Spyderco Pits Folder

pitter

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Liegt grad für nen Artikel rum, da denk ich mir, kann man ja auch zeigen :steirer:

Hier hab ich schon mal was zu Mike Read und seinem PITS Folder geschrieben http://www.messerforum.net/showthread.php?113265

Wer Lust und Laune hat, kann auf British Blades die Threads zur Entwicklung des PITS von seiner Version bis zur Spyderco Collab lesen - fand ich ganz interessant zu lesen, wie und warum sich das ursprüngliche Design hin zu einem Spyderco/Read Design hin entwickelt hat. Jedenfalls ist tatsächlich was draus geworden und der Spyderco PITS ist ab sofort lieferbar.

Was nicht geworden ist, ist der "Flipper" Part vom Slipjoint Flipper. Der Pinokel oben ist kein Flipper, sondern der Guard. Ich schreib da gleich was zu, erstmal Bildchen

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  • Klinge 75mm, N690, Flachschliff
  • Titanplatinen
  • Deep-Pocket Wire Clip
  • Gebaut in Maniago/Italien

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Eine Verriegelung hat das PITS nicht, war ja Absicht, damit es auch in den UK legal ist. Zwischen den aus den Platinen ausgeschnittenen Federn ist ein Röllchen, das in eine Mulde im Klingenfuß drückt. Erinnert ein bisserl an die Idee von Glen Klecker (http://www.messerforum.net/showthread.php?92694-Brian-Tighe-Nirk-Tighe), nur dass das Nirk Tighe verriegelt, das PITS nicht.

Damit die Klinge nicht zu leicht einklappt, hat das Spyderco ne ordentliche Federspannung. Funktioniert ziemlich gut. Das PITS lässt sich leicht genug öffnen und ich hab trotzdem das Gefühl, dass die Klinge fest genug gehalten wird und nicht zu leicht einklappt.

Außerdem kommt die Klinge beim Zuklappen nicht weit, so lange der Zeigefinger hinterm Guard liegt.

Grundsätzlich wird die Klinge zwar noch fester gehalten, wenn der Daumen über dem Röllchen liegt und nach unten auf die Klinge drückt.

Wenn *ich* das Dingens locker in der Hand halte, liegt mein Daumen aber deutlich vor dem Röllchen; recht viel Druck wirkt da nicht.

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Ich sag mal so: Die Konstruktion macht aus einem Slipjoint keinen verriegelten Folder. Aber die Haltekraft ist recht knackig, gegen den Zeigefinger kann die Klinge auch nicht zuklappen und ausserdem merkt man wenn die Klinge aus dem Anschlag rutscht - bevor man die Schneide im Zeigefinger stecken hat ;)

Verarbeitung ist einwandfrei, rattenscharf geschliffen, alles wunderbar. Grundsätzlich mag ich ja eher Messer mit möglichst viel Klinge im Griff. Das bietet das PITS nicht. Aber beim PITS und mir ists wie so oft mit Spyderco und mir. Erst gefällts mir nicht, dann trag ichs ne Weile und irgendwann gefällts mir dann doch, weils gut funktioniert :)

Die Schräge vorne am Griff sieht auch gut aus. Dass die Linie parallel zum Anschliff ist, ist nicht passiert, sondern Absicht ;)

Ich find das Spyderco PITS ziemlich cool. Sieht modern aus, Titan geht immer, N690 naja, passt schon. Das Messer liegt gut in der Hand, hat ne neue Mechanik und ist - nach meinem Wissen und aktuellen Stand - legal zu tragen.

Eine Sache muss ich trotzdem anmeckern: Nach dem Auspacken lief die Klinge nicht sauber und fühlte sich beim Öffnen kratzig an, auch wenn die Klinge sichtbar geölt wurde. Hilft nur nix, wenn das Messer vor dem Ölen nicht geputzt wird ;) Ich hab das PITS erst mit WD40 durchgespült, dann mit Bürste und Spüli gewaschen und schon fluppt das so, wie es soll. Das Waschen darf meinetwegen aber gerne der Hersteller machen.

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Pitter

Edit :) Jetzt hat mir das "Innendrin" doch keine Ruhe gelassen. Also zerlegt:

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Hier aufgeklappt. Vorne ein extra Stoppin. Die Rolle an der Feder ist nur zum Halten der Klinge.
Beim Schliessen, rutscht die Rolle über die flache Rampe hinten am Klingenfuß.

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Und hier geschlossen. Die Feder drückt die Rolle in die Tasche, zieht die Klinge so in den Rahmen und hält sie fest.

