Schlechte Stahlqualität der Werkzeuge bei Victorinox

beagleboy

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Nachdem ich in meinem Leben schon diverse Victorinox besessen (und teilweise auch verschlissen) habe, ist mir vor kurzem wieder ein Ärgernis passiert:

Bei meinem älteren großen (in etwa dem Swiss Champ entsprechenden) Offiziersmesser ist mir beim Lösen einer etwas fester sitzenden Schraube der große Schraubendreher (der mit dem Flaschenöffner) komplett verdreht. :mad:

Ich habe mit dem Teil weder gehebelt noch irgendeine andere unsachgemäße Handhabung begangen; ich habe nicht einmal die Option, den Schraubendreher auf 90° auszuklappen, benutzt (bei der die einwirkende Kraft durch den Hebel ja noch viel höher wäre).

Trotzdem hat sich das Ding wunderbar tordiert und ist somit als Schraubendreher komplett unbrauchbar, da die jetzige Form dazu führt, daß das Teil aus jedem Schraubenschlitz sofort rausrutscht.

Da ich gelernter Motorradmechaniker bin und somit durchaus auch Werkstatterfahrung habe, kann ich mit Fug und recht sagen, daß dies nur auf die Qualität des Werkzeugs zurückzuführen ist.

IMHO ist das ein bißchen armselig.

Die Stahlqualität der Klingen finde ich (gemessen am "Jedermann-Anspruch") ok, da hier ja auch einfache Nachschärfbarkeit wichtig ist, aber beim Schraubendreher gibt es für diesen Butterstahl m.E keine Entschuldigung.

Ich werde das Teil auf jeden Fall mal einschicken, und ich habe auch keinen Zweifel an der Garantie oder Kulanz von Victorinox, aber traurig finde ich das schon.
Vor allem im Hinblick darauf, daß dieser Schraubendreher explizit auch mit dem 90° Winkelgriff genutzt werden soll, was vor diesem Hintergrund einigermaßen lachhaft ist.

Mit jedem Schraubendreher aus unserer Werkstatt hätte ich diese Schraube auf jeden Fall problemlos lösen können.

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen?
 

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Autsch!!! :staun: :staun: :staun:

Sieht ziemlich bescheiden aus.

Etwas ähnliches ist mir vor kurzem auch mit einem Spartan Lite passiert.
Hab´s gleich wieder zum Händler zurückgebracht und durfte sofort ein neues mitnehmen.

Ärgerlich ist es trotzdem und viel Vertrauen hab ich in die Schraubendreher nicht mehr. :mad:

Bei meinem Swisstool scheint der Schraubendreher übrigens wesentlich härter zu sein. Mit dem hab ich auch schon Kisten aufgehebelt, ohne das ein feststellbarer Schaden entstanden ist. :)
 
was erwartest du?

stell dir vor ein viktorinox mit snap-on werkzeug ausführung und geschmiedeter klinge :haemisch:

?
?
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799 euro oder so? :irre:
 
Sowas ist mir noch nicht annähernd passiert. Ich habe immer das Gefühl , daß bevor sich das eigentliche Werkzeug verbiegt, der Griff gesprengt wird.
 
Ich bin mir bewusst, dass die Werkzeuge von Victorinox nicht für einen harten Alltag in der Profi-Werkstatt gedacht sind, aber das hätte ich auch nicht erwartet. Bei meinem SwissChamp XLT habe ich -wie HankEr- das Gefühl, die Montierung bricht auf, bevor der Schraubenzieher nachgibt.

Peinliche Vorstellung von Victorinox!

Bin mal auf die Antwort gespannt.

Gruss
Andreas
 
da hat wohl die wärmebehandlung versagt. sicher wird das anstandslos ersetzt. unverzeilich ist das nur wenn man auf das werkzeug wirklich angewiesen ist, im irak oder so...

am stabielsten von allen sak sind die soldier mit den sichtbar vernieteten aluschalen. die sind fürs militär gemacht und halten was aus, die "zivielversionen" sind eigentlich nur zum spielen und ich habe schon viele zb mit verlohrener griffschale oder lockerer vernietung gesehen&repariert.

darum verwenden bei uns die handwerker vorzugsweise den soldier, zb. elektriker in einer version mit spezialklinge.
 
dazu kann ich nur sagen das ich von den leathermans die woche mindestens eines bekomme bei dem der schraubendreher versemmelt ist - schleife die dann immer zu und lasse sie etwas stabiler - dann funktionierts (sie sind halt arg dünn ausgeschliffen) von den schweizern allerdings hatte ich bis jetzt keines zur nacharbeit...

p.s. ich verkaufe sowas nicht...
 
