Schleifen, aber wie?

Irgendwie geht mir der Horl nicht aus dem Kopf. Für Anfänger wie mich sicher eine Option.
VORSICHT!
Der Horl ist ein Groschengrab. Da ist nix billig. Ich bin bei 400.- ausgestiegen und hatte noch nicht einmal Belgische Brocken.
Die Diamantscheibe setzte sich bei mir schnell zu. Könnte am Damastmesser liegen, weiß ich aber nicht.
Und meine Messer bekamen eine riesen Fase.
 
Doch. Genau dafür kann der Horl mit fixen Winkel was.

Die Zielgruppe ist der Normalverbraucher mit Standardmesser. Denen ist‘s überwiegend egal, wie das aussieht - hauptsache schneidet. Deswegen ist auch eine grobe Diamandscheibe als Standard dabei, weil zwangsläufig auf Horlwinkel umgeschliffen werfen muss.

Das kann man mit Expertise natürlich optimieren, hat dann aber nix mit anfängerfreundlich und schon gar nicht mit preiswert zu tun.

Natürlich ist es verlockend nur ein Holzklötzchen auf den Tisch zu stellen und dann mit einer schicken Rolle vorbeizufahren. Wer zuhause alte stumpfe Standard Solinger rumliegen hat - I don‘t mind.

grüsse, pebe
 
Doch. Genau dafür kann der Horl mit fixen Winkel was.
Du wählst Deinen Schleifwinkel aber doch nicht nach der Breite der Fase, die Du gerne sehen möchtest, sondern nach Schneideigenschaften und Standzeit.
Und wenn man irgendwas zwischen 15 und 20 Grad haben möchte, klebt man sich einmalig was unter das Klötzchen, das den Winkel anpasst. Die wenigsten von uns wählen für jedes Messer einen
eigenen spezifischen Winkel.
Aus meiner Sicht spricht fast alles gegen einen Horl, aber nicht die sichtbare Breite der Fase.
 
Das teil von Work sharp ist nicht grade der brüller. Diverse berichten zeigen, das sich der Plastikarm beim schleifen durchbiegt und die Klemme auch nicht so toll sein soll. Work sharp hat einige nette sachen. Nur für wenige messer lohnt sich der Ken onion nicht, wobei dieser Anfängerfreundlich ist.
 
Für mich ist scharfe Messer haben - , aber nicht Schleifen lernen wollen wie gerne gut essen, aber nicht kochen lernen wollen.
Kann man machen, passt aber nicht so recht zusammen.
 
@ebenezer
Es steht doch außer Frage dass man sich bei Messern auch mit dem schleifen beschäftigen muss. Aber wie bei jedem Thema kann man den aufwendigsten Königsweg gehen oder eben versuchen den Aufwand möglichst gering zu halten.
Ich wollte zum Beispiel immer einen Pool haben. Nachdem ich mich mit dem Thema beschäftigt hatte fiel die Wahl auf einen Intex „Gummipool“ um die grundlegenden Dinge zu lernen. Das war irgendwann nicht genug und es kam ein Stahlwandpool. Nach einigen Jahren des Lernens kam dann letztendlich mein Betonpool mit 48 Kubikmeter undallem Schnickschnack und vielen technischen Einrichtungen. Wenn ich mich nicht damit befasse wird der Pool halt grün oder eben die Messer stumpf.
Was ich damit sagen will ist dass man mmn nicht gleich alles braucht sondern sich eben Stück für Stück rantasten sollte. Entsprechend suche ich auch erstmal ein Schleifsystem mit dem ich bei kleinem Aufwand ordentliche Ergebnisse erzielen kann und mich langsam dem Thema annähern und lernen kann.
Was nicht heißt dass ich keine Lust habe irgendwann den „Königsweg“ zu gehen. Aber eben erst lernen und bei gefallen Stück für Stück steigern.
 
da bei mir auch ne Neuanschaffung fürs schnelle Richten ahsteht - was halten die kenner denn von diesem hier:
(hab nix gefunden, wo darüber was geschrieben wurde - oder hab nicht richtig geguckt)

Keramik-Wetzstab Corundin BBQ Edition (https://www.windmuehlenmesser.de/produkt/keramik-wetzstab-corundin-bbq/)
Das Teil kostet bei " Messer mit Tradition " mal schmale 158.- EUR
Das ist einfach zu heftig um den mal zu testen.

Da sind die üblichen von Sieger , IOXIO , Flaksa und co einfach die bessere Wahl...Preis / Leistung ist einfach besser
 
Und wenn man irgendwas zwischen 15 und 20 Grad haben möchte, klebt man sich einmalig was unter das Klötzchen, das den Winkel anpasst.
Das macht die originäre Zielgruppe des Horl vermutlich nicht (weil genau dieses Verständnis über Klingengeometrie fehlt), sondern nimmt für's Wüsthoff unbedarft den "15°-Winkel" – soll ja auch schön scharf werden – und "horlt" in stundenlanger Monotonie vom werksmäßig angeschliffenen 45° Gesamtschneidenwinkel auf faktisch unter 30° runter, um im Ergebnis einen nicht alltagstauglichen Fasenwinkel zu haben, der ständig kollabiert und nachgezogen werden muss. So entsteht dann spätestens die breite Fase 😋

Wenn man allerdings weiß, was man tut, kann man dem natürlich vorbeugen und das Gerät entsprechend anpassen oder gleich selber bauen.
 
