Sind LED-Lampen EMP-fest?

ex Vento

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Vielleicht eine etwas blöde Frage, aber ist mir letztlich gekommen. Letzte Woche ist auf dem Weg nach Hause etwa 100m neben mir der Blitz eingeschlagen. Saß im Auto und es war mir daher rel. wurscht. Was aber passiert, wenn ins Haus der Blitz reinkracht? Stell ich mir doof vor, Stromausfall, ein ganzer Haufen Lampen da aber keine funktioniert? Oder ist die Elektronik im Alurohr ausreichend geschützt? Muß ich meine Lampe in ein Blechkeksdose packen?
Was sagen die Elektriker unter uns?
 
Zuletzt bearbeitet:
... Was aber passiert, wenn ins Haus der Blitz reinkracht? Stell ich mir doof vor...


Hallo,

bei einem direkten Blitzeinschlag in ein Wohnhaus:

Rette sich, wer noch kann; notfalls auch ohne Taschenlampe.

Sollte ein Blitz im Garten, oder der Nähe einschlagen, werden extrem hohe Spannungen erzeugt, die kapazitiv und induktiv ins Leitungsnetz eingekoppelt werden.
Ich habe schon Häuser gesehen, da sind Schalter und Steckdosen aus der Wand gesprungen, angeschlossene Verbraucher waren großteils zerstört.

Gegen solche Schäden kann man das elektrische Leitungsnetz und angeschlossene Geräte mit Grobschutz, Mittelschutz und Feinschutz sichern.
In meinem Haus habe ich das eingebaut und zittere nur noch vor Überspannung aus dem Telefonnetz, das sich nicht wirklich sicher schützen lässt
und Computer und Telefone gefährdet.

Qualitativ hochwertige Überspannungsableiter fürs Stromnetz und Telefonnetz gibt es von Dehn und Phoenix-Contact.

Die Auswahl und der Einbau sollte unbedingt von einem Fachmann erledigt werden, der sich damit wirklich auskennt, was längst nicht bei allen Elektrikern der Fall ist.


Nun endlich zu den Lampen:

Lose Emitter sind bis 2000V ESD spezifiziert.
In einer Lampe eingebaut befinden sie sich in einem Faradayschen Käfig, der allerdings ein Loch hat, nämlich die Frontscheibe.

Der Emitter und die Elektronik sollten dennoch weitgehend geschützt sein.

Ob es dazu wissenschaftliche Untersuchungen gibt, ist mir nicht bekannt.

Bei einem gezielt herbeigeführten EMP dürfte allerdings jede Lampe versagen.
Soweit bekannt, wird das schon versuchsweise von amerikanischen Highway Patrols eingsetzt, um flüchtende Fahrzeuge zu stoppen....




Heinz
 
Soweit bekannt, wird das schon versuchsweise von amerikanischen Highway Patrols eingsetzt, um flüchtende Fahrzeuge zu stoppen....




Heinz

Das können die bei meinem Auto gerne versuchen. Da raucht höstens das ABS Steuergerät ab, aber der Diesel tuckert unbeeindruckt weiter:D

Aber um aufs Thema zurück zu kommen, lege ich mir also noch Kerzen und Streichhölzer auf Seite, sicher ist sicher.

Gruß ex Vento, der grade beschließt, morgen noch eine Blechkeksdose zu kaufen:D
 
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Hallo,
ja solche Dinge sind schon gefährlich.
Wir durften anfänglich keine Tornado mit Erfassungsradar anpeilen unter xx Meter da einer abgestürzt ist durch die Direkteinstrahlung und die Steuerung versagte. :mad:

Selbst bei der Marine, Schiffe sind ja ein Käfig, werden duch Leitungen ect. ja doch einiges nach innen abgeleitet und ein großteil der Elektronik würde ausfallen.
Eine OPZ lässt sich nicht komplett vor einem EMP abschirmen.
Auch bei Bunkern sind Telefonleitungen und Datenleitungen ebenso wie Wasserrrohre andere Leitende Bauteile die die Wandung durchdringen ist eine komplette Abschirmung sehr schwierig.

