S30V praktische Erfahrungen ?

beagleboy

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Nachdem S30V ja nun bei vielen Herstellern in die Serienproduktion eingeflossen ist, würde mich mal interessieren, ob jemand was zu den praktischen Vorteilen sagen kann.
Mich interssiert jetzt weniger ein metallurgischer Exkurs oder eine materialtheoretische Diskussion, sondern eher praktische Vergleiche mit 154CM und Konsorten.
Die Suchfunktion hat mich da auch nicht wirklich weitergebracht.

Bitte um Erleuchtung ! :ahaa:
 
Hi

Ich habe inzwischen einige Messer mit Klingen aus diesem Stahl und kann hier keine eindeutige Aussage treffen.

Tendenziell ist der Stahl schnitthaltiger wie 154CM, tendentiell ist er aber auch schlechter nachzuschleifen.

Dies ist allerdings bei meinen Messern unterschiedlich stark ausgeprägt, was mich vermuten läßt, daß es auch sehr viel mit der Wärmebehandlung zu tun hat, die die Stähle genossen haben.

S30V scheint jedoch nicht so ganz rostfrei zu sein. Ich hatte zwar selbst noch keine Rostflecke auf den Klingen, aber im Chris-Reeve-Forum bei bladeforums.com wurde bereits mehrfach davon berichtet.

regards
 
Habe nur 2 Messer zum Vergleich vom S30V
Eim Microtech und das Buck Mayo.

Der Stahl ist völlig verschieden. Tippe hier mal stark auf die Wärmebehandlung.

Fange ich mal mit dem nicht ganz so schönen dollem Microtech an.
Nachschärfen kein Problem und muß leider auch desöffteren gemacht werden. Etwa so schnitthaltig wie 154CM. Und wenn, dann nur nuancen besser.

Buck/Mayo:
Nachschärfen nicht nötig. seinfach SUPER!!!!!!

Und nochwas ist mir aufgefallen!
Beim Abziehen über den Lederriehmen (+Diamantpaste)
MT schon nach ein paar zügen eine schöne spiegelnde schneide!
Beim Buck, da ich solche Spiegelnden Schneiden mag wollte ich mir hier auch eine dran machen. (geht ja einfach)!!!!
Aber nix mit einfach beim Buck! habe sicherlich das messer schon 1000x über den Riehmen gezogen und nochimmer nix mit spiegeln!

Meinermeinung nach hat hier MT mist gebaut und sich mehr auf den guten Ruf des S30V verlassen oder gar einfach nur S30V auf die Klinge gedruckt!
Ganz im Gegensatz zu Buck! Der Stahl ist einfach spitze!!!
 
Ich trage und benutze seit einiger Zeit das Benchmade 940ti mit S30V-Klinge. Ich mache meine EDC´s ehr selten sauber und habe noch keine Probleme mit Rost. Nachschärfen musste ich es noch nicht, habe es schon häufig gegen "angreifende" Pizzen, Kartons und unzälige Unterarmhaare eingesetzt.

Gruß, Christian.
 
Tach,

ich hab den Stahl nur an meinem 921 Switchback von Benchmade. Was soll ich sagen ist sehr sehr scharf, musste noch nie nachschleifen. Allerdings hatte ich bei Wänä mal ein Classic Sebenza mit S 30 V Large in der Hand und damit ein Holzteil beschnitzt. Ewig geschnitten und danach konnte ich immer noch Haare abrasieren. Werner kanns bezeugen. Allerdings habe ich, da ich mir einen bestellen wollte, bei verschiedenen Stahlhändlern erfahren, dass der Stahl im Gegensatz zum S 90V (CPM 420 V) keine sehr große Verbesserung ist.
Kann sein, wie auch schon gesagt wurde, hängt es auch sehr an der Wärmebehandlung. Einen direkten Vergleich hätte man nur, wenn man verschiedene Stähle in der gleichen Härterei behandeln lassen würde und dann damit Schnitt Tests durchführt.
Schlauer bin ich leider auch noch nich aus dem S 30 V geworden. Mein Favorit ist eh der 154 CM oder 440 C.

Grüße
Lars
 
Anschlußfrage: In wieweit ist denn S30V eine Verbesserung zum S90V. Kann jemand aus Erfahrung mit beiden Stählen sprechen oder gibt es nen aussagekräftigen Vergleich?
 
