Schärfen (war mal im Culilux thread)

Bei einem Culilux reden wir von ca. 0,2 mm Klingenstärke beim Übergang von Primär- zu Sekundärfase.
Ob du nun die Sekundärfase mit TS ballig auf 12-18 Grad oder nur 18 Grad schleifst, wird keinen merklichen Unterschied machen: der Winkel an der Schneide, also dem entscheidenden Bereich, beträgt in beiden Fällen 36 Grad.

Ob also der Grundschliff der Schneidfasen ballig oder nicht geschliffen wird, spielt bei so dünn ausgeschliffenen Küchenmessern keine Rolle.
Man muss vielmehr eine Routine für das schnelle Nachschärfen zwischendurch finden: ob leicht ballig mit Leder und Paste oder fascettenartig mit Wetzstahl / Schärfstab ist Geschmacksache.
 
(Ingwer dürfte ja gleichauf liegen, nehme ich an)
Ne. Wenn das so wäre, hätte ich den in jedem Supermarkt erhältlichen Ingwer genannt, statt dem frischen Galgant, den selbst viele Asiashops nicht führen. Die Seitentriebe des Rhizoms vom Galgant, die man beim Schälen entfernt, sind absurd hart.

Laut Wikipedia gibt es übrigens vier verwandte Pflanzen, die als Galgant bezeichnet werden. In deutschen Asiashops habe ich bisher nur diese frisch gesehen.
 
Den "echten" Galgant bekommt man in Deuschland schon auch und der ist nicht härter als Ingwer. Die Rhizome sind kleiner, vergleichbar mit denen des Krukuma.
Den Thai-Galgant habe ich bisher nur im Asia-Shop und dort bereits geschält bekommen.
 
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Obwohl es absolut OT ist, kurz eine Anmerkung dazu: ohne nachschärfen wie @Rollingstoned es meint heißt für mich auch ohne Wetzstahl, denn auch dieser trägt Material ab. Ob ich jetzt einen feinen Stein oder Wetzstahl nehme für das (mehrmals) wöchentliche bei täglichem Einsatz, ganz ohne kommt kein Messer bei 1000kg Fleisch schneiden parat. In der Metzgerei sind überwiegend Messer aus Solinger Stahl (F. Dick o.ä.) im Einsatz meines Wissens, oder? Lässt sich mit dem passenden Wetzstahl sicher lange bei Laune halten, ich nutze sowas nicht und schleife lieber auf feinen Steinen und hab immer eine sauber geschliffenen Schneidfase, wie vermutlich Rollingstoned auch.
Genau so meine ich ich es. Also Messer schärfen, meinetwegen noch entgraten und dann schneiden. In der Metzgerei meines Bruders sind vornehmlich Vicorinox/Swibo/Wenger ab und an auch DICK Messer im Einsatz (da wird in großen Mengen im Angebot gekauft). Die hart beanspruchten (da werden jede Woche ca. 5 Schweine geschlachtet und zerlegt dazu dann noch 1 bis 2 Rinder und Geflügel) also Ausbeinmesser etc. halten da vielleicht 2 bis 3 Monate. Die Messer werden alle paar Monate ausgewechselt, weil sie ca. 2 mal pro Woche auf der Maschine nachgeschärft werden. Dazwischen nutzen sie verschiedene Dick Wetzstähle von grob bis ganz poliert.
Bei einem Culilux reden wir von ca. 0,2 mm Klingenstärke beim Übergang von Primär- zu Sekundärfase.
Ob du nun die Sekundärfase mit TS ballig auf 12-18 Grad oder nur 18 Grad schleifst, wird keinen merklichen Unterschied machen: der Winkel an der Schneide, also dem entscheidenden Bereich, beträgt in beiden Fällen 36 Grad.

Ob also der Grundschliff der Schneidfasen ballig oder nicht geschliffen wird, spielt bei so dünn ausgeschliffenen Küchenmessern keine Rolle.
Man muss vielmehr eine Routine für das schnelle Nachschärfen zwischendurch finden: ob leicht ballig mit Leder und Paste oder fascettenartig mit Wetzstahl / Schärfstab ist Geschmacksache.
Das meine ich auch, im Heimgebrauch bei so dünnen Fasen (ob das nun Culilux Schanz edition oder Takamura) spielt der ballige Abzug seine Stärken nicht aus.

