basti
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Review: Fällkniven Folding Hunter
Eine Neuheit des Jahres 2009 aus dem Hause Fällkniven ist das Folding Hunter 9, kurz FH9. Dabei handelt es sich um das klappbare Pendant zum Hunting Knife 9, HK9.
Technische Daten:
Grifflänge: 9,2 cm
Klingenlänge: 6,7 cm
Klingenstärke: 3 mm
Stahl: 3G (62 HRC)
Griffmaterial: Maroon Micarta
Gewicht: 91g
Das FH9 vereint einige Aspekte, welche das Messer für mich interessant machten und ich so auf das Modell aufmerksam wurde. Es handelt sich um ein zweihändig zu öffnendes Messer mit einer modernen Materialkombination und Clip.
Bei Fällkniven handelt es sich um ein familiengeführtes Unternehmen in Boden, Schweden. Das Unternehmen wurde 1984 gegründet und feiert 2009 sein 25 jähriges Firmenjubiläum.
Bisher besaß ich von Fällkniven einen Tre Kronor Folder. Dieser ist ausgezeichnet verarbeitet und gefiel mir aufgrund zeitloser Linienführung sehr gut. Ähnlich auch bei dem FH9. Die Form ist zeitlos, klar und funktional. Die Rückenlinie steigt zur Klinge leicht an und zeigt in Verbindung mit der Klingenform, dass ein kleiner Jäger in ihm steckt.
Leider sind die Preise für Fällknivenmesser sehr angestiegen. Man fragt sich schon, ob es dann noch ein Fällkniven sein muss, bei Preissteigerungen von teilweise über 20%.
Auf der Suche nach einem funktionellen und eleganten EDC-Messer bin ich beim FH9 hängengeblieben und habe nicht viele Alternativen in diesem Bereich gefunden.
Wartete das Tre Kronor mit einer luxiorösen schwarz lackierten Holzschatulle auf, wird das FH9 in einem einfachen Karton ausgeliefert. Letzlich landet die Verpackung im Schrank und das Messer in der Hosentasche, so dass ich dies noch verkraften kann, zumal Strider, Hinderer und Co auch nur in Plastikbeutelchen ausliefern.
Als kleine Zugabe gab es einen Aufkleber und gleich passend ein Heftpflaster mit Firmenaufdruck. Witzige Idee, wobei dies jedoch durchaus angebracht sein kann, denn das Messer ist, out of the box, sehr scharf, so dass die Haare nur so vom Arm fliegen.
Geöffnet ist das Messer 15,9 cm lang und besitzt eine 6,7cm lange Klinge. Für ein kompaktes EDC eine gute Größe.
Der Griff liegt gut in der Hand. Der Zeigefinger findet in der leicht angedeuteten vorderen Fingermulde halt, der kleine Finger leicht im geraden Bereich unterhalb des Fangriemenlochs. Die Griffschalen bestehen aus polierten dunkelbraunen/ rotbraunen Maroon-Micarta mit einer sehr feinen Zeichnung ähnlich wie bei einigen Bark River Modellen oder dem Spyderco Streetbeat - dies schaut edel aus.
Die Kanten sind schön gerundet und angepasst, wobei man jedoch kleinere Unterschiede sieht, welche aus der Handarbeit resultieren. Kein Mangel eher der Charm von etwas Handgemachten.
Die vorderen Backen, Liner und Griffschalen sind, wie auch beim Tre Kronor, ausgezeichnet angepasst. Man spürt keinerlei Übergänge. Selbst der Fingernagel gleitet einfach über die fünf "Schichten". Beim festen Zugreifen spürt man jedoch, das die unteren Innenseiten der Platinen etwas kantiger sind. Auf der linken Griffseite ist das Fällkniven Logo mit drei Kronen sehr sauber eingepasst. Die Fangriemenöse ist ebenso sauber eingepasst und sehr schön entgratet. Das Micarta ist sehr robust und bietet für ein EDC gute Eigenschaften.
Die Klinge sitzt, durch den mittigen Backlock, mit genügend Spannung sicher im geschlossenen Zustand. Die obere Kante der Klingenwurzel steht, wie auch beim Tre Kronor, etwas abgehakt aus dem Heft. Sicher nicht ganz so Hosentaschenfreundlich oder harmonisch, sorgt im geöffnenten Zustand aber für einen absolut sauberen Übergang.
Die Klinge rastet mit einem sauberen klack ein. Der Backlock lässt sich sehr schön bedienen. Die Klinge steht, sowohl horizontal als auch vertikal, ohne jegliches Spiel. Auch im geschlossenen Zustand steht die Klingenspitze mittig.
Die Klingenform ist sehr alltagstauglich und wird viele Einsatzspektren gut meistern. Eine Klingestärke von 3mm ist ausreichend dimensioniert und bietet gute Schnitteigenschaften. Es stecken ein paar Skinner Gene im FH9, welche in Klingenform und leicht ansteigender Rückenlinie dezent erkennbar sind. Mir gefällt dies sehr gut. Der Klingenrücken läuft von eckig in eine leicht gerundete Form zur Spitze hin zu - sehr schönes Detail.
Der Fällkniventypische 3-Lagen Stahl ist auf 62 HRC gehärtet. Die äußeren Lagen sind leicht unsymetrisch, welches aber keine Auswirkungen auf die Funktion hat. Die Schneide ist symetrisch, sauber geschliffen und höllisch scharf. Der Nagelhau befindet sich auf beiden Seiten.
Das Tre Kronor wird mit einer kleinen Cordura Gürteltasche ausgeliefert. Das Folding Hunter kommt ohne, jedoch mit einem Clip. Dieser ist sehr kurz geraten und sitzt sehr hoch. Dadurch verschwindet das Messer sehr schön komplett in der Tasche. Versetzbar ist dieser nicht. Bei einem klassichen Zweihänder auch kein Nachteil.
Der Clip ist mit drei Kreuzschlitzschrauben an der vorderen Backe angebracht. Bisher gefielen mir Kreuzschlitzschrauben überhaupt nicht an einem Messer. Aufgrund der Fotos hatte ich auch noch meine Zweifel. Jedoch stören die gerundeten Schraubenköpfe tatsächlich nicht so sehr wie angenommen und passen sich gut ins Bild ein. Diese sind auch recht massiv (und hart) und ausreichend lang ausgefallen.
Gebürstete Backen und polierte Micartaschalen ergeben ein feines Finish.
Die Funktionalität ist gut. Das Messer schwimmt nicht tief in der Hosentasche und ist gut entnehmbar. Die Mulde sorgt dafür, dass auch der Zeigefinger platz findet. Wer das Messer trotzdem lieber mal am Gürtel trägt kann das Cordura-Holster des Tre Kronor nutzen, welches als Zubehör für um die 12 Euro angeboten wird und sehr ordentlich verarbeitet ist.
Das Folding Hunter 9 ist ein sehr schönes EDC-Messer mit leichten Designanleihen eines Jagdmessers/ Skinners. Die Formensprache ist mal wieder gradlinieg und klar ohne jedoch an Reiz oder Funktionalität zu verliehren. Dies mag ich sehr gerne und gefiel mir bereits an dem Tre Kronor sehr gut - einfach zeitlos.
Das FH9 bekommt man ab 229 Euro. Neben der Micarta Version ist auch eine Perlmuttvariante für 349 Euro erhältlich.
230 Euro sind sicher keine Kleinigkeit für ein Taschenmesser. Jedoch ist das Folding Hunter mal wieder sehr gut verarbeitet und sehr solide. Alle Teile sind sehr sehr sauber angepasst. Kleine Unregelmäßigkeiten in den Rundungen der Griffschalen sorgen für Charme bei einem Serienmesser.
Bei mir stellte sich schnell das Gefühl "einstecken und dabei haben wollen" ein.
Zudem ist der Kontakt zu Fällkniven ebenfalls sehr gut. Auf Emails erhiet ich prompt Antwort. Teilweise habe ich keine 10 min. auf eine Antwort gewartet. Geschäftführer Peter Hjortberger persönlich half mir unkompliziert und sehr freundlich weiter.
Auch ein guter Customer Support empfinde ich als sehr wichtig. Man war an meinen Schilderungen sehr interessiert und gab mir ausführlich Auskunft. Fällkniven scheut also auch nach dem Verkauf den Kundenkontakt nicht. Sehr vorbildlich!
Wer auf der Suche nach einem kleineren Klapper mit Clip für den täglichen Einsatz ist, könnte im FH9 den passenden Begleiter finden. Passt auch zur eleganten Garderobe hervorragend.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

