Schnittests mit Karton

Wzm

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Hallo
Ich habe schon oft Beiträge von Forumianern gelesen, in denen Sie die Schnitthaltigkeit Ihrer Messer mit dem Zerschneiden von Karton auf die Probe stellten.
Außerdem wird 4034 er Stahl meiner Meinung nach zu oft mit dem AISI 420 verglichen.
Da sich nun die Gelegenheit ergab, habe ich die Kartons einer kompletten Küche zerschnitten.
Meine Herzdame entschied sich für eine Küche eines großen Schwedischen Möbelhauses, das wir alle kennen.
Alle die dort einkaufen wissen, daß die nicht am Karton sparen.
Ich benutzte mein EDC (Schinkenbrot, Käse, Pausenmesser, ca 2 Jahre im täglichen Gebrauch) ein Speedlock 2 von Böker mit der Standartklinge aus 1.4034.
Beim schärfen hilft mir Lansky für`s Grobe und Leo mit seiner Messerschleifseite.
Es waren ca. 50 qm Karton, die ich in ca. 150X150 mm große Stücke geschnitten habe.
Um dem ganzen einen `wissenschaftlichen`Randcharakter zu geben, machte ich natürlich Zug/Druckschnitte, `Säbelschnitte`, und alles andere was mir so einfiel.
Der Mann, an sich, spielt ja beim Arbeiten schon das eine oder andere Mal mit der Arbeit.
Das Messer verlor natürlich seine Superschärfe, langt aber locker noch bestimmt einen Monat für den täglichen Einsatz.
Auch in der Vergangenheit war es so, daß das Messer einen 4-wöchigen Reisemobilurlaub ohne Tadel bestand.
Mir kommt 1.4034 echt toll vor, und das wollte ich hier mal sagen.
Ich habe noch eine selbstgemachte Schaffußklinge aus dem selben Material, die ich täglich in Küche und Garten benutze.

Manfred
 
Wie fast jeder hier, habe auch ich schon meine Agressionen an wehrlosen, hilflosen Kartons ausgelassen. Das letzte Mal von einem kompletten Kinderzimmer und mehreren Selbstbau-Regalen.

Cuda E.D.C, 440C, plain: nach 4-5 Kartons stumpf. Also so richtig stumpf.

S2, ATS34, plain: Verlor an Schärfe, war aber nach ca 4 Kartons noch "ausreichend" scharf, für meine Definition von ausreichend.

Mora-Messer, Carbonstahl: vorher sagenhaft scharf, nach 4-5 Kartons immer noch rasierscharf.

Mit "Kartons" meine ich so die Grösse Umzugskarton, zerschnitten in ca. 30x30 cm grosse Teile.

Das Mora war der grosse Sieger, da gabs gar keine Diskussion. Lag auch mit Abstand am besten in der Hand und hat nur ein Zehntel vom S2 gekostet. Nuja...

Allerdings lag das in diesem Fall sicher nicht nur am Stahl: Das E.D.C ist in einem recht spitzen Winkel geschliffen, das Mora konstruktionsbedingt in einem recht stumpfen. Da hält das die Schärfe natürlich länger. Dass es trotz stumpfem Winkel so elend scharf war, liegt aber natürlich am Stahl.

-Walter
 
Hi ,

auf der Cold Steel DVD machen die ca. 1400 Schnitte mit dem Nightforce (440er Stahl)durch Karton und das Messer hat immer noch geschnitten...........