Vielleicht bin ich ja total schief gewickelt aber selbst bei dem normalen Culilux (Kobe Kochmesser) würde man ja unnötig viel Stabilität wegnehmen, was vielleicht eine erhöhte Schneidfreude nach sich ziehen würde aber das würde nicht länger schneiden.
Ok, also Brunoise. Fertsch;-) Ich liebe Soffritto bei Bolognese..... Das Testessen ist damit geklärt;-) (Ingwer dürfte ja gleichauf liegen, nehme ich an)
Bolognese ist das perfekte schnibbel Testessen. Ich hatte noch kein Messer das eine Bolognese (ich nehme ca. 200g Möhren, 250g Staudensellerie, 100 Lauch, 300g Zwiebeln) auf 600g Rinder Tafelspitz, den ich selbst kleinschneide (ich mag Bolognese nicht mit Hackfleisch), dazu dann noch ca. 50g Pancetta, ein paar Zehen Knoblauch und viel frische Kräuter (Petersilie, Thymian, Rosmarin, Basilikum) und Sardellen, Kapern, ein paar frische Tomaten, Tomatenmark

Und bei der Menge komme ich grad so durch, danach Tomaten Schneiden war bisher mit keinem Messer mehr sinnvoll möglich. Also so ungefähr 1,5kg zerkleinerte Lebensmittel.

Mein Bruder ist Metzgermeister, der hat auch noch schärfen gelernt wie er sagt. Er kann es auch auf Banksteinen, aber egal was ich versuche das wird nichts, auch nicht mit so superstählen a la SG 2 (Takamura) .

Aber das sind einfach wie schon bemerkt sehr viele Schnitte so ein Soffrito. Ansonsten komme ich schon mit dem Takamura eine Woche bei tächlichen Einsätzen durch, aber wirklich nicht viel mehr, dann wird nachgeschärft. Mit dem Kobe von Culilux da wetze ich dann auch mal wenn es nachlässt das geht schneller, analog zu den anderen Messern im Haushalt, Zwilling, Dick, WMF.

Jetzt habe ich sicher sehr viele Messer im Vergleich zu einem normalen Haushalt, aber hier scheint es Leute zu geben die an die 10 Gyuto/Nakiri etc. ihr eigen nennen ?

Frage, was mache ich falsch ? Man liest immer wieder solche dinge wie die 1000 kg Fleisch, gerade hier im Forum. Oder Jahrelang nicht nachschärfen ?

Wie funktioniert das ? Gibt es Messer die ohne zu wetzen (das ist ja auch in gewisser Weiße eine Art schärfen) so lange durchhalten, wenn ja aus welchem Stahl sind die ?

Rein theoretisch sollte doch mein SG-2 Messer von Tadafusa länger schnitthaltig sein als ein Victorinox, ja und das ist es auch wenn ich mich an die Banksteine setze, ist aber eben auch nicht mehr Tomatenscharf (zumindest bei einigermaßen Reifen Exemplaren), nach so einer Bolognese Orgie.

Versteht mich nicht falsch, es klappt durchaus mit so einem ordinären Zwilling Messer aus CrMoV Stahl sehr lange mit einem Wetzstahl durch zu kommen, aber die werden dann eben nahezu vor jeder Benutzung gewetzt. Wenn so ein Messer allerdings bei so einer Bolognese Zubereitung 5 mal gewetzt werden muss ist doch irgendwas verkehrt oder nicht ?

Rollingstoned
 
Da gibt es schon recht zweifelhafte Aussagen zur Standzeit von manchen Stählen. Ich habe mal in der Beschreibung zu einem SG2-Messer gelesen, dass es bei normalem Hausgebrauch nur alle 1-2 Jahre nachgeschärft werden muss. Das mag gelten, wenn man das Messer runternudelt, bis wirklich gar nichts mehr geht, aber wenn man ein scharfes Messer haben will, muss man da öfter ran.

