Review: K-Sabatier-200 Jahre, 8 Generationen, 7 inch

Servus,

danke für die aktuelle Statusmeldung! :super:

Der Griff hält und Patina gibt es auch immer noch nicht. Grade letzteres lässt mich manchmal daran zweifeln, wie identisch denn der Stahl unserer Messer wirklich ist.

Diese "Schlieren" am Klingenspiegel die zu Beginn zu sehen waren, sind nach dem polieren mit Mikro-Mesh weg und haben sich auch nicht mehr neu gebildet?! Keine Ahnung was hier der Auslöser oder die Ursache war.

Das dein Griff hält finde ich schon mal ausgezeichnet, dann ist das wenigsten keine "Serienschlamperei" :hmpf:

Jetzt sehe ich mich aber derart unter Druck gesetzt, das ich das Messer heute Abend mal neu schleifen werde. Muss ja mal was passieren, verstehe ich.

Alles ganz relaxed, soll ja nicht in Arbeit ausarten! ;)

Gruß, güNef
 
36° und es hält nicht. Keine Verbesserung diesbezüglich.
Rasierschärfe geht nach ein paar Schnitten flöten.
Und es schneidet jetzt auch tatsächlich etwas schlechter als wie nach dem Schanz-Schliff.
Auch ganz interessant: Selbst wenn es mal schärfer ist wie das Schanz-Gyuto, (müsste jetzt auch mal wieder auf den Stein) schneidet es doch in den meisten Fällen nicht so gut, lediglich Tomate und Paprika,sowie Telefonbuchpapier und Armhaare profitieren hier von mehr Schärfe. Das Schanz ist aber auch nach dem Ausdünnen mein Top-Performer.
Kann allerdings auch sein, das ich mal wieder einen Schliff versaut habe. Ich arbeite speziell beim Grundschliff, in diesem Fall 500, 2k, BBB und abziehen auf 8k, ganz extremst gründlich, aber irgendwie hängt es jetzt mehr im Gemüse fest wie vorher...:confused:
Morgen mal gegen das Kohetsu testen, die beiden waren nach dem Ausdünnen immer auf Augenhöhe in Punkto Performance, das ist dann ein klärenderer Vergleich.
Ausbrüche gibt es zumindest keine, auch nicht wenn ich choppe oder mal Kohl "zusammenkloppe" a'la Machetenstyle-no Problem!
Ich denke, ich muss es schon so oft oder öfter über den Wetzstab ziehen, wie ein Wüsthoff & co, um zumindest eine Armhaarabschabschärfe zu halten, dafür bietet die Geometrie aber dann natürlich auch eine ganz andere Performance.
Reicht das für die Profiküche?
Wenn ich mit der Standzeit eines 08/15 Solingers zufrieden bin, dann ja. Ansonsten-auf keinen Fall!
Hier also mal ein Beispiel dafür, das nicht jedes Messer bedenkenlos entmaterialisiert werden kann.
Für zuhause aber ein nettes Messer. Ein "cooles" hast du es mal genannt, das unterschreibe ich mit Ausrufezeichen!
Ein enorm vielseitiges Profil mit hohem Spassfaktor. Für grössere Mengen, also so ab 20 Portionen würde ich mir dann schon was mit mehr Substanz nehmen, aber ansonsten:love_heart: ....
Unsere Wege werden sich also wieder trennen, so ist das manchmal im Leben.
Das Yuki ist bereits in Köln angekommen, wird also ganz bald bei mir eintreffen und mich etwas ablenken. Ist natürlich mit Shirogami wohl auch kaum die Standzeitreferenz (allerdings auch für ein anderes Setting gedacht, im Prinzip).
Aber mein Hauptmesser...:rolleyes:
 
Servus,

Für zuhause aber ein nettes Messer. Ein "cooles" hast du es mal genannt, das unterschreibe ich mit Ausrufezeichen!
Ein enorm vielseitiges Profil mit hohem Spassfaktor. Für grössere Mengen, also so ab 20 Portionen würde ich mir dann schon was mit mehr Substanz nehmen, aber ansonsten:love_heart: ....

die Standzeit eines Stahl's unter der Dauerlast von hunderten Portionen täglich/wöchentlich kann ein Privatier nicht im Ansatz austesten oder auch nur simulieren, von daher komplettiert deine Erfahrung meinen Ausgangsbericht um eine ungemein wichtige Komponente.

Die Qualität deines Schliffes lässt sich schwierig beurteilen und so kann natürlich die Haltbarkeit der max. Schärfe noch +/- um ein paar Portionen schwanken, aber in welche Richtung das geht scheint klar.

Ich denke man kann sich jetzt ein gutes Bild von diesem Messer machen, Stärken und Schwächen sind genannt.

Danke für deine ergänzenden Beiträge!:super:

Gruß, güNef
 
Servus,

kurzes Update:

Ein frankophiler Forumit hat mir die Info zukommen lassen, das jetzt die K-Sabatier 200/8-Serie auch mit G10 Griffschalen ausgeliefert wird.
:super:

Schau, Schau! :D

Die Probleme mit einem schrumpfenden und feuchtigkeitsempfindlichen Griff scheinen dann der Vergangenheit anzugehören!

Die Serie ist bereits erhältlich!

Gruß, güNef
 
Moin,

also das K-Sabatier 200/8 war so ziemlich die größte Überraschung der letzten Monate für mich. Meine Erwartungen gingen gegen Null "Naja, eben ein anderes europäisches Messer mit viel zu bauchiger kleiner Klinge aus einem Stahl, der nicht scharf und dafür umso schneller stumpf wird...."
So ungefähr dachte ich... :rolleyes:

Der anfängliche Eindruck entsprach auch diesem. güNefs Customgriff ist wirklich schön gemacht, mir aber zu dünn. Er berichtete, dass der Originalgriff sogar noch dünner war... die Spitze war relativ dick und entsprechend ging es auch nur mit etwas Widerstand durch die Zwiebel... zu kurz war mir die Klinge sowieso... naja... Erwartungen s.o. :eek:

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Nach ein paar Tagen Rumliegen und Ignorieren habe ich es erstmal in die Hand genommen und die Tage drauf habe ich es zu schätzen gelernt. Ok, food release ist nicht des Sabatiers Stärke. Aber ansonsten muss die Geometrie den Vergleich mit einem Schanz Lucidus meiner Meinung nach nicht scheuen. Das Profil ist IMHO klar auf europäische Schneidtechnik ausgelegt, ähnlich wie z.B. das Hohenmoorer. Choppen geht nicht wirklich... dafür wiegt sich das Kleine fleißíg durch Kräuter etc. und auch für härteres Gemüse muss man jetzt nicht unbedingt ein anderes Messer zur Hand nehmen. Der Anschliff ist dabei so robust, dass trotz etwas unvorsichtiger Behandlung (hartes krustiges Brot, Obst mit Kernen, Nüsse, harter Käse...) keinerlei sicht- oder spürbare Ausbrüche gezeigt hat.