Eine Lampe mit empfindlicher Regelung ist sicherlich empfindlicher als eine Lampe mit DD die nur einen Wiederstand hat.
Ganz zu schweigen von meinen uralt-Lampen die nur eine LED und ihre Batterien haben.

Vermutlich kommt es auch auf die Feldstärke an die unsere Lampen ausgesetzt werden. Da werden sich wohl einige unserer Lampen recht unterschiedlich verhalten.
Testen möchte ich es nicht. Wer es ganz hart mag könnte ja seine Mikrowelle konsultieren. (nicht zu empfehlen)

Selbst Autoradios reagieren ja schon wenn das geliebte Handy ein Anruf bekommt *g* mit seltsamen Geräuchen.

Bin echt gespennt was hier noch berichtet wird :super:
 
Öha. Sehr interessantes Thema.
Ich denke, wenn ins eigene Haus ein Blitz einschlägt,
sind in diesem Moment die Taschenlampen ein wohl eher
sekundäres Problem. Wenn die Überspannung "nur" übers Stromnetz
kommt, dürfte das den Lampen nix ausmachen, weil sie ja eben
nicht am Netz hängen, oder seh ich das falsch? :confused::confused:
Naja, gut, daß ich mir neulich erst ne gebrauchte Xenon-6P
organisiert habe, da hats keine Treiber drin, die abrauchen können... :steirer:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke doch das unsere Lampen einen EMP überstehen würden. Das Prinzip des Faradayschen Käfigs schützt vor EMP, Mikrowellenstrahlen und auch Blitzschlag.
Das Handys Autoradios stören liegt daran, das das Signal vom Handy in den Verstärker des Radios einstrahlt und dadurch verstärkt an die Lautsprecher weitergegeben wird.
Das der F-Käfig aber auch vor dem gegrillt werden schützt hätte ich nicht gedacht :steirer:
 
Hallo, ok da hat es doch einer mal Probiert mit der Mikrowelle *g*.

Bei mir funkt es zumindest in der Mikrowelle wenn da was Metallisches drinn ist?? Da nicht... ich will es mal glauben :)
 
Ich denke doch das unsere Lampen einen EMP überstehen würden. Das Prinzip des Faradayschen Käfigs schützt vor EMP, Mikrowellenstrahlen und auch Blitzschlag.
Das Handys Autoradios stören liegt daran, das das Signal vom Handy in den Verstärker des Radios einstrahlt und dadurch verstärkt an die Lautsprecher weitergegeben wird.
Das der F-Käfig aber auch vor dem gegrillt werden schützt hätte ich nicht gedacht :steirer:

Schon komisch, was manche Leute für Hobbys haben:D
Scheint aber recht EMP-fest zu sein:super:
 
...Wenn die Überspannung "nur" übers Stromnetz
kommt, dürfte das den Lampen nix ausmachen, weil sie ja eben
nicht am Netz hängen, oder seh ich das falsch?. ..


Jein,

man darf sich das nicht so vorstellen, dass Überspannung nur von entfernt über das Stromnetz ins hauseigene Leitungsnetz gelangen kann.

Bei einem Blitzeinschlag im Garten, wird Überspannung direkt ins Leitungsnetz des Hauses eingkoppelt,
selbst wenn das Hausnetz gar keine Verbindung zum öffentlichen Netz hat. (z.B. bei einem Neubau, der noch nicht angeschlossen ist)


Bei einem Blitzeinschlag entsteht sowohl ein sehr starkes elektrisches, als auch elktromagnetisches Feld,
das sich sehr schnell ändert.
Dieses elektromagnetische Feld induziert in alles was leitfähig ist einen Strom, der eine Spannung an den Enden hervorruft.