Bei stark beanspruchten Messern sollte man auch über einen größeren Schleifwinkel nachdenken, dann halten die auch etwas länger.
 
Als ich mein Takamura R2 Gyuto neu bekam hatte ich mit Werksschliff (hier werden gerne 2x7=14° Schneidwinkel genannt) eine Woche lang alles geschnitten auf einem Akazie Stirnholz. Es war danach noch scharf, ging auch durch Zeitung noch spielend durch, jedoch mit zwei drei Mikroausbrüchen drin. Eine Mikrofase mit 15-18° pro Seite freihand angelegt mit Shapton Pro 2k und es hielt nochmal spielend eine Woche durch ohne bedarf. Da jedoch besonders bei SG2/R2 gewarnt wird wegen Mikroausbrüchen dass daraus schnell größere werden würde ich nicht ein Jahr oder länger bei täglicher Nutzung warten, außer man will eine komplett zerrupfte Schneide haben.
 
Und bei der Menge komme ich grad so durch, danach Tomaten Schneiden war bisher mit keinem Messer mehr sinnvoll möglich. Also so ungefähr 1,5kg zerkleinerte Lebensmittel.
Da bin ich voll bei Dir!
Es gibt natürlich sehr individuelle Unterschiede in der Wahrnehmung, was man noch als ausreichend Scharf empfindet.
Ich frische wieder auf, sobald ich leicht erhöhte Schnittkräfte feststelle. Andere tun das erst, wenn sie nicht mehr durchs Gemüse kommen.
Aus meiner Sicht sind Messer wie die Culiluxe oder andere aus vergleichbaren Stählen, die eine gegenüber 1.4116 schon deutlich wahrnehmbar höhere Standzeit der Schärfe haben, aber dennoch per Wetzstahl mit geringstem Aufwand wieder aufgefrischt werden können, der optimale Kompromiss.
 
Bolognese ist das perfekte schnibbel Testessen. Ich hatte noch kein Messer das eine Bolognese (ich nehme ca. 200g Möhren, 250g Staudensellerie, 100 Lauch, 300g Zwiebeln) auf 600g Rinder Tafelspitz, den ich selbst kleinschneide (ich mag Bolognese nicht mit Hackfleisch), dazu dann noch ca. 50g Pancetta, ein paar Zehen Knoblauch und viel frische Kräuter (Petersilie, Thymian, Rosmarin, Basilikum) und Sardellen, Kapern, ein paar frische Tomaten, Tomatenmark

Und bei der Menge komme ich grad so durch, danach Tomaten Schneiden war bisher mit keinem Messer mehr sinnvoll möglich. Also so ungefähr 1,5kg zerkleinerte Lebensmittel.
Meine letzte Bolognese liegt noch nicht so lange zurück. Nach einer vergleichbaren Menge konnte ich noch ohne signifikanten Schärfeverlust weiterarbeiten. Benutzt hatte ich ein Messer aus 1.2419.

Frage, was mache ich falsch ? Man liest immer wieder solche dinge wie die 1000 kg Fleisch, gerade hier im Forum. Oder Jahrelang nicht nachschärfen ?
Jahrelang ohne Nachschärfen ist natürlich Quatsch. Und 1000 kg Fleisch schneidet zuhause auch niemand.
Aber ein sauber geschliffener SG2 hält bei schonendem Umgang im Hausgebrauch schon erstaunlich lange scharf.
Mit einen Touch-up alle 4-6 Wochen sollte man eigentlich gut hinkommen.
 
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Bolognese ist das perfekte schnibbel Testessen. Ich hatte noch kein Messer das eine Bolognese (ich nehme ca. 200g Möhren, 250g Staudensellerie, 100 Lauch, 300g Zwiebeln) auf 600g Rinder Tafelspitz, den ich selbst kleinschneide (ich mag Bolognese nicht mit Hackfleisch), dazu dann noch ca. 50g Pancetta, ein paar Zehen Knoblauch und viel frische Kräuter (Petersilie, Thymian, Rosmarin, Basilikum) und Sardellen, Kapern, ein paar frische Tomaten, Tomatenmark



Rollingstoned
Supi, mir hier gleich nebenbei ein sehr brauchbares Rezept für eine Bolognese Plus reinzuschreiben;-) Wollte nämlich auch genau bei der nächsten mal weg vom "Originalrezept".... Und der neapolitanische Touch mit Sardellen und Kapern geht auch in meine gewünschte Richtung. Danke!
 