Eine Neuheit des Jahres 2009 aus dem Hause Fällkniven ist das Folding Hunter 9, kurz FH9. Dabei handelt es sich um das klappbare Pendant zum Hunting Knife 9, HK9.
Technische Daten:
Grifflänge: 9,2 cm
Klingenlänge: 6,7 cm
Klingenstärke: 3 mm
Stahl: 3G (62 HRC)
Griffmaterial: Maroon Micarta
Gewicht: 91g
Das FH9 vereint einige Aspekte, welche das Messer für mich interessant machten und ich so auf das Modell aufmerksam wurde. Es handelt sich um ein zweihändig zu öffnendes Messer mit einer modernen Materialkombination und Clip.
Bei Fällkniven handelt es sich um ein familiengeführtes Unternehmen in Boden, Schweden. Das Unternehmen wurde 1984 gegründet und feiert 2009 sein 25 jähriges Firmenjubiläum.
Bisher besaß ich von Fällkniven einen Tre Kronor Folder. Dieser ist ausgezeichnet verarbeitet und gefiel mir aufgrund zeitloser Linienführung sehr gut. Ähnlich auch bei dem FH9. Die Form ist zeitlos, klar und funktional. Die Rückenlinie steigt zur Klinge leicht an und zeigt in Verbindung mit der Klingenform, dass ein kleiner Jäger in ihm steckt.
Leider sind die Preise für Fällknivenmesser sehr angestiegen. Man fragt sich schon, ob es dann noch ein Fällkniven sein muss, bei Preissteigerungen von teilweise über 20%.
Auf der Suche nach einem funktionellen und eleganten EDC-Messer bin ich beim FH9 hängengeblieben und habe nicht viele Alternativen in diesem Bereich gefunden.

