"Roman-Schärfe" - bei welchen Messern klappts wirklich?

bwe

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Ich hätt' da mal 'ne Frage, weil ich mit der SuFu keinen Überblick darüber bekommen habe:

Wer hat welches Messer schon mal zur berühmten "Roman-Schärfe" gebracht?
Wie habt Ihr's gemacht?
Und wie lange hat die Schärfe gehalten?

Grüße
Bernhard
 
ich,
;)


mit steinen bis ohira, und leder und geduld :(

mit meinem kleinen geschmiedeten hodeba mit einem kern aus dick-feile :super:
 
Was soll eine Roman-Schärfe sein ??

Roman hat in seinem Buch "Messerklingen und Stahl" einen Haar-Spalte-Test beschrieben, sprich (Zitat) ... mit einer wirklich scharfen Klinge ist es möglich, ein menschliches Haar der Länge nach zu spalten...(Zitat Ende)
Vermute mal bwe hat mit "Roman-Schärfe" dies gemeint.
MfG Klaus
 
Nix mit Zeichentrick, hier im Forum gabs mal ein paar Bilder zu sehen von Romans Haarspalterei.
Bemühe doch einfach mal die Suchfunktion mit "Haarspalterei", da sind genügend Beiträge zu finden:rolleyes:
 
Was soll eine Roman-Schärfe sein ??

Siehe unten. Geht mit jedem Messer, dass ne möglichst dünne Klinge, nen steilen Anschliff und eine feine Schneide bildet. Am nächsten komm ich dem, mit meinem klassischen sardischen oder französischen Messern, weil die alle recht dünne Klingen haben. Aber lange hält das bei mir nicht - erstens ist Dosenblech nicht recht lange schnitthaltig, zweitens ist die Schärfe nach dem ersten Karton wieder weg.

Mit nem klassischen, einfachem Besteckmesser aus Kohlenstoffstahl und Rumpoliererei auf Steinen bekommt man das wohl am billigsten hin ;)

Grüße
Pitter
 

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"Haarspalterei" ist wirklich der gute Begriff für die SuchFunktion gewesen,
sorry, da kommt deutliche mehr bei rum, als wenn man "Roman-Schärfe"
eingibt. Ich schau da noch mal nach, wobei mit meist die Vollständigkeit der Angaben fehlt, wer's mit welchem Messer tatsächlich, wie, und wie lange packt. Meist steht nur drin, das es überhaupt geht.

Trotzdem, vielleicht wär's nett, in diesem Thread herauszufinden, wer seine Messer überhaupt so scharf geschliffen kriegt, und mit welchen Stählen/Messern es klappt. Die Anwort von Pitter geht schon stark in diese Richtung, was mich eigentlich interressiert.

(Los, outed Euch! :hmpf: )

Ich hab's bisher mit diversen probiert:

Opinel #8 Carbon
P.Aber Jagdmesser 1.2552
U.Hennicke Kleiner Jäger 1.2519
Herder Küchenmesser.

und aus der Chrom-Fraktion:
Buck 112
Andre Thorburn Folder 12C27
Victorinox Spartan

Mal ehrlich, so richtig gelungen ist's mir bisher nicht.
Nur einmal ca 1/4 Haar mit dem kleinen Jäger, und den auch nur direkt nach dem Abledern, und nur einmal.
Mit allen Anderen: Fehlanzeige.

Mit den EDCs (BM Ares, BM-Monochrom) sind die Chancen dank der "robusten" Klingengeometrie eher gering.

Grüße
Bernhard
 
Hallo Ihr

Also, ich finde das mit der "Romanschärfe" jetzt nicht soooo übermäßig schwierig. Das wichtigste dabei ist eine ruhige Hand, Geduld und "passende" Werkzeuge. Wie schon Roman in seinem Buch schreibt, wird man so auch dieser Aufgabe Herr werden können.

Bei den Rostfreien macht das allerdings nicht viel Sinn, weil da ja die Schneidleistung hauptsächlich durch Mikroscharten zustande kommt und die geometrieen solcher Klingen oft auch nicht wirklich fein genug sind. Gehen tut ´s schon, hält halt nicht lange.

Lohnen tut sich das also eigentlich nur bei un- bis niedriglegierten Stählen. Am besten geht es (finde ich) mit feinen Wassersteinen und anschließendem Abziehen auf Leder mit Hochglanzpolierpaste. Aber auch dabei muß man sorgfältig auf den richtigen Winkel achten. Hartes Leder auf harter Unterlage ist dabei sehr hilfreich.

