Servus,
Wie angekündigt folgen jetzt ein paar Info’s zum Griffschalentausch und ein paar Detailbilder.
Der Grund für den Umbau ist weiter oben in diesem in der zwischenzeit ordentlich angewachsenen Faden zu finden, kurz auf den Punkt gebracht, die Ebenholzschalen sind stark geschrumpft und haben sich abzulösen begonnen.
Das es dem Griff etwas an „Fülle“ mangelte habe ich schon in meinem Bericht kritisiert, wären die Schalen aber sauber und haltbar montiert gewesen, hätte ich sie belassen. Ebenholz finde ich ja sehr schön.
Nach dem ausbohren der Alu-Nieten zeigte sich eine mangehafte Verklebung der Schalen, die Ursache für das Ablösen! Dreck und Schmodder sind schon durch die Spalten und Fugen unter die Griffschalen gekommen, sehr grauslich!
Noch dazu waren die beiden Schalen unsymmetrisch verschliffen, alles in allem eine schluddrige und mangelhafte Verarbeitung, die sich erst nach längerem Gebrauch zeigte.
Um gleich Nägel mit Köpfen zu machen, hat der neue Griff hintenrum mehr Fülle und Volumen erhalten, in Richtung Klinge läuft er schmaler werdend aus und hat eine Vertiefung für den Daumen spendiert bekommen, der bei feineren Arbeiten, wie z.B. dem filitieren von Orangen wirklich gut in der Hand liegt.
Der Griff gewinnt dadurch auch optisch.
Hier ein paar Impressionen:
Fazit:
Das Messer gefällt mir jetzt noch besser als im Serienzustand und ist jetzt endlich ohne Fehl und Tadel.
Das der Käufer aber selber für so ein Finish sorgen muss stößt mir sauer auf und geht mir mittlerweile echt auf den Senkel!
Das man Zwei Holzplättchen nicht vollflächig verkleben und ordentlich anpassen kann ist schon ein schlechter Witz!
Micarta ist wesentlich griffiger als Ebenholz, als Material tot, und lässt sich völlig sorglos tauchen oder überspülen. Der neu konturierte Griff ist praktisch an meine Hand angepasst und dementsprechend bequem. Alle störenden Kanten sind geglättet und gerundet, hier kann man von einem perfekt versäuberten Griff sprechen.
Klingenrücken und Kehl sind verrundet und überpoliert, das Messer ist nur mehr an der Schneide und Spitze unangenehm, ansonsten glatt wie ein Bachkiesel.
Die leicht angelaufenen Schlieren und Bearbeitungsspuren am Klingenspiegel habe ich bis Micro-Mesh 6000 abgeschliffen, da sowieso wieder Kratzer nachkommen, lass ich das so gut sein.
Nach dem abschleifen, ist anscheinend wieder die Schneide verundet, das Messer war auf jeden Fall nicht mehr scharf.
Ich habe dann mit 1000/3000 Cerax einen neuen Grundschliff angesetzt und mit einem Honyama Naturstein abgeschlossen.
Der Stahl lässt sich einfach und gut schärfen. Die erreichbare Schärfe ist allemal genug für meine Ansprüche. Die Standzeit testet ja Kiam auf Herz und Nieren unter härtesten Bedingungen und ist nicht unzufrieden, da sollte es mir wohl genügen.
Jetzt das wichtigste für all jene die dran geblieben sind und immer noch an diesem Messer Interesse haben:
Eine vorbehaltlose Empfehlung kann hier nicht ausgesprochen werden. Dieses Messer ist nur etwas für Leute, die sich zu helfen wissen, falls Mängel wie bei mir auftreten und bereit sind wieder Geld in die Hand zu nehmen!
Das beginnt mit einer stumpfen Auslieferung und geht bis zu einem sich ablösenden Griff.
Ich persönlich mag dieses Messer sehr, jetzt überhaupt, wo es wirklich „meines“ geworden ist. Die feine Spitze, wie das ganze Profil liegt mir einfach, das Design sticht aus der Masse, der Stahl ist gut und die Geometrie befriedigt auch einen Dünnschlifffanatiker wie mich, so das ich keine Veränderung vornehmen werde.
Gruß, güNef