Im direkten Vergleich mit dem Hohenmoorer Yvo, gefällt mir das K-Sabatier deutlich besser. Die große Variante (25cm) könnte ich mir durchaus als unkompliziertes "kann alles ab"-Messer vorstellen.

Dass es von der reinen Schneidperformance nicht mit den meisten von mir bevorzugten Gyutos mithalten kann sollte dennoch klar sein. Aber es ist schlicht ein einfaches unkompliziertes und pflegeleichtes Messer was genau deshalb auch Spaß macht. Wenn es nur mit einem anständigen Griff geliefert werden würde...

Aber falls jemand ein robustes und preislich angemessenes Allround-Projektmesser sucht und gewillt ist, etwas Arbeit zu investieren... dem kann ich das 200/8 durchaus empfehlen.

Wie es sich mit der Serienstreuung etc. verhält kann ich natürlich leider nicht beurteilen... :hmpf:

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Gruß, Gabriel
 
Servus,

erstmal vielen Dank, das du dein Fazit zu diesem Messer hier einfliessen hast lassen, das Wertet diesen Bericht ein ganzes Stück auf. Vor allem wenn man weiß welche Kaliber an Messern du kennst, besitzt und zum Vergleich heranziehen konntest, auch welche aus Preisbereichen jenseits von gut und böse!

also das K-Sabatier 200/8 war so ziemlich die größte Überraschung der letzten Monate für mich. Meine Erwartungen gingen gegen Null

Nun, dieses Statement wie deine gesamte Einschätzung ist auch für mich eine Überraschung, wenn man weiß, welches Profil, welche Klingenlänge, welche Stähle und nicht zuletzt welche (voluminösen 3D-Griffformen mit Pinch-Grip-Optimierung bei Yo-Griffen) du bevorzugst.

So gesehen kann ich dein Fazit als ungemein positiv lesen, ohne jetzt die angesprochenen Schwächen unbeachtet zu lassen.

Zusammengefasst ist das 200/8 ein günstiges europäisches (@kup ;)) universell gut brauchbares und einsetzbares Messer, mit einem exzellent ausgewogenen Verhältnis zwischen Schneidkantenstabilität und Schneidfähigkeit.

Die berechtigte und zum Teil massive Kritik an der Griffverarbeitung gilt nur für das Messer mit Ebenholzbeschalung, aktuell gibt es diese Messerreihe jetzt auch alternativ mit G10 Griffen, dazu gibt es bis jetzt noch keine Erfahrung.

Der nicht nachvollziehbare Größensprung von 180mm Klingenlänge auf 250mm und die stumpf ausgelieferte Schneide lösen immer noch Kopfschütteln aus, aber wer bereit ist selber zu schärfen, wem die angebotenen Klingenlängen passen und noch dazu bereit ist das Risiko einer Griffnacharbeitung zu tragen, bekommt um rund 150,- Euro ein auf jeden Fall nicht alltägliches Messer. Sowohl von den Stärken als auch von den Schwächen und natürlich vom Design.

Gruß, güNef
 
So, dann will ich mal hier anschließen, anstelle für quasi "dasselbe" Messer noch mal ein eigenes Thema aufzumachen...

Wie man hier ja nachlesen kann, war ich auf der Suche nach einem kompakten und pflegeleichten Messer für den Gastro-Einsatz als Barkeeper. Da der Platz hinter einer Bar in der Regel meistens eher beschränkt ist, sollte die Klinge des Messers nicht länger als 18cm sein und trotzdem genug Höhe bieten, so das man mit der vollen Klinge im Pinch-Grip über dem Brett arbeiten kann und dieses nicht -wie es bei der Nutzung eines Kneipchen der Fall wäre- bis zur Kante der Arbeitsfläche vorziehen muß, was ja die Gefahr erhöht das Teile des Schnittgutes einen schnellen Abflug nach unten machen und es den Kollegen erschwert, an einem vorbeizukommen...

Die Wahl viel dann letztendlich aufs Sabatier, da rein auf dem Papier eine ganze Menge an Argumenten für das Messer sprachen...

  • der im Vergleich zu den anderen Kandidaten geringe Preis
  • die mitgelieferte Ledersaya, womit das Messer leichter sicher zu verstauen ist
  • das pflegeleichte Paket aus rostträgem Schwedenstahl und G10 Griffmaterial
  • die laut günef von Werk schon gute Geometrie

Soviel zur Theorie, kommen wir zum spannenden Teil...nämlich der Realität... Produkdaten spare ich mir bis auf das Gewicht, da günef die im Eingangsbeitrag ja schon so wunderbar aufgelistet hat... Auch werde ich mich von der ansonsten genutzten Review-Struktur lösen, da vieles im Bezug auf das Messer ja schon in den Berichten von günef und Gabriel erwähnt wurde und es wenig Sinn macht, daß quasi einfach nur noch mal anders formuliert zu wiederholen. :D


Versand&Verpackung:

Bestellt wurde das Messer Ende letzter Woche, für einen mit Versand finalen Preis von 144€. Bezahlt habe ich mit Paypal, wofür ich den Jungs von K-Sabatier eine kurze englische Mail geschickt habe, die in kürzester Zeit beantwortet wurde. Eingetroffen ist das Messer dann gestern Mittag, die Zustellung passierte mit DHL Express...

Die Verpackung war minimalistisch, aber ausreichend. Das Messer selber steckte in einem Plastikschlauch, das Paket großzügig mit Schaum-Flakes gefüllt..aber seht selbst:

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Laut Küchenwaage kommt das Messer ohne Saya auf 150gr, mit Saya sind es 179...

Verarbeitung:

Würde ich als gut, aber unauffällig beschreiben. Das G10 Material in seiner ich nenne es mal "schwarzbraun-nussigen" Farbgebung, hat so bisserl den Flair von Omas Möbeln, ist aber sauber verarbeitet. Keine Spalten, wie man sie beispielsweise von Herder kennt, und ich kann haptisch jetzt keine Unebenheiten beim Übergang von Griffschalen zum Erl oder bei den Nieten ertasten. Da G10 kein "arbeitendes" Material wie Holz ist, muß man sich wohl auch keine Sorgen machen, daß diese sich noch einstellen. Ein Drama wie bei der Ebenholz-Version von günef steht mir also nicht bevor...