Meine letzte Bolognese liegt noch nicht so lange zurück. Nach einer vergleichbaren Menge konnte ich noch ohne signifikanten Schärfeverlust weiterarbeiten. Benutzt hatte ich ein Messer aus 1.2419.
Gut, was bedeutet für dich signifikanter Schärfeunterschied? Und hast du das Fleisch auch in 2mm Würfel geschnitten ?

Klar kann ich mit dem Messer auch noch schneiden hinterher, ist auch noch ausreichend scharf für Karotte, Sellerie und co. aber sehniges Fleisch, Tomaten/Paprikahaut geht danach einfach nicht mehr so gut oder gar nicht mehr. Würde da dann ein 1.2419 Stahl helfen, ich mein ich kauf mir sowas, aber ist der Schnitthaltiger als SG-2 ? Ich glaube nicht, eher vergleichbar mit Aogami 2 ? Wenn ich nicht irre. Und da geht einfach lange nicht so viel.

Rollingstoned
 
Meine letzte Bolognese liegt noch nicht so lange zurück. Nach einer vergleichbaren Menge konnte ich noch ohne signifikanten Schärfeverlust weiterarbeiten. Benutzt hatte ich ein Messer aus 1.2419.


Jahrelang ohne Nachschärfen ist natürlich Quatsch. Und 1000 kg Fleisch schneidet zuhause auch niemand.
Aber ein sauber geschliffener SG2 hält bei schonendem Umgang im Hausgebrauch schon erstaunlich lange scharf.
Mit einen Touch-up alle 4-6 Wochen sollte man eigentlich gut hinkommen.
Was hält den nun länger die schärfe 1.2419 oder SG-2 ? Du hast ja wohl beides am start.

Rollingstoned
 
Was hält den nun länger die schärfe 1.2419 oder SG-2 ?
Meine Erfahrung:
1.2562 - im Juli d. J. "meinen Schliff" mit System dran gedengelt.
TNT666 - im August d.J. ebenfalls "meinen Schliff" mit System.
Bei beiden Endstein NaniwaPro3k, Touch-ups, nach ordentlichen Grundschliff, ausschl. mit Jnat - klar hat nicht jeder.
Verwendung etliche Mal/Woche bei Ein- bzw manchmal/öfter Zweipersonenhaushalt.
Mein kleiner Bestand an Shirogami, Aogami (Super), V2, 1.2519 liegt meist unbenutzt rum (vllt miste ich mal aus).

Gruß und viel Erfolg für viele weitere Erkenntnisse/Erfahrungen.

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Was sagen denn wirklich erfahrene Nutzer dazu ? währe meine nächste Frage gewesen, danke an Neko:
1.2562 von @Jaeger-Knives: Im Juli d. J. "meinen Schliff" mit System dran gedengelt.
TNT666 von JJT Tritz: Im August d.J. ebenfalls "meinen Schliff" mit System.
Bei beiden Endstein NaniwaPro3k, Touch-ups, nach ordentlichen Grundschliff, ausschl. mit Jnat - klar hat nicht jeder.
Verwendung etliche Mal/Woche bei Ein- bzw manchmal/öfter Zweipersonenhaushalt.
Mein kleiner Bestand an Shirogami, Aogami (Super), V2, 1.2519 liegt meist unbenutzt rum (vllt miste ich mal aus).

Gruß und viel Erfolg für viele weitere Erkenntnisse/Erfahrungen.
Die Antwort bleibst du dennoch schuldig ;).

