Schleifgerät für zwischendurch

nolie

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Moin liebe Community,
ab und zu genieße ich es, den Schleifstein rauszuholen und einige Kochmesser zu schärfen, doch die Muse bzw. die benötigte Zeit verlässt mich so langsam :( Daher suche ich ein Schleifgerät für zwischendurch, den Grundschliff möchte ich weiterhin mit meinen Schleifsteinen herstellen, doch würde ich den Abstand gerne verlängern. Typischerweise würde man zu einem Wetzstahl greifen, doch hatte ich damit einen Unfall und suche eine Alternative.

Welche Modelle habe ich bis jetzt gefunden:

- Dick RAPID STEEL HYPERDRILL oder POLISH -> Der Action würde mir wahrscheinlich zu viel abtragen.

- Horl Messerschärfer -> Habe ich anfangs für ein überteuertes Designerstück gehalten, aber höre durchweg positives...

- Vulkanus Messerschärfer -> Gibt es bei dem ähnliche Abstufungen wie bei dem Dick?

- IOXIO® Messerschärfer Multi IN Sharpener -> Sieht nach Spielzeug aus, aber kann auch täuschen.



Edit: Meine Messer sind alle mit einem festen Winkel von 15° geschliffen.

Freue mich über Erfahrungsberichte!
 
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Also ich halte nicht viel von solchen Schärfern. Letzlich schleifen sie ja doch "etwas" ab - im Gegensatz zum Wetzstahl...

Habe auch zwei Miniteile: eines von Victorinox (Schärfstab + Keramikabzug als V und eines von Lansky). Das wäre die NOTvariante für kleinere Messer unterwegs bzw. der Stab des Vic für Hippen und krumme Klingen. Aber ich würde damit nicht meine Küchenmesser schärfen wollen.

Was spricht gegen die Benutzung von Wetzstahl und ggf. Keramikstab? Klar kann einen ein Messer mal beißen, aber wenn man mal ne Weile übt - zur Not "trocken" - mit einer Attrappe, dann sollte das doch gefahrlos gehen. Immer vom Körper weg natürlich, ggf. Stab mit der Spitze auf den Tisch stellen und nach unten ziehen...
 
Eine Möglichkeit wäre auch der Spyderco Sharpmaker. Nicht ganz billig, aber zum Scharfhalten der Messer eigentlich recht handlich. Und vor allem ist der jeweilige Schleifwinkel (15 und 20 Grad sind möglich) schon sehr gut einzuhalten.
Damit kann man das Schleifen auf dem Stein schon eine Weile hinauszögern.
 
Hallo,

zu den Teilen von Dick hatte ich mal folgende Rückmeldung von Dick erhalten:

"... die „action“Schärfstäbe sind am gröbsten, d.h. haben den höchsten Abtrag.

Die „HyperDrill“ Stäbe sind mit einem Wetzstahl mit Feinzug vergleichbar, haben also wenig Abtrag.

Die „polish“ Stäbe sind lediglich zum Aufrichten der Schneide, d.h. hier wird kein Material am Messer abgetragen.

Ein Vergleich mit der Körnung eines Wetzstahls ist recht schwer.

Um Ihnen eine grobe Hausnummer zu nennen, können Sie folgendes annehmen:

Action Stäbe entspricht etwa 300 Korn, Hyperdrill entspricht ca. 5.000-8.000, Polish ist am ehesten mit einem Ledertuch vergleichbar.
"


Damit kannst Du das eventuell besser einordnen.

Grüße NineFinger
 
Moin

Ich hab einen Rapid Steel ...mit zwei verschieden " Stäbchen "
Da ich auch mal große Stücke Fleisch ...also auch mal ein halbes Schwein kleinmache , nutze ich da auch entsprechende Bankmesser / Schlachtermesser.
Die sind relativ weich und da funktioniert das Teil auch gut.
Für härte Stähle nur mäßig...einfach zuviel Züge.

Der Vulkans fällt da auch in diese Kategorie

Das Ioxio Teil ist ein Spielzeug ...lohnt nicht

Ich wäre dann auch eher beim Sharpmaker oder Horl

Gruss

Micha

PS : Wirklich Zeitersparnis sehe ich gegenüber einem Stein jetzt nicht. Stein aus dem Regal , einmal Wasser drauf...los...naja auch nur 5min..max
 
Ich würde alle Schärfer, bei denen zwei Stäbe, Platten oder was auch immer ein x bilden, ausmustern. Das Prinzip ist einfach nicht gut, da leicht die Schneidkante abgeraspelt wird. Das Ergebnis fühlt sich dann im besten Fall scharf an, die Schneide benötigt dann aber viel früher einen neuen Grundschliff.