Die Klinge ist frei von Kratzern, der Rücken ist zwar nicht gerundet, aber wirkt nicht scharfkantig. Ich werde ihn im Gegensatz zu meinen Japanern auch so belassen, da man so mit ihm beispielsweise super Ingwer schälen kann. Das mache ich normalerweise ansonsten mit einem Löffel (man verschwendet einfach weniger im Ingwer, als wenn man einen Sparschäler oder Kneipchen nutzt), aber wieso nicht eben einfach das Messer nutzen, wenn man den geschälten Ingwer danach eh für nen Drink kleinschneidet? Wer jetzt eher ein Freund von bewegten Bildern ist, sieht dann in der Praxis so aus: *KLICK*

An der Verarbeitung der Ledersaya gibt es auch nicht zu bemängeln, nur ist sie ähnlich wie der Griff farblich eher unauffällig. Die Klinge sitzt bombenfest in der Saya. Solange die nicht mit der Zeit übermäßig ausleiert, muß man sich also keine Sorgen um ein ungewollt herausgleitendes Messer machen. Ich hab eben mal versucht die oben an der Spitze festzuhalten und zu schütteln...Resultat: das Messer rutscht nur sehr langsam und widerwillig raus. Das verdient eigentlich fast schon ein Fleißsternchen, die Holz-Saya an meinem JCK Suji zum Vergleich ist z.B. eine generische und deutlich sichtbar nicht für eine dünne Klinge konzipiert...

Wer also auf der Suche nach einem Messer ist, daß einem förmlich ins Auge springt, ist beim Sabatier-K 200 wahrscheinlich nicht an der richtigen Adresse. Da für mich dieses Messer aber ein reines Arbeitswerkzeug ist, stört mich die biedere Farbwahl von Griff und Saya aber gar nicht. Sie ist fast sogar schon eher willkommen: Im Falle eines Einbruchs kann ich mir nur schwer vorstellen, daß das Messer Beine bekommt...

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Geometrie, Schliff und Performance

Da Serienstreuung ja immer so ein Thema ist, habe ich mich mal bemüht einen halbwegs aussagekräftigen Schnappschuß des Kehls mit einem Smartphone zu machen. Rein subjektiv würde ich sagen, mein Messer weicht nicht nennenswert von günefs Exemplar ab.

Ein Klingenschliff war vorhanden, sauber entgraten können die Jungs aus Frankreich aber wohl nicht. Es war ein spürbarer Grat an der Schneide, den ich dann gestern erst einmal mit dem Filzwürfel von CKTG und einem Chromoxid-Leder entfernt habe. Die Schärfe der Schneide ist gefühlt nicht auf dem Niveau, was ich z.B. von Ashi Hamono kenne, aber für den normalen Hausgebrauch oder auch meinen Bareinsatz völlig ausreichend. Ich vermute aber mal ganz stark, daß mit einem sauberen Anschliff mehr drin ist... Das dünne Papier eines der heutigen Tageszeitung beiliegenden Supermarkt-Werbeprospekts schneidet es aber, für die üblichen Härtetests wie z.B. Tomaten, fehlen mir aktuell eben jene...

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Über die Schneidperformance kann ich noch nicht soviel sagen, da daß Messer ja erst seit gestern hier ist. Hinter einem Herder muß es sich aber nicht verstecken, bei der eben zu Testzwecken geschnittenen halben Limette und das Stück Ingwer, hat sich das Sabatier nicht merklich besser oder schlechter geschlagen, als die von mir auf der Arbeit bisher ansonsten dafür genutzten Ashi Petty-Messer oder mein 21er Kohetsu. Die obligatorische Testmöhre ging auch ohne Knacken, wobei es wie bei der Geometrie nicht anders zu erwarten nicht gerade in der Kategorie Schnittgutfreisetzung/Schnittguthaftung brilliert. Das Messer meiner Wahl zum (feinen) stiften eines Sacks Kartoffeln wird es also mit Sicherheit nicht werden, daß dürfte nicht ohne massives "Anbappen" von statten gehen. :p

Profil und Schnitttechniken

Das Profil ist weniger bauchig als befürchtet, die Klinge hat sogar eine lang gezogene flache Passage (das was die Amis "sweet spot" nennen), mit der man wahrscheinlich recht ordentlich im Druckschnitt arbeiten kann. Wiegeschnitt kann es trotz seiner kurzen Länge sehr gut. Bei Freunden des "mit der Spitze auf dem Brett"-Zugschnitts dürfte hingegen keine große Freude bei dem Messer aufkommen. Dafür ist der letzte Zentimeter vor der Spitze zu bauchig, als das man das Messer ohne starkes hochreißen des Arms gescheit führen könnte.

Das Messer ist durch die dünne Klinge mit angedeuteter Fehlschärfe, den Vollerl und die G10-Schalen sehr grifflastig. Ist mir jetzt auch im Pinch-Grip bei den ersten kurzen Einsätzen nicht negativ aufgefallen, für Leute die auf sehr klingenlastige Messer stehen oder den Schwerpunkt gerne grob auf Höhe des Pinch-Grips haben, ist das 180er Sabatier wahrscheinlich nicht das richtige Messer.

Die Zeichnungen sind diesmal weniger hübsch als sonst, ich hab aber mal versucht das Profil des Sabatiers im Vergleich mit einem 21er Gyuto (mein Kohetsu) und einem Herder K5 abzubilden. Auf den Vergleich K5 vs Sabatier gehe ich später noch weiter drauf ein...

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Vergleich 180mm Sabatier-K 200 vs Herder K5 rostfrei/POM


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Ich kann das Messer natürlich auf Wunsch auch gerne mit anderen Messern vergleichen, den Vergleich K5 vs Sabatier empfand ich aber am sinnvollsten. Beide Messer spielen preislich in einer halbwegs ähnlichen Liga (wenn man die Saya gedanklich rausrechnet), beide stammen aus Europa und sind von alteingesessenen Betrieben, die gewissermaßen mit den jeweiligen Messern/Messer-Serien Neuland betreten haben (im Vergleich zum sonstigen Sortiment). Beide Messer sind für Serien-Europäer recht dünn ausgeschliffen und verwenden einen Härtegrad beim Stahl, der ansonsten eher ungewöhnlich ist, wenn man sich anschaut auf welche HRC-Werte französische Sabatier-Messer oder die meisten Solinger (inkl. die sonstigen Herder-Serien) sonst so kommen.