Thema Haarspaltereien:

Da es sich dabei um einen nicht so ganz wissenschaftlichen Test handelt, hat die Sache mehrere Tücken. Mit meinen, recht dünnen Haaren geht das z.B. gar nicht, während dieselbe Klinge die Haare meines Kollegen schon bereitwillig spaltet...
Ferner ist es nicht so gut, wenn man beim Haarewaschen oft Spülung verwendet: Die Haare sind dann so glatt, dass selbst die schärfste Klinge u.U. probleme bekommt "anzupacken".
 
Ich hab als Testobjekte nur meine WMF GrandGourmet Serie. Die bekomme ich zar so hin dass sie angenehm die arme abrasieren, aber aufs Haare spalten habe ich noch keins getrimmt bekommen. Sollte ich wohl aber mal wieder versuchen, da ich jetzt etwas besser mit Pastenriemen in rot, grün und schwarz sowie einem besseren Abziehleder ausgestattet bin :).

Mit den Rasiermessern die ich in benutzung habe ist das Haare palten auch nicht ganz so einfach - aber aus dem anderen Grund. Die sind normalerweise zu scharf dafür :). Mwist ist das Haar sofort komplett mit einem leisen *pling* abgeschnitten und springt weg. Mit einem nocht ganz so scharfen Exemplar habe ich mal ein bisschen probiert und dann doch noch etwas Spaltgut hergestellt.



Gruß Xavi
 
Geht mit jedem Messer, wenn man nur lange genug dran rumschleift. Die Fase muß eben den richtigen Winkel haben. Bei dickeren Klingen artet das zur Tagesaufgabe aus, und die Stabilität der Schneidkante ist dann oft auch nicht mehr das Gelbe.

Gelungen ist es mir -seit ich es endlich kann- bei jedem Messer, das ich geschliffen habe.

Nur ein paar Beispiele:
Diverse klassische Solingen Slipjoints, C-Stahl (keine große Kunst)
Benchmades quer durchs Sortiment (z.T. schon recht anspruchsvoll)
Manix, Chinook II/III, Calypso Jr., Ronin (alles recht einfach)
Glock Feldmesser (viel Arbeit)
Victorinox
Leatherman Charge Ti
diverse Customs (werden meist stumpf geliefert)
Ontario Hossom (das war ein schwerer Brocken)

Alles in Allem geht es eigentlich immer mit Geduld. Aber ob es sinnvoll ist...
Ich mache es eigentlich nicht mehr so oft. Stumpferer Winkel, aber rasierscharf, das langt allemal.

Btw. verlieren manche Klingen ihre Haarspaltefähigkeit bei mir nur vom Rumliegen in der Vitrine. Negativbeispiel Nr. 1: Benchmades M2-Stahl.


Sam Hain
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Bernhard,

Die Romanschärfe hab ich schon bei fast jedem Messer ereicht, wie lange sie jedoch anhält ist vom Material, seiner WB und sehr stark vom Schnittgut abhängig.

Geschliffen habe ich mit dem Suntiger bis 8000er und anschließend mit dem leder und etwas Diamantpaste abgezogen.


Schöne Grüße, David
 
Ich habs auch geschafft. Wobei ich aus meiner Erfahrung schon festgestellt hab dass es wohl an dem Gefüge des Stahls liegen muss. Ich hab mir die Messer auch alle mal unter meinem Hobby Mikroskop angesehen . Aber um feststellen zu können an was es wirklich liegt reicht mein Mikroskop nicht aus die Schneiden die es geschafft haben waren alle als geschlossen und gut poliert erkennbar.

Was aber verwunderlicher Weise so ist, bei beiden Messern der Stahltypen (1.3505 und 1.2842) habe ich die Wärmebehandlung mit einformen gemacht und diese haben auch Haare gespalten. Der Winkel von 20° wurde mit der Tormek und dem 1000der Stein geschliffen dann auf nem gelben Brocken poliert und anschließend noch auf dem Leder ohne viel Druck auch mit der Tormek Paste abgezogen.

Bei zwei Messern die ich nicht eingeformt habe hats bei der selben Behandlung nicht funktioniert, obwohl die auch höllisch scharf geworden sind! Warum kann ich nicht erklären ist aber so. Wenn ich jetzt hör dass es mit anderen Stählen auch klappt glaub ich dass. Warum es so ist sollte Roman erklären.

Dann hab ich mit den Messern Kartons zerschnitten Holz geschnitz mit dem Versuch nicht sehr stark zu verkanten danach war die Haarspalterei nicht mehr möglich nur noch rasieren der Arme.