Auch ein nicht angeschlossenes Gerät mit Kabel dran, kann dadurch zerstört werden.


Der Emitter einer LED Lampe könnte dadurch unmittelbar betroffen sein.



Da es zu O.T. wird, verweise ich auf die Broschüren von Dehn und Phoenix-Contact, die Grundlagen anschaulich vermitteln.




Heinz
 
spendet mir 8€ und ich lege meine E01 in die Mikrowelle :p:

oder wir legen zusammen und opfern eine teuere lampe
 
spendet mir 8€ und ich lege meine E01 in die Mikrowelle :p:

oder wir legen zusammen und opfern eine teuere lampe

Ne Mikrowelle wird wohl kaum ein ernsthafter EMP-Test sein...

Ein großer Bandgenerator, Schocker oder sogar eine echte Blitztest-Anlage (wie im Deutschen Museum) müsste her.

Problem bei der Lampenkonstruktion allgemein ist der Kontakt zwischen Lampenkörper und Elektronik.
Eine lückenlose Aluminiumhülle mit Isolierung um die empfindlichen Bauteile wäre ein 'echter' Faradaykäfig.
Aber so wie es im Moment ausschaut könnte der Lampenkörper als Antenne dienen und die breitbandige Strahlung in Spannung/Strom wandeln, welche direkt in die Elektronik fließen.

Bei Schauversuchen mit Faradaykäfigen wird ja auch davon abgeraten, an die Gitter zu fassen. Ist das lediglich eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme?
 
Bandgenerator LOL da kann ich ja gleich den piezo aus einem Feuerzeug nehmen

Hallo

ein wenig OT - kleiner Auszug aus http://de.wikipedia.org/wiki/Bandgenerator

[...] Bei entsprechend großen Geräten können Spannungen von mehreren Millionen Volt erzeugt werden. Die großen, für Teilchenbeschleuniger verwendeten Geräte sind meist in einen Drucktank eingebaut, der mit einem geeigneten, trockenen Gas (zum Beispiel Schwefelhexafluorid) gefüllt wird. Sie erreichen zum Beispiel 25 MV Terminalspannung und verwenden Bandgeneratoren [...]

Die Dinger sollte man nicht unterschätzen :ahaa:

mfG
tk
 
ja und was hab ich von ein par MV
die teile liefern so gut wie kein strom

Der genormte NEMP, wie er in Prüflaboratorien zum Prüfen von Abschirmungen verwendet wird, weist als Maximalwert eine elektrische Feldstärke von 50 kV/m und eine magnetische Feldstärke von 133 A/m auf.

50 kV/m sind lächerlich wenig ... das schafft man auch mit einem Zeilentrafo
5Kv/10cm reichen ja um eine Taschenlampe zu testen und das macht der Lampe grade Garnichts (hab ich getestet)

also geht es wohl um das Magnetische Feld
und auch eine magnetische Feldstärke von 133 A/m ist nicht grade viel

ich hab meine E01 grade in eine spule gelegt und ein 470V 11000µF kondensator (Das ist so Bierkasten Größe ) in diese entladen

Wegen dem Magentaschen Schlüsselring ist sie ein par cm weg geflogen sonst wa sie aber nicht beeindruckt

morgen geh ich vllt auf 900V aber das wird auch nicht ändern außer das ich ohropax brauche um zu schalten