S30V ist keine Verbesserung zum S90V und ist auch nicht als eine vermarktet. Ganz im Gegenteil. S30V ist entwickelt worden, um ein Stahl zu schaffen, welcher wesentlich leichter zu verarbeiten (aus Hersteller Sicht) als zB S90V ist. S90V ist so schwierig zu verarbeiten, das die Herstellungskosten für Sportmesser enorm mehr sind, als bei andere Stähle. Dafür bleibt S90V an der Spitze für Schnitthältigkeit usw. S30V bringt Vorteile (mehr Gewinn) für Messerhersteller und Stahlhersteller (Crucible), nicht für Endverbraucher.
 
Nun interessiert mich ein weiterer Vergleich:

Hat jemand Erfahrungen, wie sich die PM-Stähle von Crucible (S30V, S60V, S90V) in ihren Eigenschaften von RWL 154 (ebenfalls ein PM-Stahl) unterscheiden?

IMHO soll RWL 154 ein wesentlich feineres Gefüge haben, aber wie wirkt sich das in der Praxis aus?

regards
 
Gibbs dass, RWL 154?

Oder meinst Du RWL 34?

In Romans Buch ist eine Karte, nach der RWL 34 kaum Unterschiede in der Praxis zeigt, wiewohl das Bild nach meiner laienhaften (das ist keine Ironie) Meinung keinen schlechten Eindruck macht.

Das mit der Feinkörnigkeit ist wohl so eine Sache. Wenn ich alles richtig verstanden habe, ist Vanadium an sich eher grobkornbildend. Die Eigenschaft, für ein feinkörniges Gefüge zu sorgen, läge daran, das es einfach "im Weg steht", also für große Körner keinen Platz läßt, wohl ähnlich wie Kobalt.
 
Oder meinst Du RWL 34?

Hi Exilant

Danke für die Korrektur und Deine Antwort.

Ich bin wohl über den Umweg; CM 154 entspricht ungefähr ATS 34 und dessen PM-Variante ist ja wohl RWL 34; etwas in durcheinander gekommen. Also selbstverständlich meinte ich RWL 34 und nicht RWL 154.

regards
 
Original geschrieben von darkblue
Hi Exilant

Danke für die Korrektur und Deine Antwort.

Ich bin wohl über den Umweg; CM 154 entspricht ungefähr ATS 34 und dessen PM-Variante ist ja wohl RWL 34; etwas in durcheinander gekommen. Also selbstverständlich meinte ich RWL 34 und nicht RWL 154.

regards

Mein schnodderige Unter - Überschrift sollte zeigen, dass ich mir das dachte. Kannst Du mit dem Rest was anfangen?

(Vorsicht, wir weichen vom Thema ab!)
 
Original geschrieben von Kevin Wilkins
S30V ist keine Verbesserung zum S90V und ist auch nicht als eine vermarktet. Ganz im Gegenteil. S30V ist entwickelt worden, um ein Stahl zu schaffen, welcher wesentlich leichter zu verarbeiten (aus Hersteller Sicht) als zB S90V ist. S90V ist so schwierig zu verarbeiten, das die Herstellungskosten für Sportmesser enorm mehr sind, als bei andere Stähle. Dafür bleibt S90V an der Spitze für Schnitthältigkeit usw. S30V bringt Vorteile (mehr Gewinn) für Messerhersteller und Stahlhersteller (Crucible), nicht für Endverbraucher.

Stimmt soweit aber, CM stellt doch die besonderen Eigenschaften hinsichtlich Rostbeständigkeit und Zähigkeit heraus?! Klar, nicht im Vergleich zum S90V, sondern zu 154CM und 440C, doch ist S90V mir nicht als besonders zäher Stahl bekannt, eher als spröde. Spröder als 154 CM, weshalb ich unbedarfter Konsument da schon eine ordentliche Verbesserung erwartet habe.
 
Kannst Du mit dem Rest was anfangen?

Bestimmt nicht so viel, wie mancher Stahlexperte hier, aber es scheint doch meine Einschätzung zu untermauern, daß man damit eine feinere Schneide erzeugen kann und das die Klinge nicht ganz so spröde wird, wie bei den S..V-Stählen.

Allerdings denke ich, daß die Härtung mindestens einen genau so großen Anteil an den Eigentschaften der Klinge haben wird, wie die Wahl des Materials.

Wäre klasse, mal Erfahrungsberichte aus einem Praxisvergleich zwischen RWL 34 und V..S-Stählen zu erhalten.