Ich persönlich machs halt immer so wenn ich die WB gemacht hab dann wird erstmal geschliffen um zu sehen ob die Klinge beim FlexTest nicht ausbricht. Ist das i. O. dann wird die Klinge zum HRC messen gegeben. Ist die auch o.k bin ich schon beruhigt. Krieg ich noch die Roman schärfe hin bin ich glücklich :p .

Aber so scharf will ich das Messer gar nicht haben da diese Schärfe schon bei leichter berührung einfach zu viel anstellen kann.

Außerdem ist das ja ein Test, der so wie ich es verstanden hab als einer von mehreren darstellen soll das ein Messer mit einer gut wärmebehandelten Klinge extem scharf, also Roman scharf, gemacht werden kann. Nicht das es ein neuer Maßstab sein soll der für die Güte einer Klinge spricht, sondern eben für ein sehr feines Gefüge.

Zur Standzeit kann ich mir vorstellen dass diese Schärfe eben nicht allzulang halten kann bei einem Handmesser, dass in Brozeitbrettechen Brotkrusten o. ä. schneiden soll. Warum auch?
 
Mein Spyderco Pro-Grip konnte das ab Werk (oder besser gesagt, ab Hersir ;) ), nur ein paar mal über den Streichriemen ziehen und los ging's. Es ist ein Combo-Edge-Messer, also mit symmetrischem Schliff aber nur einseitiger Schneide, was einen anderen Winkel ergibt. Das Haare "Spalten" würde man bei dieser Klinge treffender mit "Hobeln" bezeichnen.

Nach dem ersten Benutzen war es vorbei mit der Freude, und ich habe diese Schärfe bislang nicht mehr erreicht.
 
Mein Rasiermesser von Wade & Butcher aus Sheffield, England erreicht die Roman Schärfe Problemlos.
Erst der 1000ter, dann der 6000ter und dann die Rosa Paste von Nassrasur.com mit stark gespanntem Abziehriemen.
Nach einiger Zeit (ohne Benutzung) verliert das Messer leider etwas an Schärfe deshalb ziehe ich vor der Benutzung immer noch einmal ab.
Einen Inch über Haltestelle wird das Haar durch Druck abgeschnitten.
Bei manchen Haaren geht mehr, aber bei einem Inch funktioniert es zumeist.
Mein Hartkopf Taschenmesser erreicht Haarspaltschärfe, aber beim Ledern muss ich sehr aufpassen da die Schneidkante leicht verrundet. Zudem ist es mir immer eine Plage den Grat wegzubekommen.
Mein Native 3 aus VG10 hatte ich auch ein paarmal auf Haarspaltschärfe aber nach einer Minute auf der Baustelle war diese weg und deshalb gibt es nur noch Unterarmhaarschärfe.
Sehr überrascht hat mich ein 2.50€ China Taschenmesser eines Arbeitskollegen das ich schärfen sollte.
Am Nassschleifer einen Grad angeschliffen, den Grad auf 30° mit den mittleren Stäben von Spyderco entfernt, und dann 10Züge/Seite mit 40° und den Ultra Feinen. Dann kurz übers Leder und das Messer hatte Haarspaltschärfe. Das ganze hatte keine 10 min gedauert. Leider war die Schnitthaltigkeit eher bescheiden, aber trotzdem nicht schlecht.

Da durch das Ledern leider die Klinge zu stark an "Biss" verliert und leicht verrundet will ich bald mal einen sehr feinen Stein kaufen und diesen vor dem Leder bzw. als Ersatz ausprobieren:
http://www.woodcraft.com/family.aspx?FamilyID=4920

Was mich interessiert:
Wer von euch hat es schon einmal geschafft ein Blatt Haushaltspapier oder Toilettenpapier nur mit Druckschnitt zu schneiden? Oder sogar eine Lage davon?
Wenn einer das hinbekommt wäre ich über ein Bild sehr dankbar.
 
Hey super,vielen Dank für die vielen Antworten, Weiter so.
Bin überascht, das sogar die Benchmades gehen, welcher Typ war's
denn, welcher Stahl.
- Ich muß wohl mein Abziehleder mal "überdenken"....

Die Frage mit dem Küchenpapier, Papierserviette, Toilettenpapier
ist super, ich hab's gerade probiert - und hat nicht geklappt.