Fangen wir beim Griff, da dieser bei beiden Messern quasi den Knackpunkt darstellt. Bei Herder hat man bei der K5 Serie zwei Probleme: zum einen die üblichen Verarbeitungssorgen, wobei die bei den POM-Griffen wohl nicht ganz so schlimm sind, wie bei den Holzvarianten (bei meinem Griff gibt es aber trotzdem einen sichtbaren Spalt an der Stelle, wo der Griff den Kehl runterwandert). Zum anderen ist die Kante vorne recht hart, weswegen der Griff mMn eindeutig auf eine Kundschaft abzielt, die das Messer wie einen Hammer greift und nicht primär im Pinch-Grip unterwegs ist. Natürlich könnte man da mit Schleifpapier nachhelfen, aber es geht hier ja um den Vergleich des Fabrikzustands...

Beim Sabatier ist beim Griff das Manko nicht die Verarbeitung sondern seine Größe, bzw. das sehr geringe Volumen des Griffes. Das dürfte bei den Vergleichsbildern mehr als deutlich werden. Besonders wenn man bedenkt, dass die Griffe der K-Serie nicht gerade dafür bekannt sind, extrem voluminös auszufallen. Wenn ich das Sabatier neben einem ähnlich großen Zwillingsmesser ablichten würde, wäre der Kontrast noch krasser. Das ist auch aus meiner Sicht das primäre oder einzige Manko des Messers, weil es so wirklich nur eingeschränkt zu empfehlen ist, solange der Messersuchende nicht kleine Hände hat und eine Vorliebe für schmale Griffe an den Tag legt. Menschen mit großen Händen würde ich das Messer nicht empfehlen. Da würde ich entweder das K5 vorschlagen, oder falls die Person viel im Pinch-Grip arbeitet, gleich ein ganz anderes Messer...wie in der Preisklasse z.B. ein Grand-Chef mit westlichem Griff oder in der Preisklasse darüber ein Schanz, wenn kein Wa-Griff gewünscht ist.

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Bei der Verarbeitung der Klinge sind die Messer mMn auf ähnlichem Niveau. Mein K5 hatte vor dem Besuch bei Herrn Schanz auch keinen gerundeten Rücken und die Klinge ist auch für ein "europäisches Messer" gut dünn, wobei mir das Sabatier am Kehl sichtbar dünner vorkommt... Interessant dürfte die Frage sein, wie es an Meßpunkten jenseits des Kehls aussieht, das ist ja eher der Bereich des Messers, was am seltensten eingesetzt wird, solange man nicht hackt/chopt...

Schnittgutablösung ist vom ersten Eindruck her ähnlich bescheiden (weil es eben beides quasi Euro-Laser sind). Der Werksschliff beim Herder war besser, da die wenigstens nicht den Grat übersehen haben...

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Das K5 hat ja eher eine Santoku-Klinge, das Sabatier erinnert mich etwas an eine Kreuzung aus dem normalen Sabatier Profil und einem Bob Kramer Kochmesser. Oder eben das was man bekommt, wenn man einem klassischen Sabatier mehr Höhe am Kehl spendiert und den Rücken dann deutlich Richtung Spitze runterzieht.

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Damit ist eigentlich auch recht klar, wer wo die Nase vorne hat... Das K5 dürfte beim Zugschnitt vorne sein, da die Spitze tiefer sitzt und weniger bauchig ausläuft. Das Sabatier müßte im Wiegeschnitt dominieren und beim Druckschnitt gibt es wahrscheinlich ein Patt, bzw. der jeweilige Sieger ist nur Nuancen und nicht klar deutlich besser. Wobei das jetzt eine relativ theoretische Aussage ist, da ich mit dem Sabatier bisher noch nicht viel geschnitten habe und vor allem keinen direkten Vergleichstest gemacht habe. Ich gehe aber nicht davon aus, daß sich da in der Praxis deutlich anderer Ergebnisse einstellen...


Erstes Fazit:

Ich finde das Messer ist besser als sein Ruf, bzw. das was die Bilder auf der Sabatier-Seite vermuten lassen. Für den Preis bekommt man gerade auch dank der Saya sehr viel kleines Messer für sein Geld. Trotzdem dürfte es ein Nischenprodukt bleiben, aus folgenden Gründen:

  1. Ottonormal-Verbraucher mag es bequem einzukaufen, der Shop von Sabatier ist es nicht und deutsche Quellen gibt es für das Messer keine. Damit fallen viele deutsche Kunden schon mal weg, auch weil es eben in dem Preissegment genug Konkurrenz bei bequemer zu bedienenden Shops gibt und sei es "nur" Amazon.
  2. Die Problematik mit der Fabrikschärfe ist für uns Enthusiasten kein großes Drama, aber ehrlich gesagt bei dem Preis nur unwürdig und einem normalen Kunden nicht zu vermitteln. Wer von euch würde einem Nicht-Enthusiasten zu einem Messer raten, was entweder stumpf oder mit einem Monstergrat geliefert wird?
  3. Der Griff, bzw. das fehlende Volumen. Der fällt eben schon sehr schlank aus, was gerade Leuten mit großen Händen nicht gefallen wird.

Gerade die Sache mit dem Griff ist für mich das primäre Grund, wieso ich denke das es ein Nischenmesser bleiben wird. Denn sauber schleifen ist kein Hexenwerk und (Online)-Vertriebspartner zu finden dürfte auch nicht übermäßig problematisch sein für K-Sabatier sein, wenn sie denn wollten. Eine alternative Überarbeitung des Shops wäre nicht billig, hätte aber eben Auswirkungen auch auf den Absatz der anderen Modellreihen... Mit dem Griff steht und fällt aber der Komfort des Messers und schränkt die realistische Zielgruppe auf Menschen mit kleinen Händen ein. Was bei Männern in westlichen Ländern eher die Minderheit sein dürfte. Bei Frauen stellt sich die Frage, inwiefern die sich überhaupt in dem Preissegment groß bewegen (die meisten Messerenthusiasten mit Sammeltrieb sind ja eher männlich), bzw. ob in dem Preissegment nicht anderer Kriterien den Ausschlag geben, wie Optik, Markenname, Test-Ergebnisse a la Stiftung Warentest (mit einem Shun Mälzer als Testsieger), oder eben eine für das Messer direkt oder indirekt werbende TV-Persönlichkeit...

