Schärfe richtig testen (Rasurtest)

Also bis vor kurzem hab ich als Schärftest die KLinge auf den Fingernagel gesetzt und wenn sie auf dem Nagel stand, war es für die Küche ausreichend scharf.

Aber vor kurzem sind mir beim Abnehmen des Messers von der Magnetleiste ein paar Blätter meiner Grünlilie beim Berühren der KLinge entgegengefallen und ich hab gemerkt: Hei es geht noch schärfer!

Jetzt test ich mit den Blättern: halte die Klinge unterhalb des Blattes, halte das Blatt nicht fest und ziehe langsam die Klinge nach oben- wenn das Blatt geschnitten wird- fangen meine Auglein an vor Glück zu leuchten.

Denn Messer die die Fingernagel-Probe bestehen, bestehen nicht immer den Blatt-Test

Gruß
Ramses
 
Wenn Du das mit Deinem Wellensittich machen würdest, wäre hier aber was los. Blos so ne kleine Lilie, die nicht mal weinen kann, wird en passant verstümmelt.

Schau doch mal, ob die Schneide auf Deinen Kopfhaaren stehen bleibt.
 
Hab mir alles fein säuberlich rausgedruckt und durchgelesen. Der erste Versuch misslang aber - Das Messer ist stumpfer als davor... und wie sieht nen Grat aus? Wie erkenne ich den? Muss ich einfach länger schleifen?

Vielen Dank,
gruß,
reno
 
Du schleifst die Schneide auf einer Seite so lange, bis sich auf der gegenüberliegenden Seite der geschliffenen Seite ein Grat bildet. Dieser Grat ist recht einfach fühlbar, wenn Du mit der Kante eines Fingernagels auf der Flanke der Klinge vom Klingenrücken zur Schneide "herunterfährst". Ist dort ein Grat entstanden, bleibt der Fingernagel an dem Grat "hängen".
Erst wenn der Grat auf der Gesamtlänge spürbar ist, drehst Du das Messer um und schleifst mit wenig Druck die Seite mit dem Grat, bis dieser nicht mehr fühlbar ist.
Diese Prozedur wird mit unterschiedlichen Steinen, die immer feiner werden wiederholt. Der sich aufwerfende Grat wird dabei immer feiner/weniger. Die Schneide wird "spürbar schärfer". Anschließend dann auf einem Leder abziehen und fertig.
"Die Kunst" bei der ganzen Sache ist eigentlich, über den kompletten Schleifvorgang auf den unterschiedlichen Steinen den Winkel gleich zu halten. Aber mit ein bisschen Übung klappt das. Für den Anfang hilft es, die Schneide mit einem Filzstift einzufärben, damit man ein Gefühl bekommt, in welchem Winkel man schleift (zu steil, zu flach oder eben passend). Ich habe am Anfang öfters mal mit einer Lupe (12,5-fache Vergrößerung) beim Schleifen einen Blick auf die Schneide geworfen. So sieht man auch sehr gut, "wo man schleift" und wie sich die Schneide beim Schleifen verändert.
 
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Hi!


Ahhhh JETZT! Ich muss länger auf einer Seite schleifen! :ahaa: ! Ich dachte immer, dass ich möglichst oft die Seiten wechseln sollte ...

Werde die Sache gleich mal testen!

Vielen Dank,
reno
 
Durch das stetige, "zu frühe" Wechseln der Schneidenseite, die geschliffen wird, baut sich kein/kaum Grat auf, bzw. man trägt ihn sofort wieder ab.
Wenn sehr viel Material von der Schneide abgetragen werden soll (z.B. wenn man den Schneidwinkel verändern will), sollte man schon zwischendurch die Seiten wechseln. Sonst passiert es sehr leicht, dass die Schneidenspitze aus der Mitte der Klinge wandert, da auf der einen Seite zu viel Material abgetragen wird.
Aber zum "einfachen" Schärfen wirklich erst die eine Seite und dann nach dem Aufbau des Grates die andere. Wenn das Messer häufiger nachgeschliffen wird, kann man ja jedesmal mit einer anderen Seite beginnen, um das "Wandern" der Schneidenspitze zu einer Seite zu verhindern ;)
 
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Rasurtest - da spielen auch noch viele andere Faktoren eine wichtige Rolle. Ich habe sehr feines Armhaar - wenn ich mit der Klinge am Bein spielend Haare abrasieren kann, tut sich am Arm noch lange nichts.

