Skerper Professional Schleifsteine von Knives and Tools

neko

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Servus zusammen.

Die Skerper Produkte wurden/werden in einigen Kaufberatungen öfters erwähnt: Schleifstäbe, Steinhalter, …
Die Schleifsteine der Hausmarke von K&T jedoch nie, kommen diese doch von Naniwa.

Ein neugieriges Mitglied hier im Forum hat sich mal die Skerper Professional Schleifsteine im Bundle-Angebot angeschafft und mir diese zum Testen gegeben. Vielen Dank!
Die Specs können der Homepage entnommen werden. Meine Angaben beziehen sich auf das mir vorliegende Geröll. Getestet mit Shirogami2, Aogami2, 1.2519.

Hier meine Erfahrung.

Skerper Professional Schleifstein Körnung 1000 SVSP1000
Der Stein muss gewässert werden und ist sehr durstig.
Gewicht trocken 633g
Wässern: Nach 5 Min = 739g, nach ca. 15 Min = 741g
Trocknen: Nach 10 Std. – 696g, nach 15 Std. – 651g, nach 1 Tag – 633g

Ein typischer 1k, guter Abrieb, erzeugt sehr schnell einen Grat. Grat entfernen mit 3-2-1 Schüben gegen die Schneide sehr schnell.
Ein Vergleich mit ShaptonPro 1k. Beide sind sich recht ähnlich. Der Skerper läuft während des Schleifvorganges etwas schneller trocken als der SP1k. Ist aber nicht schlimm.
Den SP1k empfinde ich einen Tick härter. Macht den Skerper aber nicht schlechter.
Nachteil beim Skerper ist das Wässern, wobei mMn dem SP1k ca. 2 Minuten gut tut.

Skerper Professional Schleifstein Körnung 2000 SVSP2000
Gewicht trocken 613g
Wässern: Nach 5 Minuten 615g, nach ca. 15 Minuten 615g
Trocknen: Nach 10/15 Std/1 Tag: 613g

Guter, schneller Abrieb, erzeugt einen feinen Grat, der auch schnell mit 3-2-1 Schüben gegen die Schneide entfernt wird. Sanftes, glattes Schleifgefühl, gutes Feedback.
Nach dem 1k und 2k wird Shirogami2 rattenscharf. Aogami2 und 1.2519 braucht ganz wenige Züge mehr - ist mE nicht wirklich erwähnenswert.
Im Verglich zu ShaptonPro 2k ist der Skerper minimalst weicher, schleift sich aber nicht hohl.
Der Skerper 2k braucht sich nicht verstecken!

Skerper Professional Schleifstein Körnung 5000 SVSP5000
Gewicht trocken 561g
Wässern: Nach 5 Minuten 563g, nach ca. 15 Minuten 568g
Trocknen: Nach 10/15 Std/1 Tag: 561g

Angenehmes Schleifgefühl, feine Schneide, trotz leichter Politur verbleibt eine ausreichende Microverzahnung.
Guter, schneller sichtbarer Abrieb. Lässt sich mit Wasser und den Finger schnell entfernen. Setzt sich aber trotzdem leicht zu.
Ein Anreibstein, eine Diaplatte oder ein 1k wäre angebracht, um den Stein wieder zu öffnen. Der Stein schleift sich auch nicht so schnell hohl.
Kein Vergleich zu einem Suehiro Rika 5k. Auch wenn der Rika eingeweicht werden muss, würde ich pers. den Rika bei derzeit ca. 5 Cent Preisunterschied eindeutig vorziehen.

Mein Fazit:
Summa summarum finde ich die Skerper Steine gut.
Preislich liegen die hier getesteten Steine so lala auf einem Preisniveau.
Der 1k muss gewässert werden, braucht sich aber vor einen ShaptonPro 1k nicht verstecken.
Den 2k sehe ich als gute Alternative zum ShaptonPro 2k.
Beide könnte ich mir für meine Progression gut vorstellen, wenn ich nicht schon genug anderes Geröll hätte.
Beim 5k bin ich etwas hin und hergerissen. Ein wirklich guter Stein, wenn er sich nicht zusetzen würde. Habe aber den Rika.
Und ab 3k aufwärts kommen bei mir meist Jnats zum Einsatz. Ist aber ein kpl anderes Thema.

Ist doch etwas mehr Text geworden als ich wollte, halte es aber wie Gothe: Für einen kurzen Bericht fehlte mir die Zeit.
Danke nochmals für die Möglichkeit anderes Geröll kennenzulernen.

Bleibt scharf und neugierig.
Gruß, neko
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für den informativen Bericht. Vom Namen her waren mir die Steine ein Begriff. Schön, diese nun genauer einordnen zu können. Du hast ja genug Geröll (wie Du immer schreibst) als Vergleichsmöglichkeit, damit die Bewertung auf soliden Füßen steht.
 
Ich habe schon öfter gehört, dass der Skerper Professional 5000 wohl dem Naniwa Superstone 5000 entspricht.
Das würde zu Deiner Beobachtung mit dem Zusetzen passen.