Und aus dem Grunde würde ich das Messer eben auch eher ungern hier in der Kaufberatung empfehlen, bzw. nicht ohne sehr deutlich auf die Griffgröße hinzuweisen... bei einem K5 hingegen wäre ich mir relativ sicher, daß ein Großteil der eine Beratung suchenden Nutzer (besonders bei frisch neu angemeldeten) mit dem Griff klarkommen dürfte. Und eine Rückgabe der Ware ist beim Kauf bei einem deutschen Händler eben auch noch weitaus einfacher, bzw. je nach Wohnort hat der Suchende auch eine halbwegs realistische Chance, ein Herder-Messer irgendwo in die Hand zu nehmen (egal ob er es dann auch da kauft, oder danach im Netz auf Schnäppchenjagd geht).

Für mich persönlich ist das Messer hingegen definitiv kein Fehlkauf, weil es für den gedachten Verwendungszweck eben sehr genau ins Anforderungsprofil reinpaßt. Und bei den geringen Einsatzzeiten, dürfte mich das mangelnde Griff-Volumen und die kurze Klinge einfach auch nicht merklich stören. Ob ich damit alleine ein komplettes Abendessen für die Familie oder gar die Vorbereitungen für Essen mit Freunden&Bekannten bestreiten möchte, wage ich zu bezweifeln. Weniger aufgrund des Griffvolumens, sondern eher weil mir da schon der eine oder andere Zentimeter an Klingenlänge fehlen würde.

Und dann will ich mal den Beitrag mit einem letzten Bild des Griffes abschließen, was gewissermaßen ein Rätsel ist, da ich das Vergleichsmesser erst einmal nicht verraten werde...Wer meine Messersamlung kennt, dürfte aber sehr leicht ahnen welches Messer ich daneben gelegt habe... :steirer:

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Zuletzt bearbeitet:
Servus,

auf deinen Bericht habe ich schon gewartet und er ist wie gewohnt ergiebig und von hoher Qualität! An Kritikpunkten mangelt es nicht und das ist gut so. Das Thema 200/8 wird dadurch von allen Ecken und sehr umfangreich ausgeleuchtet, ich denke man kann sich jetzt ein sehr gutes Bild von diesem Messer, dem Hersteller/Shop und den zu erwarteten Hindernissen und möglichen Mängel machen.

Von mir noch ein paar Anmerkungen:

Der Kehlvergleich mit deinem K5 spricht optisch, also über den Kehl geguckt klar für das 200/8! Bei mir liegt der Vergleich ähnlich und nach meinem "Gefühl" geht das 200/8 etwas besser durch hartes Schnittgut als mein K5. Ich vermesse beizeiten mal beide Klingen. Die große "Stärke" beim 200/8 liegt in der langsam ansteigenden Klingenstärke im Vergleich zu anderen Messern, aber wie gesagt Messwerte folgen.

Wenn ich auf Gabriel verweisen darf, der hat nach erstem, kurzem Kontakt das Sabatier auch als "ja ganz ok, aber nicht aufregend" bezeichnet, aber nach häufigerem Gebrauch zu seinem eigenen Erstaunen immer häufiger danach gegriffen und sich dann selbst eines gekauft, wenn auch in der Schneidfähigkeit gepimpt und jetzt als laufendes Projekt kommt auch noch ein neuer Griff dran.

Also gib dem kleinen Sabatier etwas Zeit! ;)

Einem deutschen Händler gibt es auch, allerdings ist dort nur noch das Schälmesser gelistet? Die größeren Klingen scheinen ausverkauft oder auszulaufen. Die Preise waren allerdings deutlich über denen aus Frankreich angesiedelt!

Ich würde mich nach ein paar Wochen über ein Update freuen.

Gruß, güNef
 
Freut mich das es dir gefällt...

Der Kehlvergleich mit deinem K5 spricht optisch, also über den Kehl geguckt klar für das 200/8! Bei mir liegt der Vergleich ähnlich und nach meinem "Gefühl" geht das 200/8 etwas besser durch hartes Schnittgut als mein K5. Ich vermesse beizeiten mal beide Klingen. Die große "Stärke" beim 200/8 liegt in der langsam ansteigenden Klingenstärke im Vergleich zu anderen Messern, aber wie gesagt Messwerte folgen.

Jo, das sollte ich noch mal umschreiben...da ist natürlich schon ein sichtbarer Unterschied, sinnvoller wäre drauf zu verweisen das für Euro-Messer die Klinge am Kehl recht schmal ausfällt, bzw. sich ordentlich Richtung Schneidkante verjüngt. Werde ich später noch umformulieren... so liest es sich fast, als ob da nur ein minimaler Unterschied ist, was sich mit dem Eindruck des Photos schon etwas beißt... das K5 ist übrigens geschanzt, wobei ich nur um einen balligen Schliff gebeten hatte und es nicht explizit hab ausdünnen lassen. D.h. die Klingenstärke müßte noch recht nah am Original sein, nur der Anschliff ist eben etwas balliger als vorher.

Wobei eben mMn da auch oft viel durch den Kehl und den Griff verfälscht wird. Also dahingehend, daß das Sabatier einen dünneren Griff und die Fehlschärfe hat, während das K5 eh am Kehl eine geringere Höhe hat und der Griff dicker ausfällt und sich auf die Klinge runterzieht, womit da der Anschliff für einen halbwegs sauberen Griff zu Klingen-Übergang ja nicht viel Krümmungspielraum hat.

Interessant wird auch für den praktischen Gebrauch wohl eher, wie die Klingendicke in den unten 15-20mm hinter der Wate an anderen Meßpunkten verläuft, die (etwas) weiter vorne liegen...denn mit dem unmittelbaren Kehlbereich (also die letzten MM "davor") schneidet man ja häufig eher selten, solange man nicht die Ecke des Kehls nutzt, um das Schnittgut einzuschneiden oder um Macken aus Kartoffeln zu entfernen, was bei beiden Messern aufgrund des absichtlich verrundeten Kehlabschlußes eh nicht passieren würde.

Da bin ich mal auf deine Meßdaten gespannt....werde dann wenn du sie gepostet hast (oder mir per Mail schreibst, an welchen Stellen du messen willst), meine nachliefern...damit wir Vergleichswerte im Bezug auf die Serienstreuung haben...