Wenn du den Grundschliff sowieso mit Steinen machst, spricht doch nichts dagegen, zwischendurch einen Touch Up mit einem Stein zu erledigen. Mit einem S&G-Stein (Shapton 5K oder Naniwa 3 K) dauert das wenige Minuten. Da bin ich ganz bei @knifeaddict

Was ist den mit dem Wetzstahl passiert? Ich hoffe, du hast dir das Messer beim Wetzen nicht in den Bauch gerammt…
 
Wenn du den Grundschliff sowieso mit Steinen machst, spricht doch nichts dagegen, zwischendurch einen Touch Up mit einem Stein zu erledigen.
Doch, die fehlende Muse und scheinbar der Zeitfaktor. Da bleibt wirklich nur so ein Ratschratsch-Teil oder halt der Wetzstab. Aber scheinbar gibt es da eine psychische Sperre.
 
Ich bin ja nun hinreichend bekannter Systemverfechter.

Aber selbst ich habe einen Spyderco extrafine griffbereit für einen Einsatz ohne Wasser liegen und schaffe es mittlerer Weile, die Microfase annehmbar mit 5 Zügen nachzuziehen, was überwiegend ausreichend ist.

grüsse, pebe
 
Ich würde alle Schärfer, bei denen zwei Stäbe, Platten oder was auch immer ein x bilden, ausmustern. Das Prinzip ist einfach nicht gut, da leicht die Schneidkante abgeraspelt wird.
Ich kann Dein Argument noch nicht nachvollziehen. Könntest Du oder andere Mitleser das vielleicht noch genauer erläutern?
Du zeigst ja in Deinem Video zur Funktionsweise eines Wetzstahls, dass dort Material abgetragen wird.

Der einzige mir bisher bekannte Unterschied der Stäbe des Dick-Durchziehschärfers Rapid im Vergleich zu ovalen Dickoron Wetzstählen:
Sie haben einen viel kleineren anderen Durchmesser.

Und der Winkel ist natürlich durch die Konstruktion der gebogenen Stäbe nicht variabel wie einem handgeführten Messer auf einem Wetzstahl.

Aber beide Systeme "raspeln" Material ab.

Ob die Abrasivität "Hyperdrill" der Abrasivität eines "Dickoron classic" oder eines "Dickoron micro" entspricht, weiß ich nicht. Ein Anruf bei Dick ergab dazu keine Aussage.

Warum hälst Du bitte die 2 Stäbe für ein schlechtes Prinzip?
 
Mir geht es dabei um die Schneide, also die Kante an der sich rechte und linke Schneidfase (= Wate oder Sekundärfase) treffen.
Nach Meiner Meinung ist es sinnvoller, erst die eine und dann die andere Seite zu schleifen. Bei V-Schleifern geschieht dies so schnell hintereinander (je nach Anordnung der Platten bzw. Stäbe), dass man beim Übergang auch die Kante trifft und „abraspelt“.
Dann erhält man eine schartige Schneide, die zwar scharf wirkt, die Schärfe jedoch nicht lange hält, weil sie durch zahlreiche, kleine Ausbrüche und abstehendes Material empfindlich gegen weiteren Verschleiß ist.
 
doch hatte ich damit einen Unfall und suche eine Alternative.
Du musst einen Wetzstahl nicht wie ein Metzger in der Luft benutzen und auf Deine Hand zu wetzen.
Es gibt safere Methoden, die ohne Verletzungsgefahr genutzt werden können.
Den Wetzstab mit der Spitze nach unten auf die Arbeitsfläche stellen und dann nach unten, von der Hand weg wetzen.
Oder auf ein Brett legen, wie @Besserbissen das in seinem Video macht.
Dann gibt es keine Not, auf ein anderes Medium zu wechseln.
 
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Nach Meiner Meinung ist es sinnvoller, erst die eine und dann die andere Seite zu schleifen. Bei V-Schleifern geschieht dies so schnell hintereinander (je nach Anordnung der Platten bzw. Stäbe), dass man beim Übergang auch die Kante trifft und „abraspelt“.
Danke für Deine Antwort erstmal.
Ja, direkt nach dem Schleifen der einen Seite wird die andere geschliffen.
Die Stäbe liegen ja nur wenige Millimeter voneinander entfernt.

Ich verstehe noch nicht, warum das zur Schartigkeit führen soll.

Du schreibst "Man trifft die Kante". Meinst Du damit den Grat, den der erste Stab erzeugt?

Beim Wetzstahl trifft man doch auch die Kante, wenn man die Schneidenseite wechselt.

Die Winkel sind ja identisch bei beiden Verfahren.

Ideal zur Klärung der Frage wäre vermutlich ein Blick durch das Mikroskop.

In meiner (rein theoretischen) Vorstellung könnte der Radius des wetzenden Stahls eine Rolle spielen.

Meine These: Mit einem manuellen Wetzstahl mit gleichem Radius wie bei den Dick-Durchziehstahlstäben würde man ein identisches Ergebnis erzielen.

Aber sicher bin ich mir da nicht.
 
