Sichtbare Härtezone oder Herstellungsfehler?

Aus meiner Sicht ist das Messer völlig in Ordnung im Rahmen üblicher Serienstreuungen.
Ob dies rechtlich gesehen eine Reklamation rechtfertigt, ist offen. Ein klarer Fall ist es jedenfalls nicht. Ich kann aber mit Sicherheit sagen, dass ein solches Messer bei einigen namhaften Herstellern nicht den eigenen Qualitätsrichtlinien entsprechen würde.

Ich würde hier das Widerspruchsrecht im Online-Handel in Anspruch nehmen, insbesondere in Anbetracht des Preises. Ich bin auch absolut kein Freund von "Warentourismus", aber hier ist es m.E. gerechtfertigt.
 
Schon richtig, aber die vielfach gelebte Praxis, die Umwelt durch leichtfertigen Warentourismus zu belasten, weil man halt mal einfach so zur Ansicht bestellt ist aus meiner Sicht nicht in Ordnung.
Die Frage war ja hier, ob es sich um ein fehlerhaftes Messer handelt. Und das ist aus meiner Sicht klar zu verneinen.
Ich finde das ist mal wieder die Umkehr der Schuldfrage. Ich kann bei einem Messer was bei einer UVP von fast 600€ liegt erwarten, dass der Hersteller oder der Händler ausreichende Informationen bereitstellt, um das Messer vernünftig beurteilen zu können. Seriöse Hersteller/Händler weisen dann darauf hin, dass durch Materialwahl und/oder Handarbeit bestimmte Abweichungen möglich sind. Das wird aber immer seltener.
Wenn das Messer so ok sein soll, dann erwarte ich auch entsprechende Hinweise oder Bilder. Der Threadersteller @donpanda hat ja auch erfolglos versucht, zuerst mit Händler/Hersteller in Kontakt zu treten. Es nimmt leider zu, dass man sich vor einem Kauf die Informationen selbst zusammensuchen muss. Da sollte man vielleicht zuerst ansetzen, damit man den Warentourismus verhindert. Wenn nur perfekte Bilder seitens der Hersteller/Händler bereit gestellt werden, dann kann man diese Qualität auch erwarten.
 
Ich finde das ist mal wieder die Umkehr der Schuldfrage. Ich kann bei einem Messer was bei einer UVP von fast 600€ liegt erwarten, dass der Hersteller oder der Händler ausreichende Informationen bereitstellt, um das Messer vernünftig beurteilen zu können. Seriöse Hersteller/Händler weisen dann darauf hin, dass durch Materialwahl und/oder Handarbeit bestimmte Abweichungen möglich sind. Das wird aber immer seltener.
Wenn das Messer so ok sein soll, dann erwarte ich auch entsprechende Hinweise oder Bilder. Der Threadersteller @donpanda hat ja auch erfolglos versucht, zuerst mit Händler/Hersteller in Kontakt zu treten. Es nimmt leider zu, dass man sich vor einem Kauf die Informationen selbst zusammensuchen muss. Da sollte man vielleicht zuerst ansetzen, damit man den Warentourismus verhindert. Wenn nur perfekte Bilder seitens der Hersteller/Händler bereit gestellt werden, dann kann man diese Qualität auch erwarten.
Dankeschön, sehe ich auch so.
 
Ich verweise an dieser Stelle mal an den Einhorn-Thread von @Jaeger-Knives, der ein wunderschönes Dreilagenmesser produziert hat. Niemand hier käme auf die Schnapsidee, dieses Messer wegen einer nicht geraden Hamon-Linie entrüstet zurückzuschicken!
das Messer von @donpanda ist völlig in Ordnung.
Hier nochmal mein Exemplar bei Tageslicht. Es ist übrigens B-Ware (274.-€) aus dem Werksverkauf Deizisau, Eine Griffschale hat minimale Rillen.


IMG-4382.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Aha.Das ist sehr sehr hilfreich. interessant, dass die B-Ware sich von etwas anderem ableitet, nämlich dem Fehler an der Griffschale und nicht dem cladding. Ich werde morgen auch Bilder des zweiten Messers machen, das ich bestellt habe. Der Vergleich dürfte mit deinem Bild von @ramibru endgültige Gewissheit bringen, was der Stand bei diesem Messer ist.
 
