Hallo,
zunächst mal entschuldigung für den fehlenden Bericht, ich hatte anderes um die Ohren und war länger nicht im Forum aktiv. Auf diesem Wege wird das Thema aber noch mal verdienterweise nach oben geholt.
Zunächst die wichtigste Betrachtung für mich: Dieses Messer ist zu groß. Oder die Wohnung zu klein.

Ganz im ernst, ich fühle mich mit so einer langen Klinge unwohl. Das oben abgebildete 21cm-Kochmesser hat für mich genau die richtige Größe, um die 24cm wären evtl. noch OK. Ich musste wirklich in meiner kleinen Studentenbude in der „Küche“ erst Platz schaffen, um keine Angst zu haben, irgendwo anzuecken. Der zweite „Kritikpunkt“ ist ebenso subjektiv, ich hätte nämlich gerne eine etwas bauchigere Schneide, da ich gerne etwas auf dem Brett „abrolle“, gerade bei so einer langen Klinge. Auf älteren, in der Mitte konkaven Brettern liegt die Schneide sogar "hohl". Mir ist klar, dass das eine persönliche Sache ist, ich bin auch erklärterweise kein Küchenprofi, nicht mal ein ambitionierter guter Hobbykoch. Ich nehme an, dass die Klinge eigentlich weitaus zu spezialisiert ist, um als Allrounder für ungelernte Lainen zu dienen.
Das Messer war bei Ankunft scharf, aber nicht überragend. Meine eigenen Messer schärfe ich in dem Zustand normalerweise nach und ich hätte es wohl relativ leicht auf "angemessene" Schärfe bringen können, das aber aufgrund Romans eindeutiger Ansage unterlassen, da ich nicht über die geforderten Wassersteine verfüge. Wie ich las, haben das ja nicht alle so eng gesehen.
Nun, genug „gemeckert“, kommen wir zum erfreulichen Teil. Die Handlage ist, wenn man das Messer weit vorne greift, beeindruckend (hierfür könnte allerdings die Fehlschärfe wtwas stärker abgerundet sein). Diese „lebendige“ Balance habe ich bei einem Industriemesser einfach nie erlebt, und aufgrund der Größe ist der Vergleich mit einem guten Schwert nicht ganz so abwegig. Die Klinge ist absolut grade, so weit sich das mit dem Auge beurteilen lässt. Auch das kenne ich von Industriemessern anders.
Leider hatte ich das Messer nur zwei Tage, weil es eigentlich noch vor dem Wochenende beim nächsten Teilnehmer ankommen sollte, und a diesen Tagen hatte ich auch kaum Zeit. Viel mehr als eine Paprika und ein paar Äpfel habe ich nicht geschnitten, wobei der Apfel an sich für so eine Klinge natürlich das völlig falsche Schnittgut ist. Die relativ große Klingenstärke „spaltet“ einen festen Apfel beim Halbieren, da ist eine kompromisslos dünne Klinge gnadenlos im Vorteil. Tja, größere Fleischstücke kann sich der Student halt nicht jeden Tag leisten.

Die Klingengeometrie ist für weicheres Schnittgut ein Gedicht, aber was sollte man hier auch anderes erwarten?
Insgesamt ein beeindruckendes Werkzeug, aber für mich kein Allrounder, sondern eher ein Spezialwerkzeug für den kompetenten Küchenprofi.