Die radikalste Version sind ja die V-Schärfer mit zwei starren Hartmetall-Stäben, die fixiert sind und nicht bei Druck ausweichen und nachgeben. Ich gehe mal vom extremsten Fall aus: der Schneidenwinkel ist kleiner als der des V-Schärfers: dann trifft man nur die Schneide, also die Kante.
Solche Schärfer hinterlassen eine schartige Schneide, weil man sie im Prinzip "zerreißt".

Viele V-Schärfer geben auf Druck nach, sollen sich dem Schneidenwinkel anpassen oder sind weniger aggressiv, das Problem bleibt jedoch.

durchziher.001.jpeg


Du schreibst "Man trifft die Kante". Meinst Du damit den Grat, den der erste Stab erzeugt?

In der perfekten Welt, trifft man beim Wetzten die Schneidfase und nicht die Kante. Trifft dann die eine Schneidfase auf die andere, entsteht ein Grat. Mit immer feineren Schleifmitteln (oder unbehandeltem Leder) und weniger Druck, wird dann der Grat entfernt.
 
Ich gehe mal vom extremsten Fall aus: der Schneidenwinkel ist kleiner als der des V-Schärfers: dann trifft man nur die Schneide, also die Kante.
Solche Schärfer hinterlassen eine schartige Schneide, weil man sie im Prinzip "zerreißt".
Das leuchtet mir ein.

Damit das nicht passiert (wir bleiben mal bei dem Dick-Durchziehschärfer), müsste man vor der regelmäßigen Verwendung den Schneidwinkel auf den Winkel des Durchziehschärfer anpassen. Oder?

Nur nochmal zur Einordnung meiner Frage:
Ich bin sehr skeptisch dem Durchziehschärfer gegenüber (siehe auch meine anderen 2 Postings in anderen Threads dazu), fand bisher jedoch nur einige positive Berichte und noch keine grundlegende kritische Diskussion des Prinzips.
Daher vielen Dank schonmal bis hierher.
 
Ich gehe jetzt mal davon, dass wir über dünn ausgeschliffene Klingen sprechen, sonst wäre die Angabe 15 Grad per side etwas seltsam.

Jeder Durchzieher übt mehr oder weniger einen unkontrollierten Druck auf die Fase aus. Allein dieser Umstand genügt eigentlich, um solche Geräte auszusortieren.

Einer der Gründe weshalb die Erfahrenen auch bei höherer Klingenhärte noch brauchbare Ergebnisse mit dem Wetzstahl erzielen ist, dass der Winkel recht genau getroffen und fast ohne Druck gearbeitet wird.

Unter dem Strich hilft hier alle Theorie nix - Durchzieher mögen für robuste Messer und Gebrauchsschärfe tauglich sein, aber selbst wem das genügt, ist es unnötig materialverschleißend.

grüsse, pebe
 
Jeder Durchzieher übt mehr oder weniger einen unkontrollierten Druck auf die Fase aus. Allein dieser Umstand genügt eigentlich, um solche Geräte auszusortieren.
Der Druck beim Durchzieher (von Dick) hängt ab von der Federkraft und dem Durchmesser der Stäbe.
Ob ein manuell Wetzender (einmal als Unerfahrener, einmal als Erfahrener) da wirklich gleichmäßiger Druck ausübt? Oder ob er typischerweise viel weniger Druck ausübt als die Feder? Ich vermag es nicht zu sagen.

Wesentlich für Vergleiche von Durchzieher und Wetzstahl wäre logischerweise Stäbe mit ähnlicher Abrasivität zu vergleichen. Also keinen "Rapid Action" mit einem "Dickoron micro".
 
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Druck ist nicht Kraft, sondern Kraft pro Flächeneinheit.
Nicht ohne Grund wählt man beim Wetzstab vorzugsweise die ovale Variante und wetzt auf dem großen Radius.
Das ist schonender für die Schneide und erzeugt weniger Flächenpressung.
Die dünnen Drahtbügel der Durchziehschärfer sind das genaue Gegenteil davon.
Kleiner Radius, hohe Flächenpressung, hohe Beanspruchung der Schneide.
 
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@ibu
Eben nicht.

Wenn man das Messer am Griff ansetzt, gibt es noch sowas wie Druck- und Führkontrolle. Am Ende der 20cm Klinge wirkt sich schon aufgrund der Hebelwirkung jede kleine Bewegung aus - horizontal wie vertikal.

Ich mein‘ - ich hatte den elektrischen Kai Schleifer, der sowohl von der Körnung der Keramik als auch von der Stellung auf den Werksschleifwinkel der Kai Shun abgestimmt ist.

Die annehmbarste Wirkung war noch das motorlose Durchziehen auf der Feinscheibe. Alles andere war nur unter dem Gesichtspunkt, „besser als völlig stumpf“ zu vertreten.

Ich kann solche Methoden für einfache robuste Messer nachvollziehen, aber nicht an nagelgängigen Klingen.

grüsse, pebe
 
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