Servus,
an das Einhorn-Messer hab ich auch gleich gedacht. Hier würde ich behaupten - man korrigiere mich, sollte es anders sein - das der Verlauf sich aus dem gewollten und für mich gleichmäßig erscheinenden Anschliff zur dünnen Spitze hin ergiebt. Offensichtlich steht die Kernlage zentral. Mag sein, das beim Messer von @donpanda beides oder eines nicht zutrifft.

Grüße
 
Hast du Informationen zum verwendeten Stahl? XX VG12 sagt mir nichts und der Name klingt so, als wollte man sowohl an die mit "X" beginnende DIN-Nomenklatur rostfreier Stähle als auch an die rostfreie VG-Serie von Takefu anschließen; aber dann ist der Stahl nicht rostfrei? Ich verstehe das nicht

Wahrscheinlich nicht, aber San Mai hat keinen Vorteil bei modernen Stählen gegenüber Monostahl. Und rostfreie Außenlagen bei rostendem Kernstahl empfinde ich eher als Last denn als Vorteil.
Stahl: Hier tanzt die Dick‘sche Marketingabteilung ums Goldene Kalb aus der Top-Secret-Legierung des Geheimrat Dick.
Genaues wird nicht preisgegeben. Es handelt sich wohl um ein Walzlaminat mit einer rostfreien Schneidlage.

Die Serie 1788 ist halt die „Angeberserie“ von F.Dick, bei der sie zeigen, dass sie noch mehr drauf haben als die 1905er, Red Spirits oder die Zerlegemesser mit Plastikgriff…
 
@ramibru Ich bin kein Profi und wollte es halt bei einem Geschenk „sicher spielen“. Finde das große Kochmesser der Serie gar nicht schlecht, habe ich sogar selbst. ohne jetzt diesen Thread zu sprengen und vom Thema abzukommen: Was würdest du spontan als Alternative zur „Angeberserie“;) vorschlagen in der Preisklasse 400€.
 
Ich bin kein Profi und wollte es halt bei einem Geschenk „sicher spielen“.
Ich denke, niemand hier hat Deine Fragestellung an sich kritisiert. Die ist ja erstmal völlig legitim.
Was würdest du spontan als Alternative zur „Angeberserie“;) vorschlagen in der Preisklasse 400€.
Alternativen werden sich vor Allem im Bereich japanischer Hersteller ergeben.
Schau Dir einfach mal die Sortimente von zB. KnifeArt oder Cleancut durch und frage dann hier nochmal zu konkreten Modellen nach, die Dir zusagen.
Es hängt auch sehr davon ab, welcher Nutzertyp der Beschenkte ist. (Schneiddisziplin vs Robustheit)
 
Ein Messer zu verschenken und dabei einen Volltreffer zu landen, ist gar nicht so einfach. Ich habe den Eindruck, dass Du einfach nur ein möglichst teures Messer suchst, ohne wirklich die Vorlieben des Beschenkten zu kennen.

Wie @ebenezer schon geschrieben hat, sollte man schon ungefähr wissen, wie der Beschenkte mit dem Messer umgehen wird. Wenn das Messer zu empfindlich ist und zu Bruch geht, ist es mit der Freude schnell vorbei.
 
@donpanda: Für dieses Budget kann man schon etwas Schönes und Gutes bekommen.
Die Frage sollte aber zumächst lauten: Wer schneidet was, wie und wieviel?
Es wird wirklich Zeit, den Fragebogen in der Kaufberatung auszufüllen!
 
Ich verweise an dieser Stelle mal an den Einhorn-Thread von @Jaeger-Knives, der ein wunderschönes Dreilagenmesser produziert hat. Niemand hier käme auf die Schnapsidee, dieses Messer wegen einer nicht geraden Hamon-Linie entrüstet zurückzuschicken!
Bei dem Einhorn ist die "Hamon-Linie" so gewollt. Das machen übrigens viele (z.B. Miyabi 6000 MCT), weil es sehr schwierig ist, eine perfekt gerade, parallel zur Schneide verlaufende Clad-Linie zu produzieren. Eine "unschöne" Linie ist ein häufiger Reklamationsgrund, insbesondere bei teuren Messern, die man oft auch verschenkt. Dieses Problem löst man, indem man die Linie gewollt unregelmäßig verlaufen läßt.
 
