Was Sharpmaker angeht, habe ich schon diverse Sorten "durch". Da waeren die kleinen Lansky Crocksticks mit der feinen Oberflaeche, die grossen im roten Platikhalter von Juergen und dieses Kit von Pearl, mit den glatten und geriffelten Alox-Staeben. Und fuer jede gibts ne spezielle Anwendung und alle haben ihre Vor- und Nachteile.
Die von Juergen sind schoen gross und haben eine mittelrauhe Oberflaeche - leider sind sie alle etwas krumm und haben doch hier und da Oberflaechenfehler - der Halter hat nur eine, aber recht brauchbare Schliffwinkel-Vorgabe, wenngleich der Halter selbst eher einen "naja"-Eindruck hinterlaesst (Der "Handschutz" ist z.B. ein Witz). Sie eignen sich recht gut fuer den nicht allzufenen, aber doch scharfen Messerabzug, auch bei sehr harten Klingen bekommt man noch Abtrag. Sie sind trotz der kleinen Fehler ihren Preis wert.
Die von Pearl sehen "edel" aus mit ihrem Holzhalter und dem gebuersteten Stahlblech-Handschutz, aber irgendwie kommt bei denen der Eindruck auf, als ob die eher zum Ansehen als zum Benutzen gemacht waeren. Es gibt einen glatten Stabsatz und einen geriffelten - die Staebe sind gerade und zumindest bei den glatten fehlerfrei - bei den geriffelten fuer den Grobschliff (Schliff kann man hier wirklich sagen) gibts leider einige Fehler, wo sich die Schneide verhaken kann und diese dann ratzfatz total stumpf wird. Gut finde ich aber die Moeglichkeit, drei Schliffwinkel vorzugeben (15, 20, 25°, was 30, 40, 50° Gesamtwinkel ergibt - und eine Scherenschliff-Stelle gibts auch noch). Auch dieser Sharpmaker ist, wenn man auf die Nutzung Riffelstaebe verzichtet (oder eben gut aufpasst und durch Drehen der Staebe eine fehlerfreie Stelle nutzt), auch irgendwo ihr Geld wert, zumal man mit etwas Aufwand auch schon mal einen Grundschliff anlegen oder doch den Grundwinkel eines bestehenden aendern koennte.
Zu den kleinen Lansky-Pocket-Crocksticks: sehr kleine, sehr glatte Staebe, welche aber nicht wirklich zusetzen und auch gut wieder zu reinigen sind - und aufgrund ihrer Groesse eben auch immer dabeihabbar sind. Wie bei Juergens Staeben nur ein Winkel, aber auch hier brauchbar und mehr als einen gut gewaehlten Winkel braucht man in der Praxis auch nicht wirklich. Eine komplett neue Fase "schleifen" kann man mit denen zwar nicht, aber zum polituraehnlichen Abzug einer gut grundgeschliffenen Klinge und zum Aufrichten eines Grats sind gerade diese Sticks doch sehr gut geeignet. Und obwohl die teurer sind wie die beiden anderen Kits zusammen, hab ich sie doch am liebsten. Aber ich habe eben auch noch andere Moeglichkeiten, zu schleifen, weshalb mir diese recht speziell eingeschraenkte Funktionalitaet auch hinreichend ist.
Was nun allen Sharpenern mit Rundstaeben gemeinsam ist, ist der Nachteil, dass man sich mit ihnen schnell mal die Klingenspitze verrundet, speziell wenn man sie nicht nur zum Abzug verwendet, sondern "stundenlang drauf rumreitet" - DAS kann bei Banksteinen zumindest bei systematisch halbwegs richtiger Anwendung nicht passieren, waehrend es hier halt konstruktionsbedingt nahezu zwangslaeufig passiert. Will man dann wieder eine spitze Spitze haben, bleibt einem nichts uebrig, als entweder am Klingenruecken wegzuschleifen, um von hinten Material wegzunehmen - oder eben doch Banksteine zu nehmen.
Die Spydies mit ihren Dreiecksstaeben habe ich uebrigens noch nicht genutzt. Wird da eigentlich an den Kanten oder an den Seitenflaechen der Staebe geschliffen? Oder ist sogar beides moeglich? Falls nur Flaeche (oder beides moeglich), werde ich mir diese vielleicht auch noch mal zu Gemuete fuehren, weil genau das das leidige Spitzenkillrisiko doch etwas minimiert...
Achja: Und Leder mit Paste ist natuerlich obligatorisch, wenn man denn eine gute Rasierschaerfe und nicht nur eine standfeste Gebrauchsschaerfe erhalten will (obwohl ich mit den Lanskys auch schon mal ohne Leder den Haarspalter machen konnte).
-zili-