Das was ich auf den Bildern sehe ist 1/5tel von dem was ich so für Bolognese, Gulaschsuppe etc. verwende. Kann dein Messer von Jaeger denn wirklich die 5 fache Menge Schneiden und danach noch Kirschtomaten oder sowas problemlos einschneiden mit 1-2cm Schub ?
Dann kommt das System ins Spiel, da gibt es ja so einige, was ich nicht möchte ist nochmal Steine Kaufen für so ein TS PRof etc. 1.2562 habe ich gefunden steht im Stahlschlüssel, TNT 666 ? Was ist das nun wieder ? Und Jnat, ja klar kapiert ein Japanischer Naturstein, da habe ich keine, aber dafür wohl Belgische und Deutsche, können die auch was ?

Das sind mal 2 von denen ich denke das sie fein genug sind: (aus Beständen von meinem Opa (Metzgermeister) )

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Rollingstoned
 
Das was ich auf den Bildern sehe ist 1/5tel von dem was ich so für Bolognese, Gulaschsuppe etc. verwende. Kann dein Messer von Jaeger denn wirklich die 5 fache Menge Schneiden und danach noch Kirschtomaten oder sowas problemlos einschneiden mit 1-2cm Schub ?
Und wie ich erwähnt habe: Ein- bzw manchmal/öfter Zweipersonenhaushalt.
Ob 1/5 oder 5/5 und danach Kirschtomaten ... > Yes - traue ich meinen beiden locker zu.
TNT 666 ? Was ist das nun wieder ?
Tungsten-Niobium-Titanium, 1,15% C, je 0,6% Wolfram, Niob und Titan und 0,25% Chrom, extrem selten da nur für Testzwecke hergestellt - mittlerweile wieder verfügbar, sonst hätte ich keines aus diesem Stahl.
Belgische und Deutsche, können die auch was ?
Keine Ahnung/Erfahrung, bin bzgl Schleifen japanisch erzogen worden.

So, jetzt müssen aber die Spezialisten mit ihren Erfahrungen ran.
 
Gut, was bedeutet für dich signifikanter Schärfeunterschied? Und hast du das Fleisch auch in 2mm Würfel geschnitten ?
Ganz so fein schneide ich nicht. ich schätze mal so 4-5 mm. So habe ich es auch in Italien serviert bekommen. Wenn ich mir den Aufwand antue, dann auch immer eine größere Menge. Kann man ja gut in Einmachgläsern aufheben. Neben dem Speck und Rind habe ich auch einen Anteil Hühnerleber mit drin.
Nicht signifikant bedeutet in dem Fall, dass es für alles in der Küche noch scharf genug ist. Aslo auch Paprika und Tomate gehen da noch.

Was hält den nun länger die schärfe 1.2419 oder SG-2 ? Du hast ja wohl beides am start.
Der SG-2 hält schon deutlich länger. Hier zahlt sich der Volumenanteil an Chrom- und Vanadiumkarbit aus. Es gibt Stähle, die da noch mehr Karbidanteil haben, wie HAP40 oder Vanadis 23. Allerdings machen mir solche Stähle beim Schleifen keinen Spaß mehr.

Nach meiner Erfahrung wirken sich Schnitttechnik und Schliff schon deutlich auf die Schnitthaltigkeit aus.
Ich habe mir mit den Jahren einen ziehenden Schnitt angewöhnt. Da haben zwei Drittel der Klinge nie Kontakt mit dem Brett. Und stumpfen nur langsam ab. Ein unsauberer Wiegeschnitt mit Querbewegung zur Schneide (zumindest mir passiert das) ist da natürlich böse.
Wenn Schnitthaltigkeit wichtig ist, sollte man eine zu glatte geschlossene Schneide vermeiden. Körnung 3000-6000 funktioniert je nach Stahl noch gut. Muss man im Zweifelsfall ausprobieren.

Gruß, Andreas
 
wir sind jetzt bei Standzeit vs Schärfe vs Stahl, aber das Thema war eigentlich: Standzeit vs "Anschliff" Fase (ballig, normal) und vs Winkel Mikrofase - alles zusammen vs Schneidverhalten.

Bin allerdings nicht der OT-Papst ;-)) Aber obiges evtl. mit einfliessen lassen in die Betrachtung.
 
Ist eigentlich recht einfache Geometrie.

