Schneidbretter reinigen

iksdeh

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Werte Messer Forum Mitglieder/inne,

ich bin auf der Suche nach ein Mineralöl für meine Schneidunterlage (Material: Bambus, Hersteller Kesper)

Produkt: Uulki Natürliches Holzöl Lebensmittelecht
Die Rezenssionen haben mich nicht überzeugt... kleben, schlecht riechen.

Ich habe ein Aufge auf Boos Blocks Mineralöl geworfen, leider sind mir die Amazon Rezenssionen zu suspekt und daher wende ich mich an Euch :super:

Jetzt kommt die obligatorische Frage..
Was nihmt Ihr für die Reinigung und Pflege?

VG aus Franken
Iksdeh
 
meine Schneidunterlage (Material: Akazie-Hirnholz, Hersteller: Kesper)
Reinigung: je nach Verschmutzung -> feucht ... bis ... mit Bürste, Wasser und Seife
Aufbewahrung: trocken und gut belüftet
Pflege: das Lebensmittel Leinöl aus dem Supermarkt
 
Dem kann ich mich nur anschließen, ich verdünne das Leinöl allerdings noch zu 20% mit Orangenöl. Zusätzlich habe ich mir gerade eine Wachscreme für das Imprägnieren zwischendurch bestellt. Nächste Woche weiß ich mehr zu berichten
 
Das Öl hat mehrere Eigenschaften; reinigend, entfettend, ölverdünnend und angenehm riechend. Ich nehme es auch gerne, weil es das Eindringverhalten des Öles verbessert. Als Nebeneffekt steht das Öl nach dem Abwischen nicht als Schicht auf dem Holz. Beim örtlichen Höker habe ich es noch nicht gesehen, ich bestelle das bei dictum
 
Beim örtlichen Höker habe ich es noch nicht gesehen, ich bestelle das bei dictum
Das gibts auch bei zB DM oder so, aber die 250ml Flasche beim Dictum ist im Vergleich billig (da man das Zeugs sonst unter "wellness" in 10ml Flaschen verkauft).
 
Danke an alle Schreiber :super:

Ich habe mich für folgendes Produkt entschieden:

OLI-NATURA Leinöl-Firnis, biologischer Holzschutz, 1 Liter, farblos - natu

Ich werde es die Tage testen und euch eine Rückmeldung schreiben.

VG und bleibt Gesund
Iksdeh
 
Gibt's schon News?

Und vielleicht noch weitere Stimmen zum Leinöl/Orangenöl-Mix? Das klingt spannend.
 
Moin, ich denke, es gibt viele Wege zum Ziel und da darf man auch -wie Loup de mer- getrost seinem Gefühl folgen.
Zu meinem „hölzernen“ Hintergrund, neben dem Hobby Messer, widme ich mich seit Jahren auch der Holzbearbeitung / -aufbereitung bis hin zu eigenen Antiquitäten. Deshalb in Kurzform ein paar Zeilen zu Holzöl und der Verbindung mit Orangenöl:

Holzöle sollen in das Holz eindringen und biologisch / lebensmittelecht imprägnieren. Dafür ist Leinöl gut geeignet, da es im Gegensatz zu Speiseölen polymerisiert also umgangssprachlich trocknet. Dieser Aushärtungsvorgang dauert ohne Beigabe (Trocknungsbeschleuniger / Sikkative) mehr als 14 Tage. Erst danach ist der Vorgang physikalisch abgeschlossen. Wird das Brett vorher gereinigt / abgespült wird das Öl Schritt für Schritt verwässert / aus den Holzporen gespült und der erwünschte dauerhaftere Effekt bleibt aus. Das heißt, wenn ich mehr als nur kurzfristigen Glanz erzeugen möchte, braucht es Zeit.

Wieso Orangenöl? Das Orangenöl verändert die Viskosität des Öles. Das Gemischt dringt mit steigendem Mischungsverhältnis leichter und tiefer in das Holz ein. Das Orangenöl verdunstet nach der Behandlung vollständig und soll dabei die Trocknung etwas beschleunigen. Ich nehme diese sogenannten Standöle gerne für die Erstbehandlung von Brettern, denn wer wartet schon gerne 14 Tage, bis ein in Betrieb befindliches Schneidebrett wieder genutzt werden kann.

Für alle diejenigen, bei denen es schneller gehen soll, ist diese rein biologische Methode eigentlich nicht das Richtige. Da bieten nur industrielle, aber gleichwohl biologisch unbedenkliche Öle -z.B. Arbeitsplattenöle-, die max. 10 Tage für eine „Trocknung“ benötigen, dann aber auch ebensmittelecht / speichelecht sind eine Gewähr.