Last edited:
Immerhin ist das horlen richtiges händisches arbeiten mit Rückmeldung- im Unterschied zu den Durchziehsystemen.
Eine gewisse Eleganz kann man dem System ja nicht absprechen. Leider scheint der finanzielle sowie zeitliche Aufwand dann doch gerne höher zu werden, als anfangs erhofft. Mich würde mal interessieren, wieviele Geräte zufriedenstellend die 3 Lieblingsmesser über Jahre scharf halten, und wieviele der Teile, nach ein- bis zweimaliger Anwendung, nur in Schubladen ein nutzloses Dasein fristen...
 
Das macht die originäre Zielgruppe des Horl vermutlich nicht (weil genau dieses Verständnis über Klingengeometrie fehlt), sondern nimmt für's Wüsthoff unbedarft den "15°-Winkel" – soll ja auch schön scharf werden – und "horlt" in stundenlanger Monotonie vom werksmäßig angeschliffenen 45° Gesamtschneidenwinkel auf faktisch unter 30° runter, um im Ergebnis einen nicht alltagstauglichen Fasenwinkel zu haben, der ständig kollabiert und nachgezogen werden muss. So entsteht dann spätestens die breite Fase 😋

Wenn man allerdings weiß, was man tut, kann man dem natürlich vorbeugen und das Gerät entsprechend anpassen.
Da erklärt ein Fachmann wie die originäre Zielgruppe des Horl so denkt. Irgendwelche Fakten, die das belegen?
 
Moin

Verstehe den Alarm hier gerade nicht so ganz....

Das Geheimnis der 30Grad wurde unter anderem hier gelüftet...und da findet man bestimmt noch 200 Videos und co


Oder Horl selbst....weil 30 Grad ja schärfer ist

HORL Rollschleifer | Die zweite Generation Schärfe | HORL-1993 (https://www.horl.com/schaerferatgeber/15-oder-20-grad)


Wenn ich mit dem Kram nicht beschäftigt hätte , müsste ich mich da auf die Aussagen des Herstellers / Testers verlassen.
In wieweit jetztdie Leute das glauben oder nicht...oder denken...tja
@Bukowski hat es doch richtig beschrieben , was passiert wenn ein unbedarfter da ran geht.
 
@ebenezer und @Seemann
Das ist doch keine Frage der handwerklichen oder intellektuellen Fähigkeiten sondern des individuellen Interesses sich mit der Materie "Klingengeometrie" tiefergehender auseinanderzusetzen, als es die werksmäßige Konstruktion des Horl erlaubt. Und da attestiert ihr der Zielgruppe für ein Schleifsystem mit einer – aus mancher Sicht erfreulicherweise – bewusst einfach gehaltenen Handhabung ein vertieftes Interesse, sich mit den Auswirkungen verschiedener Fasenwinkel, deren Berechnungen und daraus resultierend einer Modifikation am Schleifsystem selbst zu befassen? Na dann.
 
Last edited:
Was ich damit sagen will ist dass man mmn nicht gleich alles braucht sondern sich eben Stück für Stück rantasten sollte. Entsprechend suche ich auch erstmal ein Schleifsystem mit dem ich bei kleinem Aufwand ordentliche Ergebnisse erzielen kann und mich langsam dem Thema annähern und lernen kann.
Was nicht heißt dass ich keine Lust habe irgendwann den „Königsweg“ zu gehen. Aber eben erst lernen und bei gefallen Stück für Stück steigern.

Das kann teurer werden, als man meint ;)

Genau so bin ich auch vorgegangen, preiswert angefangen mit dem Ruixin, Klemme drehbar, dann etwas mehr Geld investiert um die Defizite auszubügeln und den Kinsea Messerschärfer gekauft, der war genauer als der Ruixin und der Winkel war nach dem Drehen immer exakt gleich, trotzdem musste ich das Teil optimieren, Basteln, tricksen, etc. dann hier und da Steine zugekauft und so weiter - optimal war es nie, aber günstig und mit viel Geschick gab es super Ergebnisse...

Und trotzdem habe ich den ganzen Klumpatsch verschenkt !!..

Habe mir letztendlich dann ein vernünftiges, hochpräzises und effizientes Teil von TSProf gekauft, gleich mit den passenden Dia-Steinen und einem Shapton-Steinsatz. Da liegen tatsächlich Welten zwischen, so schnell und effizient und präzise habe ich noch nie geschärft.

Wenn ich nun überlege, was letzendlich teuer war, dann war das mehr die Erfahrung, die ich mit nicht optimalem Kram gemacht hatte... und letztendlich war der TSProf nicht wirklich teuer, wenn man das Gesamtpaket betrachtet.

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