Wenn ich auf Gabriel verweisen darf, der hat nach erstem, kurzem Kontakt das Sabatier auch als "ja ganz ok, aber nicht aufregend" bezeichnet, aber nach häufigerem Gebrauch zu seinem eigenen Erstaunen immer häufiger danach gegriffen und sich dann selbst eines gekauft, wenn auch in der Schneidfähigkeit gepimpt und jetzt als laufendes Projekt kommt auch noch ein neuer Griff dran.

Also gib dem kleinen Sabatier etwas Zeit! ;)

Wie gesagt, ich werde es schon gerne haben, nur eben primär für den angedachten Job. D.h. hinter der Bar stehen, Zitrusfrüchte für Drink-Garnituren verarbeiten und Ingwer für Tee schälen&klein schnippeln. Da ich es wahrscheinlich aus aus Bequemlichkeitsgründen gleich vor Ort im Schrank parken werde, dürfte es bei mir daheim wenig bis nicht zum Einsatz kommen...zum einen weil es eben oft gar nicht vor Ort ist und zum anderen, weil ich eben in der Regel 4er Portionen von der Menge her koche und dann den großzügigen Platz in der heimischen Küche nutze, was dann auf den Einsatz von 21-27er Gyutos hinausläuft. :haemisch:

Im Heimgebrauch wäre das eher was für meine Mutter, aber die ist ja mit dem k5 schon bestens versorgt...

Gabriel hat ja letztendlich sich ein 250er gegönnt, was bei ihm die Rolle einnimmt, die vorher seine Western Deba hatte (Kräuter & Nüsse wiegen, also die "normalen" groben Aufgaben( und die bei mir aktuell noch das 240er Tanaka erfüllt (für das -ich gestehe- ein Ersatz bald von Japan nach Deutschland unterwegs ist)...

Einem deutschen Händler gibt es auch, allerdings ist dort nur noch das Schälmesser gelistet? Die größeren Klingen scheinen ausverkauft oder auszulaufen. Die Preise waren allerdings deutlich über denen aus Frankreich angesiedelt!

Jo, weswegen ich ihn auch nicht erwähnt habe, denn es scheint mir ja eher so, als ob entweder die Messer nicht gut liefen und er die nun abverkauft, oder als ob er von Sabatier keine neuen mehr kriegt und sie deswegen nun aus dem Programm nimmt. Und das Schälmesser ist auch nur in der Ebenholz Version verfügbar...die g10 Messer hab ich bisher jenseits des Sabatier-Webshops noch nirgendswo gesehen...

Ich würde mich nach ein paar Wochen über ein Update freuen.

Gruß, güNef

Wahrscheinlich nicht unbedingt mit Bilder, außer vom für die nahe Zukunft geplanten zweiten Treffen mit krassi&kup, da ich es affig fände mich auf der Arbeit groß selber zu knipsen, bzw. extra früher zu erscheinen um dafür überhaupt die Zeit zu haben... eine Rückmeldung, wie das Messer sich am Ende am geplanten Einsatzort schlägt, wird es aber defintiv geben.
 
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Grund:
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Zuletzt bearbeitet:
@ Karnstein

Der Vergleich mit dem Herder ist dir sehr gut gelungen. Mir gefällt das Sabatier von der Klingenform deutlich besser als das Herder. Die Klinge des K5 wirkt auf mich dagegen total bieder. Das Sabatier ist vom Klingendesign ein klassischer Europäer aber "in Schön" :D. Das Messer ist auf den Wiegeschnitt konzipiert. In Europa wird die Schnitttechnik im Profibereich üblicherweise erlernt. Du bist ja eher der "Japaner" :hmpf: und bevorzugst andere Techniken....
Ich freue mich schon auf unser nächstes Treffen mit dem Sabatier. :super:

ABER....!!! Habe ich das jetzt richtig verstanden ? Um 3mal die Woche eine handvoll Zitrusfrüchte zu schneiden und ein bisschen Ingwer zu schälen kaufst Du ein Messer das 150 Euro kostet ? :staun:
Das finde ich dekadent. Du warst früher immer so Kosten/Nutzen orientiert. Langsam wirst Du mir unheimlich...

Das hätte man wesentlich billiger haben können :steirer:

gruß, kup
 
Moin,

vielen Dank für deinen schönen Bericht!! Wirklich sehr gelungen. Ich denke insgesamt kann man sich jetzt ein wirklich gutes Bild machen von dem Messer.

Wenn ich auf Gabriel verweisen darf, der hat nach erstem, kurzem Kontakt das Sabatier auch als "ja ganz ok, aber nicht aufregend" bezeichnet, aber nach häufigerem Gebrauch zu seinem eigenen Erstaunen immer häufiger danach gegriffen und sich dann selbst eines gekauft, wenn auch in der Schneidfähigkeit gepimpt und jetzt als laufendes Projekt kommt auch noch ein neuer Griff dran.

...darfst du ;)

Wie Karstein schon richtig meinte, hatte ich mir vor einiger Zeit eben das K-Sabatier in 25cm gebraucht von einem Mitforumiten gekauft. Eben weil es mir genau richtig für die Aufgabe, nämlich ein No-nonsense-Messer für die gröberen Aufgaben wo mir meine feinen Japaner/Österreicher zu schade für sind... und bislang schlägt es sich super trotz Schanz-Ausdünnung gut. Der Stahl wird schon recht scharf, allerdings pendelt er sich recht schnell bei guter Gebrauchsschärfe ein und diese hält er wirklich sehr lange. Ich habe das Sabatier bis Chosera 5000 geschliffen mit einer ausgeprägten Mikrofase (entsprechend der Anwendungen) und dann auf dem 1µm Diamantleder abgezogen. Kräuter wiegen, Nüsse hacken, Kohlköpfe halbieren und diverse Schalentiere aufknacken... bisher hat das Messer alles ohne spürbare Ausbrüche oder sonstige Schäden überstanden.

Jetzt habe ich neulich die Griffschalen (Ebenholz) entfernt, da mir diese auch wirklich zu schmal sind und habe festgestellt, dass auch bei meinem Exemplar (sah von außen betrachtet eigentlich gut aus bis auf spürbaren Schrumpf am Ebenholz) sich einiges an gammelndem Schmodder unter dem Griff festgesetzt hat. Hätte ich es neu gekauft hätte ich wohl auch zu G10-Variante gegriffen aber da ich eh einen Griff draufbasteln wollte...