Wartete das Tre Kronor mit einer luxiorösen schwarz lackierten Holzschatulle auf, wird das FH9 in einem einfachen Karton ausgeliefert. Letzlich landet die Verpackung im Schrank und das Messer in der Hosentasche, so dass ich dies noch verkraften kann, zumal Strider, Hinderer und Co auch nur in Plastikbeutelchen ausliefern.
Als kleine Zugabe gab es einen Aufkleber und gleich passend ein Heftpflaster mit Firmenaufdruck. Witzige Idee, wobei dies jedoch durchaus angebracht sein kann, denn das Messer ist, out of the box, sehr scharf, so dass die Haare nur so vom Arm fliegen.

Geöffnet ist das Messer 15,9 cm lang und besitzt eine 6,7cm lange Klinge. Für ein kompaktes EDC eine gute Größe.
Der Griff liegt gut in der Hand. Der Zeigefinger findet in der leicht angedeuteten vorderen Fingermulde halt, der kleine Finger leicht im geraden Bereich unterhalb des Fangriemenlochs. Die Griffschalen bestehen aus polierten dunkelbraunen/ rotbraunen Maroon-Micarta mit einer sehr feinen Zeichnung ähnlich wie bei einigen Bark River Modellen oder dem Spyderco Streetbeat - dies schaut edel aus.
Die Kanten sind schön gerundet und angepasst, wobei man jedoch kleinere Unterschiede sieht, welche aus der Handarbeit resultieren. Kein Mangel eher der Charm von etwas Handgemachten.

Die vorderen Backen, Liner und Griffschalen sind, wie auch beim Tre Kronor, ausgezeichnet angepasst. Man spürt keinerlei Übergänge. Selbst der Fingernagel gleitet einfach über die fünf "Schichten". Beim festen Zugreifen spürt man jedoch, das die unteren Innenseiten der Platinen etwas kantiger sind. Auf der linken Griffseite ist das Fällkniven Logo mit drei Kronen sehr sauber eingepasst. Die Fangriemenöse ist ebenso sauber eingepasst und sehr schön entgratet. Das Micarta ist sehr robust und bietet für ein EDC gute Eigenschaften.


Die Klinge sitzt, durch den mittigen Backlock, mit genügend Spannung sicher im geschlossenen Zustand. Die obere Kante der Klingenwurzel steht, wie auch beim Tre Kronor, etwas abgehakt aus dem Heft. Sicher nicht ganz so Hosentaschenfreundlich oder harmonisch, sorgt im geöffnenten Zustand aber für einen absolut sauberen Übergang.
Die Klinge rastet mit einem sauberen klack ein. Der Backlock lässt sich sehr schön bedienen. Die Klinge steht, sowohl horizontal als auch vertikal, ohne jegliches Spiel. Auch im geschlossenen Zustand steht die Klingenspitze mittig.