Daß ich das Teil nicht zur täglichen Arbeit in der Werkstatt einsetze, ist wohl klar. Da ging es ganz konkret um Kennzeichendemontage in der heimischen Tiefgarage. Normale Schlitzschraube am hinteren Kennzeichenhalter.

Übrigens hatte ich vor Jahren (ca. 20 Jahre her) schon einmal ein Offiziersmesser auf ähnliche Weise geliefert. Ist schon lange her, und das war ein Exemplar mit einem "Camping"-Schriftzug bzw. Logo auf der Schale.
Das hat dann damals mein Händler eingeschickt.

Da war die Spitze der großen Klinge abgebrochen (meine Schuld), dann war der untere Teil des Dosenöffners abgebrochen (die Schraubenzieherspitze stand noch), und der große Schraubenzieher sah ganz ähnlich aus wie dieser jetzt auch.

Wurde anstandslos ersetzt, was mich damals positiv überrascht hat.
Seinerzeit hat dann das obige Exemplar dieses Campingteil ersetzt, da mir die damals recht neue Zange daran sehr gut gefallen hat.

Biegt Ihr die Pinzetten eigentlich auch immer nach, um die mögliche "Greifkraft" zu erhöhen?
Gerade habe ich gesehen, daß die erhöhte Spannung der Pinzette die Griffschale genau an dieser Stelle schon mindestens 2mm abgespreizt hat.
Die Schale hat schon eine richtige Rundung, um nicht zu sagen, eine Beule.
Das Foto ist ohne Pinzette aufgenommen, d.h. die Schale selbst hat inzwischen diese Form angenommen.

Aber die Pinzette funktioniert so Welten besser als im Originalzustand. :steirer:
 

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Von Kopien ist man das ja gewöhnt,da habe ich beim Versuch eine Flasche Wein zu öffnen den Korkenzieher lang gezogen. In Deinem Fall ist sicher was falsch gehärtet und ein Ersatz garantiert.
 
Über die Schraubenzieher, Dosenöffner etc kann ich mangels Erfahrung nichts sagen. Die habe ich schlicht nie gebraucht.

Die Säge ist allerdings bei all meinen Victorinox einwandfrei. Die hatte ich als Jugendlicher ständig im Einsatz, wenn wir im Wald unterwegs waren und auch später, wenn ich keine ordentliche Säge dabei hatte. Ich habe 4 mit Säge und alle sind super!

Wenger-Sägen habe ich leider nicht.

-Walter
 
Das selbe Problem mit dem Schraubendreher hatte ich schon an zwei "Schweizer Messer", einmal mit feststellbarer Klinge und einmal ohne (Victorinox und Wenger). :eek:
Aber auch an einem Swiss-Tool, ebenfalls der Schraubendreher.
:mad:
Fairer Weise muß ich aber sagen, daß, das Leatherman Super-Tool sich auch nicht besser geschlagen hat (ebenfalls ein verbogener Schraubendreher). :(

fazit:
alles nicht so doll, wie es den anschein hat. Aber trotzdem recht brauchbar, wenn man es als "notfallwerkzeug" sieht und auch so benutzt.
:cool:
 
beagleboy schrieb:
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen?

Nicht mit SAKs, wohl auch, weil ich meine zu wenig benutze.
Aber mit einem Leatherman Supertool (siehe Jürgens Post)!

Der ganz kleine Schraubendreher wies nach dem Versuch, eine Türblech-Schraube zu lösen, auf den vorderen ca. 3mm eine Drehung von knapp 45 Grad auf. Hab ihn dann entsprechend gekürzt und etwas nachgeschliffen. Nach Aussage meines Händlers sei der kleine Schraubendreher nur für Fernbedienungen, Brillengestelle etc. gedacht und geeignet. :confused:

Beim Sägen eines ca. 3cm dicken Haselnusssteckens mit der Supertool-Säge hat sich diese bei der Stoßbewegung plötzlich verkantet und war etwas seitlich verbogen. Die Biegung hat keine Auswirkungen auf die Gebrauchsfähigkeit. Die Säge scheint mir aber schon sehr dünn dimensioniert.