Gruß, Andreas
 
Alle außer der 5000 entsprechen den Naniwa Traditional. Der 2000 ist auch identisch mit dem Green Brick of joy.
Der 1000 ist außergewöhnlich, keiner meiner anderen 1000er Steine mattiert ne Messerflanke so dunkel.
 
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Servus Peter,

herzlichen Dank für die tolle Vorstellung der Steine (y) 🤗

Viele Grüße
Rainer
 
Nee, der Green Brick ist sehr ähnlich/gleich wie der Naniwa Traditional bzw. Standard, wie die Serie seit einiger Zeit heißt. Sowohl der Standard als auch der Skerper Pro 2000 sind natürlich viel dünner und billiger als der Brick

Ich mache heute Abend oder morgen mal ein Thema für den Vergleich auf zwischen Green Brick und Naniwa Standard.
 
Der 2000 ist auch identisch mit dem Green Brick of joy
Da hat jeder so seine eigene Erfahrung. Meine ist, dass der Green Brick nicht ganz identisch ist. A bisserl ein Säufer, etwas weicher als der Skerper und sich somit etwas hohl schleift.
Das Feedback beim Skerper ist mE schneller und besser. Zum Polieren fand ich den Green Brick ideal.
Ich mache da aber jetzt kein Fass auf.
 
Interessant, hab den skerper und den Naniwa Green Brick of joy und konnte kein Unterschied feststellen, außer natürlich der dicke. Was mich interessieren würde, ist dein Green Brick of joy älter? Hab schon gelesen daß er früher weicher war. Aber da ne Aussage zu treffen ist schwierig, da die Steine der gleichen Serie auch Schwankungen haben dürften. Mein Green Brick of joy funktioniert z.B. auch als Splash and Go, was mich gewundert hatte.
Wollte auch kein Fass aufmachen, dachte nur die Info wäre noch interessant, zu deinem richtig gutem Bericht.
 
Danke @Schlangenadler für die Blümchen. Habe den Green .. verkauft. Wurde von mir nicht zum Schleifen sondern zum Klingenspiegel polieren genutzt (wie schon erwähnt). A bisserl andere Anwendung.
Aber alles gut. Erfahrungsaustausch ist wichtig.
 
Habe die Skerper Pro 1000, 2000 und 5000 zum Testen und Vergleichen bei mir gehabt und möchte ein paar kurze Eindrücke dazu schreiben.

Skerper Pro 1000: Der Stein ist durstig, gut 100ml Wasser hat er auch bei mir aufgenommen. Vom Schleifgefühl her war er aber angenehmer als so manch anderer Kandidat der bei mir war.
Den direkten Vergleich zum Shapton Pro 1000 habe ich auch gezogen, vom Schleifen her fand ich den Skerper angenehmer, vielleicht auch etwas feiner (echte 1000er Körnung) gegenüber dem Shapton Pro 1000, der Abrieb war minmal weniger. Wegen des Wässerns und mindestens einem Tag trocknen würde ich den Stein alleine nicht empfehlen, im Set aber hinnehmen. Bessere Alternative wäre der Shapton Pro 1000 (kaum wässern) oder Imanishi Arashiyama 1000 (weniger wässern/schneller trocknen).

Skerper Pro 2000: Der Stein hat mir sehr gut gefallen. Splash&Go nutzbar, sehr feines kaum kratziges Schleifgefühl, etwas weicher als beim Shapton aber keine Angst in den Stein einzuschneiden, Abrieb gut aber nicht außerordentlich schnell. Hinterlässt keine tiefen Riefen, Feedback entsprechend gut, Schärfe kann sich sehen lassen. Habe ihn im direkten Vergleich zu meinem Shapton Pro 2000 genutzt auf einem Shirogami1 und muss sagen, liegen dicht beieinander. Hat sich auch kaum zugesetzt, unter fließendem Wasser konnte man den Abrieb entfernen. Hier noch das Bild dazu. Aus dem Set der beste Stein meiner Meinung nach mit den wenigsten Minus-Punkten, wäre eine gute Alternative falls der Shapton Pro 2000 nicht verfügbar wäre.


Skerper Pro 5000: Auf den Stein war ich am Meißten gespannt und ich wurde nicht enttäuscht. Richtig tolles, sanftes Schleifgefühl, absolut Splash&Go nutzbar, kräftiger Abrieb für die Körnung, sehr gutes Feedback ob man den Schleifwinkel getroffen hat und wann man "fertig" ist. Der einzig wirklich negative Punkt bei dem Stein: Er setzt sich sehr schnell zu. Nach einem Messer konnte man den Abrieb nicht unter fließendem Wasser weg bekommen, es reicht aber ein Nagura oder ein paar Züge mit der 400er Diamantplatte und er ist wieder komplett frisch. Für unter 50€ ein toller Stein dessen einzig negativer Punkt schnell beseitigt werden kann.
Hier im direkten Vergleich zum Imanishi 1000/6000 und JNS Matukusuyama 6000 nach dem Reinigen unter Wasser.