@donpanda: Für dieses Budget kann man schon etwas Schönes und Gutes bekommen.
Die Frage sollte aber zumächst lauten: Wer schneidet was, wie und wieviel?
Es wird wirklich Zeit, den Fragebogen in der Kaufberatung auszufüllen!
Werde ich tun und dort einen neuen Thread dort eröffnen. Die Initiale Frage hier ist ja eigentlich sehr gut beantwortet.
 
Bei dem Einhorn ist die "Hamon-Linie" so gewollt. Das machen übrigens viele (z.B. Miyabi 6000 MCT), weil es sehr schwierig ist, eine perfekt gerade, parallel zur Schneide verlaufende Clad-Linie zu produzieren.

Man nehme einen Kernstahl von 2mm Stärke und dann eine Außenlage von ebenso jeweils 2mm. Dann hast Du einen Stahl von 6mm Stärke.

Jetzt schleifst Du am Griff ballig runter auf etwas unter 0,3mm, damit das vom Verlauf passt bzw einen Walkschliff bekommt, wird das Messer auch am Rücken schon etwas dünner. Mit Fasenstärke um 2mm an der Ecke hinten,wird der Kernstahl etwas sichtbar.

Jetzt kommt der Taper, also die Klingenverjüngung zur Spitze an die Klinge. Sobald der Klingenrücken dünner als 2mm wird, schaut die Kernlage bereits am Klingenrücken raus und beim runter schleifen wird diese auch dünner.

Also ja, die Arbeit von Fabian sieht wunderschön aus - aber nein, der Linienverlauf ist das Ergebnis der technischen Vorgaben für die Geometrie.

Ich persönlich würde das Dick Santoku durchmessen, ob die Stärke an den relevanten Punkten passt und damit prüfen, ob der Schleifer Unregelmäßigkeiten im Vorschliff ausgeglichen oder Unsauberkeiten reingeschliffen hat.

Einen Taper wird die Klinge vermutlich haben.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Was würdest du spontan als Alternative zur „Angeberserie“;) vorschlagen in der Preisklasse 400€.
Gibt etliche gute Japaner in dem Bereich: Makoto und Yu Kurosaki, Key Kobayashi, Tetsujin, Wakui, Yoshikane, Sukenari...
und auch westliche Macher: Lundbergs, Simon Herde Serienmesser, Skye Eilars Serienmesser...
kommt halt drauf an was man sucht. Finde den Preis für die Dick schon happig.

Grüße,
Julian
 
Ich erwähne mal am Rande und auch nur ganz vorsichtig, dass es ein Geschenk sein soll.

Soweit ich es erkennen kann, ist der Empfänger kein KnifeNerd. Meist haben solche Menschen keine große Begeisterung für ein rares Stück Schmiedeeisen vom japanischen Messergott, das nach Besenstiel aussieht und riecht. Und genau genommen auch keinen Bedarf.

Ein Dick 1778 ist für den Laien ein sehr hochwertiges Messer, das auch eine erkennbare Wertschätzung ausdrückt. Für unter 300 Euro und keine echte Fehlbehandlung nicht die schlechteste Idee für die beschriebene Zielgruppe.

Ein sehr ordentliches Messer dürfte es allemal sein.

Just saying.

grüsse, pebe
 
Kann es sein, dass die Bilder einfach unter ungünstigen Lichtverhältnissen aufgenommen sind?
Die Härtelinie würde mich nicht stören. Eher der dunkel wirkende polierte Längsstreifen in der Mitte der Klinge.
Wenn man bei Dich auf die Internetseite geht, sieht die Härtelinie schon sehr gleichmäßig und parallel zur Schneidkante aus.
Vielleicht hat man seit Markteinführung an den Produktionskosten optimiert. Als ich es mir damals in einem Küchenladen angesehen hatte sagte man mir, die Serie sei stark limitiert, weil eigentlich nicht wirtschaftlich in der Herstellung.

Wenn es nur um die Härtelinie geht, würde ich es behalten. Wenn der spiegelde Streifen auch mit dem Auge so aussieht wie auf dem Foto, würde mich das stören.

Liebe Grüße,
Andrea
 
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