Suche Bushcraft-Messer „light“

Bei mir geht es ja v.a. um Hobo-Befütterung (und Reserven für etwas mehr) also vorrangig gröbere Arbeiten, für die ein Beil aber auch wieder zu viel wäre (auch vom Gewicht her, außerdem nicht so universell einsetzbar). Nach Input in diesem Thread habe ich mich ja eher in Richtung zäherer nicht-rostfreier Stahl orientiert, und ich habe das Gefühl, dass ich das Plus an Robustheit mit einem Hohlschliff teilw. wieder aufgeben würde. Ich habe auch mit einem Flachschliff bisher immer gute Erfahrungen gemacht...
 
... das Gefühl, dass ich das Plus an Robustheit mit einem Hohlschliff teilw. wieder aufgeben würde.

Gefühle sind eine tolle Sache. So von wegen Bauchinstinkt. Bei der Werkzeugwahl ... würde ich doch lieber auf Praxis setzen. Schau dir an welche großen Messerhersteller wie bekannte Messermacher Hohlschliff in Serie machen. Es kommt auf den Zweck, den Stahl, die Klingenstärken, die Ausführung im Detail.

Einer deiner Kriterien war Leichtgewicht. Nun hättest du eine weitere Methode, um Material und Gewicht zu sparen, lehnst sie aber aus Gefühl ab.

Bei meiner kleinen Sammlung habe ich vom Mini über Medium bis zum Langmesser Exemplare mit leichten bis stärkeren Hohlschliffen. Keines davon ist abgebrochen. Obwohl das eher günstige Modelle sind. :lach:

Zurück zum Anfang, du sprachst von 4-5 cm Durchmessern bei deinem Rohmaterial. Mit etwas Vorsicht schaffen das die größeren Opinel Klappmesser, wobei deren Klingenhöhen eher kontraproduktiv sind, mein No. 12 hat 2,5 cm in der Höhe.

Was m.M. viel stärker zählt bei "Potential" und Robustheit ist die Gestaltung, die Dünnheit der Fase. Bei einem Küchenmesser extrem wichtig möglichst minimale Werte zu erzielen, spart einem der richtige Winkel bzw. der letzte Millimeter vieles an Reparaturarbeiten, beim Umknicken oder Ausbrüchen. Die Klingengestaltung als Ganzes hat den Druckverhältnissen mehr entgegen zu setzen, ein guter Messerdesigner bekommt das hin.

Beispiel, das SK-01 von Jürgen Schanz für Messerdepot hergestellt, hat bewusst einen leichten Hohlschliff.

Willst du die Hauptklinge besonders robust, must du eben an anderen Stellen sparen, Griff und Scheide, alles etwas kürzer spart am meisten. Soll die Klinge wie der Griff lang bleiben, dann eben die Höhen und Dicken reduzieren. Mit einem Klappmesser sparst du die Scheide. Es gibt jede Menge Ansätze. :)

Wirf mal einen Blick auf das neue Colada von Kizlyar auf klingenwelt.de, Gewicht würde ich dort anfragen, offiziell auf kizlyarsupreme.ru fehlen die Daten noch.

P.S. Für den Gullideckel liegt im Auto ein Ochsenkopf Handbeil (Ganzstahl) aus dem Baumarkt, hat einen H... ich traue mich´s gar nicht sagen, was für eine Klingenform.
 
Danke für diese Erläuterungen... ich habe selbst einige Klingen mit Hohlschliff und hatte ehrlich gesagt auch noch keine Probleme, allerdings habe ich diese Messer auch eher "geschont" -- das sind eher meine Schneidemesser.

Ich habe mich bei meinem "Gefühl" auf die Einschätzung einiger Autoren verlassen, die zum Hohlschliff schreiben, dass er eine "instabilere, bzw. empfindlichere Klingengeometrie im Vergleich zu Flachschliff und balligem Anschliff" aufweist (Zitat Leonhard Ullrich auf http://www.messer-machen.de/schaerfen/schaerfen-im-detail/kleine-messerkunde/kleine-messerkunde.html ) und das ist eben ein Punkt, an dem ich keine Abstriche machen wollte.

Aber Du hast völlig Recht: Wenn Gewicht eine Rolle spielt, muss man halt schauen, dass man an anderer Stelle spart, und da habe ich ja durchaus Ideen: Die Klingenstärke meines Moras (3,2 mm glaube ich) halte ich z.B. eigentlich für ausreichend. Auch wenn das Handling dann vielleicht nicht so komfortabel ist (s.o.), habe ich auch kein Problem mit einem "Leichtern" des Erls (Aussparungen im Griffbereich) oder sogar einer "skelettierten" Griffform. Auch die Klinge wäre ja mit 11 cm nicht gerade gigantisch...

BTW: Mein Beil liegt im Holzkorb und ist im Winter auch ständig im Einsatz. Es hat einen -- ich traue es mich kaum zu sagen -- b... Anschliff. ;)
 
Moin,

trau Dich!!! Ich kann Dich bei Deiner Neigung zu balligen Klingen nur unterstützen. Fällkniven F1 (VG-10), Bark River Gunny (A2), Kephart (CPM 3V), diverse Klappmesser von Attila, Daniel Boll usw. und so fort. Bei Klingenstärken von 4,5 bis 2 mm - je nach Einsatzzweck - eine absolut großartige und dazu pflegeleichte Klingengeometrie - wenn schlank ausgeführt und dünn ausgeschliffen. Die besten Kochmesser aus Solingen - Herder 1922 z.B.: Schlank ballig auf Null mit nix hinter der Wate. Oder die von Jürgen Schanz. Oder ...

Ich weise hier noch einmal nachdrücklich auf den portugiesischen Messermacher Mario Leao hin (MLL). Der macht Dir nach Deinem Gusto eine exzellente ballige Klinge aus O1. Da gibt es nix dran auszusetzen :) ...

Gruß R'n'R
 
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