Rostfrei Feuerverschweißen

rolynd

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Nachdem ich das hier :http://www.britishblades.com/forums/showthread.php?106085-80CrV2-304-Stainless-laminate-WIP&highlight=80crv2 gesehen habe stellen sich mir ein Paar Fragen:

a) ist das wirklich so einfach? (wahrscheinlich nicht:hmpf:) hoch Chromhaltiges ist ja nicht unbedingt für seine leichte Schweißbarkeit bekannt...

b) was passiert mit dem wd-40, warum gibt das nicht Rückstände zwischen den Lagen?

c) werden durch das komplette e-schweißen des Pakets nicht zumindest die Randzonen zwischen den Lagen verzundert?

d) funktioniert das auch mit einem "normalen" Damast Paket? Der Vorteil wäre ja kein Boraxgespritze, keine Verzunderung ,Gefahr von Einschlüssen minimal sofern die Temperatur stimmt, oder? Da gibts doch bestimmt nen Haken?
 
Danke Achim für die schnelle Antwort!
Offenbar funktioniert das wohl sogar auch mit nem normalen billigen Elektrodenschweißer: "To weld the pieces together I used a normal arc welder." TIG wär bestimmt besser hab ich aber nicht.
Dann weiß ich ja schon was nächstes Jahr auf dem Programm steht :D Einen Versuch ists allemal wert.
 
Auf einem Markt hatte einer ein "Rostfreies" Messer und der Eigentümer sagte mir das der Schmied es nicht verraten will wie er es macht weil er eine Möglichkeit gefunden hat ohne Vakuum und Borax.
Ich sagte ihm das es da eine Reihe von anderen Möglichkeiten gibt die bekannt sind,aber für mich uninteressant.
 
Also das mit dem WD40 irritiert mich jetzt stark. Ich hätte jetzt gedacht, das versaut mir potentiell die Schweißung! Bei aller Coolness, die Achims Antwort hatte: Das bringt also wirklich etwas positives statt negatives wenn ich WD40 draufsprühe?
 
Ich würde das WD40 einfach weglassen. Wenn du sauber vorarbeitest geht es bestens ohne.

In Beitrag 16 bei dem Link zu britishblades schreibt er, dass er es verwendet um eine sauerstofffreie Athmosphäre zu erreichen. Ich vermute, dass er damit erreichen will, das die Kohlenwasserstoffe im WD40 sich beim erhitzen mit evtl. vorhandenen Sauerstoff verbinden, bevor die Metalle oxidieren. Aber wo das entstandene Gas dann bleiben soll weiß ich auch nicht...

Wie gesagt, es geht auch ohne.

Gruß Jannis
 
An so ein Verfahren hab ich auch schon den einen oder anderen Gedanken aufgewendet. Borax oder dergleichen halte ich für unnötig,
da beim WIG schweissen der Spalt eh mit Argon geflutet wird, daher halteich das WD40 für unwichtig. Vorausgesetzt man arbeitet sauber...
Wie Janis schon gesagt hat...

Gruss Bobby
 
Also ich würde, wenn ich das versuche, nur mit normalen Elektroden schweißen. Das ist das Maximum an Ausrüstung das ich habe ;)

Ich fragte mich nämlich auch, wo das WD40 denn dann hin soll, wenn ich das Paket rundherum verschlossen habe.

Also rein mit dem Zeug oder nicht in meiner Situation?
 
Mach es nicht rein, es geht auch super ohne. Solange du sauber arbeitest und die Auflageflächen schön plan sind ist es gar kein Problem. Ich habs auch nur mit ganz stinknormalen Elektroden zugeschweißt. Wichtig ist nur, dass du die Bleche beim Schweißen im Schraubstock kräftig zusammenpresst...

Guck, an diesen beiden Klingen arbeite ich gerade. Das Obere ist mit ca. 200mm Klingenlänge ein etwas größeres Stück. Die Flanken sind aus V2a und die Schneidlage aus 100Cr6. Ohne Öl verschweißt und das so sicher, dass ich ohne Probleme den Erl so dünn ausschmieden konnte. Ausgangsmaterial war Flachstahl V2a in 4mm und 100Cr6 in 2,5mm...

Eigentlich wollte ich euch das Messer erst zeigen wenn es fertig ist. Wird ein Weihnachtsgeschenk für meinen Dad;-)

Gruß Jannis
 

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Hallo,

Danke für die Bilder.
Ich bin auch an rostfreiem Damast interessiert, da es immer wieder gefragt wird.
Ich bin der Englischen Sprache nicht mächtig, kann mir aber nicht vorstellen dass nachdem Öl auf die zu schweissenden Flächen gesprüht wurde, die Bleche rundherum verschweisst wurden.
Wie bereits erwähnt kann ich mir allerdings vorstellen dass, die reduzierende Athmospäre von verdampfendem Öl einen gewissen Schutz gegen Sauerstoffzutritt gewährleisten.
Aber ob der dabei enstehende Russ zwischen den Lagen sauber enweichen kann ist mir irgendwie nicht ganz geheuer.

(Theoretisch, müsste man sich doch auch eine Sauerstofffreie Zone mit den Auspuffgasen eines zb. grösseren Dieselmotors schaffen können, zwischen Gasesse und Amboss)
Jedenfalls werden wohl sauber verschweisste Bleche zu einem Packet wohl die saubere Lösung sein.