Also erst bei richtig hohen Frequenzen wird es interessant ...
also Mikrowelle
 
Hallo, ich glaube ich muß mal erklären, woher der Begriff EMP überhaupt kommt. Er stammt noch aus der Zeit des kalten Krieges, als man meinte durch Zündung einer Atombombe in großer Höhe (ca. 80-100Km) einen so großen Elektro Magnetischen Impuls auslösen zu können, um damit
Umspannwerke, Computer, Funkanlagen, Stromleitungen, Fernmeldenetzte lahmlegen zu können. Auf dieses Phänomen des EMP ist man mehr oder weniger "zufällig" gestoßen und man hat versucht es weiter zu erforschen. Ein EMP in diesem Sinne tritt bei einem Gewitter natürlich nicht auf. Es treten aber sehr große Zerstörungen in Gebäuden auf, wenn der Blitz einschlägt. Wie schon erwähnt werden Dosen und Leeitungen aus der Wand geschleudert, der Putz fällt teilweise ab. Es hängt aber immer davon ab, wie stark der Blitz war und wie leitfähig die Teile waren, in der er eingeschlagen ist. So kann z.B. ein Kamin auseinander gerissen werden, weil er feucht ist. Ebenso können große Schäden entstehen, wenn z.B. ein Blitz neben einem Haus in den Garten einschlägt. Da kann die Energie durch ein metallenes Wasserrohr oder Hauszuleitung in das Haus gelangen und ebenso große Zerstörungen anrichten. Ein EMP im eigentlichen Sinn ist das aber nicht. Eine LED Lampe die dann vielleicht auf dem Tisch im Wohnzimmer liegt, wird dadurch, solange sie nicht leitfähig verbunden ist, wohl kaum beschädigt. Die Aluhülle der Lampe wirkt dann eher wie ein faradayischer Käfig. Es passiert dem verbauten Chip also nix.
Von dem Blitzezucken und Gebruzzel, wie es immer wieder in den Actionfilmen zu sehen ist, gehört ins Reich der Fabeln;
obwohl angemerkt werden muß, das die amerikanische Elektrik
wirklich sauschlecht ist, so ganz nebenbei.....:hmpf:
Etwas ganz anderes ist es, wenn man seine Lampe z.B. in einen Mikrowellenofen legt und dann einschaltet.
Durch die HF Strahlung, die dann unweigerlich durch die Scheibe eintritt,
geht der Chip bzw. Regelelektronik definitiv über den Jordan.
Aber auch diese Vorgehensweise hat nix mit EMP zu tun,
es ist einfache HF Einstrahlung. Da eine moderne Mikrowelle über 700W HF erzeugen kann, wird ein so starker hochfrequenter Strom im Gerät, welches im Ofen auf dem Drehteller liegt, erzeugt, daß die Leiterbahnen durchbrennen und sämtliche Chip und/oder Transistoren dazu.
Wer will, kann das ja mal mit 'nem alten Taschenrechner probieren.
Habe ich schon selbst gemacht; aber nicht über den mordsmäßigen Gestank wundern, gelle :haemisch:
Diese Vorgehensweise taugt ideal dazu, wenn man eine alte Festplatte von einem PC entsorgen will.
Nach der Behandlung liest niemand mehr davon, Garantiert !!!!
 
Das Thema gabs doch vor langer Zeit auch mal im CPF ... so nach dem Motto: "Welche Lampe für den Fall eines Atomkriegs" ;)
 
Hallo,
das würde mich jetzt wirklich sehr interessieren mit der Lampe für einen Atomkrieg. Gibt es da vieleicht einen Link?

Schonmal Danke im vorraus und gruß pflaume
 
3. Das Potential ist nicht egal! Sonst würde ein Blitz ja nix mehr anrichten wenn er in die Erde einschlägt. Die Erde hat ja das niedrigste Potential, alle Stromnetze (Umspannwerke, Häuser etc.) sind ja geerdet und liegen somit auf dem niedrigsten Potential.
Aber bei 'nem Blitzeinschlag passiert trotzdem was, es gelten hierbei hat besondere Umstände.

Gruß :hmpf:

Da ein Lampenkörper aus Aluminium im Gegensatz zur Erde nahezu keinen Widerstand hat, kannst du das nicht miteinander vergleichen. Die SChrittspannung könnte ein Erklärungsansatz sein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schrittspannung
Aber es gibt hier doch sicherlich Elektrotechniker, die es besser erklären können.
 
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