Je dünner die Wate und je kleiner die Sekunderfase desto geringer ist der Geometriche unterschied zwischen einem Messer mit Sekundär und Mikrofase und einem Balligem Schliff.

Der Ballige Schliff wäre noch ein kleines Bisschen Schneidfreudiger und auch ein kleines Bisschen Schnitthaltiger. Beide Werte dürften sich selbst unter optimalen Bedingungen im akademischen Bereich liegen. Mit optimal meine ich das beide Schliffe perfekt fehlerfrei angebracht werden und da kommt auch schon der Hacken.

Mit meinen Mitteln kann ich eine Fase und Microfase ziemlich perfekt schleifen. Ziemlich, weil ganz perfekt schaffe ich selbst das nicht.
Mein System hat auch eine Stange für Ballige Schliffe und mit der kann ich einen ziemlich guten Baligen Schliff machen, von perfekt ist der aber vermutlich weiter weg als der wesentlich einfachere Plane Schliff.

Dieser Sachverhalt egalisiert die theoretischen Vorteile nochmal.

Davon abgesehen ist eine sehr dünne feinst auspolierte Schneide mit feiner Wate mittlerem Schleifwinkel der Sekundärfase (18-20°) und deutlich größerer Microfase (>22°) bereits dermaßen Schnithaltig und gleichzeitig auch Schneidfreudig, das ich da nicht wirklich großes Potential für einen Balligem Schliff sehe.

Die praktisch größten Auswirkungen hat meiner Erfahrung nach das Anbringen eines wirklich extrem sauberen Schliffs, bei dem sämtliche Schleifspuren grober und mittlerer Schleifkörnungen wirklich weg geschliffen werden. Eine so geschlossene Schneide hält um ein vielfaches länger und muss nur noch so dimensioniert werden das auch härtere Kontakte keine Verformung oder Ausbrüche erzeugt.
Geht man hier mit den oben agegebenen Winkel auf eine eher sichere Seite und geben Stahl und Härtung genug her für solche werte, halten solche Schneiden wirklich SEHR SEHR lang.

Für Power User ist das nur deshalb keine Lösung, weil das anbringen derartiger Schliffe auch sehr viel Arbeit macht knowhow und Erfahrung benötigt. Da ist dann einmal die Woche zehn Sekunden über die Schleifhäcksle economischer. Wenn man keinen Bock hat zu optimieren.

In den USA ist eine Professionalisierung zu beobachten, wo Schleifspezialisten Küchenmesser Monatlich aufarbeiten und dabei Materialschonend arbeiten und zumindest nicht auf Verschleiß schleifen.
 
Also da bin ich mit TSProof doch sehr auf der sicheren Seite. Sowohl Ballig, als auch normal. Perfekt aussen vor, sind meine Schneiden schon seeeehr definiert (also gerade beim Konvexschliff). Wenn man Violinspiel gelernt hat, hat man übrigens einen extremen "Heimvorteil" beim wechseln des "Schubs" und generell bei der gleichmässigen Führung eines solchen Systems (mal ganz OT angemerkt).

Da ich allerdings grade ja beim Downgraden meiner Fasenpolituren bin, hin zu mehr "Bissigkeit": Ab wann ist denn die Schneide geschlossen, bzw. sauber genug, so dass sie eine längere Standzeit bietet?

Bezüglich deiner angesprochenen Gradzahlen denke ich mir aber: warum jetzt "2" Fasen abringen, wenn ich eben genau das gleich in einem balligen Schritt erledigen kann? Also das wäre dann jetzt für mich ne neue Idee, gleich ballig auf 22 Grad zu schleifen. Da ich ja sowohl den Anfangs- als auch den Endwinkel festlegen kann, könnte ich zb. eine Kurve von 15 Grad bis 22 Grad einstellen. (so aus dem Bauch jetzt heraus): je nachdem wie dünn die Wate ist, muss man halt sehen wie dick dadurch die Fase wird. Hab mir das mal schnell auf mm-Papier so lala aufgemalt: sollte hinkommen, im Sinne: ist vergleichbar.
 
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