[Kitayama]
Ja, das ist ein 8k Stein. Und ja, das passt sehr gut nach einem 3k Stein. Ganz besonders deswegen, weil der Kitayama ein recht schneller Stein ist.
Was Dictum angeht: Sprichst du von dem Geschäft in München?
[Mikrofase]
Eine Mikrofase ist einfach eine kleine von der Hauptfase durch eine höhere Steigung abgegrenzte Fase. Wenn ein Messer auf Null geschliffen ist, geht es fast nicht ohne Mikrofase (ausnahme vielleicht bei einem Yanagiba oder Usuba, die nie Brettkontakt haben sollten. Ein anderer Fall sind einige Messer von Takamura, die aus der Packung heraus einen Schneidenwinkel von 18° haben, was bei diesen speziellen Messern (und unserer Art, die Messer zu benutzen) beinahe sicher zu Mikrochips führt. In dem Fall hat es sich herausgestellt, dass ein Schneidenwinkel von 36° .. 38° angezeigt ist. Also der Schleifwinkel liegt dann knapp über 18°.
Diese 18° sind überhaupt ein guter Anfang für eine Mikrofase. Das ganze ist dann ein Prozess, bei dem man sich nach und nach an das Optimum herantastet. Wenn die Schneide Zicken macht (umknickt oder Ausbrüche bekommt), dann muss man es etwas steiler machen. Irgendwann hat man dann seinen Winkel gefunden.
Bei normalen Schneidaufgaben reicht eine Breite der Mikrofase von 1/10mm aus. Man kann die Mikrofase sehr gut anhand ihrer Reflexion gegen eine helle Lichtquelle untersuchen (selbst wenn man nicht mehr so gut sehen kann wie ein Jugendlicher). Man sieht auch jede Beschädigung der Schneide zuallererst als Lichtreflex.
Die wirklichen Kochmesser-Freaks schleifen die Mikrofase mit einem Schleifsystem und teils einem 8k Stein - oder noch feiner. Es geht aber genauso gut von Hand. Aber nicht mit zuviel Druck schleifen. Das Messer hat beim Schleifen der Mikrofase nur eine winzig kleine Auflagefläche - und dort hat man schnell sehr viel mehr Anpressdruck, als man haben will.
Ich würde dem Nakiri ganz sicher eine Mikrofase schleifen, weil man mit dem Nakiri schon mal Choppen will. Und das verträgt eine zu spitze Schneide nicht.
VG
Peter