ich Denke das a und o liegt einfach an der Härterei , wenn das zum Stahl passt ,bekommst Du ein Messer mit einer Klassen Schnitthaltigkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo
Die Sache hat mir keine Ruhe gelassen, und meine Herzdame hat noch diverse Hocker und Beistellkram gekauft.
Also nichts wie ran an die Kartons.
Verzeiht mir meine Energie, aber ich bin neu bei solchen Tests und entsprechend neugierig.
Im Herbst werde ich es dann so wie Oliver Mendel angehen, und die Tests in den Garten verlagern.
Genug des bla,bla.....
Das Speedlock 2 mit 4034 Klinge hat einen Hohlschliff, und ein Magnum Einhandmesser, den Namen weiß ich nicht mehr, lange her, daß ich es kaufte, hat den auch.
Außerdem ist die Klinge des Magnum aus 440 er Stahl, laut Hersteller.
Vom Schleifen her, weiß ich, daß das Messer bedeutend härter ist, und einem einiges abverlangt.
Die Klinge ist etwas stärker, der Schliff dafür höher.
Ich rechnete damit, daß somit eine relative Vergleichbarkeit gegeben ist.
Nach dem ersten Karton war die Schneidleistung schon beträchtlich eingeschränkt, und beim zweiten habe ich kapituliert und ein älteres Jagdmesser von Linder getestet.
Auf dem steht, es sei aus 440A, und es tat seinen Dienst ohne murren.
Hat allerdings einen Keilförmigen Schliff.
Leider hatte ich dieses Mal weniger Karton und finde die Versuche nicht vergleichbar.
Romans Buch habe ich natürlich gelesen, und auch so manchen Artikel hier gelesen.
Die WB ist natürlich sehr wesentlich, doch versuche ich gerade die Sache mit dem Gefüge zu verstehen.
4034 scheint nach einigem Lesen, sofern er richtig WB`t wurde sehr interessant.
Das könnte dazu führen, daß der Stahl früher oder später verboten wird.
Ich hatte schon einige Drohanrufe einer `Befreiungsorganisation für unterdrückte Kartons` ;)

Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
WalterH schrieb:
Allerdings lag das in diesem Fall sicher nicht nur am Stahl: Das E.D.C ist in einem recht spitzen Winkel geschliffen, das Mora konstruktionsbedingt in einem recht stumpfen. Da hält das die Schärfe natürlich länger. Dass es trotz stumpfem Winkel so elend scharf war, liegt aber natürlich am Stahl.

-Walter

Verstehe ich nicht. Müßte doch genau anders herum sein.

Meine Erfahrung ist zumindest, dass Schneiden mit spitzeren / kleineren Winkeln auf Zug länger schneidfähig bleiben. Auf Druck bei harten Sachen sind die größeren Winkel stabiler gegen seitliche Auslenkung, die Schneide verliert aber auf Zug schneller die Schneidfähigkeit.

Daher sind ja auch ballige Schneiden der Kompromiss, weil einerseits ein flacher Winkel angesetzt werden kann, der aber zunehmend größer d. h. die Schneide belastbarer wird.

Vielleicht beziehst Du dich aber auf den relativen Kraftaufwand?
 
ich hatte vor ein paar wochen auch einige schwedenkartons mit einer camp tramp-ratte z e r h a c k t .
das messer war dabei erstmals im einsatzt. danach konnte man allerdings bereits spuren an der schneide sehen - hat mich doch etwas erschüttert... dachte kartons sollte eine "ratte fürs grobe" schon aushalten...
 
Amphibian schrieb:
Hi ,

auf der Cold Steel DVD machen die ca. 1400 Schnitte mit dem Nightforce (420er Stahl)durch Karton und das Messer hat immer noch geschnitten...........

ich Denke das a und o liegt einfach an der Härterei , wenn das zum Stahl passt ,bekommst Du ein Messer mit einer Klassen Schnitthaltigkeit.

Hi, der Stahl des Nightforce ist 440A...aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Nightforce wirklich einiges mitmacht, bis es stumpf wird.
 
exilant schrieb:
Verstehe ich nicht. Müßte doch genau anders herum sein.

Meine Erfahrung ist zumindest, dass Schneiden mit spitzeren / kleineren Winkeln auf Zug länger schneidfähig bleiben. Auf Druck bei harten Sachen sind die größeren Winkel stabiler gegen seitliche Auslenkung, die Schneide verliert aber auf Zug schneller die Schneidfähigkeit.
Hmm. Also da habe ich genau gegenteilige Erfahrungen...

-Walter
 
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