Selbstgemachtes Micarta

Vergrault

Im Gegenteil. Ich fand die Ausführungen durchaus erhellend. Weiß denn jemand, ob man das Harz (wenn noch kein Härter drin ist) verdünnen kann. Und wenn ja mit was?
 
Hi!

Ich arbeite oft mit Hartgewebe. Das sind Textilien, die mit Harz getränkt sind. Meistens ist das Baumwolle mit Phenolharz.
Aber zum Beispiel auch Melaminharz.
Oder Glasfasergewebe mit Epoxidharz. Das ist dann das bekannte "Platinenmaterial" oder G10.

Micarta ist meiner Meinung nach eine Variation von Hartgewebe aus Baumwolle und Phenolharz.
Dabei haben wir auf der Arbeit immer das Problem daß die Baumwolle feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt. Dabei Quillt das Hartgewebe zwar nicht aber die elektrische Leitfähigkeit nimmt leider zu.

Also gehe ich davon aus, das auch andere Saugfähige Naturmaterialien
auch im getränkten Zustand noch Wasser aufnehmen können.
Wenn das Material so grob ist wie Reis oder Chili-Schoten wird es an den Stellen wo es aus dem Harz hervortritt immer unschöne Stellen geben.

Als lösung bleibt nur das nachträgliche beschichten/lackieren des Griffes.
So stabil wie richtiges Micarta/Hartgewebe kann das Ergebnis natürlich nicht werden.

Zorro
 
Habe jetzt alles nur frustriert überflogen, da meine Micartaversuche nicht gut laufen.
Eine Idee hätte ich vielleicht...
Statt weiße Milchreiskörner könnte man weiße Baumwoll -oder Wollfusel nehmen.
Dafür muss man nur leider extra einen Pullover kaufen und ihn lange tragen und oft waschen.
 
aik juramentado schrieb:
Habe jetzt alles nur frustriert überflogen, da meine Micartaversuche nicht gut laufen.
Eine Idee hätte ich vielleicht...
Statt weiße Milchreiskörner könnte man weiße Baumwoll -oder Wollfusel nehmen.
Dafür muss man nur leider extra einen Pullover kaufen und ihn lange tragen und oft waschen.


Guckst du hier unter Füllstoffe, brauchst Du Deinen Pullover nicht waschen :D

Was funzt denn bei Dir nicht ?



@Reis-in Micarta-Macher: Versucht doch mal Bordellgetreide (ugs: Puffreis), dann habt Ihr es auch gleich schön bunt :steirer:
 
Weiß denn jemand, ob man das Harz (wenn noch kein Härter drin ist) verdünnen kann.

Grundsätzlich geht das, allerdings musst du Lösungmittel nach dem Aushärten wieder wieder aus dem Polymer herausbekommen. Je nach eingesetzter Menge an eingesetztem lösungsmittel kann es sogar sein, dass es gar nicht aushärtet. Was nicht bedeutet, dass keine Polymerisation stattfindet. Die gebildeten Polymermoleküle bleiben im Lösungsmittel gelöst und würden erst bei einer Auswechselung des Lösungsmittel ausfallen.

Im Labor wird dieses Prinzip verwendet um Polymerisationen durchzuführen und anschließend das entstandene Polymer für Analysen abzutrennen.
zB: werden Acrylate in Methylchlorid polymerisiert, die entstandenen Polyacrylate (Plexiglas) werden dann in einem unpolaren Lösungsmittel wie Pentan ausgefällt. Man erhält dabei das Polymer als Pulver.
Ein weiter Grund wieso das Verdünnen von Harzen nicht sinnvoll ist, ist dass sich im verdünnten Zustand hauptsächlich unverzweigte Ketten bilden und nicht wie gewünscht ein dreidimensionales Netzwerk aus Polymerketten.

Bei den zum Laminieren und Kleben verwendeten Epoxidharzen sieht wir auch in einem Lösungsmittel eine Vernetzung eintreten, allerdings bleibt das Porblem bestehen wie man Lösungsmittel hinterher aus dem ausgehärteten Harz bekommt.
Gruß Tobi
 
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