Ich denke es wird dir gute Dienste leisten! :super:

ABER....!!! Habe ich das jetzt richtig verstanden ? Um 3mal die Woche eine handvoll Zitrusfrüchte zu schneiden und ein bisschen Ingwer zu schälen kaufst Du ein Messer das 150 Euro kostet ?
Das finde ich dekadent. Du warst früher immer so Kosten/Nutzen orientiert. Langsam wirst Du mir unheimlich...

Stimmt, diese Entwicklung habe ich neulich in anderem Zusammenhang auch festgestellt :haemisch:


Gruß, Gabriel
 
Hi Karnstein,
wieder mal ein sehr schöner, informativer Bericht, danke fürs vorstellen.
So ein paar Aktionbilder von der Arbeit hätten schon was.
gruß Klaus
 
moiN!
Die Klingenform ist wirklich recht einzigartig wenn man diese direkt mit anderen Messern vergleicht aber schade das der Werksschliff echt direkt einen dazu treibt seine Schleifartikel aus dem Schrank zu holen.

...und ich hätte mich soooo auf Selfi Bilder von dir aufer Arbeit gefreut *g ;))) mit der ganzen Restaurant Crew am besten noch im Hintergund... ehm nein ;) .. die würden dich wohl für "kurz vor Zwangsjacke halten" wenn du da Bilderserien beim Schneiden machst wahrscheinlich.

Der Grat hätte wirklich nicht sein müssen, aber nachdem der runter war, kann man eigentlich was die Schneidperformance in der Preisklasse angeht nix großartig gegen das Messer sagen. Hab gestern mal spaßeshalber etwas Obst (Apfel&Birne) fürs Müsli verarbeitet und kann jetzt keinen Unterschied zum K5 ausmachen, der nicht auch auf Placebo-Effekt, Kaffeemangel oder die Tagesform zurückzuführen sein könnte.

Und ne, die Zwangsjacke würde mir zum Glück nicht drohen...zum einen sind die im Laden alle durch die Bank auf jeweils ihre eigene liebenswerte Art völlig bekloppt (gastro halt), zum anderen hab ich aufgrund meiner Messersammlung da eh schon u.A. den Spitznamen "Yakuza" weg.... was definitiv immer noch besser ist, als die zwei Spitznamen der Küchenhilfe...da a) Salvatore zu lang ist und b) der halbe Laden mit Vornamen so heißt, wird er wahlweise Peter (Peter Griffin von Family Guy) oder Pikachu genannt... je nach Stimmung des Chefs, heißt der eine oder andere im Laden auch gerne mal Pest oder Cholera... hatte ich schon erwähnt, daß die alle bekloppt sind? :p

Bilder auf der Arbeit wird es also keine geben, dafür aber weiter unten bewegte Bilder von daheim und wir haben ja beim nächsten Treffen mit Sicherheit genug Zeit, um das Messer in Aktion zu knipsen...

@ Karnstein

Der Vergleich mit dem Herder ist dir sehr gut gelungen. Mir gefällt das Sabatier von der Klingenform deutlich besser als das Herder. Die Klinge des K5 wirkt auf mich dagegen total bieder. Das Sabatier ist vom Klingendesign ein klassischer Europäer aber "in Schön" :D. Das Messer ist auf den Wiegeschnitt konzipiert. In Europa wird die Schnitttechnik im Profibereich üblicherweise erlernt. Du bist ja eher der "Japaner" :hmpf: und bevorzugst andere Techniken....
Ich freue mich schon auf unser nächstes Treffen mit dem Sabatier. :super:

ABER....!!! Habe ich das jetzt richtig verstanden ? Um 3mal die Woche eine handvoll Zitrusfrüchte zu schneiden und ein bisschen Ingwer zu schälen kaufst Du ein Messer das 150 Euro kostet ? :staun:
Das finde ich dekadent. Du warst früher immer so Kosten/Nutzen orientiert. Langsam wirst Du mir unheimlich...

Das hätte man wesentlich billiger haben können :steirer:

Danke erst einmal fürs Lob...mir gefällt wie schon anderswo erwähnt die Form auch sehr, da sie bis auf die Spitze sehr nah auf mein optisches Optimum eines rassigen Kochmesserprofils rankommt, was aber preislich völlig jenseits meiner Schmerzgrenze liegt (Lottogewinn ausgenommen): *klick* ... ein 175er in der Form kostet mit Saya minimal 665USD (+Versand aus USA und Steuern), je nach Griffform knackt man aber auch die 700 Dollar Marke.

Ich werde es definitiv zum Treffen mitbringen und den Wiegeschnitt kann es gut. Also man kann ja über den Griff sagen was man will (oder die Farbwahl), aber bei der Klingenform haben die sich schon ihre Gedanken gemacht... das Profil hat Hand und Fuß, da gibt es diverse Kochmesser, bei denen mehr Wert auf die Optik des Klingendesigns als auf die eigentliche Funktionalität als Werkzeug gelegt wurde... etwas gewöhnen ans Profil muß ich mich definitiv noch, weil wie du richtig bemerkt hast meine Technik eher eine andere ist. Vor allem da Wiegeschnitt und kurze Klinge jetzt etwas ist, was intuitiv bei mir erst einmal innerliche Widersprüche auslöst.

Daß das noch nicht perfekt klappt, sieht man weiter unten im ersten Video, was ich gestern geschossen habe... da gibt es noch weitaus mehr Schnittgut-Akkordeon, als man im 240er Tanaka Video zu sehen bekam. Im zweiten von eben, ist es dann schon eine ganze Ecke besser..

Was das mit Kosten/Nutzen angeht: Scherzkeks! :) … Solange ich nicht auf so bekloppte Ideen komme, und mit nem doppelt oder dreifach so teuren Full-Custom auf der Arbeit erscheine, kann ich unbesorgt schlafen. Du mußt dir also keine Sorgen machen, dass ich beim nächsten Treffen nur noch mit einer Niere erscheine, weil ich die andere auf dem Schwarzmarkt zur Finanzierung irgendeines teuren Custom-Projekts verramscht habe…
Wenn es man genau betrachtet, sprechen für den Kauf eine ganze Reihe von Vernunft-Argumenten…

1.) Beschissene Messer hängen da im Laden an der Magnetleiste auch genug rum, da muß ich nicht auch noch eins kaufen
2.) Es eignet sich eben auch super als Urlaubsmesser, oder wenn man bei Freunden und Bekannten mit kleinen Küchen zu Besuch ist und mitkocht...
3.) Wer weiß wo es mich nach Studienende hinverschlägt und wie groß meine Küche da ist...kann gut sein, daß auf lange Sicht es mehr Action sieht als meine großen Messer
4.) Äh, ich hatte gerade das Geld,... waren jetzt quasi das Trinkgeld von 2-3 Wochen. Zählt doch als Argument, oder? :steirer:

Aber klar, super-über-hyper-rational betrachtet, hätte man den Job Barkeeper Messer auch für kleineres Geld hinkriegen können, nur halte ich es da mit der Weisheit "ich bin zu arm, um billig zu kaufen"... mir fällt auch spontan wenig ein, wo man für kleineres Geld eine gescheite Geo inkl. Lederscheide bekommt, ohne jetzt Klimmzüge zu machen wie "ich kaufe ein 40€ Mora, lasse es Schanzen und baue mir selber nen schönen Griff und Saya"...


