Sam Hain
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Da ich hier noch nichts dazu finde und dank Schickser
super: ) wohl einer der Ersten bin die hier eins besitzen, dachte ich mir, daß ein kleiner, von unnötigen Schachtelsätzen eingeleiteter Testbericht etwas Anklang finden könnte.
Das Spyderco Ronin ist ein Design von Michael Janich und gebaut hat den Prototypen Mike Snody (der heißt doch Mike, oder?
).
Im Lieferumfang ist eine Kydex-Scheide mit umhüllter Kette und ein kleines Tek-Lok enthalten.
Mit der Kydex fang ich an: Rein optisch natürlich nichts Aufsehenerregendes, aber sehr gut durchdacht. Der Kanal durch den die Kette geführt wird, geht über die gesamte Breite und verhindert bei "Überschlägen" ein Verdrehen der Kette. Die Haltekraft der Scheide kann mittels einer Gewindeschraube genau angepasst werden. Das Messer wackelt keinen Milimeter und klappert auch nicht. Alles ist sehr sauber gearbeitet, obwohl ich denke, daß Werner da sogar noch was besseres machen könnte. Mit leichtem Druck auf den Punkt der Scheide der über dem Messerrücken liegt, kann man das Ronin leicht und schnell befreien. Leider sind nur zwei Bohrungen für das Tek-Lok vorhanden, so daß eine Cross-Draw Position nicht möglich ist. Die Hohlnieten sind für die Schrauben zu eng. Ich werde meine Kydex diesbezüglich noch etwas anbohren.
Die mitgelieferte Kette ist eine "handelsübliche" Kugelkette, mit der man keine Angst vor einer versehentlichen Strangulation haben muß. Die reißt garantiert bei starkem Zug. Ummantelt ist sie mit einer Paracord-Hülle. Sehr angenehm! Man spürt kein kaltes Metall auf der Haut (memmig, ich weiß), und es funkelt, glitzert oder klimpert nichts. Mit der Scheide bin ich also schonmal sehr zufrieden. Erst recht bei dem Tek-Lok das Spyderco drauflegt.
Das Messer selbst ist ziemlich ungewöhnlich. Gleich vorweg: Es ist auf keinen Fall ein Utility-Messer. Es wurde eindeutig als reines Verteidigungs-Instrument konzipiert. Das erklärt auch die Klingenform und -Stärke. Zunächst aber zum Griff: Der ist wirklich erste Sahne. Leinen-Micarta mit hauchzart texturierter Oberfläche. Haptisch und optisch wunderbar! Beim Greifen zeigt sich dann die wahre Kunst des Designers: Der Griff "passt einfach". Es gibt nicht das Geringste zu meckern, zumindest für mich. Ich habe "normalgroße" Hände. Leute mit riesigen Kartoffelgreifern werden Schwierigkeiten haben, alle Finger am Griff unterzubringen.
Die Fingermulde erfüllt ihren Zweck sehr gut. In die Klinge rutschen wird da keiner so schnell. Die drei großen Bohrungen im Griff sind nicht nur Gewichtsersparnis, sondern erhöhen nochmals die Griffigkeit. Griffwechsel und verschiedene Haltungen sind kein Problem, aber ausgelegt ist das Ronin auf eine Philipinische Haltung mit dem Daumen auf dem Klingenrücken.
Das bringt uns direkt zur Klinge. Deren Form zusammen mit der Riffelung am Rücken führt dazu, daß sich das Messer geradezu in die oben beschriebene Position drängt. Der Rücken ist genau im richtigen Winkel abgeschrägt, und die Riffelung ist exakt dort wo der Daumen aufliegt. Dabei ist sie auch noch recht angenehm. Nicht zu scharf, nicht zu wenig.
Nach vorne wird die flachgeschliffene VG10 "Wharncliff"-Klinge extrem dünn. Daraus resulieren zwei Dinge: Zum Einen ist die "Penetrationswirkung" so hoch wie sonst nirgends auf dem Markt, zum Anderen ist die Klinge im vorderen Bereich etwas flexibel. Nicht labbelig, oder Kartoffelschäler-mäßig, aber mit etwas Druck spürt man ein paar mm Spielraum. Die Tauglichkeit wird dadurch keineswegs eingeschränkt, da ich das Ronin wie gesagt nicht für ein Utility halte und Hebeln sollte man damit wirklich nicht versuchen. Aber Kartoffeln kann man trotzdem ganz gut damit schälen *g*.
Die gerade Schneide ist optisch reizvoll und höllenscharf. Ich habe nicht geglaubt, daß es Production-Messer gibt, die mein gutes altes SOG X-Ray Vision an Schärfe übertreffen. Die Haare springen ohne jeden Druck vom Arm. Druck und Ziehschnitte durch Papier, sowie Stiche in Telefonbücher absolviert sonst GARANTIERT kein Serien-Messer so gut wie das Ronin. Die sandgestrahlte Klingenoberfläche sieht nett aus und reflektiert nicht. Alles auch hier super verarbeitet.
Zum Tragen: Verdeckte Tragweise ist bei diesem Messertyp obligatorisch. Ob um den Hals (geht sehr gut und angenehm), oder am Gürtel, das Ronin macht keine Probleme. Man vergißt schnell, daß man es überhaupt dabei hat. Schön leicht ist es außerdem.
Alles in Allem: Das ist in meinen Augen eines der besten, wenn nicht DAS beste SV-Messer das aus Serienproduktion stammt. Und der Preis stimmt auch noch. Geiles Teil!