Deshalb folgender Vorschlag - Rasurtest nur am Arm der Freundin, sofern vorhanden. Wenn's ohne Schreie/Ohrfeigen klappt, ist's scharf :) ;)

Keno
 
@Cheez:
Epilierer? Da habe was besseres... :D

Da meine Armbehaarung auch so gut wie nicht vorhanden ist, habe ich das gleiche Problem. Aber mein Friseur muss mir nie den Nacken ausrasieren. :super:

A propos Haare: an seinen Kopfhaaren merkt man sehr sehr gut, ob ein Messer scharf ist. Messer (vorsichtig) wie einen Kamm ansetzen. Beißt die Schneide in die Haare, ist das Messer für fast alle Anwendungen scharf genug. Rutscht die Schneide über die Haare, musst du noch weiter schärfen. Vor diesem Test Grat entfernen, Grat verfälscht das Ergebnis.

Grüße Willy
 
cheez schrieb:
Rasurtest - da spielen auch noch viele andere Faktoren eine wichtige Rolle. Ich habe sehr feines Armhaar - wenn ich mit der Klinge am Bein spielend Haare abrasieren kann, tut sich am Arm noch lange nichts.

Hat lange gedauert, bis ich das begriffen habe. Bei mir klappt der Rasurtest naemlich nicht gut, weil meine Armhaare sehr fein und weich sind. Bei mir rasieren selbst *sehr* scharfe Messer nicht sonderlich gut.

Ich finde den Rasurtest aus genau dem Grunde wenig aussagekraeftig. Es gibt halt Menschen mit sehr festen Haaren und andere mit sehr duennen, weichen Haaren. Die Unterschiede sind recht frappierend, insofern sind die Ergebnisse des Rasur"tests" keineswegs auch nur annaehernd vergleichbar.

Hermann
 
Der Rasurtest ist eh eine subjektive Geschichte. Zumal bei den meisten Messern auch realitätsfremd ... Zumindest bei mir, da ich mich nicht mit meinen EDUs rasiere ;-)
Für mich ist der "Rasiertest", neben anderen Tests, einfach nur die Kontrolle, dass das Messer die Schärfe besitzt, die "ich" mir vorstelle/wünsche.
 
Irgendwie versteh ich die Welt nicht mehr. Dieses blöde Messer wird einfach nicht gescheid scharf. Je mehr ich es auf der feinen Seite des Steins schleife, desto stumpfer wird´s. Ich werde mal das Abziehen am Ende mit Ledr versuchen...hoffe mal, dass es dann klappt :(

Danke euch und gruß,
reno
 
Zwei verschiedene.

Einmal ein Buck Special von 1996 (bin mir net sicher, sollte aber 420-er sein) und einmal ein billiches Herbertz Klappmesser mit 440-er Stahl(was ich eingendlich mal RICHTIG scharf haben will, wird ja keinen großen Belastungen ausgesetzt, im Vergleich zu meinem Buck (Holz hacken, Hasen zerlegen...(war mal bei nem Bekannten, Jäger dabei...)).

Danke euch! Ihr seid echt super!" :super:

gruß,
reno
 
Das Thema Schärfen haben wir doch schon reichlich durchgekaut. Das Problem kann nur darin liegen, daß man es einfach zu gut machen will-also kauft man den teuersten und feinsten Stein und reibt damit auf einem stumpfen Messer herum. Das gerät zur wahren Sisyphus-Arbeit, da man bei der Feinheit des Steins etliche Monate schleifen müßte, um den nötigen Materialabtrag zu erzielen. Da es unmöglich ist, während dieser Zeit den Anstellwinkel gleich zu halten, verrundet man die Schneide und das Messer wird stumpfer anstatt schärfer. Dann wird der Vorgang wiederholt...eben wie bei Sisyphus.
Für mich stellt sich die Frage, welchen Schärfegrad man erreichen will. Geht es um eine vernünftige Gebrauchsschärfe, die übrigens völlig ausreicht, auch die Armhaare mit etwas Druck und mit dem Strich abzukratzen, kann man dafür nicht wirklich länger als 5 Minuten brauchen. Eien teuere Ausrüstung ist dafür ebenfalls nicht erforderlich, selbst ein Sensenwetzstein und ein guter Wetzstahl würden genügen. Auf dem Stein, der ruhig grobkörnig sein kann, wird mit hohem Druck im gewünschten Winkel erst eine Seite der Schneide bearbeitet, bis auf der Gegenseite ein Grat zu fühlen ist. Dann wird die Klinge umgedreht und die andere Seite bearbeitet. Wenn beide Seiten gleichmäßig geschliffen sind, hat sich der Grat auf die erste Seite umgelegt. Er wird dann durch ein paar Züge über den hartverchromten Wetzstahl oder über einen etwas feineren Stein-Körnung ca 320 genügt- entfernt, indem man abwechselnd mit der Schneide voraus über den Stein streicht. 10-12 Züge für jede Seite sollten genügen. Für besonders Ungeschickte oder Perfektionisten gibt es Schleifhilfen, die es ermöglichen, den gewünschten Winkel exakt einzuhalten. Soweit ich das gesehen habe, sind alle auf dem Markt befindlichen Hilfen brauchbar, wenn auch in diesem Stadium eigentlich überflüssig. Es gab mal vor Jahren von Buck eine einfache Klammer- genannt hone-master- die vorzügliche Dienste leistete. Vermutlich hat man sie vom Markt genommen, weil sie zu einfach, effektiv und billig war.
Erst wenn diese Schärfestufe erreicht ist, macht es Sinn, mit den feineren Schärfmitteln zu arbeiten. Ich habe das an anderer Stelle ausführlich beschrieben und will es hier nicht wiederholen. Wenn dann der gewünschte Erfolg sich nicht einstellt, sollte man auch daran denken, ob der gewählte Stahl für die gedachte Bearbeitung geeignet ist. Auch das ist schon ausführlich erörtert worden, einschließlich der Tests für extreme Schärfe: Haartest, fallendes und stehendes Blatt.
MfG U. Gerfin
 