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Die Kontruktion des PITS ist auch im Detail sehr gut. Abstandshalter, Stoppin und die Rolle der Feder sitzen mit Presspassung in Taschen und sind beideitig verschraubt. Die Achse hat auf beiden Seiten einen Kragen und sitzt auf Passung im Rahmen. Auf der Rückseite ist der Achsbolzen als Verdrehsicherung abgeflacht (D-Profil).

Gefällt mir, baut sich zusammen wie ein Steckbausatz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke!

Im PITS stecken einige gute Ideen und die sind smart umgesetzt. Ein Mehr an gebrauchstüchtigen Sicherheitsaspekten in einem nicht verriegelnden Klappmesser geht schon fast gar nicht mehr.

Einzig der durchlöcherte Griff wirkt auf mich etwas "blubbrig", unruhig, wie aufsteigende Köhlensäurebläschen. Wenn schon durchlöchert, dann würden mir optisch weniger präsente Löcher, die dem Schwung der ausgeschnittenen Feder parallel folgen, besser gefallen.

Kratziger Anfangseindruck beim Öffnen scheint öfters vorzukommen, das habe ich von anderen Stellen auch schon gehört.
 
Moin Chef,

danke fürs Vorstellen. Genial einfach, einfach genial, diese Slipjoint-Variante hat was.
Ansonsten ist es für mich in Bezug auf Spyderco leider wie fast immer, da sagt mir vieles sehr zu, das Äußere gefällt mir aber nicht, in diesem Fall der durchlöcherte Griff. Echt schade, aber vielleicht sollte ich es so machen wie Du, einfach anschaffen und erst danach verlieben. Soll ja zuweilen auch bei Messern funktionieren :steirer:

Gruß,

Nick
 
Die grundsätzliche Linie des Messers finde ich sehr gefällig. Aber in der Tatgehts mir wie euch - die Löcher stören das Erscheinungsbild. Unruhig, blubberig (danke, der Ausdruck passt!) Zumal die Fläche der Titanschalen schon durch reichlich Bohrungen und den Schlitz oben unterbrochen wird. Ein zweiter Schlitz, der die Linie des oberen irgendwie spiegelt, oder in der Art eines Schäkelöffners, das könnte ich mir hier besser vorstellen.
Auf jeden Fall danke fürs Review.
 
Im PITS stecken einige gute Ideen und die sind smart umgesetzt. Ein Mehr an gebrauchstüchtigen Sicherheitsaspekten in einem nicht verriegelnden Klappmesser geht schon fast gar nicht mehr.

Aber nur fast. Die Mechanik der Hawks beim Böker Griploc ist meiner Ansicht nach überlegen, wenns darum geht, ein bediensicheres Messer ohne Verriegelung zu bauen. Hat - aber das ist auch nur meine Ansicht - ein Problem: Es sieht popslangweilig aus. Cool ist was anderes. Und zum Schneiden kauf ich kein Messer.

Einzig der durchlöcherte Griff wirkt auf mich etwas "blubbrig", unruhig, wie aufsteigende Köhlensäurebläschen. Wenn schon durchlöchert, dann würden mir optisch weniger präsente Löcher, die dem Schwung der ausgeschnittenen Feder parallel folgen, besser gefallen.

Hmm. Du weisst ja wies ist. Wär das Messer grün, würdens tausende kaufen. Machst das Messer grün, schreien genau die tausend: "jaaa, aber nicht das grün* :D Mit blubbrigen Löcher hat sich Mayo ne goldene Nase verdient.

Anyway, *mich* stören die Löcher nicht. Allemal besser, als die Löcher mit Inlays zu verzieren; wie auch mal angedacht war. Das sieht ja dann mal so richtig Scheisse aus :D

Kratziger Anfangseindruck beim Öffnen scheint öfters vorzukommen, das habe ich von anderen Stellen auch schon gehört.

Ist - nicht nur bei Spyderco, da hör ich das eher selten - ein Dauerbrenner. Kapier ich nicht, gibbs da keine Druckluft. Oder ist der Druck alle :steirer:

Pitter
 

Mahlzeit :steirer:

Echt schade, aber vielleicht sollte ich es so machen wie Du, einfach anschaffen und erst danach verlieben. Soll ja zuweilen auch bei Messern funktionieren :steirer:

Ähem. Weibsbilder - oder hör ich da grad den flachsen Unterton? - sollte man sich eher nicht nach der Funktion aussuchen. Ok, kann man machen, muss man aber nicht machen. Staubsaugen, Bügeln und Essen bestell...ähhh kochen, krieg ich selber hin :D Da bleiben dann die wichtigen Kriterien übrig :steirer:

Das Ding ist cool, ernsthaft. Für ein Spyderco ist das richtig schick. Mir gehts genau wie Read, ich mag den typischen Buckel nicht, den viele Spydercos haben, weil das Spyderhole ja irgendwo hin muss. Read hat sich beim Design viel Mühe gegeben, den Buckel möglicht klein werden zu lassen. Hat er IMO gut hingekriegt.

