Findest du? Wenn man über Gebühr pingelig ist, könnte man bei dem Schanz z.B. monieren daß die Zwinge nicht 100% plan auf dem Erl aufsitzt, wenn ich mir so die Bildern aus deiner Vorstellung anschaue... Die Betonung liegt auf über Gebühr, denn ich persönlich würde mich weder über die kleine Lücke beim Schanz, noch den Spalt beim Ashi ernsthaft aufregen. Das sind kleine optische Makel, die sich gerade bei organischen Materialien wie Holz oder Horn nicht zu 100% vermeiden lassen, außer man ist bereit weitaus mehr für den Griff selber zu bezahlen, als einem vom Hersteller/Messermacher in Rechnung gestellt wird. Ich mein was kostet denn ein 100% perfekter Griff aus solchen Materialien bei einem Messermacher als Einzelanfertigung hier in Europa? 100-150€ dürfte man da schon auf den Tisch legen...
Und wenn man sich die Videos anschaut, ist es eben nicht einfach nur "ein gerader Schnitt"... soo einfach ist das also auch nicht und wenn ich mich als Laie nicht irre, ist Ebenholz auch nicht das gnädigste Holz. Die verwendeten Werkzeuge sehen auch recht archaisch aus. Da ist nix mit irgendwelchen Computergesteuerten Fräsen...
Ehrlich gesagt finde ich da Qualitätsprobleme (ich erinner an das
Wüsthof Thema) bei Messern aus einer extrem auf Roboter &computergesteuerten Machinen ausgerichteten Produktion weitaus nerviger, als so einen Spalt an einem Griff aus einer kleinen Griffmanukfatur, die wahrscheinlich halb Sakai und Umland beliefert und bei der die Abnehmer keine Preise von ~100€ zahlen, bzw. an den Kunden weiterreichen...
Vor allem da das Füllmaterial ja noch extrem dezent ist, auf den ersten Aufnahmen hab ich den Spalt z.B. gar nicht erkennen können, sondern erst auf der extrem Nahaufnahme.
Ein richtiger Mangel wäre für mich so was wie der Riß im Griffholz meines Toyamas damals... oder die optisch extrem auffällige Füllung des Eibenholz-Griffes an dem einen Ashi damals in Kombination mit der verschliffenen Klingenspitze.
Und klar, Ashi wird von vielen über den grünen Klee gelobt...weil die Verarbeitung bei dem Großteil der Messer eben extrem gut bis fehlerfrei/perfekt war, wobei eben so was auch immer im Kontext der anfänglichen Begeisterung und dem Wissenstand/Vergleichsmöglichkeiten des jeweiligen Nutzers zu sehen ist. Ich kann mich noch gut dran erinnern die Verarbeitung meines Kohetsus in hohen Tönen gelobt zu haben... nur um das dann einige Monate und ein paar Messer später zu relativieren.
Der eine hat zwei linke Hände, der andere ist wie igi1 Schreiner und hätte es vielleicht selber noch nen Ticken besser gekonnt. Wobei dann die Frage sich mir stellt, wieviel Zeit er für einen sauber gemachten Griff einkalkulieren würde und auf welchen Preis er kommen würde, wenn er in seiner Schreinerwerkstatt so einen Griff für einen Kunden bauen würde...