Ein paar Bilder stell ich gleich noch rein...
CU
sam
Das Spyderco Ronin ist ein Design von Michael Janich und gebaut hat den Prototypen Mike Snody (der heißt doch Mike, oder?

Im Lieferumfang ist eine Kydex-Scheide mit umhüllter Kette und ein kleines Tek-Lok enthalten.
Mit der Kydex fang ich an: Rein optisch natürlich nichts Aufsehenerregendes, aber sehr gut durchdacht. Der Kanal durch den die Kette geführt wird, geht über die gesamte Breite und verhindert bei "Überschlägen" ein Verdrehen der Kette. Die Haltekraft der Scheide kann mittels einer Gewindeschraube genau angepasst werden. Das Messer wackelt keinen Milimeter und klappert auch nicht. Alles ist sehr sauber gearbeitet, obwohl ich denke, daß Werner da sogar noch was besseres machen könnte. Mit leichtem Druck auf den Punkt der Scheide der über dem Messerrücken liegt, kann man das Ronin leicht und schnell befreien. Leider sind nur zwei Bohrungen für das Tek-Lok vorhanden, so daß eine Cross-Draw Position nicht möglich ist. Die Hohlnieten sind für die Schrauben zu eng. Ich werde meine Kydex diesbezüglich noch etwas anbohren.
Die mitgelieferte Kette ist eine "handelsübliche" Kugelkette, mit der man keine Angst vor einer versehentlichen Strangulation haben muß. Die reißt garantiert bei starkem Zug. Ummantelt ist sie mit einer Paracord-Hülle. Sehr angenehm! Man spürt kein kaltes Metall auf der Haut (memmig, ich weiß), und es funkelt, glitzert oder klimpert nichts. Mit der Scheide bin ich also schonmal sehr zufrieden. Erst recht bei dem Tek-Lok das Spyderco drauflegt.
Das Messer selbst ist ziemlich ungewöhnlich. Gleich vorweg: Es ist auf keinen Fall ein Utility-Messer. Es wurde eindeutig als reines Verteidigungs-Instrument konzipiert. Das erklärt auch die Klingenform und -Stärke. Zunächst aber zum Griff: Der ist wirklich erste Sahne. Leinen-Micarta mit hauchzart texturierter Oberfläche. Haptisch und optisch wunderbar! Beim Greifen zeigt sich dann die wahre Kunst des Designers: Der Griff "passt einfach". Es gibt nicht das Geringste zu meckern, zumindest für mich. Ich habe "normalgroße" Hände. Leute mit riesigen Kartoffelgreifern werden Schwierigkeiten haben, alle Finger am Griff unterzubringen.
Die Fingermulde erfüllt ihren Zweck sehr gut. In die Klinge rutschen wird da keiner so schnell. Die drei großen Bohrungen im Griff sind nicht nur Gewichtsersparnis, sondern erhöhen nochmals die Griffigkeit. Griffwechsel und verschiedene Haltungen sind kein Problem, aber ausgelegt ist das Ronin auf eine Philipinische Haltung mit dem Daumen auf dem Klingenrücken.
Das bringt uns direkt zur Klinge. Deren Form zusammen mit der Riffelung am Rücken führt dazu, daß sich das Messer geradezu in die oben beschriebene Position drängt. Der Rücken ist genau im richtigen Winkel abgeschrägt, und die Riffelung ist exakt dort wo der Daumen aufliegt. Dabei ist sie auch noch recht angenehm. Nicht zu scharf, nicht zu wenig.
Nach vorne wird die flachgeschliffene VG10 "Wharncliff"-Klinge extrem dünn. Daraus resulieren zwei Dinge: Zum Einen ist die "Penetrationswirkung" so hoch wie sonst nirgends auf dem Markt, zum Anderen ist die Klinge im vorderen Bereich etwas flexibel. Nicht labbelig, oder Kartoffelschäler-mäßig, aber mit etwas Druck spürt man ein paar mm Spielraum. Die Tauglichkeit wird dadurch keineswegs eingeschränkt, da ich das Ronin wie gesagt nicht für ein Utility halte und Hebeln sollte man damit wirklich nicht versuchen. Aber Kartoffeln kann man trotzdem ganz gut damit schälen *g*.
Die gerade Schneide ist optisch reizvoll und höllenscharf. Ich habe nicht geglaubt, daß es Production-Messer gibt, die mein gutes altes SOG X-Ray Vision an Schärfe übertreffen. Die Haare springen ohne jeden Druck vom Arm. Druck und Ziehschnitte durch Papier, sowie Stiche in Telefonbücher absolviert sonst GARANTIERT kein Serien-Messer so gut wie das Ronin. Die sandgestrahlte Klingenoberfläche sieht nett aus und reflektiert nicht. Alles auch hier super verarbeitet.
Zum Tragen: Verdeckte Tragweise ist bei diesem Messertyp obligatorisch. Ob um den Hals (geht sehr gut und angenehm), oder am Gürtel, das Ronin macht keine Probleme. Man vergißt schnell, daß man es überhaupt dabei hat. Schön leicht ist es außerdem.
Alles in Allem: Das ist in meinen Augen eines der besten, wenn nicht DAS beste SV-Messer das aus Serienproduktion stammt. Und der Preis stimmt auch noch. Geiles Teil!

Ein paar Bilder stell ich gleich noch rein...
CU
sam
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