Schlechte Stahlqualität der Werkzeuge bei Victorinox

Ich kann diesbezüglich nur Vermutungen anstellen:

Ich könnte mir Vorstellen dass V so ziemlich alle Stahlteile am Messer aus 1.4110 herstellt und alle gleich härtet bzw. wärmebehandelt.

daß dabei absichtlich differenziert wird glaube ich weniger, eher denke ich dass auf eine rationelle Fertigung geschaut wird. MIt dem Egebnis eines preiswerten und für die meisten Fälle ausreichend guten Taschenmessers.

Damit müßten sie härtemäßig was die Zubehörteile angeht über dem Nivau der meisten amerikanischen Tools liegen die teils ganz aus "Edelstahl" sind oder nur die Messerklinge aus "Messerstahl" fertigen. Die Erfahrungen mit meinen Tools die ich so habe bestätigen das.

Aber der Schraubendreher wird nicht an einen an der Spitze speziel gehärtetes Profiwerkzeug herankommen.

Gruß Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Kaum zu glauben...

Vorgestern habe ich mein Messer eingeschickt (in die Schweiz), und als ich das gute Stück eingepackt habe, bin ich richtig sentimental geworden.

Trotz des beschriebenen Defektes ist es mir irgendwie schwergefallen, mich davon zu trennen (und damit zu rechnen, evtl. ein neues Exemplar zu bekommen).

Daß die Teile alle gleich gehärtet sind, ist wohl nicht so. Die Werkzeuge sind weicher als die Klingen.

Ich zitiere hier mal Victorinox:

Für die beiden Schneideklingen wird ein
rostfreier chrom- und molybdänlegierter
Spezialmesserstahl verwendet. Nach dem
Härten bei 1040 Grad und Anlassen bei
160 Grad haben die Klingen eine Härte von
RC 56. (RC = Rockwell C, Einheit der
Härte)
Die Holzsägen, Scheren und Nagelfeilen
haben eine Härte von RC 53, die Schraubenzieher,
Dosenöffner und Ahlen von RC
52 und die Korkenzieher und Federn von
RC 49.
Die Metall-Säge und -Feile ist einsatzgehärtet
und hartverchromt, sodass damit auch
Eisen und Stahl gesägt und gefeilt werden
kann.

Dieser LINK scheint generell ganz interessant.

Übrigens glaube ich nicht, daß das Verbiegen Bestandteil des Konzeptes ist.
Einerseits halte ich die These für etwas gewagt, daß ein Werkzeug grundsätzlich leichter verbiegt als daß sich die genannten Messingnieten lösen.
Andererseits hat ein stark verbogenes Werkzeug (nicht in meinem Fall) auch zur Folge, daß ich das Werkzeug nicht mehr einklappen kann und evtl. ein großes Problem habe, das Messer sicher weiter zu transportieren.
Insofern ist so ein verbogenes Werkzeug IMHO auch nicht unbedingt besser als ein abgebrochenes.

Ich halte Euch auf alle Fälle auf dem Laufendes, was das Ergebnis meiner Reklamation angeht.

Seit letzter Woche bin ich (dank Razmataz) übrigens stolzer Besitzer eine schönen Swiss Champ XLT. :steirer:
Da konnte ich einfach nicht widerstehen. :rolleyes:
 
das ist mal interessant, danke für die Info.

Lustig dass im MM steht die V hätten 58 Rockwell:)
 
beagleboy schrieb:
...
Andererseits hat ein stark verbogenes Werkzeug (nicht in meinem Fall) auch zur Folge, daß ich das Werkzeug nicht mehr einklappen kann und evtl. ein großes Problem habe, das Messer sicher weiter zu transportieren.
...

Eben das meine ich, weil es dem beschriebenen Fehler oder Mangel entspricht, dass nämlich das Werkzeug beschädigt wird, aber das restliche Drumherum weitgehend intakt bleibt.

Wären die Werkzeuge nicht elastischer, als die Klinge, die zum Schneiden härter sein muss, würden sie ganz brechen, oder die Mechanik "reinreissen", was dann dazu führt, was Du geschrieben hast - darum die These/Vermutung/Frage nach Absicht oder "Plan" ;)
Andererseits können sie wegen des bauartbedingt zwangsläufig geringeren Materialeinsatzes (beim Schraubwerkzeug) auch gar nicht viel Stabiler sein, dagegen sollte die Säge schon anwendungsbedingt elastischer sein.