Fazit: Als Bundle bekommt man ein richtig tolles Set wenn man komplett frisch anfängt mit dem Thema Schleifen ohne einen Stein, der überflüssig oder kompletter Schrott ist. Den 220er Stein aus dem Set habe ich nicht mitgeschickt bekommen, da es sich aber um einen umgelabelten Naniwa Traditional handeln soll habe ich den gleichen Stein zu Hause und nutze ihn zum Ausdünnen. Braucht ebenfalls 100ml Wasser und 2 Tage trocknen, muss aber permanent gewässert werden beim Schleifen. Würde ich nicht zum Grundschliff nutzen, aber Ausdünnen ja. Für's Geld ist das Bundle eine Empfehlung und den 2000er Stein würde ich auch einzeln empfehlen ohne großartigen Minuspunkt für unter 40€!
 
Dann habe ich das Set an die richtigen geschickt. Die Steine haben leider wenige auf dem Schirm. Auch ich hatte immer wieder mal so meine zweifel,sollst nun oder nicht. Habe den Kauf jedenfalls letzendlich nicht bereut. Habe den 5000 erst gekauft,ausprobiert und mein Interesse war geweckt für den rest vom Set. Insgesamt hatte das Set 126 Euro gekostet am Black Friday, aber da ich den 5000er schon hatte habe ich das andere Set mit dem rest nachgekauft. Aus der Erinnerung heraus waren das ca 76 euro für den Rest, mit Dressingstone und Halter inklusive kann man nichts sagen. Der 1000 will zwar gewässert werden aber das Schärfen darauf empfinde ich als sehr angenehm mit gutem Feedback. Ich würde es als fein/sandig beschreiben aber keine Schlammschlacht. Der 2000 erzeugt etwas weniger Slurry als der 1000.Insgesamt ein gutes Starterset das vieles abdeckt mit anständigem Feedback mit dem man eine ganze weile auskommen kann und ist jedenfalls ein Empfehlung wert.
 
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Wir sind heute in der glücklichen Situation, dass es viele sehr gute Schleifsteine gibt. Wenn man (wie so mancher Messernerd) viele verschiedene Steine hat, dann fängt man an die kleinen Unterschiede zu suchen und Vorlieben für den ein oder den anderen Stein zu entwickeln. Klar, dass man das dann auch versucht hier besonders herauszustellen.
Das kommt dann manchmal bei Anfängern so rüber, als wäre Stein A viel besser als Stein B, oder Stein A löst die Schärfeprobleme, weil man ja nur B hat und damit nicht ans Ziel kommt...
Aber im Grunde kann man mit jedem dieser Steine glücklich werden.
Wenn das Ergebnis nicht passt, ist es zu 90% die Technik und nicht der Stein ;)

Gruß, Andreas
 
Wenn das Ergebnis nicht passt, ist es zu 90% die Technik und nicht der Stein ;)
Da gehe ich absolut mit, würde sogar sagen 95%+ liegt nicht am Stein sondern am Rest (Winkel nicht gehalten, schlecht oder nicht entgratet, zu früh aufgehört). Der Weg zum guten Ergebnis stellt sich anders dar je Stein, da muss jeder seine Vorlieben finden.

Wovon ich wirklich nur abraten kann sind diese billigen Kombistein-Sets vom großen Fluss (400/1000 und 3000/8000), das ist purer Schrott. Ich habe das mit Shapton 2k / Ikyu Shin Nagura 3k knackscharf geschliffene Messer mit dem 3000/8000 Stein nochmal geschliffen und erwartet, ich bekomme schnell einen Grat erzeugt, das Messer ist ja bereits scharf. Die 3000er Seite hat relativ schnell Abrieb erzeugt aber keinen Grat, unter dem Mikroskop sah ich auch warum: ziemlich tiefe Riefen, geschätzte Körnung deutlich unter 1000. Auf der 8000er Seite war der Abrieb deutlich weniger, unter dem Mikroskop konnte nach einer gefühlten Ewigkeit die Riefen reduziert werden bis man einen leichten Grat gespürt hat. Ergebnis miserabel, Feedback gleich null, Stein setzt sich zu, muss 10min vorher gewässert und permanent nachgewässert werden. Da gibt es von Suehiro (Cerax) oder Naniwa (Basic) deutlich bessere Kombi-Steine ohne das man 50€ überschreitet, gute Einzelsteine sogar unter 40€ mit denen man super Ergebnisse hinbekomme kann.
 
Habe diese Steine von einem Anfänger geschenkt bekommen, weil er damit überhaupt nicht klar kam. In den Steinen waren tiefe Riefen wo er in den Stein hineingeschnitten hat. Mussten alle neu geplant werden. Finde die Steine alle insgesamt recht weich, bei 18° ist man schnell im Stein wenn man nicht aufpasst. Weicher als z.B. Imanishi. Habe ihm einen Zische 1200/4000 geschenkt, jetzt kommt er klar.
 
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