Schneidfreudiges Petty mit 120-130mm gesucht. Am besten noch wetzbar und möglichst leicht!

Servus,

wie ich immer sage, der Zustand der Schneide/Schärfe ist zugleich das wichtigste und unwichtigste an einem neuen Messer, wenn man das selber ordentlich herstellen kann. ;) Von dutzenden frischen Klingen die ich kontrolliere ist ab und an eines so gut geschliffen, dass ich nichts machen muss. Zuletzt waren das ein kleines ProM-Petty und ein Kaeru WH, ein 1x benütztes Mazaki mir Originalschliff musste ich gleich schärfen.

View attachment 252213

Gruß, güNef

Hast Du zwecks Botschaft hier 18 Grad zum Visualisieren eingestellt oder schleifst Du tatsächlich mit den eher 16,5 Grad?

grüsse, pebe
 
Servus,

Hast Du zwecks Botschaft hier 18 Grad zum Visualisieren eingestellt oder schleifst Du tatsächlich mit den eher 16,5 Grad?

in dem Fall beides. Ich versuche es vereinfacht darzustellen, weil die 36° an sich für viele ohne extremes Equipment bereits eine Herausforderung darstellen. Meist wird mit einfachen Mittel der Winkel bestimmt und dann der Klingenrücken annähernd auf die 18° Schleifwinkel angehoben, eingeprägt und dann versucht freihand zu halten.

Du sprichst den Klingengesamtwinkel anhand der Rückenstärke und Klingenhöhe an. Hier beginnt es extrem haarig zu werden, aus verschiedenen Gründen. Zum einen sind "Full-Taper-Geometrien ( der Begriff Workhorse-Geometrien führt ständig zu fälschlichen Interpretationen was das eigentlich ist ) furchtbar komplex in der Gesamtwinkelberechnung, weil die Dicke zwischen 7mm am Griff bis zu 3mm ein paar Zentimeter weiter schwanken kann und daher eine tatsächlich exakte Berechnung in Einbeziehung des Klingengesamtwinkels durch variable Rückenstärke zum Problem wird. Der Magnet muss ja so angebracht werden, dass das Messer in Balance ist, daher haben unterschiedliche Messer, eine unterschiedlich positionierte Magnethalterung. Mal mehr mittig, mal sehr nahe beim Griff, manchmal ist der Unterschied so extrem das an meiner Magnetschiene auf 4cm Länge eine Abweichung von mehreren Millimetern Klingenstärke der Fall ( Jiro = 7mm am Griff und reduziert rasch auf den halben Wert, Mazaki = 7mm reduziert homogen, Kaeru = 6mm reduziert homogen usw. Alleine ein verschieben der Magnethalterung innerhalb einiger Zentimeter Klingenrücken erfordert ein neuerliche Berechnung vom Klinkengesamtwinkel anhand der Rückenstärke und Klingenhöhe, will man jedwede auch noch so kleine Abweichung negieren.

Wir haben das schon ausführlich diskutiert, ein Beispiel:

Klingenwinkel 5° = halber Winkel 2,5°.
Gewünschter Schärfwinkel 18° = 20,5° am Winkelmesser an der Klingenoberseite.

Verschiedene Messer errechnet:

33545123xz.png


Da müsste man um immer Exakt den Schleifwinkel zu halten, jedes Messer mehrfach berechnen, zumindest bei jedem Seitenwechsel, wenn man ohne 180° schwenkbare und zentrierte Klemme schleift. Jedes Full-Tang-Gyuto schärfen wäre dann der Genauigkeit halber eine stundenlange Beschäftigung, die ich mir nicht antun will und auf keinen Fall propagieren möchte. das ist schon für einen Nerd ein Herausforderung, ein Einsteiger kommt in diese Komplexität um. :unsure: Alleine die Position der Bevelbox an der Klinge kann zu extreme Abweichungen von einigen Grad führen.

Bei einem Laser mit durchgehen 1,8mm Klingendicke im Bereich dort wo die Magnetklemme angesetzt wird, da kann man den Klingengesamtwinkel schon mit einbeziehen, nur ist da die Abweichung wieder so gering, dass das nicht ins Gewicht fällt. Hier wäre aber eine genau Bestimmung viel einfacher möglich, weil dünne Klinge ( Rücken ) kein spürbarer Taper und flacher Schliff ( Flanken )

Ob ich jetzt 18° oder 16.5 habe ist insofern unwichtig, weil wenn es hält, dann bleibe ich bei 18° angezeigten Grad der Bevelbox, wenn nicht, dann nehme ich das nächste mal 20° und gut ist. Es ist viel unkomplizierter einen fix eingestellten Winkel für alle dünngeschliffenen Messer ( an der Wate nie dicker als 0,25mm und die Fasenbreite nie breiter als 0,30mm gilt für mich als Fausregel für einen Dünnschliff ) einzustellen. Verschiedene Messer weichen dann zwar um ein paar Grad im Winkel ab, aber dennoch, dass wichtigste ein gleichbleibender Winkel und ein sauberer Schliff bleiben ja bestehen und das ist aus meiner Sicht wichtiger als ein exakt gleicher Winkel an allen meinen Klingen.

Ich hoffe mich verständlich erklärt zu haben. ;)

Gruß, güNef
 
Last edited:
Servus,

Ja genau.


mein Schleifsystem ist ein Mix aus Bogdan und Novi. Der Turm mit den Auslegern ist von Bogdan, auch die Führungsstange und die Druckentlastung/Kontrolle. Die Winkelverstellung und Magnethalterung ist vom Novi, da ungleich präziser in der Justage und Handhabung. Beides ist kompatibel. Eine zentrierbare Klemme von Bogdan habe ich auch noch, ebenso seine Winkelkontrolle, die z.B durch ein gewisses Spiel in der auf/ab Bewegung sogar einen balligen Schliff erlauben würde, das habe ich aber nie ausprobiert, weil ich es so einfach wie nur möglich für mich gestalten möchte um reproduzierbare Schneiden herzustellen.

Gruß, güNef
 
Ob ich jetzt 18° oder 16.5 habe ist insofern unwichtig, weil wenn es hält, dann bleibe ich bei 18° angezeigten Grad der Bevelbox, wenn nicht, dann nehme ich das nächste mal 20° und gut ist. Es ist viel unkomplizierter einen fix eingestellten Winkel für alle dünngeschliffenen Messer ( an der Wate nie dicker als 0,25mm und die Fasenbreite nie breiter als 0,30mm gilt für mich als Fausregel für einen Dünnschliff ) einzustellen. Verschiedene Messer weichen dann zwar um ein paar Grad im Winkel ab, aber dennoch, dass wichtigste ein gleichbleibender Winkel und ein sauberer Schliff bleiben ja bestehen und das ist aus meiner Sicht wichtiger als ein exakt gleicher Winkel an allen meinen Klingen.

Ich hoffe mich verständlich erklärt zu haben. ;)

Gruß, güNef

Wie immer sehr präzise und ausführlich erklärt.

Mir war es klar, ich mache es ja genau so, nur dass ich prinzipiell 20 Grad an der Auflage voreinstelle, damit bei den überwiegend nicht getaperten 17,5 bis 18,5 faktisch ankommt. Insofern die retorische Frage für alle, denen eher das Bild mit Zahl im Gedächtnis bleibt. ;)

grüsse, pebe
 
Back