Oh, aber herzlich gerne doch. Darf ich gleich meine Post von heute zum Beispiel erheben?diesel schrieb:Also nocheinmal: Ich bitte um Beispiele, die mich zum Abschluß einer solchen Versicherung bewegen können.
Ich war drei Jahre lang, ziemlich genau so lange wie die Firma existierte, bei einem kleinen (nur 'ne Handvoll Leute) IT-Unternehmen in Luxemburg angestellt. Wirklich ganz normal angestellt, ohne selbst am Unternehmen beteiligt zu sein, mit festem Arbeitsplatz vor Ort (plus gelegentlich Kundenbesuche beiderseits der Grenze) und Steuern und Sozialbeiträgen in Lux.
Vor etwa anderthalb Jahren, die Firma war schon länger formvollendet abgewickelt, ließ sich mein (deutsches) Finanzamt einfallen, daß diese Firma doch womöglich nur mein eigenes Konstrukt zur Umgehung der deutschen Einkommenssteuer gewesen sei. Das ließ mich noch relativ kalt, denn Arbeitsvertrag und die (im lux. Amtsblatt veröffentlichten) Dokumente zur Firma trugen jede Menge Unterschriften anderer Leute.
Nach der ersten Abfuhr verlegte sich das FA darauf, mir vorzuhalten, daß ich trotzdem jeden in Deutschland verbrachten Arbeitstag anteilig in Deutschland nachzuversteuern hätte und daß ich gefälligst ("Auslandssachverhalt, erhöhte Beweislast nach §90(2) AO") 'mal eben für die noch strittigen zwei Jahre Tag für Tag belegen solle, auf welcher Seite der Grenze ich gearbeitet hatte. (Das ist für jemanden, der kein Tagebuch führt und bei Kunden die laufenden Serviceverträge einer mittlerweile nicht mehr existierenden Firma "auf Zuruf" erfüllt hat, nicht ganz so einfach.)
Mir kribbelte es in den Fäusten, meinem Steuerberater eher - mangels Sachkenntnis - in den Eingeweiden, ich also einen Steueranwalt genommen, der (im Gegensatz zu meinem FA) auch 'was von Lux versteht. Der hat eine Antwort fabriziert (samt Angaben aus meinem Terminkalender, daß ich tatsächlich allenfalls eine Handvoll Tage in D gearbeitet habe) und das FA hat vor etwa einem Dreivierteljahr - mit Hinweis auf eine laufende Anfrage bei den luxemburger Kollegen - erstmal Ruhe gegeben.
Heute krieg' ich ein neues Schreiben. Die luxemburger Steuermenschen haben ihren deutschen Kollegen geantwortet (hätt' ich nicht erwartet) und bestätigt, daß Firma und Angestelltenverhältnis echt waren (na bitte). Allerdings konnten sie keine Auskunft geben, wo ich Anno dunnemals an jedem einzelnen Tag herumgeturnt bin. (Wie auch.) Deswegen will das FA diese Aufstellung wieder von mir, und zwar bitteschön vom Arbeitgeber (der überraschenderweise immer noch nicht mehr existiert) bestätigt, weil der Steuerpflichtige selber könnt' ja lügen, der schlimme Mensch, der. Anderenfalls ist das FA so freundlich, das für mich zu schätzen - was dann wohl hieße, daß ich wider jeden tatsächlichen Sachverhalt deutsche Einkommenssteuer auf etwa anderthalb Jahresgehälter nachentrichten dürfte. Ohne die auf luxemburger Seite entrichtete Steuer zurückzubekommen natürlich. Heißt: netter Streitwert, heißt: Anwalt etc. gibt's nicht so ganz für lau.
Was hilft's, wenn eine der fast nicht existierenden verbeamteten Bananen zufällig genau vor Dir steht?Ich lebe doch schließlich in keiner `Bananenrepublik`oder ?