Moin,

vielen Dank für deinen schönen Bericht!! Wirklich sehr gelungen. Ich denke insgesamt kann man sich jetzt ein wirklich gutes Bild machen von dem Messer.

Der Stahl wird schon recht scharf, allerdings pendelt er sich recht schnell bei guter Gebrauchsschärfe ein und diese hält er wirklich sehr lange. Ich habe das Sabatier bis Chosera 5000 geschliffen mit einer ausgeprägten Mikrofase (entsprechend der Anwendungen) und dann auf dem 1µm Diamantleder abgezogen. Kräuter wiegen, Nüsse hacken, Kohlköpfe halbieren und diverse Schalentiere aufknacken... bisher hat das Messer alles ohne spürbare Ausbrüche oder sonstige Schäden überstanden.

Ich denke es wird dir gute Dienste leisten! :super:

Danke, ich hoffe mal das die unten eingefügten Videos das "gute Bild" noch etwas vervollständigen. Sind jetzt aufgrund der verfügbaren Technik (mithilfe der Pfeffermühle stabil ausgerichtetes Smartphone) natürlich nicht der Knaller oder auf dem Niveau künstlerischer gemachten Videos, wie man sie hier und da auf YT findet, aber mit Sicherheit aussagekräftiger, als einfach ein unbewegtes Bild von einer zerschnippelten Möhre auf dem Brett. :)

Mit der Schärfe des Stahls bin ich übrigens völlig zufrieden...ich hab es eben mal auf dem JNS Aoto mit seiner 2-4k Mischkörnung abgezogen und das Resultat ist für den normalen Hausgebrauch mehr als alltagstauglich, zur Standzeit einer guten Gebrauchsschärfe kann ich logischerweise aktuell noch nichts sagen...

Stimmt, diese Entwicklung habe ich neulich in anderem Zusammenhang auch festgestellt :haemisch:

Pfff... bösartige Unterstellung, das Watanabe war eben sehr hilfreich beim Suppenhuhn in Kochtopf-gerechte Teile zu zerlegen, ich wäre ohne es völlig aufgeschmissen gewesen... :haemisch:

Hi Karnstein,
wieder mal ein sehr schöner, informativer Bericht, danke fürs vorstellen.
So ein paar Aktionbilder von der Arbeit hätten schon was.
gruß Klaus

Wie schon gesagts...Aktionsbilder von der Arbeit gibt es keine, aber bewegte Bilder....das eine Video ist schon bei YT hochgeladen, die Suppengemüse Session lädt noch (die Upload-Geschwindigkeit der heimischen DSL-Leitung ist nicht die beste), editier ich aber nachträglich noch rein...

 
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...
Pfff... bösartige Unterstellung, das Watanabe war eben sehr hilfreich beim Suppenhuhn in Kochtopf-gerechte Teile zu zerlegen, ich wäre ohne es völlig aufgeschmissen gewesen... :haemisch:

Das freut mich doch zu hören, kann dir da nur zustimmen... :D

Danke für die bewegten Bilder, ergänzen den Bericht sehr schön :super:


Gruß, Gabriel
 
Danke erst einmal fürs Lob...mir gefällt wie schon anderswo erwähnt die Form auch sehr, da sie bis auf die Spitze sehr nah auf mein optisches Optimum eines rassigen Kochmesserprofils rankommt, was aber preislich völlig jenseits meiner Schmerzgrenze liegt (Lottogewinn ausgenommen): *klick* ... ein 175er in der Form kostet mit Saya minimal 665USD (+Versand aus USA und Steuern), je nach Griffform knackt man aber auch die 700 Dollar Marke.

@ Karnstein - Wahnsinn....!!! :eek: Das Cris Anderson sieht fantastisch aus. Trifft genau meinen Geschmack. :super: Ich kenne leider sehr wenige amerikanische Messermacher, aber man hat ja mittlerweile auch bei uns in Deutschland eine große Auswahl :D

Dein Video ist super. Bewegte Bilder geben einen viel authentischer wirkenden Eindruck über ein Messer wieder. Sowas würde ich gerne öfters in Beiträgen sehen.

Danke und Gruß, kup
 
So, selbst mit Schneckentempo ist das Video dann auch mal oben.

Nummer 2, alles was man bis aufs Huhn für einen Hühnerfond so schneiden muß...

 
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Wird bestimmt ne leckere Suppe...

Mir macht das Messer einen Eindruck als würde es bei härterem Gemüse relativ viel Kraft benötigen.

Gruß

Uwe
 
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Inhaltslose Füllbeiträge, spamartige Antworten, Chatähnliche Beiträge
 
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Wird bestimmt ne leckere Suppe...

Mir macht das Messer einen Eindruck als würde es bei härterem Gemüse relativ viel Kraft benötigen.

Gruß

Uwe

Jein, natürlich bringt so ein Messer mit leichter kurzer Klinge wenig Druck durchs Eigengewicht hinter die Schneide, was dann eben bei festem Schnittgut merkbar ist. Anderseits kenne ich recht wenige Messer, die ohne Kraftaufwand durch eine Sellerieknolle gehen.

Ein am Rücken super dünner und gut ausgeschliffener Laser geht natürlich durch ne Möhre besser als das Sabatier und vielleicht würde ein balliger anschliff a la Schanz noch einen Performance Zuwachs bei möhren bringen, aber für ein serienmesser und den normalen Hausgebrauch empfinde ich es mehr als ausreichend... Und ein echtes Schanz aus der slim Serie + hülle oder ein Ashi +Saya kostet eben auch eine ganze Ecke mehr
 
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