CM stellt doch die besonderen Eigenschaften hinsichtlich Rostbeständigkeit und Zähigkeit heraus?!

Da der Hersteller Rostbeständigkeit als besondere Eigenschaft hervorhebt, wundert mich dies hier um so mehr.

regards
 
Original geschrieben von x-blades
Tach,

... Einen direkten Vergleich hätte man nur, wenn man verschiedene Stähle in der gleichen Härterei behandeln lassen würde und dann damit Schnitt Tests durchführt.
Schlauer bin ich leider auch noch nich aus dem S 30 V geworden. Mein Favorit ist eh der 154 CM oder 440 C.

Grüße
Lars

Als direkten vergleich würde ich es auch werten, wenn jemand z.B. ein BM 940 mit 154CM-Klinge gehabt hat und jetzt auf eine Ausführung mit S30V umgestiegen ist. Das halte ich schon auch für aussagekräftig.
 
Als direkten vergleich würde ich es auch werten, wenn jemand z.B. ein BM 940 mit 154CM-Klinge gehabt hat und jetzt auf eine Ausführung mit S30V umgestiegen ist. Das halte ich schon auch für aussagekräftig.

Also, ich habe hier zwei Sebenzas:

Ein kleines mit BG 42-Klinge (61 HRC) und ein großes mit S30V-Klinge (59 HRC).

Von der Schnitthaltigkeit sind beide ziemlich gut. Es dauert bedeutend länger, wie z. B. bei meinen Benchmades mit CM-154-Klingen, bevor ich wieder nachschleifen muß.

Das Nachschleifen ist bei der BG 42-Klinge trotz höherer Härtung allerdings wesentlich einfacher wie bei der S30V-Version. Die BG 42-Klinge läßt sich auf dem Sharpmaker ähnlich gut wie CM 154 schärfen, die braunen und weißen Rods sind hier ausreichend. Bei der S30V-Klinge wird schleifen ohne Diamond-Rods zur Tortur.

regards
 
Original geschrieben von darkblue


Allerdings denke ich, daß die Härtung mindestens einen genau so großen Anteil an den Eigentschaften der Klinge haben wird, wie die Wahl des Materials.

Da der Hersteller Rostbeständigkeit als besondere Eigenschaft hervorhebt, wundert mich dies hier um so mehr.

regards

Was für die Korngröße gilt, gilt auch für den Rostwiderstand. Eine Aussage von CRK könnte Aufschluss geben.

Da Beagle den Thread gestartet hat und möglicherweise sein neues S30V Messer da die Motivation war (ich unterstelle das so frech, weil es bei mir so ist) glaube ich, das dieses Fänomen bei BM Klingen nicht so auftreten wird, weil die größeren Wert auf Rostwiderstand legen, sprich die WB darauf ausrichten (lassen).
 
So allgemein fällt mir auf, dass die rostfreien sehr einfach miteinander verglichen werden. Da ist nichts von, wenn du mehr so willst, nimmst du den, wenn anders dann den, wie es bei den Karbonstählen ist.

Oder würde jemand hier z.B. CM154 bewußt für spezielle Klingen oder Aufgaben wählen und S90V für speziell andere?

Ist halt so ein Eindruck ohne Wertung.
 
Original geschrieben von exilant

Da Beagle den Thread gestartet hat und möglicherweise sein neues S30V Messer da die Motivation war ...

Da liegst Du nicht ganz falsch. :D
Und außerdem ist gerade noch ein 940 TI zu mir unterwegs, von dem ich noch nicht weiß, ob es mein 942 Standard als (eines meiner) EDC ersetzen wird oder nicht.
 
mit dem vergleichen ist das so eine sache.
es lässt sich auch schwer ein golf mit einem mercedes vergleichen
beides sind autos und rollen;-)
vielleicht ist die gestellte anforderung an den speziellen stahl
entscheident. warum wurde ein s90v mit solcher hohen legierung hergestellt? sehr entscheident ist natürlich die wärmebehandlung.

meiner meinung nach wird oft unter den messermachern der s90v zu
hart angelassen, so dass der stahl zu spröde wird. das wirkt sich
natürlich auf die schnitthaltigkeit negativ aus.
ich persönlich z.B.lasse den s90v zwischen 56-57hrc an o. nie höher als 58hrc, mit dem ergebnis einer exelenten schnitthaltigkeit.
ich kenne keinen rostfreienstahl der da momentan schritthalten kann.
 
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