mal eine Frage ... ist das ein Zeichen von besonderer Schärfe, wenn man mit der Klinge ein Haar spalten kann? Ich habe ja ein (ja wirklich ... z.Z. nur ein - nämlich mein Erstes - einziges Messer) ziemlich einfaches CRKT Tighe Tac ... und mir war etwas langweilig ... und ich hielt ein Haar, welches ich mir vom Bein gerupft habe (ja ... mir war SEHR langweilig :steirer: ) und versuchte es, zwischen Daumen und Zeigefinger haltend, durchzuschneiden. Plötzlich "biss" das CRKT zu und ich konnte eine hauchdünne Schicht der Länge nach vom Haar ablösen. Ich hab vorher bereits ein paar Sachen getestet, u.a. auch eine PET-Flasche zerschnitten, Zweige und endlich auch ein paar dickere Äste und Taue zerlegt ... und trotzdem funktioniert das mit dem Haar. Hab ich jetzt einfach nur Glück, eine so scharfe Klinge erwischt zu haben oder ist das normal?
 
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Beweisfoto :irre: hab mir gerade mal ne Augenbraue rausgezupft ... die sind schön dick :staun: :

http://www.isis.de/members/~frbecker/haar-spalten1.jpg

ich hoffe, das kann man gut erkennen ...

PS: ja ... die Braue ist wirklich so lang :hehe: ... jetzt sehe ich endlich einen Sinn darin, sie mir zu zupfen (und meine Frau braucht mich nicht mehr mit ihrer Pinzette "vergewaltigen" :irre: )
 
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Hi!

Wie genau hast DU das Haar denn gespalten?
Freihändig draufeinschneiden sollte doch nicht wirklich möglich sein, oder hast Du die Klinge dran langgezogen wie beim Schneiden von Brot, oder bloss leicht gedrückt, oder....

Danke,

wolf04
 
wie genau ... also ... hätte ich eine Videokamera so würde ich das mal filmen ... hab ich leider nicht ... deshalb versuche ich zu beschreiben:

eigentlich versuchte ich das Haar, zwischen Daumen und Zeigefinger haltend (es zeigte also nach oben), mit der Klinge zu durchtrennen (also ... Haar steht senkrecht, Klinge waagerecht gehalten). Das Haar krümmte sich, somit veränderte sich der Winkel, und dann "drang" die Klinge in das Haar ein - durchschnitt es aber nicht, sondern teilte es der Länge nach, wie auch dem Foto zu sehen ist.

Das hab ich jetzt schon ein paar Mal wiederholt ... es funktioniert aber nur mit dickeren Haaren ... z.B. eben die Brauen. Aber da das spalten mir irgendwie witziger erscheint als das "einfache" durchtrennen hab ich jetzt eine etwas andere "Technik" :glgl: (wenn meine Frau das hier liest, hält sie mich wahrscheinlich für komplett durchgedreht :D ): ich bewege die Klinge immer noch waagerecht auf das senkrecht stehende Haar zu, neige dann aber den Winkel, bevor sich das Haar krümmt und wandere somit (in einem recht spitzen Winkel) am Haar hoch - irgendwann verbeisst sich die Klinge dann immer und spaltet das Haar.

Ich weiss nicht, ob das was Besonderes ist ... aber mir kam es so besonders vor, dass ich gestern fast 20 Versuche unternahm, um das Foto scharf zu bekommen (hab halt nur ne ältere Casio QV4000 ...).

Ich könnte, wenn es wirklich so interessiert, mit der Casio filmen, aber ich denke, man könnte nur erkennen, wie ich es mache ... aber das Ergebnis wäre wohl zu unscharf um es zu sehen ....
 
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