Ich persönlich arbeite bei einem rohen Brett mit 3 Aufträgen. Erstbehandlung mit Standöl, dann Arbeitsplattenöl und später nur noch Leinöl. Dazwischen 1-2 Tage Wartezeit und fertig ist das Werk. Wichtig ist auch, den sogenannten Überstand (das Öl, das 30min nach dem Auftrag noch auf dem Holz steht) vollständig abzureiben, ansonsten härtet diese Fläche klebrig aus. Es ist so, wie bei vielen Themen in diesem Forum 😉 jeder entscheidet, welches Ziel er verfolgt und welchen Aufwand er dafür betreiben möchte.
LG
Ulrich
 
Aus meiner Sicht muss man ein Schneidbrett regelmäßig sehr intensiv reinigen. Will man Gerüche zuverlässig entfernen, so nimmt man da am Besten Waschnatron mit heißem Wasser.
Das hält keine Oberflächenversiegelung mit Firnis oder ähnlichem lange durch. Deshalb reibe ich danach einfach normales, geruchs- und geschmacksneutrales Salatöl ein, und wische nach wenigen Minuten alles ab, was nicht ins Holz eingezogen ist. Das pflegt das Holz und lässt es optisch satt aussehen. Mehr ist aus meiner Sicht weder nötig noch sinnvoll.
 
Ich handhabe das beim Bambusbrett mit Rinne ähnlich wie ebenezer, wenn auch wahrscheinlich zu unhäufig 🧫. Zum Einreiben Traubenkernöl, weil nach meinem empfinden am neutralsten in Sachen Aromen und Wechselwirkung.
 
Moin,
mit der Reinigungsmethode gehe ich auch durchaus konform. Das Auftragen von Salatöl (verderbliches, ggf. ranzig werdendes Lebensmittel) mag kurzfristig einen Abperl-Effekt erzeugen, polymerisiert nicht und hat neben kurzfristigem Glanz keine positive Wirkung auf das Holz. Das wird jeder Tischler so bestätigen können. Für Interessierte hier auch ein link http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/HolzOelen zur Vertiefung.

Der grundlegende Unterschied der beiden Methoden ist physikalisch folgender:

Bei Belassung des rohen Holzzustandes können Flüssigkeiten aus Lebensmitteln in das Holz eindringen. Diese müssen dementsprechend ordentlich durch eine Reinigung ausgewaschen werden, bevor sich kleine Kolonien bilden.

Das vorsorgliche Imprägnieren mit Holzöl verhindert hingegen das tiefe Eindringen von Lebensmittelbestandteilen, so dass eine Reinigung mit einfacheren Mitteln genügt.

Für einfache Buchenholzbrettchen würde ich den Aufwand zugegebener Weise auch nicht betreiben. Für hochwertige Hirnholzbretter, gerade bei Hölzern die wenig eigene Harze haben (z.B. Kirsche) mache ich es hingegen gerne und freue mich dann an der haltbaren schönen Optik.

Was einem lieber ist, vorsorglicher Aufwand mit geringem Nachsorgebedarf oder Null-Aufwand zu Beginn und aufwändigere Nachsorge, das möge jeder für sich selber entscheiden.
LG Ulrich
 
Mit reinem Kamelienöl habe ich gute Erfahrungen gemacht. Hat sich aber nicht nur bei Holz, sondern auch bei Schiefer und Messerklingen bewährt.
 
Vergesst bei allen Öltipps nicht, dass das Öl auch Nahrung für Bakterien ist. Das Brett regelmäßig mit Waschsoda (nicht -natron) abzulaugen ist eine gute Methode um die Keimzahl zu senken.
 
Habe bisher sehr gute Erfahrungen mit Erdnussöl gemacht,schmeckt nahezu nach nichts und wird nicht ranzig.
 
Bambusbrett? Kennt ihr die Werbung "Willst du viel, spül mit Pril"?
Heißes Wasser drüber, einen Tropfen Pril, einbürsten, wieder heißes Wasser drüber, abbürsten, abtrocken, fertig.
Mein 8cm dickes Bambusbrett hält so seit 20 Jahren. Stinkt nicht, ist sauber, sieht schön aus (für ein Schneidbrett). Ganz ohne Öl.
Es ist ein Schneidbrett. Nicht die Beplankung einer Luxusjacht.
 
Es ist ein Schneidbrett. Nicht die Beplankung einer Luxusjacht.
Glücklicherweise ist es jedem selbst überlassen, wie er mit seinem Werkzeug umzugehen "pflegt".
Lass uns doch die Freude beim Anblick unseres frisch geölten Schneidebrettes, bei dem die Maserung wieder "strahlt" ;)
 
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