Als ich mit dem Drahtschneider einen Stacheldrahtzaun durchtrennen wollte, in dem ich in hohem Gras hängen geblieben war, hat sich der Zangenkopf festgebissen und war nur mühsam zu lösen. Die beiden Hälften des Drahtschneiders wiesen je eine halbrunde Einkerbung auf. Der Schaden ließ sich mit einer Schlüsselfeile beheben.

Alles in allem bin ich mit meinem Supertool seit über acht Jahren zufrieden. Die beschriebenen Probleme lassen meiner Ansicht nach aber alle darauf schließen, dass bei der Produktion der Werkzeuge etwas schief gelaufen ist, sprich, sie sind zum Teil zu weich oder, im Falle des Schraubendrehers, zu dünn ausgeschliffen. Inwiefern die verbogene Säge meine Schuld war, kann ich leider nicht mehr nachvollziehen.

Gruß
 
Hallo
Offenbar ist die Serienstreuung bei Victorinox und auch bei Wenger groß.
Die oben beschriebene Nummer mit der Säge hatte ich auch schon.
Die neueren Modelle, seit ca. 5 Jahren erscheinen mir bedeutend schlechter als die älteren.
Die Ausstattung hat sich meiner Meinung nach verschlechtert, und auch die Qualität.

Stefan
 
Hallo an alle! lese hier schon wirklich lange(2Jahre?) hab bis jetzt aber noch keinen post gemacht. Aber nun: auch ich hab schon mal den schraubendreher verbogen. Ich bin auch der Meinung das die Werkzeuge eher für leichte Arbeiten sind -und auch dann nur als bessere Hilfswerkzeuge. Bei 2 Leatherman war ebenfalls der kleine Schraubendreher nach kurzer Zeit verdreht. Hab diese dann soweit zurückgefeilt das er wieder funktionsfähig war.War mit einer Feile überhaupt kein Problem und allzu gehärtet sind die wohl offensichtlich nicht. Trotzdem halte ich die Schweizer Messer(sowie auch die leatherman) für unverzichtbar und qulitativ gut. Ich hab übrigens DEUTLICH LIEBER einen verdrehten Schraubendreher als einen augeplatzten Griff! :D Insofern stellt sich die Frage ob die Härtung der Schraubendreher(bei deren Gebrauch meiner Meinung nach die grösste Belastung auf die Vernietung ausgeübt wird)präventiv gering ist um eine Zerstörung des Messers zu vermeiden.
 
diesel schrieb:
Die neueren Modelle, seit ca. 5 Jahren erscheinen mir bedeutend schlechter als die älteren.
Die Ausstattung hat sich meiner Meinung nach verschlechtert, und auch die Qualität.


Das obige Messer ist (wie oben kurz angesprochen) ca. 20 Jahre alt, vielleicht geringfügig jünger.
 
nymikel64 schrieb:
Insofern stellt sich die Frage ob die Härtung der Schraubendreher(bei deren Gebrauch meiner Meinung nach die grösste Belastung auf die Vernietung ausgeübt wird)präventiv gering ist um eine Zerstörung des Messers zu vermeiden.

Dann ist die 90°-Stellung, in die man den großen Schraubendreher klappen kann, aber Kappes.
 
Nicht unbedingt, man muss ja nicht die 90° Stellung benutzen nur um die grösste Kraft auszuüben-in vielen fällen ist sie super als winkelschraubendreher-ausserdem gibt es auch einen Haufen Leute die nicht viel Handkraft haben, zb Ältere,Kinder usw, für die ist das sicherlich eine Erleichterung. :)
 
ja die werkzeuge sind wirklich nicht für murksarbeiten geeignet. dann muss profiwerkzeug ran.

letzte woche sollten auch ein paar schrauben gelöst werden, so verrostet, mit dem sak ging nix auf alle weise probiert. dann gerber tool raus, mit dem gings, weils stabieler ist und verschraubt statt messingnieten. wenns nicht gegangen wäre hätte profiwerkzeug geholt werden müssen. es ist hat ein behelf den man einfach mitführen kann, mehr nicht.

werde das mal im sosak posten, schauen was die erlebt haben zu dem thema.
 
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