Grüße
bwe
 
Das mit dem Küchenpapier hat mir grade keine Ruhe gelassen und ich bin (wieder :mad:) gescheitert.
Wenigstens im Zugschnitt hat es funktioniert :glgl: (eine Klingenlänge durchgezogen, nicht gesägt)
Ein Bild habe ich angehängt.
Irgendwann schaffe ich es...hoffentlich.
 

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  • Zugschnitt Rasiermesser.jpg
    Zugschnitt Rasiermesser.jpg
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Saustark, Küchenrolle!
Hast Du die nur an einem Ende gehalten und das andere freihand abgeschnitten? Das habe ich noch nicht geschafft - Papierserviette erscheinen mir genauso eklig..

Super Test! Glückwunsch.

Grüße, bwe:super:
 
Das mit der Kuechenrolle im Zugschnitt geht sogar durch mehrere Blaetter von der Rolle (also nicht uebereinander gelegt sonder einfach mehrere Blaetter abrollen und runterziehen). Meiner Erfahrung nach geht das besser wenn die Schneide zwar relative fein poliert ist aber noch ein bischen "Biss" hat (3000# und dann nur ein paar Zuege ueber 8000# oder Lederriehmen). Mit dem Sharpmaker geht das auch recht einfach. Kuechenpapier mit ausschliesslich Druckschnitt hab' ich immer wieder probiert und inzwischen Aufgegeben, hab's nie hingekriegt. Du kannst zwar in der Mitte eines Papieres anfangen und dann mehr oder minder im Druckschnitt die Klinge durch mehrere Blaetter ziehen (mit ein bischen Glueck so lange der Arm reicht), aber ich wuerde das keinen Korrekten "Druckschnitt" nennen. Ich hab' mit Cliff Stamp hat darueber auch ein bischen spekuliert, wir sind beide nicht sicher ob das wirklich geht. Ich waere sehr skeptisch wenn ich davon ohne Hintergrund davon lesen wuerde. Er hat trotz seines kleinen Schaerf-Wettkampfes auch noch nie eine Klinge gesehen die das konnte. Die scharfste Klinge die ich je gemessen und gesehen habe sind gewoehnliche Rasierklingen (doppelanschliff) von "Feather", die sehr viel schaerfer waren als die von Merkur. Allerdings ist die Schneide so emfindlich dass das Durchschneiden eines duennen Zwirn-Fadens schon zu Beschaedigung der Schneide fuehren kann. Die "Feather" Rasierklingen konnte auch kein Kuechen/Toiletten-Papier im Druckschnitt schneiden.

Und das mit dem Haare schnitzen hat bei mir mit allen "ordendlichen" Messern geklappt, wie Sam Hain schon beschrieben hat, alles eine Frage der Geduld und Schneidengeometrie. Ob wohl ich Romans Einwaende gegen stark ledeburitische Staehle in gewissem Masse unterstuetze, scheint mir das Verstaendnis dass sich auch Primaerkarbide durchauchs noch schaerfen lassen ein wenig verlohren gegangen zu sein. Wie Sam Hain hab' auch ich diese Schaerfe zum Beispiel mit S30V erreicht. Das Problem ist nur, dass stark ausgeduennte Schneiden in diesen Staehlen an Schneidenstabilitaet verlieren, aber es ist nun auch nicht so dass beim ersten bischen Holzschnitzen gleich die halbe Scheide wegbricht, wenn der Stahl einigermassen ordendlich Waermebehandelt ist. Und mal ganz ehrlich, wieviele Leute arbeiten wirklich mit Klingen die eine Fase mit 10-15 Grad inklusive (5-7 Grad pro Seite)? Zum Haare schnitzen ist das nicht noetig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur berühmten "Roman-Schärfe" habe ich mal Romans Messer gebracht.
Ich habe dafür Wassersteine und ein Stück Leder mit Polierpaste benutzt.
Solche Schärfe ist relativ schnell weg.
Das Messer ist aber sehr lange Zeit für verschiedene Küchenaufgaben geeignet.
Nur mit Druckschnitt zu schneiden geht super. Unterarm rasieren geht gut.
Ich benutze es momentan ausschließlich zum Lebensmittelschneiden.
Dafür ist dieses Messer sehr gut geeignet.
Klinge- 3-Lagenstahl (in der Mitte-1.2552, seitlich-rostfrei. Stahl).

Ps: gute Arbeitsschärfe und „Rostfreiheit“ haben es sehr populär bei mir in der Küche gemacht.
Darum wird es täglich „getestet“. Die Arbeitsschärfe liegt nicht im Bereich „Haare spalten“. Die Druckschneidfähigkeit bleibt aber sehr hoch.
 
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