Die Klingenform ist sehr alltagstauglich und wird viele Einsatzspektren gut meistern. Eine Klingestärke von 3mm ist ausreichend dimensioniert und bietet gute Schnitteigenschaften. Es stecken ein paar Skinner Gene im FH9, welche in Klingenform und leicht ansteigender Rückenlinie dezent erkennbar sind. Mir gefällt dies sehr gut. Der Klingenrücken läuft von eckig in eine leicht gerundete Form zur Spitze hin zu - sehr schönes Detail.

Der Fällkniventypische 3-Lagen Stahl ist auf 62 HRC gehärtet. Die äußeren Lagen sind leicht unsymetrisch, welches aber keine Auswirkungen auf die Funktion hat. Die Schneide ist symetrisch, sauber geschliffen und höllisch scharf. Der Nagelhau befindet sich auf beiden Seiten.
Das Tre Kronor wird mit einer kleinen Cordura Gürteltasche ausgeliefert. Das Folding Hunter kommt ohne, jedoch mit einem Clip. Dieser ist sehr kurz geraten und sitzt sehr hoch. Dadurch verschwindet das Messer sehr schön komplett in der Tasche. Versetzbar ist dieser nicht. Bei einem klassichen Zweihänder auch kein Nachteil.

Der Clip ist mit drei Kreuzschlitzschrauben an der vorderen Backe angebracht. Bisher gefielen mir Kreuzschlitzschrauben überhaupt nicht an einem Messer. Aufgrund der Fotos hatte ich auch noch meine Zweifel. Jedoch stören die gerundeten Schraubenköpfe tatsächlich nicht so sehr wie angenommen und passen sich gut ins Bild ein. Diese sind auch recht massiv (und hart) und ausreichend lang ausgefallen.

Gebürstete Backen und polierte Micartaschalen ergeben ein feines Finish.

Die Funktionalität ist gut. Das Messer schwimmt nicht tief in der Hosentasche und ist gut entnehmbar. Die Mulde sorgt dafür, dass auch der Zeigefinger platz findet. Wer das Messer trotzdem lieber mal am Gürtel trägt kann das Cordura-Holster des Tre Kronor nutzen, welches als Zubehör für um die 12 Euro angeboten wird und sehr ordentlich verarbeitet ist.
Das Folding Hunter 9 ist ein sehr schönes EDC-Messer mit leichten Designanleihen eines Jagdmessers/ Skinners. Die Formensprache ist mal wieder gradlinieg und klar ohne jedoch an Reiz oder Funktionalität zu verliehren. Dies mag ich sehr gerne und gefiel mir bereits an dem Tre Kronor sehr gut - einfach zeitlos.
Das FH9 bekommt man ab 229 Euro. Neben der Micarta Version ist auch eine Perlmuttvariante für 349 Euro erhältlich.
230 Euro sind sicher keine Kleinigkeit für ein Taschenmesser. Jedoch ist das Folding Hunter mal wieder sehr gut verarbeitet und sehr solide. Alle Teile sind sehr sehr sauber angepasst. Kleine Unregelmäßigkeiten in den Rundungen der Griffschalen sorgen für Charme bei einem Serienmesser.

Bei mir stellte sich schnell das Gefühl "einstecken und dabei haben wollen" ein.
Zudem ist der Kontakt zu Fällkniven ebenfalls sehr gut. Auf Emails erhiet ich prompt Antwort. Teilweise habe ich keine 10 min. auf eine Antwort gewartet. Geschäftführer Peter Hjortberger persönlich half mir unkompliziert und sehr freundlich weiter.
Auch ein guter Customer Support empfinde ich als sehr wichtig. Man war an meinen Schilderungen sehr interessiert und gab mir ausführlich Auskunft. Fällkniven scheut also auch nach dem Verkauf den Kundenkontakt nicht. Sehr vorbildlich!
Wer auf der Suche nach einem kleineren Klapper mit Clip für den täglichen Einsatz ist, könnte im FH9 den passenden Begleiter finden. Passt auch zur eleganten Garderobe hervorragend.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
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