Pitter
 
Hallo!

Ich durfte das Messer grade bei meinem Händler in die Hand nehmen und war schwer angetan.

Es ist kleiner als ich dachte. Die Größe ist aber genau richtig für mich. Und es ist unglaublich leicht.

Aber 399€! Verdammt! Und dann ja auch „nur” mit diesem n690 Stahl, der mir gar nicht gut gefällt.

Gruß
Sascha
 
Der Preis ist unverschämt! Das Messer ist cool, obwohl es mir "nicht" gefällt (+: der kleine Finger ist am Griff). Der Stahl ist sehr schnitthaltig und wird mit allem fertig. Weist auch viel weniger Abnützung und schon gar keine Ausbrüche wie (bsw. S30V) auf.
Hoffe geholfen zu haben.
LG
 
Über den Preis laß ich mich mal nicht aus, kann man sowieso nicht verstehen.
Irgendwie find ich das Messer durchaus nett aber was für mich garnicht paßt ist der Hubbel vom Fingerschutz der in geschlossenem Zustand hinten übersteht. Der stört mir die Linie eindeutig zu viel.

Grüße,
Günther
 
Habe das Messer nun seit einer Woche und bin schwer begeistert! Ob einem die Optik gefällt kann ja jeder für sich entscheiden, was man aber nicht sieht ist die Handlage. Die ist ausgesprochen gut, ergonomisch und sicher. Ein echter Handschmeichler.

Und zum Preis: Natürlich ist der hoch. Aber wenigstens hat man mit dem Pits einen Folder, den man ohne Bedenken in Deutschland mitschleppen kann. Finde ich sinnvoller als 400 - 500 € oder mehr für ein Chris Reeve oder Strider etc. auszugeben, was dann in der Vitrine landet.
 
Und zum Preis: Natürlich ist der hoch. Aber wenigstens hat man mit dem Pits einen Folder, den man ohne Bedenken in Deutschland mitschleppen kann. Finde ich sinnvoller als 400 - 500 € oder mehr für ein Chris Reeve oder Strider etc. auszugeben, was dann in der Vitrine landet.

Die Themen "Preis" und "sinnvoll" sind spätestens nach einem Besuch in der Haushaltswarenabteilung von Galeria Kaufhof abschliessend behandelt.

Pitter
 
N´abend,
ich hatte diesen interessanten Thread bereits aus den USA mitverfolgt und hatte natürlich "drüben" versucht Witterung aufzunehmen-
aber lange Rede kurzer Sinn, Messerkaufen in NYC ist eine Katastrophe:rolleyes:

*Mir* gefällt die Lochung des Griffes, ich finde es eine nette Reminiszenz an die gelochten Carreradesigns aus den ´70 iger Jahren und an das spydercoeigene A.T.R. Titanium.

Danke, ist gespeichert:D
Excalibur
 
Es gibt nicht viele Spydercos die mir ohne Kompromisse gefallen, das Pits gehört aber auf jeden Fall dazu.
Danke für die Vorstellung und die schönen Bilder! (Auch wenn mich der Katalogpreis fast vom Stuhl gehauen hat :) )
 
Gibt´s einen praktischen Grund, das Ding zu kaufen, wenn man das UK-Penknife besitzt?
Verhältnis Klingenlänge/Gesamtlänge besser.
Wiegt die Hälfte.
Preis.
Coolnessfaktor habe ich schon mitbekommen, darum geht es mir nicht.
Ist z.B. die Einklappsicherheit höher? Ergonomie besser?
Danke und Gruß
 
Was ist die Absicht Deines Beitrages?
Ich lese daraus, dass Dein UK-Penknife für Dich das bessere Messer sein soll. Dann freu Dich doch, dass Du so eine kluge Wahl getroffen hast!
Gruss Felix
 
Lieber Felix
Einfach mal lesen. Du erkennst, dass eine Frage gestellt wird. Die Absicht einer Frage ist, eine Antwort zu erhalten. 😉
Mir geht es um den praktischen Vergleich zweier ähnlicher Konzepte.
Ein besserer Schutz vor unbeabsichtigtem Einklappen wäre für mich ein Kaufkriterium.
 
Mir geht es um den praktischen Vergleich zweier ähnlicher Konzepte.

Dazu fällt mir fast spontan der Vergleich VW Käfer und Porsche ein.

Zitat der Signatur eines Mitforumiten : "Das Leben ist zu kurz, um popelige Messer zu tragen"

wäre z.B.für mich in diesem Fall ein Kaufkriterium.
Gruss
Felix
 
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