Gruss unsel
 
Also einer der ersten (eigentlich der Erste) den ich im Net gefunden habe, der sowohl Rostfrei als auch alle möglichen Kupfer und Kupferlegierungen in jedweder Kombination mit Eisen, Stahl und Rostfrei verschweißt hat, war Ariel Salaverria.
Der hat schon vor vielen Jahren seine Damaste im Kasten oder Container verschweißt und an einem Ende ein mit WD40 getränkt Zewa reingelegt.
Nach seinen angaben eben, um ein reduzierende Atmosphäre zu erzeugen. Ob er nun wirklich der Erste war der das so gemacht hat kann ich nicht sagen, jedenfalls habe ich danach viel US Messermacher gesehen die es eben so gemacht haben.
Es gab sogar eine Diskussion im Bladesmith Forum von Leuten, die statt mit Borax oder anderen Flussmitteln, nur Kerosin nahmen um Erfolgreich im Feuer zu Schweißen.
Was das WD 40 betrifft, dass zwischen zugeschweißten lagen verwendet wird, scheint es bei einigen gut zu funktionieren aber viele finden es überflüssig.
 
Ich erinnere mich an einen Bericht vor 10 Jahren (ca.) im blademagazine. Der Titel war "damascus in the can". Da wurden dann alle möglichen Reste auch aus rostfrei in einer Hülse verdichtet, Deckel drauf geschweißt , kleines Loch rein und die Büchse dann mit Diesel gefüllt. Der Diesel verbrennt in der Esse, nimmt den Sauerstoff mit zu gasförmigen CO2. Ich selbst habe das noch nicht versucht. Das mit den 3 Lagen, wie Xerxes es beschreibt ging einfach.

LG Thomas
 
(Theoretisch, müsste man sich doch auch eine Sauerstofffreie Zone mit den Auspuffgasen eines zb. grösseren Dieselmotors schaffen können, zwischen Gasesse und Amboss)


Aber der Schmied an sich braucht eine Sauerstoffreiche Atmosphäre, also fällt das mit den Abgasen raus. Nicht dass hier noch einer auf dumme Gedanken kommt:lechz:
 
;) natürlich macht bloss keinen Blödsinn!!!


Ich schreibe dies nicht ohne Sinn, nicht ohne Hintergrund.
Ich schreibe dies, weil mein Bruder mir von einem sehr Interessanten Technischen Vorgang erzählt hat, vor etwa 10 Jahren.
Er lebt in Südamerika, und dort kam einer seiner Bekannten auf die Idee, Hauben (Kühlerhauben??) für Pkw s aus Messing herzustellen.
Er tat dies schlussendlich auch indem er anhand eines grossvolumigen Dieselmotors, flüssges Messing in eine Negativform spritzte,welches eine glänzende Oberfläche ergeben haben soll.
Präzise Details kann ich auf Wunsch nachfragen.
Jedenfalls fand ich die Idee seinerseits nicht abwegig, da ein fett eingestellter Diesel eigendlich eine Sauerstofffreie Abgassäule entlässt.
Diese CO Gase evtl. als reduzierendes Medium beim Schmieden zu nutzen , gilt es natürlich mit dem nötigen Sachverstand zu tun!!!


Gruss unsel
 
Also ich verstehe die ganze Diskussion nicht ganz. Alles was nötig ist sind saubere (ganz frisch geschliffene) Bleche und ein Ausschluss von Sauerstoff. Ob das ganze in einem ganz dicht befüllten Rohr oder den verschiedenen Mokume Techniken geschieht ist völlig egal.

Ich hab mal ne Versuch gemacht bei dem ich Strahlkugel aus Eisen/Stahl zusammen mit Kugellagerkugeln in einen Behälter gefüllt habe und diesen vor dem Verschließen (schweißen) mit Schutzgas durchströmt habe. Eben aus Euren Gründen. Gerade als ich feuerschweißen wollte tats nen dumpfen, das Rohr platze und die glühende Kohle lag in der Werkstatt verteilt.

Füllt eure Behälter nicht mit irgendwelchem brennbaren Mist und lasst die finger von Abgas. Ihr habt doch die Lösungen schon gehöhrt. Versucht euch nicht an so gefährlichem Leichtsinn.
 
Ist doch logisch, dass das Gas sich bei erwährmung ausdehnt. In nem komplett geschlossenen Rohr kann das schief gehn.
Darum zieht man ja auch Vakuum oder sorgt für eine Moglichkeit zum Druckausgleich (Loch).
 
um eine ganz saubere Ausgangslage zu haben, ist tig natürlich optimal, Elektroden gehen aber auch und sogar Azethylen.

das Werkstück sollte vor dem Schweissen gut warm sein. bei wirklich wichtigen Nähten heizen wir deshalb die Stücke mit eine Butanflame auf und schweissen die Teile, warm (bis) heiss.

Oberflächenwasser sollte ab 135°C weg sein

ich frag morgen mal unseren Schweissfachtypen, was er von WD40 hält.

Wir entfetten unsere Nähte sogar mit Aceton.
 
schaut Euch auch das Schäflerdiagram an. die Schweissnaht leigt ja auf der mitte der Verbindungslinie zwischen den Legierungen.
Vielleicht kippen die Jungs WD40 rein, um die entkohlung des Härtbaren Stahles während dem Schweissen zu unterbinden ?
Nur so ne Idee.
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Ähm, in dem Behälter war keine Luftblase oder Gas unter Druck. Ich habe ldediglich die Luft zwischen den Kügelchen (von Kugelstrahlmittel) durch Schutzgas ausgetauscht. Das hat schon ausgereicht.
 
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