Gruß Andreas
 
Also, ich könnte mir vorstellen, daß hin und wieder in der Fertigung, beim Härten insbesondere, Ungenauigkeiten vorkommen. Meine Frau hat ein kleines SAK, bei dem die Nagelfeile glatt und sauber abgebrochen ist, ohne sich im geringsten gebogen zu haben, also war sie offensichtlich doch sehr hart...
arno
 
@ porcupine: Meine Frau hat ein kleines SAK, bei dem die Nagelfeile glatt und sauber abgebrochen ist, ohne sich im geringsten gebogen zu haben, also war sie offensichtlich doch sehr hart...

Oder schlecht angelassen.

Was Andreas meint scheint mir interessant.
Mit der Klinge wird (hoffentlich) nur geschnitten.
Beim Einsatz der Werkzeuge treten andere Belastungen auf.
Die Verwindungen des Griffs hat bei einem meiner Schweizer die Schalen zerbrochen.
Hobby hat eins, das ganz zerbrochen ist.
Vielleicht wird bei der Wärmebehandlung der Zusatzwerkzeuge aus Wirtschaftlichkeit nicht soviel Wert auf die Wärmebehandlung gelegt.

Stefan
 
Nagelfeilen sind meist etwas härter, auch die ganz dünnen Exemplare aus dem Nagelpflegetui, die nur dafür gemacht sind.

Ist denn diese spezielle Nagelfeile am Mini-/Damen SAK wirklich beim Nagelfeilen abgebrochen - oder tun sich hier ganz neue, bisher unbekannte Abgründe im Bereich des Werkzeugmißbrauchs auf ? :hehe:
...von den berühmten Gitterstäben will ich jetzt gar nicht anfangen :D

Gruß Andreas
 
porcupine schrieb:
Interessant ... ich habe ein solches Modell mit Jahreszahl, aber ganz normal in Norddeutschland gekauft. Das darf es hier dann also gar nicht geben?? Cool.
;) :D
arno
ps: auf das Titan-Soldier als Serienmodell mit Klingen aus A-2 wäre ich schon heiß... :hehe:

das meinte ich. wenn man kann sollte man eines mit jahrzahl kaufen, eines meiner ist baujahr 1970 wie ich. findet man aber im ausland zu 99% nicht.

titan ist custom only...an s30v klingen arbeite ich, dauert aber noch.
 
luftauge schrieb:
Ist denn diese spezielle Nagelfeile am Mini-/Damen SAK wirklich beim Nagelfeilen abgebrochen - oder tun sich hier ganz neue, bisher unbekannte Abgründe im Bereich des Werkzeugmißbrauchs auf ? :hehe:
...von den berühmten Gitterstäben will ich jetzt gar nicht anfangen :D

Gruß Andreas

Der Grund ist leider nicht mehr verifizierbar, ich tippe aber auf groben Mißbrauch, denn meine Allerliebste hat auch schon mit dem Scherchen Drahtseile kappen wollen :glgl:
Sie weiß es inzwischen aber besser.
arno
 
Ich habe mein Champ schon 20 jahre, als Junge geschenkt bekommên und alles üble damit gemacht. Die Pinzette, Zahnstocher und sonstiges Zubehör habe ich verloren aber das Messer ist immer noch voll intakt, wobei die Schraubendreher einige Abnutzungsspuren haben aber nicht verbogen sind. Die Feder der Schere ist mittlerweile etwas lam, hab mal dünne Kupferdrähte damit geschnitten, darum klemmt die Schere ein wenig.

Habe letzte Woche mit einem Soldier eine Blechschraube angezogen, d.h. durch das Blech mit der Schraube das Gewinde gefurcht. Dabei habe ich das Soldier abgewinkelt benutzt. Hatte keine Probleme, es ist alles gerade geblieben.

Habe schon öfters die Klinge beim Soldier verbogen, ist mir aber auch lieber als ein Bruch.

Gruess Feldmaus
 
Abschlußbericht

Nach ziemlich genau 14 Tagen hab ich heute mein Victorinox aus der Schweiz zurückbekommen.

Da hat die Serviceabteilung ganze Arbeit geleistet:

Der verdrehte Schraubendreher und die (durch häufiges Schärfen schon recht schmale) kleine Klinge sind ausgetauscht worden, zusätzlich wurden die fehlenden Teile erneuert. (Pinzette, Schlüsselring und Brillenschraubendreher hatte ich einbehalten.)
Zahnstocher und Kugelschreibermine wurden ebenfalls ersetzt.

