade/Serienmesser :)


Gruesse
Pitter
 
Gefällt mir gut - klare einfache Linienführung, sieht klasse aus. Was mich ein bisschen stören würde, wäre die Grösse :eek:, aber ich habe ja auch recht kleine Patsche-Händchen.
440C sehe ich absolut nicht als Nachteil an. Ist zwar nicht mehr Hip und State of the Art, aber mit der richtigen Wärmebehandlung ist er ein prima Stahl, der oft vor lauter ultramodernem Pulvermetall schwer unterschätzt wird.
Gratulation zu dem Messerchen.
 
@ filosofem:

Lieferzeit: 1 Woche

Versandkosten: $35 (das ist halt das Problem bei Bestellungen aus USA)

Zoll: Hat das Paket zwar aufgemacht und seine Aufkleber drauf angebracht, aber nachdem keine Rechnung o. Ä. drin war und der Wert des Paketes mit $30 angegeben war, wurde anscheinend keine Verzollung als nötig empfunden. Diese Methode hat natürlich den Nachteil, daß im Falle eines Verlusts des Paketes die Versandversicherung kaum mehr als $30 zahlen würde. Das ist dann allerdings m. E. das Problem von Knifeart. Ich habe nicht um diese Deklaration gebeten.

@ birkensee: Die Klingenstärke ist etwas geringer als ansonsten in dieser Messergröße z. Zt. wohl üblich, liegt bei ca. 3,5mm.
 
Noch eine Frage zum Griff. Ist der irgendwie beschichtet? Wie fühlt sich das an? Änlich einem Sebenza?
 
Ich hab ja den mit grünem Griff, ist mit "armor tuff coating" beschichtet, das Zeug soll relativ wiederstandsfähig sein. Mein Griff hat jedenfalls noch keine Macken, nur eine leicht glattere Stelle am vorderen Ende, da kommt immer die Niete von der Jeans-Münztasche dran. Nachdem ich jetzt allerdings auf tip-up umgeschraubt habe auch nicht mehr. Fühlt sich an wie ein normaler gestrahlter Titangriff wie z. B. beim Gerber Airframe oder Buck XLTi Titan. Sebenza hab ich noch nicht so oft in der Hand gehabt, kann ich gerade keinen Vergleich ziehen.

Ansonsten: Nach einigen Wochen EDC bin ich mit dem Messer umso mehr zufrieden, schön leicht, groß, toller Lockup, sehr praxisgerechte Klingenform. Blöderweise hab ichs auch mal schnell hergeliehen weil sich ein Kumpel Zitronen für den Tequila schneiden wollte (jaja ich weiß, macht man nicht). Er hat auch prompt auf einem Porzellanteller geschnitten, danach war die Schärfe nicht mehr so dolle.
Aber kurz über die feinen Sharpmaker-Stangen und das Messer war wieder rasierscharf. Insofern bin ich von diesem 440 C OS recht angetan.
 
Last edited:
wie bist du denn mit der beschichtung zufrieden?

ich weiß ja , man soll nicht hebeln, aber wie ist in der praxis die stabilität des messers? es ist ja ziemlich groß und nicht allzu dick

ansonsten find ich das ding nicht schlecht.............hhhhmmmmmmmmhhh:glgl:
 
Die Beschichtung ist OK. Nicht mehr, nicht weniger, so wie bei Fällkniven denke ich. An den Stellen, wo man mal was Festeres geschnitten hat, wird die Beschichtung ein bißchen glatter. Nach einer Weile und weiteren Schneidarbeiten verschwindet dieser Effekt wieder ein wenig. Richtige Kratzer oder Abblättern ist nicht festzustellen. Ein Tropfen Ballistol beschleunigt den o. g. Selbstregenerationseffekt erheblich.

Was die Stabilität angeht: Schwer zu sagen, ich hebel damit halt nicht (macht man ja auch nicht mit nem Folder ;) )
Ich glaube aber nicht, daß die geringere Dicke der Platinen und der Klinge als bei vergleichbaren Framelocks hier groß ins Gewicht fallen, der Knackpunkt ist m. E. die Klingenachse und deren Verankerung, und die dürfte genauso stabil sein wie bei der Konkurrenz.
Ich finde das Messer immer noch so toll wie am ersten Tag, übliche Befürchtungen (wie wandert der Liner, hält die Beschichtung usw) haben sich hier nicht materialisiert.

Fazit: Kaufen :D
 
mal wieder hoch damit. wie hat es sich denn nun nach einiger zeit geschlagen ? was macht der stahl ( schärfe ) und die beschichtung ?
 
Habs in letzter zeit nicht mehr so oft dabei (in meinem momentanen Arbeits- usw. Umfeld sind kleinere Messer praktischer), aber zu meinen früher getätigten Aufsführungen stehe ich nach wie vor. Vielleicht kann ja auch noch der Markus (Hersir) als auch-Eigentümer was dazu sagen.
 
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