Zudem wurde das Messer gründlich gereinigt und läuft und schnappt wieder wie am ersten Tag.

Und als krönender Abschluß wurden auch noch die Griffschalen ersetzt, sodaß das gute Stück jetzt in (fast) neuem Glanz erstrahlt.

Gäbe es nicht noch ein paar unverfängliche Gebrauchsspuren an einigen Stellen, könnte man es glatt für ein neues Messer halten.

Bis auf die Tatsache, daß das Messer nicht an die gewünschte Firmenadresse, sondern an meine Privatadresse geschickt wurde, verdient dieser Service ein großes Lob. :super:
 
ich wusste ja immer das die eidgenossen spitze sind :)

die ersetzten griffschalen erklärt sich auf grund der zerlegung/ausnietung und einmal demontierte schalen montieren die nicht noch mal drauf.

und? schon getestet ob die neuen teile richtig gehärtet sind??

wünsche viel freude damit!
 
Getestet habe ich noch nicht ;)

Noch bin ich mir nicht sicher, ob ich es behalte. Inzwischen habe ich ja ein Swiss Champ XLT, und da habe ich schon darüber nachgedacht, dieses an die Stelle meines bisherigen treten zu lassen.

Aber ob ich mich wirklich von meinem guten Stück trennen kann, weiß ich auch noch nicht.
Irgendwie hängt man doch dran... :p
 
Was mich jetzt noch interessieren würde:
Hat Victorinox zum Problem selber Stellung genommen?
Gehört das so, oder klarer Materialfehler...?

Gruß, Simon
 
Update auf Version 1.1?

Langsam wird´s gespenstisch:

heute in der Mittagspause habe ich ein bißchen mit meinem totalrenovierten Messer angegeben, und als ich auf die Zange zu sprechen gekommen bin, ist mir eine Kleinigkeit aufgefallen: es ist nicht die selbe.
Es sogar nicht mal die gleiche. ;)

Als ich mein XLT bekommen habe und die Messer (vor dem Einschicken des obigen Exemplares!) verglichen habe, ist mir aufgefallen, daß es bei der Zange konstruktive Unterschiede gibt.

Einerseits hatte die alte Zange nicht den Quetscher für Kabelverbinder unterhalb des Zangenkopfes.
Andererseits wies die alte Zange im vorderen Bereich der Backen auch keine Riffelung auf (IIRC).
Und zu guter Letzt unterschied sich die Materialstärke der Zangen: die neue ist ein (geschätztes) Millimeterchen dicker als die alte.

Und jetzt habe ich definitiv eine neue Zange dran. :confused:

Möglichkeit eins: auf mein Messer wurde ein Update mit der neuesten Version aufgespielt. :p

Möglichkeit zwei: das ist nicht mein ursprüngliches Messer. (Wobei es definitiv ein gebrauchtes ist, und dieses Modell so auch nicht mehr erhältlich ist, wenn ich das richtig sehe.)

Allerdings hat das Begleitschreiben ausdrücklich eine Reparatur erwähnt, keinen Austausch.

Ach ja: meine Schere hatte auch eine kleine, beim schneiden deutlich spürbar hakende Scharte in der Schneide. Nicht nur ist diese Scharte weg, die Schere ist jetzt auch nicht mehr verschraubt (wie früher), sondern vernietet (wie beim XLT).

Sehr ominös. :confused:

Das macht mich ja schon wieder so neugierig, daß ich erwäge, bei Victorinox nochmal nachzufragen. Die haben zwar sicher wichtigeres zu tun, aber was soll´s.
 
vieleicht handhaben sie das wie bei revidierten wasserpumpen

du sendest deine ein, die senden dir eine revidierte zu, dann revidieren sie deines und wenn der nächste eine einsendet dann senden sie ihme deines zu :rolleyes: :lach:
 
Können wir den Thread nicht mal sterben lassen? Mir blutet ja immer das Herz wenn ich den Titel lesen muß :( " Schlechte Stahlqualität der Werkzeuge bei Victorinox", wir kann man nur so gemein Titeln :hmpf: :confused: :argw:












;) :p
 
also ich tippe darauf das sie dir ein neues geschickt haben, extra für dich hat das eine nette schweizerin namens heidi ein bischen angebraucht, nicht das da jeder deutsche wegen fast nichts sein gebrauchtes einschickt und dafür ein nagelneues bekommt... :D
 
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